Auch wenn man hier natürlich wieder nur eine Seite der Medaille sieht, zeigt es für mich auch anhand der Kommentare, dass die Bundeswehr auch weiterhin in ihrem Mindset bei vielen noch nicht im aktuellen Jahrzehnt angekommen ist. Nicht nur auf diesen Fall bezogen, aber gerade in der heutigen Zeit eines krassen Arbeitnehmermarktes und insbesondere bei Wiedereinstellern, die lange das zivile Berufsleben kennen gelernt haben, muss ich umso mehr auf jeden einzelnen eingehen. Ein Ansatz "Lernen durch Schmerz", "Da musste ich auch durch", "Hock dich halt das ganze Wochenende in deiner Freizeit hin" funktioniert heute einfach vielfach nicht mehr. Gibt mehr als genug andere attraktive Möglichkeiten. Das fängt im kleinen an und endet im großen in der Inflexibilität der Personalführung generell. Die wundert sich auch immer, dass bei uns in der Kooperation die Leute scharenweise zur Industrie abwandern, sobald die Dienstzeit endet und kaum einer Interesse zeigt, bei der Bundeswehr zu bleiben.
Und auch hier braucht man sich dann am Ende nicht wundern, wenn die Reißleine gezogen wird. Und hier wäre es so einfach zu vermeiden gewesen. Insbesondere wenn wie hier sogar die Bedenken konstruktiv geäußert wurden. Und mal ehrlich, von einer 90-minütigen Ausbildung ohne groß Vorbereitungszeit gehalten durch jemanden, der ein Jahrzehnt nichts mit der Thematik zu tun hatte, ist sowohl für den Vortragenden frustrierend als auch für die Zuhörenden vergeudete Zeit, die sicherlich sinnvoller und effektiver hätte genutzt werden können.