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Autor Thema: Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?  (Gelesen 29959 mal)

wolverine

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #30 am: 14. April 2016, 16:24:18 »

Genau das sind die Fragen, die nicht diskutiert werden; die muss man implizit mitdenken. Solange es Amtshilfe bleibt, sicher nicht. Da ist herrschende Meinung, dass der Helfende nur Mittel einsetzen darf, die auch der originär zuständige Amtsträger einsetzen dürfte (was dann aber auch hin und wieder die Sinnhaftigkeit fraglich werden lässt).
Wenn aber bzgl. IS-Verbrechern von "Krieg" und "Kombatanten" gesprochen wird, werden Grenzen verwischt und das meines Erachtens von einigen Akteuren nicht ungewollt.
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theodor_rannt

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #31 am: 14. April 2016, 16:46:59 »

Es macht meiner Meinung nach wenig Sinn zusammengesparte Polizeien jetzt mit einem zusammengesparten Militär unterstützen zu wollen, zumal die Reaktionszeit der BW, wie schon von erwähnt, wurde ohnehin zu lange wäre.
Man sollte erst einmal die Polizeien wieder so aussatatten, dass diese wieder Arbeitsfähig sind, also die Überstunden wieder im Rahmen sind und man auch generell wieder auf vernünftige Aufklärungsquoten bei Straftaten kommt. Wenn ich mich recht entsinne ist diese, z.B. bei Wohnungseinbrüchen, ziemlich niedrig. In Kombination mit entsprechender Austattung auf den Streifenwägen, also Sturmgewehr anstelle der MP 5 und den entsprechenden Schutzwesten (sofern noch nicht geschehen). Wenn die Polizeien dann immernoch unterstützt werden müssen/müssten, wird man evtl. nocheinmal darüber diskutieren müssen, inwieweit die BW in Antiterroreinsätzen im Inland von Nutzen sein kann.
Letztendlich wird man sich aber daüber Gedanken machen müssen, wie man die Zusammenarbeit der Kriminalbehörden und Geheimdienste im Schenegenraum verbessert, damit man Anschläge rechtzeitig verhindern kann und auch den Waffenschmuggel eindämmt. Denn sobald man die BW zur Amtshilfe braucht, ist es ja eigentlich schon zu spät.
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Andi

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #32 am: 14. April 2016, 17:35:06 »

Die Polizei braucht schlicht wieder sehr viel mittleren Dienst allerortens und darüber hinaus die Wiedereinführung des einfachen Dienstes für alle Bereiche, die Raum- und Objektschutz und Hundertschaftseinsätze tangieren. Das lässt sich aber höchstens über eine Zeit von 10 bis 15 Jahren sinnvoll implementieren und personell hinterlegen.

Der Bund wird auf Dauer nicht um eine Art Gendarmerie herumkommen - die BFE-plus sind da derzeit nur Augenwischerei, denn die müssen auch erst mal aufgestellt werden und der Stellenabbau muss dringend gestoppt werden. Einfachste Lösung wäre - wie sonst auch an dieser Stelle - Feldjäger aus der Bundeswehr fachlich herauszulösen und dem BMI zu unterstellen, entsprechende Ausbildungen nachzuschulen und schon hat man - jetzt sofort - 20 Hundertschaften mehr, die auch ohne weiteres mit Angreifern mit Sturmgewehr und SK4-Weste umgehen können.

Gruß Andi
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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #33 am: 14. April 2016, 20:49:55 »

@Schlammtreiber

Vielen Dank für die Beschreibung, der Tatsachen. Nur irgendwie schlauer bin ich trotzdem nicht. Kann mir schlecht, dass der Einsatz im Innern abgelehnt wird, weil die Preußische Armee die 1848er Revolution gewaltsam niedergeschlagen hat.
Nur finde ich ist das Thema so komplex, dass es einen eigenen Bereich benötigt um es zu diskutieren.

Ich sehe auch ein Grund Problem, dass in viele Bundesländern der mittlere Dienst abgeschafft wurde. Vorallem da sich die Aufgaben nicht so enorm verändert hat. Ein Polizist meinte mal dazu: Das wäre so, als ob man ein Haus nur mit Ingenieuren baut.
Ich behaupte mal einfach, dass man für 4 Kommisare 5 Polizeimeister bekommt.
Und diese Manpower fehlt einfach. Nicht nur in den Extremlagen sondern im Tagesgeschäft.
Den Vorschlag von Andi finde ich begrüßenswert.
Wie sich die BFE+ bewähren wird, dass wird die Zukunft zeigen. Nur sind das 250 Planstellen.  Für das ganze Bundesgebiet
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Markus1987

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #34 am: 14. April 2016, 22:40:19 »

Die Einführung einer Art Nationalgarde für Solche Fälle wäre eventuell Sinnvoll?
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justice005

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #35 am: 15. April 2016, 06:30:48 »

Zitat
Feldjäger aus der Bundeswehr fachlich herauszulösen und dem BMI zu unterstellen,

Immer die alte Leier.... die Feldjäger wären ja sooooo gerne echte Polizisten, aber leider müssen sie doch gewöhnliche Soldaten wie alle anderen auch bleiben.....

Aber zur Sache:

Auch ich lehne einen Einsatz der Bundeswehr weder aus ideologischen noch aus angeblich historischen Erfahrungen ab. Wenn es nötig und sinnvoll wäre, sollte man die BW auch im Inneren einsetzen können.
Gleichwohl sehe ich dies im Zusammenhang mit dem Terrorismus nicht. Das ist ganz klar Aufgabe der Polizei und die Polizei muss personell und  materiell so ausgestattet sein, dass sie diese Aufgabe auch erfüllen kann. Die Bundeswehr sollte nicht der Lückenfüller für eine personal unterbesetzte und finanziell ausgeblutete Polizei sein. Das wäre der falsche Ansatz.

Zitat
Solange es Amtshilfe bleibt, sicher nicht. Da ist herrschende Meinung, dass der Helfende nur Mittel einsetzen darf, die auch der originär zuständige Amtsträger einsetzen dürfte (was dann aber auch hin und wieder die Sinnhaftigkeit fraglich werden lässt).
Wenn aber bzgl. IS-Verbrechern von "Krieg" und "Kombatanten" gesprochen wird, werden Grenzen verwischt und das meines Erachtens von einigen Akteuren nicht ungewollt.

Das allgemeine Schädigungsrecht hat der Soldat nur in einem echten Krieg. Das heißt, man müsste den IS als Staat anerkennen und seine Kämpfer als reguläre Streitkräfte dieses Staates. Damit wären sie Kombattanten und ich könnte sie entsprechend bekämpfen. Aber ist eigentlich wirklich klar, was das bedeuten würde? Das würde bedeuten, dass die Kampfhandlungen der Kämpfer nicht rechtswidrig wären!! Diese hätten dann nämlich umgekehrt logischerweise auch das Schädigungsrecht!! Deren Taten wären dann keine Straftaten mehr! Wenn wir einen IS-Kämpfer fangen würden, dann müsste er allenfalls in Kriegsgefangenschaft genommen werden. Wir könnten ihn vielleicht wegen des ein oder anderen Verstoßes gegen die Genfer Konventionen vor Gericht stellen (Angriff auf Zivilisten z.B.), aber grundsätzlich blieben die Aktionen straffrei. Das kann doch nicht wirklich der Ernst derjenigen sein, die die IS-Kämpfer zu Kombattanten machen wollen.

Da ist mir der jetzige Status deutlich lieber.

Zitat
Die Einführung einer Art Nationalgarde für Solche Fälle wäre eventuell Sinnvoll?

Wozu? Das kostet auch Geld, und dieses Geld ist bei der Polizei besser angelegt.

Ich stimme meinen Vorredner dahingehend zu, dass die Polizei bei entsprechendem Bedarf durch Man-Power aus dem einfachen und mittleren Dienst aufgestockt werden sollte. Gleichwohl muss man sich natürlich schon überlegen, was diese Leute eigentlich so den ganzen Tag treiben, wenn es ruhig ist. Der tatsächliche Bedarf wäre ja vermutlich nur selten gegeben.
 
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Andi

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #36 am: 15. April 2016, 07:18:19 »

Zitat
Feldjäger aus der Bundeswehr fachlich herauszulösen und dem BMI zu unterstellen,

Immer die alte Leier.... die Feldjäger wären ja sooooo gerne echte Polizisten, aber leider müssen sie doch gewöhnliche Soldaten wie alle anderen auch bleiben.....
[/quote]

Oh, hat da jemand ein kleines emotionales Problem? ;)

Die Bundeswehr sollte nicht der Lückenfüller für eine personal unterbesetzte und finanziell ausgeblutete Polizei sein. Das wäre der falsche Ansatz.

Ja, das klingt ganz nach dir, lassen wir im schlimmsten Fall ein paar Bürger verrecken, um es "der Politik", die unter dem Druck von Bürgern und vor allem auch Medien am falschen Ende gespaart hat mal so richtig zu geben.

Zitat
Solange es Amtshilfe bleibt, sicher nicht. Da ist herrschende Meinung, dass der Helfende nur Mittel einsetzen darf, die auch der originär zuständige Amtsträger einsetzen dürfte (was dann aber auch hin und wieder die Sinnhaftigkeit fraglich werden lässt).
Wenn aber bzgl. IS-Verbrechern von "Krieg" und "Kombatanten" gesprochen wird, werden Grenzen verwischt und das meines Erachtens von einigen Akteuren nicht ungewollt.

Das allgemeine Schädigungsrecht hat der Soldat nur in einem echten Krieg.

Nein, wie wir ja seit Afghanistan wissen. Aber auch da kamen jahrelang die gleichen sachlich falschen Argumente, keiner wollte das Thema anpacken und erst ein Generalbundesanwalt musste den verantwortlichen Politikern sagen, was Phase ist.

Das heißt, man müsste den IS als Staat anerkennen und seine Kämpfer als reguläre Streitkräfte dieses Staates. Damit wären sie Kombattanten und ich könnte sie entsprechend bekämpfen. Aber ist eigentlich wirklich klar, was das bedeuten würde?

Ja, das würde bedeuten, dass internationales Recht, dass auch umfassende Schutzrechte für Unbeteiligte umfasst gelten würde und die Rechtslage klar wäre.

Das würde bedeuten, dass die Kampfhandlungen der Kämpfer nicht rechtswidrig wären!! Diese hätten dann nämlich umgekehrt logischerweise auch das Schädigungsrecht!!

Ja, und? Weil dir das nicht passt, darf das nicht sein? Geile Ansicht, aber leider im deutschen Rechtssystem usus: Bewertung nicht ausgehend vom Normierungszweck, sondern vom (eingeschränkten) persönlichen Meinungshorizont aus. Genial.

Deren Taten wären dann keine Straftaten mehr!

Welche? Töten von Gefangenen? Versklaven von Zivilisten? Menschenhandel? Das sind alles Verstöße gegen das Humanitäre Völkerrecht, die selbstverständlich vor einem entsprechenden Tribunal abgeurteilt werden können. Und auch Anschläge in Europa, da mindestens unterschiedlose Angriffe oder gezielte Angriffe auf geschützte Personen sind.
Das Problem ist doch ein völlig anderes, nämlich die Nachweisbarkeit der ganz persönlichen Schuld. Und dieses Problem besteht genauso im "normalen" Strafrecht.

Wenn wir einen IS-Kämpfer fangen würden, dann müsste er allenfalls in Kriegsgefangenschaft genommen werden.

Der Wahnsinn, wir hätten umgehend eine Möglichkeit bis zu einem nicht absehbaren Ende des Konflikts syrienheimkehrende Kämpfer oder entsprechend dem IS zuordnenbare Hassprediger von der Straße zu holen und in Haft zu nehmen. Ja, das wäre wirklich, wirklich schlimm. Und von da aus könnten sie dann auch gleich einem Tribunal zugeführt werden. Echt unpraktisch.

Wir könnten ihn vielleicht wegen des ein oder anderen Verstoßes gegen die Genfer Konventionen vor Gericht stellen (Angriff auf Zivilisten z.B.), aber grundsätzlich blieben die Aktionen straffrei. Das kann doch nicht wirklich der Ernst derjenigen sein, die die IS-Kämpfer zu Kombattanten machen wollen.

Da ist mir der jetzige Status deutlich lieber.

Und du hast wirklich Rechtswissenschaften studiert? Ich kriege gerade wirklich Angst.

Gleichwohl muss man sich natürlich schon überlegen, was diese Leute eigentlich so den ganzen Tag treiben, wenn es ruhig ist. Der tatsächliche Bedarf wäre ja vermutlich nur selten gegeben.

Das hast du vermutlich in einem umfassenden Gutachten festgestellt...

 ::)

Gruß Andi
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schlammtreiber

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #37 am: 15. April 2016, 09:05:31 »

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #38 am: 15. April 2016, 10:08:48 »

Schade das so ein interessanntes und komplexes Thema in so einem Kindergarten endet.

Vlt jemand der sich mit verbündeten Streitkräften gut auskennt.

Wie händeln das denn andere Staaten mit einer Art Nationalgarde?
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theodor_rannt

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #39 am: 15. April 2016, 10:23:29 »

Wenn der IS Staat würde, wären dessen Kämpfer, sobald sie uniformiert sind auch dessen reguläre Truppen und so lange man einem Solchen kein Kriegsverbrechen nachweisen kann, kann man ihn für Kampfhandlungen auch nicht mehr belangen. Hieße sobald der IS besiegt wäre, müsste man alle Kriegsgefangenen, denen man keine Kriegsverbrechen nachweisen kann wieder laufen lassen, oder?

Trennung

Ich habe mal eine Frage: Könnte man Feldjäger (sofern geeignet) nach DZE signifikant schneller zum Polizisten Ausbilden als zivile Bewerber? Wenn dem so wäre, könnte man darüber nachdenken diese in einer entsprechend angepasst angebotenen Ausbildung über den BFD zum Polizeidienst in entsprechender Laufbahn auszubilden. Dann könnte man die jetztige Personalknappheit bei den Polizeien, die auch ohne Terrorismus da ist, eventuell schneller überwinden.

Trennung

Da wir jetzt eine Berufasarmee haben und die Wehrpflicht, bzw. die Möglichkeit für Bürger an der Waffe dienen zu können, irgendwo zur Demokratie gehört, wäre eine Nationalgarde wünschenswert, sofern es möglich ist, dass auch Ungediente beitreten und adW ausgebildet werden können (gesundheitliche Eignung vorausgesetzt). Die Frage ist dann aber was soll so eine Nationalgarde leisten, was kostet das und was bringts und was kann eine Nationalgarde besser als die Reserve? 
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KlausP

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #40 am: 15. April 2016, 10:32:08 »

Zitat
Ich habe mal eine Frage: Könnte man Feldjäger (sofern geeignet) nach DZE signifikant schneller zum Polizisten Ausbilden als zivile Bewerber?

Könnte man, zumindest hat Mecklenburg-Vorpommern Stellen um (im unteren zweistelligen Bereich) explizit für ausscheidende Feldjägerfeldwebel ausgeschrieben. Das wurde auch mit einer verkürzten Ausbildung begründet.

Zitat
... „Bereits während der dreijährigen Probezeit erfolgt ein Einsatz speziell im schutzpolizeilichen Einzeldienst oder in anderen Spezialbereichen“, heißt es in der Ausschreibung. Die Ausbildung dauert 15 Monaten, in dieser Zeit ist auch eine theoretische Schulung von mindestens drei Monate an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow vorgesehen. Feldjäger, die sich beworben haben und angenommen sind, werden als Polizeiobermeister und Beamte auf Probe eingestellt. Die Zahl der zu besetzenden Stellen liege im „unteren zweistelligen Bereich“, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. ...

Quelle: Schweriner Volkszeitung vom 07.04.16
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Merowig

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #41 am: 15. April 2016, 11:16:53 »

Nationalgarde? Warum will man immer wieder zig Neustrukturen schaffen - die dann auch wieder zusaetzliche Administration brauchen.
Wir haben Polizei und Bundespolizei, Geheimdienste und die BW (samt n.a. Bataillone und RSU). 
Andere Staaten haben eine militarisierte Polizei wie die Gendarmerie in Frankreich zum Beispiel (und trotz Gendarmerie werden tausende franzoesische Soldaten auch im Inland eingesetzt!).
Bundespolizei aufstocken,  Zusatzausbilden und mit besserem Material ausstatten ("militarisieren") ist meiner Meinung nach die offensichtlichste Loesung. Dann kann man wie von Andi beschrieben, den Aufgabenbereich der Feldjaeger erweitern.
Warum eine Nationalgarde schaffen, um dann eine weitere "Behoerde" zu haben, die dann mit anderen Institutionen um Kompetenzen/Ressourcen/Aufgaben konkurriert?

Nichts destotrotz sehe ich ebenfalls das irgendwann das Verbot eines Einsatzes von Soldaten im Inneren aufgehoben werden sollte - entweder in naher Zukunft / oder als Reaktion zu Anschlagsserien a la Paris in einer deutschen Großstadt.

Die Russen (und vorher die Sowjets) haben auch "internal troops" - die jetzt seit ein paar Wochen offiziel Nationalgarde heissen und die direkt Putin untersteht (kann man aber auch als Praetorianergarde sehen...). Kann man zum Teil verstehen - da man man groessere Bevoelkerungsanteile hat, die man nicht als "loyal" zum Staat einstufen kann. Europa ist aber noch entfernt von Verhaeltnissen wie im Kaukasus...

Wann kann denn die IS als besiegt angesehen werden? Ein Ende des Konfliktes ist nicht abzusehen - der IS ist ja nicht nur in Syrien und im Irak aktiv sondern auch im Jemen, Nigeria, Saudi Arabien, Kaukasus, Algerien, Libyen, Aegypten, Afghanistan, Pakistan -  es gibt entlegene Sharia Doerfer in Bosnien, ueber denen die schwarze IS Flagge weht.
Ich sehe hier keine "Gefahr" das "uniformierte IS Kriegsgefangene" freigelassen werden muessen, weil der Islamische Staat "besiegt" wurde.  Und deutsche Kriegsgefangene wurden auch nicht sofort nach Kriegsende wieder freigelassen...
« Letzte Änderung: 15. April 2016, 12:55:57 von Merowig »
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Andi

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Antw:Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?
« Antwort #42 am: 15. April 2016, 13:44:33 »

Ich habe mal eine Frage: Könnte man Feldjäger (sofern geeignet) nach DZE signifikant schneller zum Polizisten Ausbilden als zivile Bewerber? Wenn dem so wäre, könnte man darüber nachdenken diese in einer entsprechend angepasst angebotenen Ausbildung über den BFD zum Polizeidienst in entsprechender Laufbahn auszubilden. Dann könnte man die jetztige Personalknappheit bei den Polizeien, die auch ohne Terrorismus da ist, eventuell schneller überwinden.

Wie von KlausP schon zitiert führt das Land Mecklenburg-Vorpommern hier gerade ein erstes Übernahmeverfahren von Feldjägerfeldwebeln durch. Allerdings hat das Land Brandenburg dazu entsprechend bereits zwei Einstellungstermine erfolgreich durchgeführt.
Sofern die Feldjägerfeldwebel polizeidiensttauglich sind werden sie in eine stark verkürzte Ausbildung übernommen (nur 3 bis 6 Monate Verwaltungs-/Rechtsausbildung - Rest Praxisausbildung) an deren Ende sie keine Laufbahnprüfung mehr zu absolvieren haben. Sie werden also nach Ende der Ausbildung ohne weitere Beschränkungen zum Beamten auf Lebenszeit übernommen und können sich im jeweiligen Bundesland grundsätzlich auch ihren Dienstort frei wählen. Weiterhin können sie soweit der Bedarf da ist in Brandenburg auch wählen, ob sie z.B. zur KriPo oder WaSchPo wollen.
Wie sagte der brandenburgische Innenminister letztes Jahr bei der Vereidigung der ersten ehemaligen-Feldjäger-Absolventen: "Sie werden meine besten Polizisten!" - und das in Anwesenheit der anderen Absolventen aus der Regelausbildung.
Die Bundespolizei prüft übrigens gerade, ob sie entsprechend vorgeht.

Und die Anzahl der so geworbenen ehemaligen Feldjäger ist aber nicht etwa deswegen so niedrig, weil kein Bedarf seitens der Länder da wäre, sondern weil nicht jeden Monat eine Million Feldjägerfeldwebel DZE hat. Man könnte fast sagen, dass mit dem zweiten Bundesland, dass diese Möglichkeit praktiziert mehr Bedarf als ausscheidende Feldjäger besteht. Denn es muss jeweils eine Mindestanzahl für das befüllen eines entsprechenden Hörsaals erreicht werden.

Gruß Andi
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Pericranium

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« Antwort #43 am: 15. April 2016, 13:56:29 »

Gibt es sowas eigentlich auch für Feldjägeroffiziere?
Oder ist dies eher undenkbar, da die Polizisten des gehobenen Dienstes ja an einer Polizeihochschule studiert haben, aber die FJg-Offze nicht und somit zu viel Wissen fehlen würde?
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Andi

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« Antwort #44 am: 15. April 2016, 15:43:08 »

Bisher nicht. ;)
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