Hallo Exberliner,
vorerst einmal von mir ein großes Dankeschön!
Ich spiele seit Anfang des Jahres mit dem Gedanken mich zum Reservisten der RSU ausbilden zu lassen aber leider gab es nie Informationen über den „tatsächlichen Ablauf“ im Internet zu finden. Ich wollte dieses Jahr den „Tag der Bundeswehr“ in Bonn besuchen, der ja die Reservistenarbeit im Fokus hatte, um mich näher zu informieren, doch leider kam ein Termin dazwischen. Somit blieb wieder nichts außer meinen kläglich zusammen gesammelten Informationen.
Ich habe selber nicht gedient, was ich zum heutigen Zeitpunkt bereue.
Doch damals gab es zwei Punkte die mich davon abgehalten haben:
1. Ich war mit 18 noch in der Ausbildung und hatte bereits mit 19 Jahren eine eigen Wohnung. Somit waren die Verbindlichkeiten an das feste Einkommen sehr groß.
2. Ich war zu meinem 18 Geburtstag fähig in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr zu wechseln. Ich hatte bis dato schon 5 Jahre bei der Jugendfeuerwehr verbracht und für mich war klar „das machste sowieso weiter, warum dann nicht einfach noch für weitere 6 Jahre verpflichten und den Ersatzdienst leisten.“ Soweit so gut.
Nun ist der Punkt gekommen an dem ich bei der Feuerwehr leider keinen Spaß mehr finden kann. Ich habe als Jugendlicher und junger Mann gerade die Kameradschaft und dieses leicht militärische im Löschzug genossen. Diese Zeit gab mir sehr viel Halt, Selbstvertrauen, Disziplin und soziale Fähigkeiten um die ich endlos dankbar bin. Mein Leben drehte sich hauptsächlich um Feuerwehr. Meine Freunde waren zum großen Teil meine Kameraden. Das Leben ändert sich und somit auch die Prioritäten. Es kommt Frau, Haus und Kind mit ins Spiel. Die Kameradschaft im Löschzug bröckelt, keiner will mehr Verantwortung übernehmen, und die Zeit verbringt man mehr damit sich über die Zustände zu ärgern als das eigentliche an der Sache zu genießen. Der größte Teil der damaligen Kameraden haben bereits den Löschzug verlassen und nun stehe ich da. Kurzum - Feuerwehr grenzt sich allmählich aus meinem Leben aus.
Eins war mir immer klar - ohne eine Beteiligung als Freiwilliger in einer Organisation werde ich nicht glücklich. Leider fallen viele Organisationen wie Malteser oder DRK aus weil mir auch da zu häufig die Ernsthaftigkeit und die „Vetternwirtschaft“ innerhalb der Gruppen gegen meine Vorstellungen widerspricht.
Am Montag habe ich dann den Mut gefasst und eine E-Mail an das LKdo NRW gesendet. Zu meiner Anfrage ob man sich in NRW auch zum Reservisten ausbilden lassen kann, kam prompt eine Ausführliche Antwort mit allen Unterlagen zur Beantragung als PDF zurück. Top Leistung! Diese Geschwindigkeit und Disziplin wünsche ich mir bei vielen meiner Kollegen auf der Arbeit.
Dort stand Grob das, was du ausführlich beschrieben hast.
Nun habe ich noch einige Fragen -
wie alt bist du? (ich habe lange überlegt ob ich es fragen soll denn es soll nicht unhöflich rüber kommen. Ich akzeptiere wenn du hier nicht deüber sprechen möchtest)
Wie ist dein direkter Umkreis, also Familie und Freunde damit umgegangen?
Und wie kann ich mir die Beorderung vorstellen? Du machst dann zeitweise einen Job bei der BW für den du geeignet bist?
Ich danke dir schon mal im Voraus!
Der Bergische Jung