Autor: Ralf
« am: 04. Mai 2020, 06:02:40 »I.d.R. wird man auch vorher befragt, ob man eine Alternativverwendung machen möchte, wenn man die flg. Eignung nicht schafft. Sind nur rd. 10%, die eine flg. Eignung bekommen.
AUS AKTUELLEM ANLASS:
in letzte Zeit häufen sich in Beitragen einige identifizierbaren Daten:
Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden
Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen
[...]
Gleichwohl darf ich mir eine Träne verdrücken, wenn ich lese, warum du nicht mehr in den FlgDst willst (diese Aussage ist m.E. unverantwortlich. Ja es kann vorkommen, dass du aufgrund dessen D5 wirst, aber das ist ja dann auch gerechtfertigt, weil etwas vorliegt, was u.U. zu einer dauerhaften Einschränkung führen kann) und natürlich, dass die Bedarfe an MINT-Studenten für techn. Verwendungen nicht gedeckt werden und du dafür eine Eignung hast.
Was wäre denn so ein "Standard"-Studiengang für einen Offizier der grünen Truppe?Wirklich eher Geisteswissenschaften.
Weil letztendlich ist man ja immer etwas fachfremd tätig, wenn man in der Infanterie tätig ist, oder?
Die Zahlen, die uns während des Einplanungsvortrags am Assessment Center präsentiert wurden, waren da recht eindeutig. Die meisten technischen Studiengänge (Maschinenbau, Luft- und Raumfahrttechnik,...) stehen auf den Bewerberbögen ganz weit oben, das Interesse an den MINT Studiengängen ist schon da, es wird dann wahrscheinlich eher daran liegen, dass diese Studiengänge wohl eine hohe Abbrecherquote haben.Die uns als Bedarfsträger präsentierten Zahlen sprechen da eine andere Sprache. Es gibt nicht ausreichend geeignete Bewerber, um die die Bedarfsträgerforderungen zu decken. Zeigt auch, dass die MINT-Studienplatzkapazitäten nie ausgebucht sind, die geisteswissenschaftlichen i.d.R. fast immer.
Engineering Science mit Schwerpunkt Defence Systems (DSYS) vermittelt die Grundlagen moderner militärischer wie ziviler Sicherheits- und Verteidigungssysteme. Den Herausforderungen unserer Zeit folgend, befähigt DSYS die Absolventinnen und Absolventen des englischsprachigen Studienganges, technische Lösungsansätze im globalen Kontext für die
Bundeswehr sowie für Streitkräfte der Bündnispartner, für Politik, Wirtschaft, Hilfsorganisationen und NGOs zu entwickeln.
[...] Liegt zum einen daran, dass immer weniger Bewerber gerne MINT studieren wollen und zum anderen, dass halt recht viele das Ziel nicht schaffen. [...]
[...] Von daher kann ich das subjektiv unterschreiben, dass ich es als nur zweitbeste Möglichkeit sehe, die kostenbaren MINT-Studenten später fern ab des Studium eingesetzt zu sehen.
Das ist etwas, was ich bis heute nicht verstehen kann beim Heer. Irgendwer wird sich schon was dabei gedacht haben.
Ja da hat der Einplaner recht, mit der Verwendung bist du in dem Studiengang wirklich ein Unikat.
das ist so nicht korrekt, 5% aller Offz Stellen sind Offz ohne Studium, diese werden eventuell noch auf 10% angehoben.
Wir (Luftwaffe) haben da schon Schwierigkeiten, die Studienbindung weiterhin durchzusetzen. Liegt zum einen daran, dass immer weniger Bewerber gerne MINT studieren wollen und zum anderen, dass halt recht viele das Ziel nicht schaffen. Junge Menschen, die zum ersten Mal Geld verdienen, auf einmal selbstbestimmt ihren Alltag regeln können (und keine Dienstpläne mehr haben wie in der OSH oder OSLw) und oftmals nach dem Motto leben: wird schon, wenn nicht in der ersten, dann in der zweiten Prüfung. Diesen Ernst an den Tag zu legen, muss man auch erst lernen, dann ist es irgendwann zu spät.Erneut Danke für diese Einblicke Ralf. Insbesondere diesen Teil sehe ich sehr ähnlich, auch wenn ich es durchaus als attraktive Möglichkeit sehe, als "Techniker" auch Verwendungen fernab des Studiums wahrzunehmen. Daher empfinde ich den derzeitigen Weg als guten Kompromiss. Was man aber keinesfalls beginnen sollte, ist Nichttechniker in technische Verwendungen zu schicken wie es Pharao ja für das Heer skizziert hat. Dann lieber die Dienstposten gänzlich unbesetzt lassen.
Gleichwohl soll die Studienbindung weiterhin erhalten bleiben, du hast das ja auch vorteilhaft beschrieben. Muss man aber mit einer Unterdeckung erkaufen, weil nicht so viele durchkommen. Von daher kann ich das subjektiv unterschreiben, dass ich es als nur zweitbeste Möglichkeit sehe, die kostenbaren MINT-Studenten später fern ab des Studium eingesetzt zu sehen.
Ach ja, falls es jemanden interessiert: Offiziersanwärter ohne Studium werden tatsächlich noch eingestellt. Die Planstellen für 2020 belaufen sich auf 1 (In Worten: Einen) Platz.