Na gut, bei einem Offz im SanDienst kann das natürlich anders aussehen
Praktisch ist es aber so, dass aktive Offiziere des Heeres (andere TSKs nicht, dafür hat die Marine ja z.B. die Fahrt auf der Gorch Fock im Ausbildungsplan) IMMER am EKL I teilnehmen müssen - ob sie ihn bestehen oder nicht, ist meistens egal.
Wobei natürlich in den kämpfenden (z.B. alle Arten Infanterie) und aufklärenden (z.B. PzAufkl, Fernspäher) Truppengattungen wenigstens das Bestehen Pflicht ist, wenn nicht sogar der EKL II gefordert wird (für den der bestandene EKL I, natürlich, Voraussetzung ist).
Was soll ein Stabsoffizier mit dem EKL? Nun, auch ein Stabsoffizier ist in allererster Linie Soldat, und dementsprechend muss er auch eine ausreichende militärische Ausbildung erhalten. Diese umfasst für Heeresoffiziere nunmal den EKL.
Zumal er ja auch nicht von Anfang an Stabsoffizier ist, sondern erstmal nur ein normaler OA seiner Truppengattung, der später, nach dem Ende seiner Ausbildung und des Studiums, als Offizier im Stab eingesetzt werden und erst viele Jahre danach mal Eichenlaub auf den Schulterklappen haben könnte.
Daneben ist das Hauptziel des EKL I ja nicht, als Versprengter zu überleben und sich zur eigenen Truppen durchschlagen zu können. Das ist zwar eines der Ziele, aber das zweite Ziel des Lehrgangs ist wohl sehr viel wichtiger anzusehen: Der Teilnehmer wird befähigt, eine auf sich gestellte Gruppe zu führen! Und DAS ist der für Offiziere wichtige Gesichtspunkt, denn wohl nirgendwo sonst während der Offz-Ausbildung wird dem OA derart vermittelt, wie andere Soldaten (und, noch wichtiger: er selber!) in außergewöhnlichen Streßsituationen reagieren können und wie man damit umgehen kann.
Wobei die Frage "was soll ich/soll derundder als späterer <beliebige Verwendung, bevorzugt im Stabsbereich, einsetzen> mit derundder Ausbildung?" meiner Meinung nach unangebracht ist - derjenige wird in erster Linie Soldat, erst in zweiter Linie ist er <beliebige Verwendung, bevorzugt im Stabsbereich, einsetzen>. Dementsprechend wird er auch, nach Maßgabe des Dienstherrn, wie ein Soldat ausgebildet, ob ihm das sinnvoll erscheint oder nicht ist dem Dienstherrn dabei ziemlich relativ ... Und für einen Offizier des Heeres (mit einigen wenigen Ausnahmen) sieht der Dienstherr nunmal die Teilnahme am EKL I vor.
Bestes Beispiel: Ein Rekrut (SAZ), der (für ihn) völlig überraschend an der Allgemeinen Grundausbildung teilnehmen muss und darauf absolut nicht vorbereitet ist, da er ja "später eh nur im Stab eingesetzt wird" und er sich auch nicht annähernd mit seiner späteren Ausbildung bei der Bundeswehr auseinandergesetzt hat ... Da kommt dann immer wieder die Frage auf "Was mache ich denn hier, ich werde doch später eh <beliebige ...>, da brauche ich das doch überhaupt nicht?", wobei der Rekrut eben völlig übersehen hat, dass er sich nicht auf einen Verwaltungsjob beworben hat (da hätte er zur Wehrbereichtsverwaltung gehen können), sondern für die Laufbahn eines SOLDATEN, dementsprechend auch während seiner Dienstzeit durchaus in die Verlegenheit kommen kann, so komischen militärischen Schnickschnack (Feuerkampf, Personenkontrolle etc.) machen zu müssen.