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Nur weil man Soldat ist, bedeutet es nicht, dass man gezwungen ist von Ort zu Ort durch ganz Deutschland zu wandern.
Und sollte es doch so sein, nenne ich das nicht besonders Familienfreundlich.
Sie können sich dann halt aussuchen, ob Sie als (zukünftige) Ehefrau mit den Kindern, die vor Ort Freunde haben und in die Schule gehen, alle paar Jahre an einem neuen Ort wieder anfangen oder nicht. Für die Kinder ist das ein-/zweimal machbar, aber regelmäßig? Und was machen Sie beruflich? Bei manchen Berufen findet sich leichter Arbeit am neuen Standort für die Partnerin, manchmal ist das aber unmöglich. Entweder es gibt nämlich keine Arbeit oder wenn Sie auf einen Kundenstamm angewiesen sind, müssen Sie mit jedem Umzug ihren Firma wieder neu hochziehen.
Und da ist noch das Schulsystem in Deutschland, davon gibt es deren 16 und die sind oft genug NICHT kompatibel. Einfach mal dazu recherchieren. Stichworte G8/G9, Grundschule 4 oder 6 Jahre, Gesamtschule oder nicht, wann beginnt eine Fremdsprache, wie viele Jahre ist ein Kind Schulpflichtig...
Meine Frau und ich hatten uns daher schon frühzeitig zum Pendeln entschieden, wie mittlerweile die Mehrheit. Und selbst wenn ein Umzug möglich gewesen wäre (Versetzung an einen Standort mit Perspektive 5-10 Jahre) war ich froh, dass wir es nicht gemacht haben. Nach 18 Monaten wurde die Einheit aus dem Nichts heraus aufgelöst und wenig später der Standort, da konnte mein PersFhr übrigens gar nix dafür. Und schon war ich wieder 400km weiter, diesmal wenigstens 300km näher daheim.
Familienfreundlichkeit war beabsichtigt, aber wenn die Politik anders entscheidet, dann helfen alle wohlgemeinten Pläne und (sogar schriftlichen) Absprachen nichts.