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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Was fanden euere Partner oder gern auch Partnerin am Auslandseinsatz gut  (Gelesen 362 mal)

S8E

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Guten Morgen,

mein Schatz kommt in einem Monat wieder nach Hause. Ich freu mich so. Für mich war ihr Einsatz zwar okay, aber ich muss sagen das 4,5 Monate eben 4,5 Monate sind, die sich trotz vieler Unternehmungen für mich zum Teil sehr gezogen haben. Doch ich möchte auf was ganz anderes hinaus.
Meine Partnerin und ich haben uns über die kommende Zeit unterhalten. Unteranderem auch über einen möglichen neuen Einsatz. Sie möchte sich freiwillig melden, möchte aber auch das ich das mittrage. Erhlich gesagt, sind mir 4,5 Monate zu lang. Das was ich nicht beurteilen kann (wie empfindet sie die Zeit im Einsatz) so kann sie meine Position als daheimgebliebener nur schwer beurteilen. Das ist ja auch okay.
Was haben eure Lieben aus dem Einsatz erzählt? Was hat ihnen dort gefallen? Warum möchten sie wieder hin (wenn es der Fall ist)? Warum möchten sie sich diese große Herausforderung anzun?

Ich hab hier im Forum mal ein Zitat gelesen, der geht etwa so:
"War ich dort, wollte ich nach Hause. War ich zu Hause wollte ich dort sein."
Es hat inhaltlich sehr viel, jedoch kann ich die Zeit in einem Einsatz mir nicht so unglaublich toll vorstellen. Vielleicht könnt ihr mir mein Horizont erweitern, da  ich meine Prtnerin verstehen möchte.
Ich danke euch und wünsche euch einen schönen Sonntang.

VG
S8E
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Ralf

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Der Satz hat viel für sich. Kann ich so unterschreiben.

Ich fand die Zeit im Einsatz als "recht einfach". Das klingt erst einmal merkwürdig. Aber: alles ist dort super organisiert, Essen, Wäsche etc pp. Ich muss mich um nichts anderes kümmern. Mache nur das, was ich am besten kann: meinen Job. Die Zeit rast vorbei, keine Langeweile o.ä. Keine irgendwelche familiären Sachen, die ich regeln muss, über andere Dinge, die mit dem täglichen Leben zusammenhängen nachdenken und man erfährt idR auch eine hohe Wertschätzung von der Homefront ("du bist was besonderes/ du machst was besonderes) und auch in der Stammeinheit wird man gewertschätzt.
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S8E

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Hallo Ralf,

erst mal vielen Dank für deine Antwort. Ich erkenne Parallelen zu meiner Partnerin in seiner Argumentation. Einiges kann ich natürlich auch nachvollziehen. Stelle mir die Frage, ob man im Inland nicht seinen Job macht und dafür extra in ein Auslandseinsatz muss? Dass man im Einsatz überwiegend die Verantwortung nur für sich und für seine Arbeit hat ist zu 100 % nachvollziehbar. Ich kann trotz der Punkte, die du genannt hast, nicht verstehen, warum man trotzdem freiwillig geht. Ist es zu Hause nicht gut genug? Ist die Arbeit oder der Dienst im Inland so schlecht? Wenn jemand gehen muss, dann liegt es am Job und an den Umständen. Darauf haben die Soldaten ihr Wort gegeben. Vielleicht hinterfrage ich so etwas auch zu sehr. Alle die, die zu Hause auf ihre Lieben warten machen eine sehr herausfordernde Zeit durch. Für mich kann ich sagen, dass die Zeit eben nicht verfliegt. Trotz vieler Unternehmungen und Aktivitäten. Wir werden gefühlt im Stich gelassen, wenn der Partner freiwillig geht. Ich empfinde man wird an zweite Stelle gestellt. Immerhin haben diese Soldatinnen und Soldaten die Wahl, freiwillig bei der Familie bleiben oder freiwillig die Familie alleine lassen. Niemand wird gezwungen. Vielleicht kann man das zwischen den Zeilen lesen, ich bin unzufrieden und habe Angst, dass meine Partnerin wieder freiwillig geht, denn es ist auch immer mit Gefahren verbunden. Dieser Gefahr setzt man sich freiwillig aus und damit hadere ich wirklich sehr. Euch allen einen schönen Start in die Woche.
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Ralf

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Zitat
Niemand wird gezwungen.
Das trifft nicht immer zu, es gibt durchaus verpflichtende Einsätze, aber auch freiwillige Meldungen.
Zitat
Ich empfinde man wird an zweite Stelle gestellt.
Ja, das meinte ich mit: man wird besonders gewertschätzt, damit geht immer einher, dass jemand anderes "an zweite Stelle" rückt.
Zitat
Dieser Gefahr setzt man sich freiwillig aus und damit hadere ich wirklich sehr.
Das ist auch dieser gewisse Adrenalin-Kick. Nicht umsonst gibt es einige, die von Einsatz zu Einsatz gehen, nennt man dann auch Einsatz-Junkies.
Zitat
Ich kann trotz der Punkte, die du genannt hast, nicht verstehen, warum man trotzdem freiwillig geht.
Vielleicht kann man das nur besonders nachvollziehen, wenn man das mal gemacht hat, kann gut sein.
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Stabshauptmann

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Ich denke der Sachverhalt hat (mindestens) zwei Ebenen: auf der einen Seite die Partnerschaft und auf der anderen Seite das Berufliche. Die Kunst ist die Balance: eine Angst, dass die Partnerin freiwillig geht auch ohne deinen Zuspruch...nun, dann habt ihr eher ein "Beziehungsproblem".
Einsatz ist etwas Besonderes - das hat nicht immer etwas mit Abenteuerlust zu tun, letztendlich ist es mMn genau das, was den Beruf ausmacht: nach über 30 Dienstjahren und einer Handvoll Einsätze ist das meine persönliche Bewertung.
Ohne die Einsätze wäre mein Berufsleben (zumindest mal für "meine Generation" mit DE: 1987) unvollständig. Nicht gleich steinigen: ich werte es nicht wichtiger, besser oder hochwertiger als eine Dienstzeit ohne Einsätze (da gibt es genug gute Gründe für, und die Leistungen der Nachkommandos sind absolut gleichwertig).
Es gab aber auch immer den Faktor Partner und Familie: der erste Einsatz war freiwillig (6 Monate), danach galt die Devise: ich melde mich nicht freiwillig, aber wenn ich angefordert werde, dann gehe ich.
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S8E

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Hallo Stabshauptmann,

ich gebe dir Recht, es hat was mit Abenteuerlust zu tun. Wo ich dir aber widerspreche ist das "Beziehungsproblem". Es hat doch nichts mit Problemen zu tun, wenn man einfach verstehen möchte, warum jemand freiwillig geht. Wird man "gezogen" ist es die Pflicht.
Es geht mir darum, dass meine Wahrnehmung nicht unbedingt die Richtige ist. Es wird sicherlich identische Erfahrungen, Erlebnisse und Aspekte geben, die eine Freiwilligenmeldung ausmachen. Dabei meine ich nicht das Finanzielle.

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F_K

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@ SBE:

Warum machen Menschen Dinge?

Ein Mann (m/w/d/x) macht, was er macht - und genau dass definiert ihn - daher ist die Frage nach "Warum?" im Kern sinnlos - weil seine Existenz die Antwort ist.

(Beispiel - Ralf kennt sicher Mittel und Wege, die weitere Einsätze für ihn unmöglich gemacht hätten - er ist IMMER freiwillig gegangen - auch wenn er sich nicht auf eine Freiwilligenliste hat setzen lassen - Warum? - Weil er so ist.)
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MikeEchoGolf

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wieder freiwillig geht, denn es ist auch immer mit Gefahren verbunden. Dieser Gefahr setzt man sich freiwillig aus

Das ist halt eine (Eigen)Nutzen-Risiko-Bewertung.
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F_K

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Anmerkung - Thema Scheinargument.

Das Leben ist lebensgefährlich - es endet SICHER mit dem Tod.

Jede Tätigkeit birgt Gefahren - auch der Stoffwechsel.

Der Arbeitsweg in die Kaserne ist gefährlich - und dieser entfällt in aller Regel im Einsatz - insgesamt ist Einsatz nicht "so" gefährlich - Dachdecker arbeiten in DEU bei größerer Gefahr als DEU Soldaten im Einsatz.

... und nochmal - der Ansatz Argumente Pro und vor allem Contra zu finden, um einen Partner vom Einsatz abzubringen - wird das Wesen des Partners nicht ändern - es ist höchstens eine Gefahr für die Beziehung.
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schlammtreiber

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letztendlich ist es mMn genau das, was den Beruf ausmacht

Ich denke genau hier liegt die Krux: in den Einsatz zu gehen ist letztendlich der Sinn und Zweck des Soldatenberufes.
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S8E

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Vielen Dank für die Sichtweisen.
Ich möchte meine Partnerin auf keinen Fall beeinflussen, ich respektiere ihre Entscheidung. Ich habe ihren jetztigen Einsatz auch unterstütz und werde die zukünftigen auch unterstützen. Mir ist nur wichtig das ich es verstehe und nicht nur "engstirnig" bewerte.

Ganz herzlichen Dank.
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Ralf

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Beispiel - Ralf kennt sicher Mittel und Wege, die weitere Einsätze für ihn unmöglich gemacht hätten - er ist IMMER freiwillig gegangen - auch wenn er sich nicht auf eine Freiwilligenliste hat setzen lassen - Warum? - Weil er so ist.
Stimmt genau, du hast es da für mich auf den Punkt gebracht.
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@S8E:
Mit Verlaub, du wirkst zwischen den Zeilen, auch in deinen anderen Threats, leider recht anstrengend, kontrollierend, klammernd und ohne viel Vertrauen in deine Partnerin. Schon allein „das ist mir zu lang“, mit der Betonung auf dir, spricht da Bände. Mag anders sein, wirkt auf mich aber so.

That being said:
Gründe für „Freiwilligenmeldungen“ gibt es viele. Ein in meinen Augen enorm wichtiger ist z.B. dass es diverse Verwendungen gibt die man nur im Einsatz „scharf“ ausüben kann…und da rede ich nicht von kinetischem Wirken. Wenn man seine gesamte Dienstzeit ausgebildet wurde, geübt und trainiert hat, dann will man das erlernte auch mal anwenden um dem ganzen Geübe einen Sinn zu geben. Der FN-Mensch z.B. hat zuhause idR nur Rollenspieler vor der Nase, Gefechtsstand spielt „nur“ mit Übungslagen usw…
Und wie schon gesagt: Egal in welcher Verwendung ist der Einsatz, mal abgesehen vom großen Schießkrieg, ein wesentlicher Sinn und Zweck des Soldatenberufs. Dafür machen wir (inklusive Team Hotel) den Bums unter anderem und nicht zum Selbstzweck oder für'n Tag der offenen Tür.

Bezüglich Einsatzlänge:
Es gibt auch Verwendungen, in denen eine kürzere Einsatzdauer oder ein Splitting einfach unzweckmäßig wäre weil z.B. die Einarbeitung oder das „in die Lage kommen“ einfach zu lange dauert. Da sind selbst die schon lange üblichen 4 Monate eigentlich zu kurz. Oder auch ein ganz einfacher Grund: Es steht früher einfach kein Nachfolger zur Verfügung weil nunmal mit einer Regeleinsatzdauer von 4 Monaten geplant wird. Jede Abweichung führt hintenraus zu weiteren Verschiebungen und einem Rattenschwanz an OrgAufwand (Verfügbarkeit Nachfolger, frühere Ausbildung Nachfolger, analog für den Nachfolger vom Nachfolger, Trennung fester Teams usw…) und stellt idR eine Ausnahme dar.

Ich habe selber bisher 5 Einsätze auf 3 Kontinenten mitgemacht und war damit gesamt ca. 2 Jahre weg. Meine Frau hat 4 von den Einsätzen miterlebt, stand immer voll hinter mir und hatte Verständnis dafür dass es mich in den Fingern gejuckt hat wieder loszukommen. Natürlich fand sie es nicht toll, hat aber nie versucht mir einen Einsatz auszureden, schlecht zu reden oder zu einer Verkürzung/Splitting zu drängen. Sie hat verstanden warum und wofür ich das mache (für mich: „scharfes“ Arbeiten, Sinn und Zweck des Einsatzes, Kameradschaft-wenn „meine Jungs“ gehen, dann geh ich mit, egal wo hin-, raus aus dem Hamsterrad des Garnisonsbetriebes). Dieser Rückhalt zuhause ist mit das wichtigste was man mit in den Einsatz nimmt. Wenn ich tausende Kilometer weit weg sitze und mir beständig Gedanken drüber machen muss was mein Partner zuhause drüber denkt dann wirkt sich das deutlich negativ auf die Tätigkeit vor Ort aus.

Aber wie wäre es denn wenn du deine Partnerin mal fragst was ihre Beweggründe für Einsätze und eine Freiwilligmeldung sind? Wäre wohl deutlich zielführender. Sprich mit ihr über deine Sorgen und Bedenken. Eifersucht, (unbegründete) Angst um ihre Sicherheit, einfaches Vermissen? Muss man klären.
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