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Autor Insider
 - 01. Dezember 2010, 15:20:00
Hallo,

ich kenn etwas den Mario und die Situation nebst Hintergründen.

Nur so viel: wer ein Psychotrauma hat, der hat Probleme mit der Wahrung von Rechtsfristen, ist voll ausgelastet mit dem Sorgen für den Unterhalt seiner Familie, dort, wo sich Rechnungen stapeln und nichts auf dem Konto ist.

Halb-Hirntot kann auch keiner Rechtsfristen wahren und nur weil Mario äußerlich kräftig und gesund aussah???

"Normal nach Hartz_IV" ist was anderes als krank aus dem Einsatz für Deutschland zurückgekommen ins Krankengeld oder ins Nichts zu fallen.

Überbrückungen bis zum Bescheid über Anerkennung der Erkrankung als Wehrdienstschaden (weiß nicht, was er jetzt bekommt), dass sowas von karitativen Organisationen bezahlt werden soll, das ist erbärmlich vom in-den-Einsatz-schickenden Staat!

Siehe auch vom DBwV "Die Bundeswehr" 09/2010 "Ein Stück Normalität ist wieder da"
Siehe http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-71558784.html über Mario.

Da tut sich nichts, gar nichts in Bonn und Berlin, das interessiert keinen!
Ob loyal Entscheidungsträger aufrütteln kann?

Ich wünsche das dem Mario und seinen Leidensgenossen und Nachfolgern!

Kameradschaftlichen Gruß!
Gast
Autor ARMY STRONG
 - 13. November 2010, 14:20:18
Zitat von: Rosered am 12. November 2010, 16:52:44
Letztendlich trägt das gesamte Deutsche Volk die Verantwortung für seine Soldaten, schließlich hat es sie der Gefahr auch ausgesetzt.
Liebe Rosenrot, mit dieser Aussage wirst du leider recht alleine dastehen. Vor allem die Bevölkerungsteile die gegen diesen Einsatz sind, werden sich kaum hier in der Pflicht sehen. Die roten Fahnenschwinger aus dem Osten schon gar nicht und Leute wie Ströbele und Co. werden hier wohl auch eine gaaaaanz andere Meinung vertreten.
Autor ARMY STRONG
 - 13. November 2010, 14:16:16
Danke Ulli, für diesen Beitrag. Die Einsatzvorbereitung scheint wirklich wesentlich besser zu sein als ihr Ruf. Da wird offenbar auch vieles schlechtgeredet...
Autor ulli76
 - 12. November 2010, 16:58:34
Bei einigen Aussagen hier kann ich nur mit dem Kopf schütteln:
1. Die Einsatzvorbereitung läuft sicher noch nicht 100% optimal- ist aber sehr von der Truppengattung und dem Verband abhängig. Seit den ersten Einsätzen wurde auch einiges dazu gelernt.
Was ich übehaupt nicht bestätigen kann, ist dass "unangenehme Wahrheiten" in der Einsatzvorbereitung bewusst verschwiegen werden.
Schon im Rahmen der Ersthelferausbildung gibt es einen Unterricht zum Thema PTBS/Stress/Einsatzbelastungen. Die Frage ist natürlich auch, in wie weit der Einzelne bereit ist, sich auf das Thema einzulassen. Von Tränen in den Augen über pures Entsetzen bis zu "was geht mich das an" hab ich schon alle Reaktionen erlebt.
Auch in den verschiedenen Lehrgängen/Übungen der Einsatzvorbereitung ist Tod und Verwundung durchaus ein Thema.
Die in dem Artikel zitierten Aussagen von wegen "Bad Kunduz" kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Selbst 2008 hatte sich die Sicherheitslage dort schon deutlich verschlechtert gehabt.

2. Vorherige Beschäftigung mit möglichen Traumatisierungsszenarien incl. Geiselnahmetraining ist tatsächlich hilfreich beim Durchleben dieser Situationen. Nach den Berichten vieler Kameraden, die insbesondere letzteres Training durchlaufen haben soll das Gefühl einer gestellten Situation auch in der Übung recht schnell schwinden. Im Übrigen kenn ich auch mindestens einen Kameraden ,der solch eine Situation in echt durchlebt hat- dieser hat mir beschrieben, dass genau dieses Training ihm beim Überleben und ÜBerstehen der Situation sehr hilfreich war. Kameraden in der gleichen Situation, die soch ein Training nicht durchlaufen hatten, hatten wesentlich mehr Probleme.
Und nicht dass mir das Wort im Mund umgedreht wird: Natürlich ist eine gute Vorbereitung KEINE Garantie, kein PTBS zu bekommen- es ist aber ein Baustein der Prävention.

3. Natürlich gibt es auch traumatisierte Kameraden aus den Balkaneinsätzen. Natürlich ändert ein Einsatz den BLick auf die Welt. ABER ein PTBS setzt per Definition das Erleben einer Situation voraus, die das bisherige Weltbild auf den Kopf stellen kann. Allein das Erleben von Armut, Zerstörung etc. ist zwar eine Einsatzbelastung- aber das sollte man nicht per se übebewerten.
Sonst müssten auch Millionen von Urlauben, die z.B. in afrikanische Länder reisen, traumatisiert sein.

Gewisse Irritationen nach Rückkehr und kleinere "Macken" kurz nach der Rückkehr aus dem Einsatz sind völlig normal.Die FRage ist natürlich, in wie weit man sich damit auseinander setzt und in wie weit man sich vorher damit beschäftigt.

4. Wir haben in der Bundeswehr ein sehr gut entwickeltes System von Hilfen. Viele davon sehr niederschwellig. Dafür werden wir von einigen anderen Organisationen durchaus beneidet. Alleine das Peer-System gibt es z.B. bei der Polizei nicht.
Jeder Soldat muss sich nach der Rückkehr aus einem Einsatz beim Truppenarzt untersuchen lassen- incl. PTSS10. Selbst Soldaten, die erstmal kein persönliches Gespräch mit dem Truppenarzt wünschen, werden bei auffälligem PTSS 10 einbestellt.
Rückkeherseminare sind inzwischen Pflicht. Präventivkuren werden bei jedem Einsatzrückkehrer, der dafür gesund genug ist ohne gesonderte Begründung genehmigt.
Autor ARMY STRONG
 - 12. November 2010, 16:57:33
Gibt es eigentlich eurer (ich meine jetzt mal die einsatzerfahrenen) Meinung nach die Möglichkeit PTBS in irgendeiner Weise vorzubeugen? Ich meine damit, wäre es unter Umständen möglich die Soldaten vor dem Einsatz in irgendeiner Weise "abzuhärten" damit ihn das was er evtl. in Gefechten usw. erlebt nicht beeinträchtigt? Also ich meine jetzt, (schwer auszudrücken...) eine psychologische Vorbereitung, die gewisse Bilder nicht so sehr an den Soldaten heranlassen....
Sorry, wenn sich das alles etwas blöd oder theoretisch anhört, aber ich denke ihr wisst was ich meine.
Autor Rosered
 - 12. November 2010, 16:52:44
Guten Abend, Pastor,
nicht die Erkrankung ist das Problem, wenn man denjenigen richtig hilft, die davon betroffen sind, sind die Heilungschancen so schlecht nicht. Das ganze ist eben ein Kampf gegen "den Feind in meinem Kopf"
Letztendlich trägt das gesamte Deutsche Volk die Verantwortung für seine Soldaten, schließlich hat es sie der Gefahr auch ausgesetzt.
Und damit auch für deren "Beschädigungen", seien es nun physische oder psychische. Nicht vergessen sollte man aber vor allem die Familien also Partner/In und die Kinder, die der Unterstützung bedürfen. Mit einem psychisch kranken Partner (auch wenn das hoffentlich nur zeitweise ist) zusammenzuleben ist auch eine enorme Belastung.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Traumatisierungen übertragbar sind von einer Generation auf die nächste. So hat man z.B bei den Kindern der Kriegsgeneration, also die nach 1942 Geborenen nachweisen können, dass sie teilweise unter emotionalen Defiziten als Kinder zu leiden hatten, vor allem dann, wenn die Mutter traumatisiert war.
liebe Grüße
Rosered
Autor StOPfr
 - 12. November 2010, 15:57:55
Dem Statement von miguhamburg kann ich voll und ganz zustimmen, zumal wir uns von dem beschriebenen "Fall" des M.W. zu einer grundsätzlichen Betrachtung hin bewegt haben.
Unstrittig scheint mir zu sein, dass es beklagenswerte Anlaufschwierigkeiten gab, obwohl nicht nur im Ausland sondern auch in Deutschland Erfahrungen über die traumatischen Belastungen als Folge von Kriegshandlungen vorlagen. Nach mE (TV-Dokumentation mit Verweis auf medizinische Studien; leider gerade keine Quelle verfügbar)) ist sogar die Forschung der Folgeerkrankungen nach Gefechten im 1. Weltkrieg inzwischen gut dokumentiert.
Aufgrund aktueller Einsatzerfahrungen und der Zunahme von Einsätzen haben sich Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung wesentlich verbessert. Ein großer Schrittt wurde in der Nachsorge getan, angefangen bei der Behandlung von typischen Kriegsverletzungen bis hin zur Diagnose und Behandlung psychischer Folgeschäden. Dass hier und da bei einem dieser Schritte immer noch Defizite zu beklagen sind, ist bedauerlich. Summieren sich solche Fehler in einer Einheit kann das katastrophale Folgen haben, - besonders für einzelne betroffene Kameraden.

Niemals werden alle denkbaren Krankheitsbilder vorsorgend "abzudecken" sein. Umso wichtiger ist für die hier angesprochenen Folgerkrankungen das neue Zentrum in Berlin. Aufgrund qualifizierter Forschungsergebnisse ist z.B. mit einer Verbesserung der Diagnostik zu rechnen mit positiven Folgen auch für bzw. in den angesprochenen Versorgungsprozessen. Die hier verschiedentlich aufscheinende Sorge hinsichtlich möglicher Trittbrettfahrer muss man ernst nehmen. Sie schaden in erster Linie den wirklich schwer erkrankten Kameraden.
Die Diskussion insgesamt ist überwiegend von ernsthafter Sorge um das Wohl unserer unter PTBS leidenden Kameraden bestimmt. Das allein stimmt schon optimistisch.
Autor Rosered
 - 12. November 2010, 14:15:48
Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass jemand eine Posttraumatische Belastungsstörung simuliert. Die schlicht und ergreifende Frage: Welche Vorteile zöge er daraus? Zumal er über einen sehr langen Zeitraum glaubhaft vorspielen müsste, dass er an PTBS erkrankt ist...das ist nicht sehr wahrscheinlich.
Nur kurz zusammengefasst:
Eine Posttraumatische Belastungsstörung tritt vor allem dort auf, wo der Betroffene Opfer einer Situation wurde. Bei Soldaten Opfer eines von Menschen verursachten Gewalteinflusses (psychisch und/oder physisch) man-made-Traumatisierungen.
Typische Situationen sind hier: Geiselnahme, Verschleppung, Vergewaltigung, Raubüberfall, Entführung, Bedrohung, Folterung, Attentate usw. Imer dann, wenn dem Menschen die Handlungsfähigkeit in einer Situation genommen wurde, er also aktiv nichts an der Situation ändern kann.
Die Traumatisierung setzt deshalb ein, weil ihm seine eigene Hilflosigkeit (Ausgeliefertsein) bewusst wird. Das Denken ist ausgeschaltet und er ist Opfer der Willkür eines anderen. Die Situation ist für ihn weder abschätzbar noch beeinflussbar.
Die Angst- und Panikattacken aufgrund ungewisser Situationen, wie sie snake schilderte, also paranoides Verhalten (weil man nicht weiß wo der Feind steckt, wann er auftaucht und wann er zuschlagt - und wie er aussieht) ist auch belastend. Der Unterschied ist nur, dass snake handlungsfähig ist.  Seine Angst und das paranoide Verhalten ist eine erlernte Verhaltensweise, die sein Leben sichern und schützen soll.
Dass diese Verhaltensweise in Deutschland nicht notwendig ist, kann das erlernte Verhalten so schnell nicht verändern. Das braucht seine Zeit.
lieben Gruß
Rosered
Autor miguhamburg1
 - 12. November 2010, 12:51:56
Stimmt, Vieles ist gottlob erreicht, politisch durchgesetzt und in der Bw umgesetzt worden, keine Frage.

Dennoch ging es uns hier weniger um körperliche Schädigungen und mittlerweile sind wir auch weit über den in Loyal geschilderten Fall (dessen besondere Umstände hier auch gewürdigt wurden) hinausgekommen und die dahinter liegende, allgemeine Frage ist in den Fokus gekommen.

Wir dürfen uns daran erinnern, dass erst in diesem Jahr, also im 15. Jahr seit dem Bosnien-Einsatz, am BwK Berlin ein Zentrum zur Erforschung und Behandlung PTBS-erkrankter Soldaten gegründet wurde - und zwar, weil die vorherigen Behandlungskapazitäten in den übrgen BwK, namentlich Hamburg, Koblenz und Ulm nicht nur überlastet waren, sondern weil die Forschung hierüber vorangetrieben werden sollte. Ich darf auch daran erinnern, dass die Behandlungskapazitäten in den BwK zu Beginn der regelmäßigen Einsätze gar nicht vorhanden waren und erst nach und nach ausgeplant und personell besetzt wurden. Deshalb halte ich fest: Der Dienstherr hat diese, spätestens seit dem Vietnam-Krieg als Realität bekannte Erkrankung PTBS, über Jahre schlicht und ergreifend ignoriert. ich halte weiterhin fest, dass auch heute noch gelegentlich Tendenzen zur Verharmlosung in Stäben und der Truppe virhanden sind, bis hin zu den von mir und anderen beschriebenen blöden Sprüchen. Und ich halte schließlich fest, dass zwar Vieles unternommen wurde (und auch unzweifelhaft Gutes), um Soldaten für ihre Einsätze vor- und nachzubereiten, dass jedoch ein vollkommen angst- und vorurteilsfreier Umgang mit PTBS noch immer nicht durchgesetzt wurde. Und ich darf auch festhalten, dass es immer noch Probleme gibt, diesem Krankheitsbild den ihm gebührenden Platz in den Versorgungsprozessen zu geben (und zwar den juristischen Rahmenbedingungen, wie der verwaltungstechnischen Umsetzung).

Schließlich bin ich auch etwas besorgt, dass diese ungelösten Fragen auch negative Auswirkungen auf die Attraktivität der Bw haben werden..
Autor Timid
 - 12. November 2010, 12:39:33
Zitat von: snake99 am 12. November 2010, 12:07:54Wäre es ein offizieller Kriegseinsatz, hätten die Soldaten Probleme bezüglich ihrer Lebensversicherungen.

Nein, hätten sie nicht ...

Die "Kriegsklausel" hat nichts mit einer völkerrechtlich korrekten Definition des Krieges zu tun, sondern liegt weitestgehend im Ermessensspielraum des Versicherers! Und von diesem machen die Versicherer bereits Gebrauch, obwohl in Afghanistan kein Krieg herrscht (sondern ein "Bewaffneter Konflikt im Sinne des Humanitären Völkerrechts").

Und für den geschädigten Soldaten ergibt sich daraus auch kein Problem, da der Dienstherr gesetzlich dazu verpflichtet ist, in so einem Fall einen Schadensausgleich zu leisten. Und auch das hat der Dienstherr bisher getan ...
Autor wolverine
 - 12. November 2010, 12:25:44
Nach meinem Dafürhalten: Gar nichts! Und ein "Krieg" im klassischen Sinn ist es halt nun einmal nicht. Sonst soll mir ´mal einer das "Kriegsziel" nennen oder den "Gegner". Wir kämpfen ja nicht "gegen" sondern "für" und unter Unterstützung des Einsatzlandes.
Aber es werden ganz klar Gefechte geführt und dadurch ist es für den eingesetzen Soldaten eben "Krieg" und es ist gut, das heute so bezeichnen. Verbales ´Rumgeeiere hat da zu Verzerrungen geführt; z. B. wird nach Gefechten mit Verletzten oder toten Afghanen immer noch eine "Rechtfertigung" gesucht und dabei verkannt, dass das Schädigungsrecht schlicht aus dem militärischen Auftrag folgt. Soldaten werden eigesetzt um militärische Gewalt anzuwenden und dabei auch zu verletzen und zu töten! Alles andere geht an der Sache vorbei und ist juristisch falsch. Versorgungtechnisch ist das aber seit dem Fall des im Kosovo getöteten Arztes (Dr. Eckelmann) bereits erledigt. Wer in einem Einsatz zu schaden kommt und eben nachweislich erkrankt, dem wird geholfen. Vorher gab es den elenden Streit um den qualifizierten Dienstunfall. Das Problem hier ist der Nachweis der Krankheit und die besondere Situation des Geschädigten (eben Zivilist mit eingeschränkten zivilen Ansprüchen, Reservist ohne konkreten Ansprechpartner im Leitverband, evtl. mangelhafte Ausbildung und Vorbereitung etc.). Solche Fälle gibt es aber auch unter aktiven Soldaten ohne Einsatz oder zivilen Arbeitnehmern. Wenn einer an einer völlig exotischen Krankheit - die vielleicht noch unbekannt oder eben nur sehr schwer zu diagnostizieren ist - leidet, dann kann es sein, dass er Nachteile erleidet. Das ist nun einmal so und nicht zu ändern. Wenn ich - völlig unabhängig jetzt von Einsatz oder auch Militär - an "eingebildeten" Schmerzen leide und keiner nachweisen kann, ob es eben ein pathologisches Krankheitsbild oder schlichtes Symulieren ist, wie soll man das abschließend zur Zufriedenheit aller behandeln?
Autor snake99
 - 12. November 2010, 12:07:54
Das fragst du mich? Du bist von uns beiden da wesentlich kompetenter als ich, also gebe ich die Frage zurück  ;D

nachträgliches Edit:

Wäre es ein offizieller Kriegseinsatz, hätten die Soldaten Probleme bezüglich ihrer Lebensversicherungen. Nur ein Punkt, der zwischen Stabilisierungseinsatz und Kriegseinsatz einen Unterscheid machen würde.
Autor wolverine
 - 12. November 2010, 11:59:29
Denn das würde bedeuten ....?
Autor snake99
 - 12. November 2010, 11:48:22
Dem Posting von migu kann ich nur vollkommen zustimmen!

@Timid

Sicherlich hat sich die allgemeine Umgangssprache bezüglich AFG geändert, doch es ist nach wie vor juristisch immer noch KEIN "Kriegseinsatz".
Autor Timid
 - 12. November 2010, 11:38:18
Zitat von: snake99 am 12. November 2010, 10:38:05Man sieht es alleine schon daran, dass das Wort Krieg bis heute nicht offiziell in Verbindung mit unseren Einsätzen genannt wird,

Der Minister war in der Beziehung seit seinem Amtsantritt eigentlich sehr deutlich ... Und seither hat sich auch die offizielle Sprechweise ganz gewaltig geändert - wer Berichte etwa auf Bundeswehr.de verfolgt, wird dort häufiger über Wörter wie "Krieg", "Gefecht", "Gefallene" etc. stolpern!

Zitatweil dies zu einer Veränderung des juristischen Rahmens führen würde.

Es würde eigentlich exakt überhaupt gar nichts ändern ...