Inspekteure der OrgBer sowie der GIdBw werden deshalb in diese Position befördert, weil Sie es geschafft, ohne groß anzuecken und negativ aufzufallen, in die Generalität bzw. Admiralität aufzusteigen.
Charaktere mit ausgeprägt stromlinienförmiger Meinung sind eben politisch genehmer und leichter zu handhaben, als Querdenker und Klarredner und zum Teil auch Vordenker.
Meiner persönlichen Überzeugung nach, würde die drei Größen Ulrich De Maizière, Johann Adolf Graf von Kielmansegg und Wolf von Baudissin als „Väter der Bundeswehr“, angesichts der heutigen Personal- und Materialausstattung der Bundeswehr die Köpfe schütteln. Ganz abgesehen vom inneren Zustand der Truppe.
Real-Politik heißt Kompromisse eingehen, habe ich volles Verständnis für. Man muss Mehrheiten bekommen, um Dinge zu ändern. Aber nicht in der Ruhe liegt die Kraft, sondern im Fortschritt und der Weiterentwicklung.
Unser großer östlicher Nachbar, die Russische Förderation, schafft es trotz aller Hemmnisse einer fragwürdigen Präsidialdemokratie, die diesen Namen nicht verdient, dauernd neue Militärtechnologien zu präsentieren und diese auch noch in der Truppe einzuführen. Da mag es natürlich förderlich sein, dass der Präsident die Kammern seines Parlaments hinter sich weiß, aber selbst unsere Freunde auf der anderen Seite des Atlantiks, mit einem starken Parlament, reagieren schneller auf sich wechselnde Sicherheitslagen, als unsere Politik sich überhaupt mal dazu entschließt, die Entwicklung neuer Rüstungstechnologie in Auftrag zu geben, geschweige denn, die Ausrüstung anzupassen.
Es ist sicher richtig, ich brauche für Anti-Piraterie-Einsätze und Seenotrettung keine Lenkflugkörper, aber die weltpolitische Lage ändert sich (viel) schneller als zu Zeiten der beiden großen Machtblöcke und jetzt haben wir auch noch die VRC als Player am Spieltisch, die eine Riesenstreitmacht unterhält und sie modernisiert und hochrüstet.
Hier streitet die Politik gefühlt schon darum, ob es in Ordnung ist, auf ausländische nicht-reguläre Kräfte zu schießen, wenn diese einen Konvoi angreifen, und wenn geschossen wird, ob es nicht ausreicht, mit Kurz- und Langwaffen zu schießen und die großen Kaliber zu Hause zu lassen.
Da habe ich mich schon vor Jahren gefragt, berät die militärische Führung nicht? Die Afghanen haben die Streitkräfte der UdSSR besiegt, die Amerikaner bis aufs Blut gereizt und gezeigt, was asymmetrische Kriegsführung bedeutet. Unsere Einsatzkräfte hatten nicht genug gepanzerte Fahrzeuge in allen Klassen, MedEvac-Kapazitäten Fehlanzeige ... IED? Ähm, nö, ne, wieso denn Aufklärungskräfte dafür ausbilden?