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Autor Thema: Lebensentscheidungen - optimistisch oder vorsichtig?  (Gelesen 2246 mal)

robby

  • Gast
Lebensentscheidungen - optimistisch oder vorsichtig?
« am: 30. März 2015, 04:22:03 »

manche würden dies wohl im berufsforum schreiben. Mir geht es aber um den größeren Rahmen für meine berufsentscheidung. Darum will ich es lieber hier schreiben.

Erstmal die Ausgangslage: ich habe zwei Berufswünsche wovon der eine arzt ist. Dafür müsste ich lange warten wegen dieser wartezeitregelung für Leute die kein Einser-abi haben. Das andere ist ein großer gehegter Traum von mir, ist aber weniger krisenfest als medizin. Keine brotlose Kunst, aber eben weniger sicher, konjunkturanfälliger und wohl auch weniger ortsfest. Auch dafür brauchte ich Zeit weil man dafür etwas Geld mitbringen muss was ich erst verdienen musste. Die Wartezeit habe ich eine verkürzte Lehre gemacht und dann als Soldat verbracht (8 Jahre Marine). Bin jetzt 28 Jahre alt und muss nun wo die Dienstzeit ausläuft die Entscheidung fällen. Dabei bedenke ich halt auch, dass ich dann beim Neustart schon in den 30ern bin. An sich macht mir das keine Sorgen, aber ich weiß halt dass ich dann auch nicht mehr so leicht noch weitere Male umsatteln kann. Die Entscheidung wird also dann relativ dauerhaft sein und ich arbeite ja sicherlich bis 70...

Ich bin dazu mal in mich gegangen und bin zu folgendem Knackpunkt gekommen: die Entscheidung für Medizin hat bei mir eher was mit überlegten, aber auch vorsichtigen Argumenten zu tun. Ich bin nämlich derzeit nicht so optimistisch was die größere Weltlage angeht. Zwar sehe ich jetzt keinen richtigen Krieg, aber ich denke dass diese Krisensituation noch sehr lange weiter laufen wird, dass Europa unstabiler wird und unsere Sozialstaaten noch mal kräftig durchgeschüttelt werden. Was mit dem Geld wird kann auf zehn Jahre auch niemand sagen. Und da ist meine Überlegung halt: ich lebe möglicherweise in einem der letzten Jahrzehnte, wo man gratis eine hervorragende akademische Ausbildung absolvieren kann, in einem Fach das eigentlich in jeder Situation irgendwie gebraucht wird und auch bis ins Alter auszuüben ist. Bitte nicht falsch lesen, ich schreibe hier nicht dass nur das Hirn entscheidet, ich bin einfach in der besonderen Lage dass ich mir Medizin sehr gut vorstellen könnte aber zusätzlich noch diesen anderen Wunsch habe, der emotional noch ein wenig mehr zieht. Ich bin halt keine 19 mehr, habe gelinde gesagt bisschen was erlebt und möchte eine erwachsene Entscheidung treffen.

Ihr sollt mir jetzt nicht beantworten was ich wählen soll. Ich würde lieber ein paar Anregungen haben ob ich mit dieser Überlegung zur weiteren Entwicklung falsch beraten bin, denn man sagt ja dass Angst (im weiteren Sinne) kein guter Ratgeber ist. Allerdings hatte die generation vor mir auch etwas leichter reden, denn da hatte ja fast alles jahrzehntelang Konjunktur und es sah auch nicht nach Umbrüchen aus wie ich sie derzeit für möglich halte.

Also wie seht ihr das. Seht ihr auch Gründe, derzeit eine andere berufswahlstrategie zu fahren als eine reine herzensentscheidung? Oder findet ihr das alles zu vorsichtig? Würde mich über etwas externen Input freuen, denn ich drehe mich gerade etwas im Kreis...
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SGBunny

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Antw:Lebensentscheidungen - optimistisch oder vorsichtig?
« Antwort #1 am: 30. März 2015, 11:45:52 »

Ich betrachte das jetzt mal weniger unter dem Aspekt "optimistisch/vorsichtig" sondern unter dem was ich jedem rate.
Entscheide Dich für das wo Du mit voller Leidentschaft hinter stehst.

Durch meine Tätigkeit als Jugendtrainer kommen viele deutlich jüngere als Du es bist auf mich zu und fragen mich ähnliches. "Job A wegen Geld oder Job B weil ich da echt Bock drauf hab".
Ich sage dann immer "Job B", den nichts ist schlimmer als in ein paar Jahren sich nur noch zur Arbeit quälen weil man muss.
Von mir selber kann ich sagen das ich auch nach mittlerweile 20 Jahren im Job (Softwareentwickler) jeden Tag gerne zur Arbeit fahre. Mein Chef hat mir schon oft gesagt das ich mich doch eher in Richtung Architektur oder Projektmanagement entwickeln sollte, da könnte ich mehr Geld verdienen. Das ist aber nicht da was ich will, darum lasse ich es bleiben.

Und selbst *wenn* sich irgendwann Dein "Plan B" als "falsch" rausstellt kannst Du immernoch umsatteln. Eine Bekannte von mir ist jetzt ganz hart am Ende von 30 und beendet nächstes Jahr ihr Medizinstudium.
Dazu gehört einiges das noch durchzuziehen (Alleineriehende Mutter einer 16-jährigen!), aber da ist dann die "Lebenserfahrung" sicherlich sehr hilfreich.

Gruss
Bunny
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Cally

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Antw:Lebensentscheidungen - optimistisch oder vorsichtig?
« Antwort #2 am: 09. April 2015, 16:02:01 »

Du solltest einen passenden Mittelweg finden. Ich habe die Erfahrung gemacht und Gott sei Dank nur kurzzeitig einen Beruf ausgeübt, der mir überhaupt keine Freude bereitet hat. Da du den größten Teil des Tages auf der Arbeit verbringst, ist das sehr kontraproduktiv und wird auf Dauer sehr zermürbend. Einen Beruf auszuüben, in dem du später nicht genügend Geld verdienst um deine Lebensstandards zu sichern ist aber genauso zermürbend.

Ich denke Studiengänge die kostenintensiv und langwierig sind, sind über den BfD die beste Entscheidung die man treffen kann (unter der Prämisse, dass dies einem auch wirklich zusagt). Darunter zähle ich jetzt mal Medizin oder Jura.
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