Und Sie meinen, dass dasNeben der engeren Verzahnung in der Bevölkerung können Schulabgänger dort jede Menge lernen.
tragähige Gründe zur Einschränkung grundgesetzlich geschützter Freiheiten sind, wenn das wieder
Pflichtaufgabe
wird?
Als früher bei der politischen Farbe "gelb" ehrenamtlich Tätiger weiß ich die persönlichen Freiheiten, die im Grundgesetz stehen, ausserordentlich zu schätzen.
Meine Meinung der Befürwortung der Wehrplficht war dort leider nicht mehrheitsfähig. Ich bin davon überzeugt, dass es irgendeine Verzahnung von Bürgern und Staat gibt. Diese muss darüber hinaus gehen, "nur" die Steuern pünktlich zu bezahlen und sich an die Gesetze zu halten. Insbesondere auch deshalb, weil für viele insbesondere junge Menschen Demokratie und Freiheit ganz selbstverständlich und quasi auch ein "kostenloses" Gut sind.
Deshalb sehe ich - bei all der durch die Wiedereinführung entstehenden Probleme - diese Einschränkung der Freiheit durchaus als angemessen und beinahe schon unabdingbar an.
Wenn ich (Sie oder wer auch immer) damals sehen durfte, wie viel an Gerätschaften und Personal "aufgebaut" sein muss, damit die Freiheit nicht von undemokratischen Formen überrannt wird, dann wird das irgendwie über die Jahre schon als Wertschätzung einsickern. Deshalb bleibe ich bei der in vielen Kreisen unbeliebten Meinung, dass es Demokratie ohne Wehrpflicht nicht lange geben kann. Wir dürfen nicht die Bürger auf der einen Seite und den Berufsbereich des Soldaten als vollkommen unterschiedliche Welten sehen.
Die Wertschätzung für demokratische Werte und Freiheit wird sich dann im späteren Beruf oder auch privat auswirken. Wenn es eine so lange Wehrdienstzeit ist, dass auch Auslandseinsätze absolviert werden können, dann können die jungen Menschen auch die Extremsituation in Ländern erfahren, die so gar keine Freiheit hatten.
Das macht auch das Miteinander einfacher, weil die dann ehemaligen Wehrpflichtigen unser Land mehr schätzen als vorher. Die Wehrpflicht verändert die Blickwinkel vollkommen.
Allerdings weiß ich auch, dass das mindestens vier Jahre dauern wird entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Insbesondere nach diversen Privatisierungen und bei Ersparnismöglichkeiten gegenüber vollen Stellen wird es Probleme beim Ersatzdienst geben. Dürfen nur staatliche Kliniken - sozusagen im Gemeinwohlauftrag - Zivis anfordern oder auch privatisierte Krankenhauskonzerne? Oder müssen sich alle die Zivis von einer Art zentralen Zivildienststelle "ausleihen" und dafür den "vollen Marktwert" bezahlen?
Das sind Fragemn über Fragen, die eine dann "neue" Bundesregierung auf die Agenda und die politische Diskussion bringen kann. Ich finde es bloß schade, dass die Bundesverteidigungsministerin so grundlos ein Thema viel zu früh abwürgt.