Ich bin mal im leicht psychisch derangierten Zustand schwarz gefahren und habe deshalb einen Strafbefehl bekommen. 25 Tagessätze a 15 Euro. Man versicherte mir, dass diese Strafe nicht ins Führungszeugnis kommt, nachdem ich meine Sozialstunden abgeleistet hatte.
Strafbefehl und Sozialstunden schließen sich auch gegenseitig aus. Die ganze Geschichte stimmt doch vorne und hinten nicht.
Nun wurde ich nach einer Einstellungszusage bei der Bundeswehr wieder aussortiert, weil die Strafe in meinem polizeilichen Führungszeugnis auftaucht und ich das ganze in der Bewerbung nicht angegeben hatte.
Die Strafe taucht nicht im Führungszeugnis auf, sondern im Bundeszentralregister. Die Bundeswehr darf unbeschränkt in das Bundeszentralregister schauen und sieht deshalb auch Verurteilungen, die nicht im Führungszeugnis stehen.
Ich hatte zwar noch Gelegenheit dazu Stellung zu nehmen, aber scheinbar hat meine Stellungnahme nicht überzeugt.
Welch Überraschung....
Ich weiß gar nicht mehr genau, wie der genaue Wortlaut ist, wonach in der Bewerbung gefragt wurde. Denn m.E. hatte ich ja auch kein Strafverfahren, sondern ein Strafbefehlsverfahren, habe also schon wahrheitsgemäß geantwortet.
Nein, Sie haben nicht wahrheitsgemäß geantwortet. Im Bewerbungsbogen ist es wirklich idiotensicher erklärt. Es wird nach Verurteilungen gefragt und extra dazu erläutert, dass auch Strafbefehle dazu zählen. Wer das also immernoch falsch ausfüllt, hat entweder gelogen oder ist zu unfähig, einen einfachen Text zu verstehen. Beides (!) macht ihn für die Bundeswehr ungeeignet.
Jedenfalls will ich mich jetzt von einem Rechtsanwalt beraten lassen, denn ich möchte gerne, dass der Eintrag aus meinem Führungszeugnis verschwindet.
Sparen Sie sich das Geld. Wie schon gesagt, steht das Urteil nicht im Führungszeugnis, sondern im Bundeszantralregister. Im Führungszeugnis würde es nur dann stehen, wenn es neben dieser einen Verurteilung noch eine weitere Verurteilung gegeben hätte.
Meint ihr ich könnte mich dann nochmal bewerben oder ist man bei der Bundeswehr dann ganz raus?
Zunächst gilt mal eine Sperrevon mindestens 2 Jahren soweit ich weiß. Aber auch danach ist eine Einstellung unwahrscheinlich. Warum sollte man Leute einstellen, die schon bei der Bewerbung lügen? Wie soll man denen den vertrauen?