Hallo! Hier mal ein Update meiner zu Bewerbung als "Geoinformationsspezialisten Offz". Für die meisten wird eher das Ende Interessant sein, da es ja doch einige aktuelle Informationen enthält
Bewerbungsverlauf:Ende August, erster Termin Karriereberatung Heimatstadt.
Zwei Tage später zweiter Termin und abschicken der Bewerbungsunterlagen durch die Karriereberatung.
Fehlende Unterlagen, KDV-Entpflichtungserklärung.
Anfang September Schreiben ans BAfzA in Köln, zwei Wochen warten ohne Reaktion, ein Anruf löst das Problem. Mitte September Bestätigung des AC der Führungskräfte der BW aus Köln, das alle Unterlagen vorhanden sind und Bewerbung geprüft wird: „Die weitergehende Prüfung Ihrer Bewerbung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen“.
15.10 Mail aus Euskirchen, Terminabstimmung, offizielle Einladung per Mail zum Termin am 23.10.
Bis hier:
Eingang Bewerbung 03.09.2018 – (offizielle) Einladung Euskirchen 17.10.2018, nach Terminabsprache Vorstellungsgespräch am 23.10.Vorstellungsgespräch in Euskirchen:Vier beteiligte, Oberst als (Gesprächs-) Leiter, Einsatzgeologe und Personaler (Leutnant) und ich.
Aufteilung des Gesprächs: Oberst (kurze Vorstellung meinerseits, Fragen zum Lebenslauf/Werdegang, GIS) – Einsatzgeologe (Fächer, SEHR spezifische Fachfragen Thema Ingenieurgeologie) – Oberst (Positive/Negative Erfahrungen, gesetzte Ziele erreicht/nicht erreicht).
Sehr angenehmes Gespräch, am Anfang noch sehr nach Fragenkatalog und auf der Suche nach gewissen Schlagwörtern (Unterschied BW zu anderen Arbeitgebern – Uniform, Waffen, Auslandseinsatz; Besonderheit GIS – Koordinatensysteme, Vektoren/Rasterdaten, Attribute o.ä.). Im Verlauf dann, gefühlt, offener. Man hat mich eigentlich auch immer erzählen lassen, wobei meine Antworten generell kurz und knapp waren und ich nicht ausufernd wurde.
Im fachlichen Bereich wurde ich wirklich in die „Mangel“ genommen, habe es aber dennoch als sehr positiv empfunden, auch wenn die Fragen sehr spezifisch auf den Ingenieurgeologischen Teil bezogen waren (was nur einen Teil meiner Ausbildung ausmacht). Hier ging es von Fragen zu einem meiner Praktika, zu meiner Masterarbeit (das Thema ist dem Einsatzgeologen so noch nicht untergekommen, und ich hatte kurz Zeit dieses zu erläutern), zu Fragen für militärische Zwecke. Zum Beispiel beim Feldlagerbau in Mali/Brunnenbau/Georisiken (Wüste, lange Dürreperioden mit kurzen Starkregenereignissen – Erdrutsche/Sturzfluten). Zu meiner linken (auf der Seite des Einsatzgeologen) lag auch ein geologische Karte Deutschlands (ich habe dann angemerkt, dass diese auch in meinem Zimmer hängt, wo dann alle doch kurz schmunzeln mussten). Auf dieser Karte sollte ich einige Gebiete erkennen und dann sollte ich mir einfach ein Gebiet aussuchen (bei mir war es das Molassebecken im Süden DEs) und sollte dann erläutern was man dort für zivile (!) Georisiken vorfindet (Tageseinbrüche, Erdrutsche etc.). Ähnliche Fragen wurde auch zu einem Projekt in meinem Praktikum gefragt, direkt nach ging es dann von dem zivilen Einsatz in den militärischen, also wie kann ich eben angesprochenes in Mali (!) einsetzen.
Es wurde auch viel nach meinen Erfahrungen in der Praxis mit Methoden und Geräten gefragt (Bohrungen, Geoeletkrik/magnetik, Geochemie). Dort habe ich entweder schon selbst „handangelegt“ oder war bei Bohrungen dabei und konnte ebenso bei den Erfahrungen zum Thema Geoinformationssysteme (siehe meinen ersten Post, ich habe vor kurzem den Fachanwender für Geoinformationssysteme mit ArcGIS gemacht) alles positiv beantworten.
Hinweis: Das einzige was mir persönlich negativ aufgefallen ist, war die Überraschung oder gar die positive Bewertung, dass ich mich schon umfassend im Vorfeld informiert habe! „Sie waren beim Karriereberater? Ach!“. Oder als ich bestimmte Dinge zum ZGeoBw sagen konnte (als kleine Info, das war mir nicht bewusst, der Geoinformationsdienst steht über dem ZGeoBw). Ganz erstaunt waren dann die Beteiligten, als ich erzählt habe, dass ich mir die Webserien „Die Rekruten“ und „Mali“ angeschaut habe. Man liest ja auch hier im Forum öfters von Leuten, die sich anscheinend vorher nicht informiert haben. Aber ich war dann doch über die Reaktion schockiert, aber nun gut, positiv für mich! 😊
Im Folgenden beschreibe ich kurz nochmal den gesamten Bewerbungsverlauf (ich nehme jetzt mal immer einen positiven Verlauf an), auch um einige Unklarheiten zu klären.
Verlauf:(hoffentlich) Karriereberater -> Bewerbungsunterlagen landen in Köln, Vorauswahl -> Euskirchen -> Vorauswahl, Einladung Vorstellungsgespräch -> Unterlagen (Fragenkatalog) zurück nach Köln -> Bewertung Unterlagen (Fragenkatalog), Einladung Assessment Center Köln -> Offizierseignung, Bewertung -> Unterlagen gehen gesammelt zurück nach Euskirchen -> Euskirchen erstellt „Ranking“ der Bewerber.
Vier DPs für Master-Absolventen offen? Die ersten vier der Liste bekommen eine Einladung zur Eignungsübung. Dann folgt das normale Prozedere (automatische Listenführung nenne ich es mal, man rückt die List rauf und wird dann möglicherweise innerhalb von bis zu zwei Jahren (solange gelten die Ergebnisse) eingestellt.
Nun zu dem wichtigen Teil, Eignungsübung und Einstellungstermine:
Die Eignungsübung enthält keinerlei Grundausbildung oder ähnliches. Man bekommt Uniform und Dienstgrad und bearbeitet in Euskirchen vier Monate (Dauer der Eignungsübung) ein Projekt. In dieser Zeit können beide Seiten (man selbst und der zukünftige Dienstherr) ohne Probleme das ganze Abbrechen (wobei man lauf Oberst immer versucht, wenigstens die vier Monate durchzubekommen um dann nochmal genauer das Ganze beleuchten/bewerten zu können).
Termine: Im Herbst (daher hatte ich einfaches Glück mit der Zeit meiner Bewerbung) läuft die Bewerbungsphase für die Einstellung zum 1.3. des Folgejahres. Ein weiterer Termin ist der 1.10. In eben jener bin ich nun, und dort hat man zeitlich auch nicht viel Spielraum, zum 1.10 kann man vielleicht auch mal einen Monat später anfangen, zum 1.3. ist der Spielraum aber nicht wirklich vorhanden. Nach diesen vier Monaten der Eignungsübung, würde man dann zum 1.7. in den SaZ übergehen und mit den regulären OffzTrp (ist das so korrekt?) die Grundausbildung anfangen und sich dann in den bereits bekannten Lehrgangsturnus einfügen.
Hier auch wichtig:
SaZ 8 (8 Jahre Verpflichtung), da zwei Jahre Ausbildung. Zwei bis drei Jahren nach der Ausbildung kann man wohl das Einsatzgebiet wechseln (wenn ich das richtig verstanden habe). Ich habe dann nachgefragt, warum auf der Internetseite die Mindestverpflichtungszeit von drei Jahren steht (siehe
https://www.bundeswehrkarriere.de/geoinformationsspezialist-stabsoffizier/136648)
Antwort:Die mind. drei Jahre sind eine sehr allgemeine Vorgabe für Seiteneinsteiger und werden sehr selten umgesetzt, wenn dann waren dem Oberst nur Beispiele aus dem IT-Bereich bekannt, in der dann Ausbildungsteile wegfallen und man dann auf eben diese drei Jahre kommt.
So, das war mein gestriger Tag. Jetzt heißt es warten auf (positive) Rückmeldung aus Köln.
PS: In meinem ersten Post hatte ich eine Frage zum Thema, wie ich die Zeit bis zu Einstellung überbrücken könne. Ich habe mir jetzt ein Praktikum im Geoinformationsmanagement gesucht und werde dort die Zeit verbringen (generell Anmerkung: Plan B, C und sogar D gibt es, momentan läuft meine Planung aber in Richtung Einstellung zum 1.3.- bin halt Optimist)