deshalb kann ich die Haltung der Amerikaner in Syrien überhaupt nicht verstehen,diese ISIS sind zum großen Teil diese sogenannten Freiheitskämpfer in Syrien
Das ist nicht ganz richtig, ISIS wurde von den Amerikanern bereits vor einiger Zeit auf die Liste der Terrorgruppen gesetzt und keineswegs als "Freiheitskämpfer" gesehen, im Gegenteil kämpft ISIS gegen die von den Amerikanern unterstützte FSA, in letzter Zeit waren FSA und Al Nusrah (die ehemaligen Waffenbrüder unter Al Qaida-Banner, bevor es zum Bruch zwischen Aiman al Sawahiri/AQ und Abu Bakr al Baghdadi/ISIS kam) sogar die faktischen Hauptgegner von ISIS, während der Kampf ISIS vs Assad bemerkenswert kurz kam... dazu gibt es reichlich Links im Syrien-Thread wenn ich mich recht erinnere.
Die Stärke von ISIS und Al Nusrah bei gleichzeitiger Schwäche der FSA ist mit ein Hauptgrund, warum der Westen in Syrien so zögerlich agiert und Assad nicht längst per militärischem Eingreifen gestürzt hat, trotz bilderbuchreifer Steilvorlagen wie dem "Überschreiten der Roten Linie C-Waffen-Einsatz"... man hat einfach keinen annehmbaren & brauchbaren Kooperationspartner. Somit ist der augenblickliche Status quo in Syrien ("radikale Sunniten, die uns hassen, kämpfen gegen radikale Schiiten, die uns hassen, und keiner gewinnt derzeit") noch "besser" als der Sieg der einen oder anderen Seite.
Und genau dieses andauernde Patt hat ISIS zu dem gemacht, was sie heute sind. 2008 waren sie (damals noch unter dem Namen AQIM) praktisch besiegt, spielten bis zum Totalabzug der Amerikaner aus dem Irak keine Rolle mehr, und kommen jetzt aus dem syrischen Schutzgebiet mit reichlich Kampferfahrung zurück.
Eine irgendwie geartete Strategie kann man hinter der US Strategie in dieser Region selbst mit viel Phantasie nicht erkennen.
Da hast Du völlig Recht, und ich wette, auch in Washington wüsste das kaum jemand zu beantworten. Man sitzt vor dem Schlamassel und reagiert nur auf die schlimmsten Entwicklungen - so wie jetzt.