Lieber Bodo,
Ihre Schlussfolgerungen sind nicht ganz zutreffend: Im Rahmen der Verzögerung/Verteidigung der mechanisierten Brigaden wurden die Züge der PzJgKp üblicherweise flankierend zu den im SP eingesetzten Truppenteilen eingesetzt, idealerweise auch aus erhöhten Stellungen, die Schutz boten. Hier kam die niedrige Silhoutte dieser Panzer und das Wirken über eine Deckung hinaus zum Vorteil. Das BugMG (nur beim Jaguar 1) konnte im Grunde kaum wirkungsvoll eingesetzt werden, wenn der JgdPz in seiner Stellung war, es war im Grunde genommen eine Reminiszenz an die gleichartigen Panzer im 2. Weltkrieg. Auf den Einbau wurde dann auch bei der Umrüstung des KanJgdPz zum Jaguar 2 verzichtet.
Das Waffensystem Jagdpanzer wurde nicht wegen der PAH oder aus sonstigen taktischen Erwägungen heraus aus der Truppe genommen. Die PAH waren seit Anfang der 1980er Jahre mit drei Regimentern sowie einer starken Staffel des HFlgRgt 6 in der Truppe, und die PzGren und die JgTr hatte bereits seit Mitte der 1970er Jahre das PARS Milan im Bestand. Die Gründe für die Ausphasung der JgdPz waren
- spätestens Mitte der 1990er Jahre war es offenkundig, dass ein Verzögerungs-/Verteidigungsgefecht eines panzerstarken Angreifers wie zu Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr zu erwarten war
- die Waffensysteme Jaguar 1 und Jaguar 2 hatten den entscheidenden Nachteil der nur in die Frontrichtung wirkenden Bewaffnung sowie eine zu schwache Motorisierung
- und sie hatten allesamt die Grenzen ihrer Nutzungsdauer erreicht und überschritten
so dass aus dem erstgenannten Grund auf eine Ersatzbeschaffung eines solchen Waffensystems konsequenterweise verzichtet wurde.