Autor: PzPiKp360
« am: 04. September 2018, 18:47:25 »Dazu fällt mir eine Anekdote aus meiner W12-Zeit ein. Ich diente in meiner Stammeinheit in Badisch-Sibirien, und wohnte zuhause, das Haus der Eltern konnte man von einem bestimmten Ende des Standortübungsplatzes aus mit dem Fernglas sehen. Dort war ich als Fahrer des Chefs eingesetzt, mit einem Wolf, aber wurde an dem in Auflösung befindlichen Standort auch oft als der "Kraftfahrer vom Dienst" für alle möglichen "Kunden" eingesetzt, von der Nachbarkompanie über das Offiziersheim und den Brigadestab bis zum SanBereich. An allen diesen Stellen war meine private Telefonnummer hinterlegt: Brauchte jemand (per Bereitschaft zu allen möglichen Zeiten, an Wochenenden und an Feiertagen) ein "Dienst-Taxi" wurde bei mir zuhause angerufen, dann fuhr ich mit dem privaten Pkw in die Kaserne, holte den Wolf aus der Fahrzeughalle (Schlüssel hatte ich), und die Blanko-Fahrbefehle mussten nur noch mit Details wie Route, Zweck und Passagieren ausgefüllt werden. Nun wurde es Winter, und der war damals noch kalt und eisig. Ich ging zu meinem Chef und meinte, daß dieses Verfahren in Gefahr geraten könne, weil ich nicht sicherstellen könne, nach frischem Neuschnee oder bei Glatteis noch jederzeit mit dem privaten Pkw die Kaserne erreichen zu können, und zu laufen hätte doch eine Weile gedauert. Die Lösung: "Ach, dann nehmen Sie den Wolf mit nach Hause." Der parkte dann für einige Wochen mit aufgezogenen Ketten in der Garage meines Elternhauses, schön warm und eisfrei, und wenn der nächste Anruf kam ging es direkt raus in den Winter zum Chauffeur-Einsatz.