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Loyal Ausgabe 11/2010 Bericht über Mario Weißenfels

Begonnen von snake99, 11. November 2010, 07:48:52

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snake99

Hallo zusammen,

ich habe gestern die Loyal zugestellt bekommen und muss sagen, dass ich wahnsinnig erschüttert war, als ich den Bericht über den Kameraden SG Mario Weißenfels gelesen habe! Wer den Bericht noch nicht gelesen hat, sollte es tun ....

Das Verhalten der Bw dem (geschädigten) Reservisten gegenüber ist meiner Auffassung nach eine bodenlose Frechheit! Wie kann man einen Kameraden so dermaßen "gegen die Wand" laufen lassen??

Mich würden eure Meinungen zu dem Fall interessieren. Ich persönlich schlussfolgere aus dem Artikel, dass die Bw mit dem Thema "PTBS" und den daraus resultierenden Folgen für den Betroffenen immer noch hoffnungslos überfordert ist und sich für entstandene psychische Schäden durch eine Einsatzteilnahme nicht wirklich verantwortlich fühlt. Wenn man dann zusätzlich noch Gefahr läuft, sich von seiner Krankenkasse anhören zu müssen "Es hat sie ja niemand gezwungen nach AFG zu gehen!", läuft das Fass an Unverschämtheiten über! Geht man etwa so mit einem Staatsbürger um, der unter Einsatz seines Lebens für die Interessen seines Landes gedient hat? Ich sage nein!
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

wolverine

#1
So, dann mache ich mich jetzt ´mal unbeliebt. Der erste Eindruck nach dem Bericht ist verständlich und ging mir zunächst ganz genau so. Wenn man aber genau ließt und ein bisschen Erfahrung mit den "medialen Verzerrungen" hat, sind da schon ein paar Punkte, über die man länger nachdenken sollte. Zunächst wird ganz kurz, knapp und lapidar darüber hinweggegangen, dass M. W. einige fehlerhafte Bescheide hat bestandskräftig werden lassen. Dieses Risiko trägt aber jeder Staatsbürger! Es gibt Bescheide nach Aktenlage mit Rechtsmittel und Belehrung (auf jedem Schreiben!). Nutzt man das nicht, trägt man die Konsequenzen und dann hilft einem regelmäßig kein Bundestagsabgeordneter, Wehrbeauftragter oder Interessenverband. Dann PTBS an und für sich: Als psychische Erkrankung ist das immer so eine Sache. Klar, wer das hat und so darunter leidet ist gekniffen. Aber ist die Lösung, dass man jedem Soldaten, der nach dem Einsatz über schlechte Träume klagt, sofort eine lebenslange Rente zahlt? Nicht missverstehen: Ich bestreite nicht, dass es Fälle von PTBS gibt und da geholfen werden muss. Aber es ist nun einmal nicht so eindeutig zu diagnostizieren wie ein Beinbruch. Und jeder Nichtnaive erkennt hier auch eine Riesenmissbrauchsgefahr. Das gleiche Problem haben übrigens psychisch Erkrankte im Zivilberuf auch; wer versucht auf "Burn Out" etc. eine Rente einzuklagen, wird sich wundern. Also auch das nur z. T. ein soldatenspezifisches Problem. Letzter Punkt und dann höre ich auch auf: Nach Z4 (nichtversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis!) arbeitet M. W. weniger als ein Jahr (also wieder keine Pflichtversicherungsansprüche!) und wird betriebsbedingt entlassen. Als "Ausweg" wählt er den  Einsatz. Stellen wir ´mal die Frage, ob es hier in dieser spezifischen Konstellation nicht der Fürsorge entsprochen hätte, ihn nicht zum Einsatz zuzulassen? Dann wäre wieder das Geschrei groß gewesen: Warum lasst ihr ihn nicht wenn er will; dafür müssen andere die nicht wollen! Wo ist die "Truppenlösung" abseits solcher Bedenken? Und weiter: M. W. ging somit schon mit starken mitgebrachten Belastungen in den Einsatz: Gekündigt ohne Anspruch auf ALG mit Familie und berechtigten Existenzsorgen. Ob das die richtige Situation ist, um in eine Extremsituation zu gehen, lasse ich ´mal dahingestellt (und wieder die Frage nach falschverstandener Fürsorge!). Und ob nicht viele Familen in dieser Situation beinahe oder tatsächlich zerbrechen? Junger Mann mit Familie verliert den Job und hat lediglich Anspruch auf ALG II - das ist die klassische Konstellation für gescheiterte Ehen oder zumindest Konflikte in der Ehe und verhaltensauffällige Kinder.

Also ich sehe das nicht alles so einseitig: Klar ist die Aussage der KV-Mitarbeiterin völlig daneben; dafür hat sie sich zurecht entschuldigt. Hier ist ein klarer Fall von mangelndem Verständnis für den Auftrag der Streitkräfte und die Leistungen der Soldaten ("freundliches Desinteresse"). Dann ist der Übergang des beamtenrechtlichen Zeitsoldatenverhältnisses in die versicherungspflichtigen Angestelltenverhältnisse einmal grundlegend zu überdenken. Hier sehe ich ganz gewaltige Schwachpunkte in Bezug auf Rentenversicherungs- und eben Arbeitslosengeldansprüche. Da müssten tatsächlich ´mal Experten ´ran (insbesondere wenn der SaZ demnächst der Normtypus des Soldaten werden soll). Man muss schon mit klaren Zielvorstellungen in den BFD gehen  und auch alle diese Vorstellungen ereichen, um nicht mit "Minus" aus seinem Soldatenstatus zu gehen. Ich kann das sagen, da ich wohl einer der ganz wenigen bin, der das geschafft hat. Aber schon wer in den TVöD eintritt, bekommt Probleme und die Verbandszeitschrift des DBwV ist voll davon.
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snake99

Ich stimme dir in dem Punkt zu, dass juristisch keine Verstöße / Fehler feststellbar waren, doch wenn selbst schon ein Richter von "dumm gelaufen" spricht, sollte dies den zuständigen Instanzen / Behörden zu denken geben.

Ich stimme dir ebenfalls bezüglich der Diagnosemöglichkeiten von PTBS zu. Wie bei allen psychischen Erkrankungen ist es sehr schwer zwischen arbeitsfähig und arbeitsunfähig zu entscheiden. Somit werden es wohl immer Einzelentscheidungen sein, weil man nur sehr schwer bis gar nicht einen Rahmen für diese Art von Erkrankungen festlegen kann.

Mich stört an dem Bericht, dass der Kamerad erstmal mit seinen ganzen Problemen mehr oder weniger alleine gelassen wurde. Wenn schon im Einsatznachbereitungsseminar ein "harter Kerl" plötzlich vor (?) seinen Kameraden zusammenbricht, dann sollte dies die Alarmglocken bei Vorgesetzten laut aufschrillen lassen.

Mein Vorschlag:
Zeigt ein Kamerad nach einem Einsatz PTBS Symptome, die von mehreren Ärzten unabhängig bestätigt werden, so sollte er so lange im Dienst verbleiben bis eine angemessene Rehabilitation des Kameraden sichergestellt ist.

Sicherlich würde diese Maßnahme eine Menge Geld kosten, doch es kann meiner Meinung einfach nicht sein, dass man Staatsbürger, die sich im besonderen Maße für ihr Land eingesetzt haben, einfach so fallen lässt, weil man sich auf undurchsichtige Gesetzte mit Auslegungsspielraum beruft.

Jeder Soldat im Einsatz (egal ob auf Patrouille oder hinterm Schreibtisch) kann aufgrund der nicht alltäglichen Erlebnisse im Einsatz sowie der ganzen Einsatzsituation  PTBS bekommen. Da ist es meiner Meinung nach das Mindeste, dass er sich im Falle von PTBS auf die Rückendeckung seines Dienstherrn verlassen kann.
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wolverine

Und was machst Du mit Leuten, die zwei Jahre nach den Einsatz Symptome zeigen? Auch M. W. hat die Symptome zunächst nicht gezeigt oder überspielt oder wollte sie sich nicht anmerken lassen. Das plötzliche Ausbrechen nach irgendwelchen "Triggern" ist eben Teil der Krankheit aber auch überhaupt nicht objektivierbar.

Und "dumm gelaufen" muss es ja sein. Wenn Du einen fehlerhaften Bescheid bestandskräftig werden lässt - sei es, dass er rechtswidrig war oder nur der Geldbetrag falsch - dann ist eben nun einmal Schluss. Selbst wenn man im Gerichtssaal klar den Fehler erkennt: Hätte man früher was gegen machen müssen. Sonst: dumm gelaufen!
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Timid

Zitat von: snake99 am 11. November 2010, 11:01:11so sollte er so lange im Dienst verbleiben bis eine angemessene Rehabilitation des Kameraden sichergestellt ist.

Das Einsatz-Weiterverwendungsgesetz ist bekannt? ???
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snake99

Jawohl, das Gesetz ist mir bekannt. Habe es mir gerade eben noch mal durchgelesen. Bin bei meiner Recherche jedoch nicht explizit auf das Wort PTBS gestoßen, dafür aber auf eine Ansammlung von Definitionen, die meiner Auffassung nach sehr viel Auslegungsspielraum zu lassen.

Da mir nur Fälle bekannt sind wo der Auslegungsspielraum dazu missbraucht wurde, dass Staat / Bw (erstmal) nicht zahlen mussten, sehe ich hier noch eindeutig vorhandenen Verbesserungsbedarf der Rechtslage. Aber das wurde ja schon häufiger vom DBwV angesprochen und bemängelt.

Mich persönlich regt es einfach wahnsinnig auf, dass der Staat seine Soldaten in ausländische Krisengebiete befiehlt, ohne sich ausreichend Gedanken darüber zu machen was mit einem Soldaten passiert wenn er psychisch geschädigt nach Hause kommt, denn wir reden mittlerweile nicht mehr von den berühmten Einzelschicksalen.

Ich erinnere daran, dass Vater Staat keine Mühen gescheut hat um die Gesetze so anzupassen, dass die Bw im Ausland eingesetzt werden darf. Also sollte der Gesetzgeber auch keine Mühen und finanzielle Mittel scheuen, wenn der Soldat nach einem Einsatz Hilfe benötigt. In schwer zu klärenden Fällen wie einer PTBS-Diagnose sollte daher erst immer zugunsten des Betroffenen entschieden werden und nicht andersrum!

Sofern der Gesetzgeber nicht bereit ist dies zu ändern, sollte er bei jeder Verpflichtungserklärung seine Infoblätter zum Thema Auslandseinsatz erweitern, um dem Bewerber bestmögliche Aufklärung über die möglichen Folgen einer Einsatzteilnahme zu geben. Wir könnten ja hier im Forum eine Umfrage aufmachen, wer von den Bewerbern Kenntnis darüber hat, dass er im Falle eines Auslandseinsatzes mit einer Erkrankung namens PTBS nach Hause kommen kann .... Ich denke, die wenigsten wissen darüber wirklich Bescheid. Das PTBS in Einzelfällen wesentlich schlimmer sein kann, als eine körperliche Verletzung aufgrund von Kampfhandlungen, wissen wahrscheinlich die Wenigsten. Sie sollten dies aber mitgeteilt bekommen, vor allem dann, wenn die Versorgungslage bei PTBS Diagnosen offensichtlich nicht eindeutig geklärt ist.
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wolverine

Und bei Geburt und wieder nach Vollendung des 18ten Lebensjahres wird jedem ein Infoblatt ausgeteilt, dass er evtl. un- oder schlecht versorgt ist und wird wenn er eine neuartige und unbekannte oder anderweitig noch nicht eindeutig diagnostizierbare Erkrankung erleidet.

Die Frage ist doch nicht, ob einem geholfen wird wenn man unter PBTS leidet. Wenn einer einsatzbedingt erkrankt wird ihm geholfen. Punkt. Nur wann ist es PTBS oder was ist PTBS überhaupt? Und im Namen steht "Stress-Syndrom": War es einsatzbedingter Stress? Oder leidet der Patient einfach daran, dass seine Beziehung schon vorher in die Brüche ging, er sich finanziell übernommen hat, seine Lebens-, Berufs- und Finanzplanung nicht aufgeht? Ich weiß das nicht und unterstelle im Einzelfall niemandem etwas. Aber die Risiken muss man doch erkennen?! Deine "Beweilastumkehr" würde dazu einladen, wenn man drei Jahre nach der Dienstzeit erkennt, dass man mit dem BFD in die falsche Richtung gelaufen ist oder plötzlich zivil 300 € weniger verdient als vorher, einfach mal Alpträume zu bekommen. Den Rest erledigt dann schon der Staat!
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justice005

Ich kann mich wolverine nur vollumfänglich anschließen. Sehr schöne Statements....


snake99

Das was du ansprichst Wolverine, ist genau das, was ich kritisiere ...

Fakt ist, es gibt eine psychische Erkrankung die man als PTBS bezeichnet. Fakt ist auch, dass eine PTBS Erkrankung im schlimmsten Fall dazu führt, dass man kein normales Leben für den Zeitraum X führen kann. Ebenfalls gilt es als erwiesen, dass PTBS bei Soldaten mit belastenden Verwendungen (z.B. Patrouillen) eher auftreten kann, als bei Soldaten die nur im Feldlager ihren Dienst verrichtet haben.

Der Dienstherr erklärt sich via Versorgungsgesetzt bereit, die geschädigten Soldaten / Angehörigen im eingetretenen Fall zu versorgen, doch was ist mit PTBS? Wenn ein Bein ab ist, ist es ab und der "Schaden" sowie die Nachteile sind klar erkennbar. Doch was ist, wenn die Psyche so dermaßen verrückt spielt, dass ein normales Leben (erstmal) unmöglich wird? Auch dies sollte in eindeutiger Weise vom Staat definiert werden, auch wenn es hier sicherlich sehr schwer werden wird eine passende Definition zu finden ;)

Bei der Bw ist ALLES bis ins kleinste Detail über Gesetze und Dienstvorschriften geregelt, also sollte man beim Thema "Versorgung des Soldaten bei Diagnose PTBS" nachbessern. Die ist zumindest meine Meinung.
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StOPfr

Das sehe ich auch so!

Die Diskussion ist dann irgendwann auch schwierig zu führen: Wer unterhalb des Sicherheitsnetzes ein weiteres für erforderlich hält und - wenn das ausnahmsweise reißen sollte - noch ein zusätzliches Netz einziehen will, verkennt die Realität.
Und immer wieder der Hinweis: Wir haben bei der Bundeswehr mit erwachsenen Menschen zu tun, die sich zusätzlich zum gereichten Infomaterial des Arbeitgebers heutzutage über alles, aber auch wirklich alles informieren können.


@snake99
Wenn die Diagnose erst einmal gestellt ist gibt es mW keine oder nur geringe Defizite.   
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snake99

#10
Ich sehe es so, dass das Thema PTBS wahrscheinlich aufgrund seiner enormen Komplexität nur sehr stiefmütterlich vom Gesetzgeber behandelt wird. Bevor man Gefahr läuft sich die Finger zu verbrennen tut man lieber nur das Notwendigste bzw. nimmt Klagen der Betroffenen billigend in Kauf.

Doch ist das der Dank des Staates dafür, dass man unter Einsatz seines Leib und Lebens die Interessen seines Landes vertreten hat? Wenn ja, fällt mir nur ein Wort dazu ein -> Traurig!

Beispiel USA:
Auch hier wollte lange niemand PTBS wahr haben. Erst als vermehrt einsatzheimkehrende Soldaten im Inland wild um sich schießend durch die Gegend liefen, nahm der Staat sich dem Thema ernsthaft an.

Muss etwa in DEU erst ein Soldat Amok laufen, und womöglich mehrere unbeteiligte Menschen töten, damit der Gesetzgeber sich PTBS Erkrankungen ersthaft annimmt? Ich hoffe nicht!!!
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Rosered

Wartet die Auswertung und die Conclusio meiner Diss. ab. Das Ergebnis wird Vieles klären und neue Perspektiven zeigen - hoffe ich.
liebe Grüße
Rosered

wolverine

#12
Und was wäre Deine Alternative: Einfach mal auf Verdacht jeden alimientieren, der vorgibt krank zu sein? Gesetzlich regeln kann man nur Sachverhalte; hier ist aber gerade der Sachverhalt strittig. Stünde der fest, ist die Regelung klar und eindeutig. Ob der Sachverhalt feststeht, ist aber gerade die Frage und nichts ist dabei so erwiesen, wie Du es hier darstellst. Ich weiß gar nicht, ob PTBS als Diagnose völlig unumstritten ist.

Und im Ergebnis: es ist wie immer: Probleme sind nun einmal Probleme weil es keine einfachen Lösungen gibt. Wäre es einfach, wäre es eben kein Problem und irgendwelche Behörden, deren Mitarbeiter machen sich nicht um sonst einen Kopf darum oder treffen aus Bosheit zweifelhafte Entscheidungen.

Zitat von: snake99 am 11. November 2010, 14:13:23
Beispiel USA:
Auch hier wollte lange niemand PTBS wahr haben. Erst als vermehrt einsatzheimkehrende Soldaten im Inland wild um sich schießend durch die Gegend liefen, nahm der Staat sich dem Thema ernsthaft an.

Muss etwa in DEU erst ein Soldat Amok laufen, und womöglich mehrere unbeteiligte Menschen töten, damit der Gesetzgeber sich PTBS Erkrankungen ersthaft annimmt? Ich hoffe nicht!!!
Findest Du nicht, dass Du wieder ein ganz klein wenig übertreibst?
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snake99

Du kennst die behördliche Denkweise, die auch sehr weit in der Bw vertreten ist:

Ist ein Fall strittig bzw. nicht sofort klar ersichtlich, wird erstmal die Zuständigkeit hinterfragt, dann weitergeleitet oder sofort abgelehnt. Tage, Wochen, Monate vergehen ... das kann jedoch in gewissen Fällen dann schon für den Betroffenen zu lang sein, da sein Ruin dadurch eintritt und die Probleme Folgeprobleme nach sich ziehen ....
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justice005

ZitatIch sehe es so, dass das Thema PTBS wahrscheinlich aufgrund seiner enormen Komplexität nur sehr stiefmütterlich vom Gesetzgeber behandelt wird.

Das ist ja Unsinn, denn man kann ja nicht für jede einzelne Wehrdienstbeschädigung ein eigenes Gesetz machen. Es gibt EIN Gesetz, welches regelt, wie Soldaten, die eine Wehrdienstbeschädigung erhalten haben, entschädigt werden und wie Ihnen geholfen wird.

PTBS ist eine Wehrdienstbeschädigung und damit ist bereits alles geklärt. Wer PTBS hat, dem wird entsprechend geholfen. Das ändert aber doch nichts an dem Problem, wie man PTBS sicher diagnostizieren kann. Wie soll man denn medizinische Diagnosen per Gesetz erstellen ??????

ZitatIst ein Fall strittig bzw. nicht sofort klar ersichtlich, wird erstmal die Zuständigkeit hinterfragt, dann weitergeleitet oder sofort abgelehnt. Tage, Wochen, Monate vergehen ... das kann jedoch in gewissen Fällen dann schon für den Betroffenen zu lang sein, da sein Ruin dadurch eintritt und die Probleme Folgeprobleme nach sich ziehen ....

Das ist polemischer Unfug, der vorliegend nicht zielführend ist. snake stellt seine Beiträge so dar, als wäre PTBS einfach nicht als Krankheit oder WDB anerkannt, was schlichtweg falsch ist. Er erkennt nicht, dass man schwierige Diagnosen, die gemacht werden müssen, nicht einfach per Gesetz vorgenommen werden können.


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