Das Leben ist ein Geben und Nehmen, deswegen wollte ich meinen Senf dazugeben und gleichzeitig eine Frage loswerden.
Aufjedenfall über die Wunschtruppengattung und mögliche Alternativen viele Gedanken machen, über Ausbildung, Standorte, warum man da überhaupt hin will etc. Das Schlimmste was man machen kann, ist absolut unvorbereitet und uninformiert beim Einplaner zu landen.
Wechselgesuche aus Mangelverwendungen kann man stellen, werden aber zu allergrößter Warscheinlichkeit nicht bewilligt. Warum soll ein Offizier, eingeplant für eine technikgeprägte Truppengattung und mit technischem Studium, in eine Infanterieverwendung wechseln sollen? Aktuell ist es sogar so dass man aus technischen Studiengängen nicht mehr rauswechseln darf. Der ein oder andere hat halt die Kombination Truppengattung <nichts Technisches> mit einem technischen Studium, und denen wurde gesagt, in dem Jahr vor dem Studium, also OL1, Englisch/ Truppenpraktikum, Grundpraktikum könne man wechseln. Überraschung überraschung, das ist nicht mehr so, und die Leute müssen halt das unerwünschte Studium zuendebringen, Offz ohne machen (selten) oder sich rausprüfen lassen und nach 4 Jahren ohne etwas in der Tasche die Bundeswehr verlassen.
Sie werden als Offz bei den Fernspähern nicht das machen was Sie sich vorstellen.
Könnten Sie mir etwas genauer erklären was ich mir vorstelle und was eben nicht?
Bezogen aufs Heer: Der übliche Karriereweg des Offiziers ist darauf ausgelegt, in erster Linie planerische und führende Dienstposten, wie die des Bataillonkommandeurs, des Kompaniechefs, des S3-Offiziers etc. pp. zu besetzen. Also nichts was man im Film sieht mit Türen eintreten und rumballern und so was. Dennoch wird man in diesen Sachen relativ gut ausgebildet und wird für 2-3 Jahre als Zugführer eingesetzt, der solche Sachen können muss und auch im Dienst (manchmal) macht.
Warum?
Weil es von großem Vorteil ist, Zugführer gewesen zu sein, wenn man Kompaniechef ist. Genauso ist es hilfreich, einmal Kompaniechef gewesen zu sein, wenn man Bataillonskommandeur ist. Um den unterstellten Bereich gut führen zu können, muss man natürlich Ahnung von dem Handwerkszeug haben.
Im Gefecht werden Offiziere als Zugführer und Unteroffiziere in der Regel mit dem Funkgerät in der Hand rumlaufen und Befehle an die Soldaten verteilen. Die Waffe ist eher zur Selbstverteidigung gedacht. Denn was ist besser: 13 Soldaten zu haben, die kreuz und quer schießen, oder einen Gruppenführer, der den Feuerkampf effektiv mit seinen/ ihren 12 Soldaten führt? Natürlich Letzteres. So funktioniert's zumindest in der Theorie.
Kurzum: Wenn du Action suchst, musst du Mannschafter, für manche Einheiten (z.B. KSK) Feldwebel werden.
Zu meiner Frage: Werden Offiziere nach Abschluss des Studiums, ohne einem von sich ausgehendem Wechselantrag, in eine andere Truppengattung außer die in Köln ursprünglich Festgelegte gesteckt?
Klassiker: Technisch studiert, eingeplant für was Grünes.