Wer sagt denn überhaupt, dass die EU-Ausländer den Soldatenstatus bekommen müssen? Wenn es um "Spezialisten" geht, dann wäre auch der Weg auch über die zivile Schiene möglich, als Beamter oder als Tarifbeschäftigter. Wie dann eine SÜ durchgeführt werden soll, wird sich wohl der MAD den Kopf zerbrechen dürfen.
Verfassungsrechtlich könnte es dennoch spannend werden (wenn wir über Soldaten sprechen). In der Tat gibt es kein Artikel, der besagt, dass nur Deutsche in den Streitkräften zu dienen haben. Das liegt aber schlichtweg daran, dass das bisher in der Geschichte der BRD nie zur Debatte stand bzw. immer vorausgesetzt und Konsens war. Demnach könnte es sich um ungeschriebenes Verfassungsrecht handeln. Wenn man was konstruieren möchte, dann aus Art. 33 GG und aus dem besonderen Treueverhältnis zwischen Soldat und Staat. Ob dieser auch dann gegeben ist, wenn der Soldat ein (EU-)Ausländer ist und damit kein bzw. kaum Bezug zu diesem Staat in Form der Staatsbürgerschaft hat, wäre eine interessante Frage. Für mich bestehen jedenfalls keine Zweifel, dass das vor das BVerfG kommen wird, dafür sorgt eine bestimmte Partei im Bundestag... falls dieses Vorhaben realisiert wird.
Insgesamt sehe ich die Lösung äußerst skeptisch. Schon die Wirtschaft schafft es nicht, ausreichend Fachkräfte (inkl. EU-Ausländer) zu rekrutieren, dann soll das die Bw schaffen? Wie kommt das bei den Familien im Heimatland an, wenn man sagt, dass man in einer fremden Armee dient (es gibt EU-Länder, die haben einen ausgeprägteren Patriotismus als Deutschland)? Und das Problem mit der Inneren Führung wurde schon angesprochen...