(bzw. führen soll, weil er sich halt blöderweise in der falschen Laufbahn hat einstellen lassen und es mit 17 Jahren nicht besser wusste),
Es gibt durchaus Soldaten, die mit A12 oder A13G als am Ende der Dienstzeit nicht zufrieden sind und gerne in der Lfb TrD sind, um z.B. StaKa zu werden oder noch höhere Weihen zu empfangen. Das als generellen "Fehler" darzustellen, trifft nur eine subjektive Meinung.
Auch das viele hin- und her scheuchen ist beim gelben TrD bei weitem nicht so, wie das immer dargestellt wird, der er ist immer noch der Spezialist. Klar, als LGAN-Absolvent ist das der Fall. Hier zählt dann halt, dass oberhalb A15 nicht mehr der Spezialist, sondern Generalist gefragt ist.
Studium, Ausbildung vorher oder nachher: Ich will nicht abstreiten, dass es auch finanzielle Gründe gehabt hat, nachvollziehen kann ich es, denn Ausbildung ist teuer und ressourcenfressend. Es liegt aber weniger daran, dass man festgestellt halt, dass auf einmal x-Einheiten aufgelöst wurden, sondern an einem geänderten Verständnis. Die Armee hat sich gewandelt, es werden die Wünsche der Betroffenen vermehrt einbezogen und man hat eben festgestellt, dass sich während des Studiums die Wünsche der OAs ändern. Flexibel darauf zu reagieren war schlecht möglich. Gleichzeitig hat die Personalführung auch selber eine höhere Flexibilität, um die Leute einzusetzen. Steuern sparen ist nicht nur Kür, sondern Pflicht. Dazu kam auch, dass in der Zeit des Studiums die Wlet nicht stehen bleibt. Technik und Ausbildungskonzepte schreiten voran und die Ausbildung war manchmal veraltet, ganz zu schweigen vom Wissensverlust innerhalb der 4 Jahre. Es nur auf Auflösungen von Einheiten zu reduzieren greift deutlich zu kurz.
vor der Inflation, als StUffz noch Gruppenführer waren und nicht "bessere Mannschaftssoldaten",
Das kann man so nicht vergleichen, denn das alte Laufbahnrecht sah vor, dass U/SU als Vorgesetzte führen sollen. Mit Einführung der neuen Laufbahnen ist das nicht vorgesehen, sieht man ja auch schon daran, dass es keinen Uffz TrD gibt, sondern allg. Fachdienst.
Dass Attraktivitätsgründe (nämlich Geld und ja, auch ein DstGrd kann Attraktivität darstellen) hatte und auch den Zusammenhang DstGrd-Besoldungsstufe hast du ja bereits dargestellt.
Aber ein großer Punkt ist auch hier die fortschreitende Technisierung. Schau dir mal an, was ein GrpFhr früher an elektr. Ausrüstung bei sich hatte und heute oder welche Aufgaben er früher hatte und heute. Früher ist man mit Verbandspäckchen groß/klein rumgelaufen, heute ist es eine ganze Tasche, man muss einen 9-Liner kennen, GPS bedienen können, Luftunterstützung anfordern, Englisch können etc etc. Die Anforderungen an die geistigen Fähigkeiten sind dramatisch gestiegen und um diese Fähigkeiten zu haben, sind höhere Anforderungsprofile bei Bewerbern zu erfüllen. Diese sind aber nunmal nicht mehr auf Ebene U/SU sondern auf Fw-Niveau.
Das betrifft nun aber die ganze Bw, denn die kämpfenden Tätigkeiten sind im Verhältnis zu früher viel weniger geworden. Es werden mehr Fachdiener als Truppendiener auf Ebene Fw gebraucht. Mit diesen Tätigkeiten tritt man aber auch insbesondere in Konkurrenz zur privaten Wirtschaft. Man muss sich mal anschauen, was ein Schrauber am LFZ heute können muss und was vor 20 Jahren. Großteile in Englisch, EASA-Standard, alles vollgestopft mit High-Tech.
Wenn man also alt mit neu vergleicht, muss man auch die geänderten Rahmenbedingungen einbeziehen, um zu einer sachgerechten Bewertung zu kommen.