Lieber Klaus, Sie werden es möglcherweise nicht glauben: Ich war zu Beginn dieses Quartals tatsächlich in drei Servicestationen, in denen Rekruten eingekleidet wurden.
Ja, es gab und gibt Lieferengpässe im Bereich der LHBw seit nun ungefähr einem Jahr. Dies hängt zusammen mit der schlechten wirtschaftlichen Situation, dass Lieferanten nicht oder sehr verspätet bezahlt wurden, daraufhin zurück gehatenen Lieferungen etc. Das alles konnten wir in den diversen Publikationen nachlesen. Insbesondere folgende Versorgungsartikel waren hiervon betroffen: Feldhosen (durchgängig), Feldblusen insbesondere die weniger stark nachgefragten Randgrößen, Rucksäcke, Feldessbesteck, Kochgeschirr, Feldflaschen, Kampfstiefel in Randgrößen und Teile des Dienstanzuges, vor allem Diensthemden, blau. Im Bereich SKB besteht seit über einem Jahr der Befehl, dass GA-Truppenteile Ausstattungsfehl bei der Ersteinkleidung direkt an G 4 (einschließlich der Zeiten bis zur Verfügbarkeit) zu melden haben. Dies wird meiner Kenntnis nach auch genau so getan. Ich hörte, dass dies bei KdoH genau so gehandhabt wird. Also, wenn hier Meldungen "geschönt" werden, dann hat die Truppe nicht nur selbst schuld, sondern kann dann auch niemanden dafür verantwortlich machen, dass nichts unternommen wird, um den Mangel abzustellen. Im Übrigen weiß ich, dass BefH und stvBefH SKB bei ihren Dienstaufsichtsbesuchen den Punkt Verfügbarkeit von Bekleidung und persAusrüstung seit geraumer Zeit explizit ansprechen. Auch hierdurch ergibt sich ein Lagebild. In keinem dieser Fälle waren Minderastattung von bis zu 50 Prozent gemeldet worden und schon gar nicht, dass deshalb die Ausbildung für einen entsprechenden Anteil der Soldaten nur eingeschränkt möglich war.
Also, insofern rege ich an, ärgerliche Einzelbeispiele von Fehlausstattung in einzelnen LHBw Service Points nicht zu verallgemeinern. Das wird der Situation und einer sinnvollen Lagebeurteilung nämlich auch nicht gerecht.
Lieber KlausP, natürlich ist der Zugführer ein kleines Licht, wie Sie schreiben. Aber dennoch sollte es doch nun wirklich nicht unmöglich sein, dass über den VersDstFw einer GA-Kompanie/TVB des Wirtschaftstruppenteils der Empfang nachträglich gelieferter Versorgungsartikel so mit dem Servicepoint abgestimmt wird, dass es nicht einen Dauertourismus einzelner Soldaten dorthin über Wochen hinweg gibt.