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Zusammenfassung

Autor F_K
 - 07. Oktober 2025, 12:22:35
Bleiben wir bei den gemeinsamen Punkten:

- Primärer Auftrag der Stud OA ist das Studium, das Bestehen in der Regelstudienzeit (so die Vorschriften / Befehlslage, die LwPersFw ja in voller Breite dargestellt hat.
- Daneben gibt es "sekundäre" Aufträge / Auflagen wie jährlich IGF / KLF abzulegen und ggf. einen Nachmittag militärisch "zu spielen". Ist sekundärer Auftrag, sollte den Schwerpunkt nicht beeinflussen.

- Wenn der Aufwand für das Studium nun höher ist, als von mir erlebt (nehme ich gerne zur Kenntnis), dann ist dies so, der Aufwand ist aber realisierbar.

Zur Polemik: Richtige Schwerpunkbildung / Zeit Management ist der wichtigste Punkt - hier habe ich aber keine Idee, wie dies Personen zu vermitteln ist, die dies eben nicht umsetzen.

An Schulen gibt es teilweise Projekte, die Lernmethoden vermitteln sollen.
Autor dunstig
 - 07. Oktober 2025, 09:30:25
@F_K: Es haben dir schon mehrere gesagt, dass deine Art und deine pauschalen Anmerkungen belehrend und von oben herab wirken. Da hat man wenig Lust überhaupt drauf einzugehen. Sender-Empfänger usw. gehört eigentlich zu den Basics, die ich in deiner Position erwarten würde. Da du daran trotz vielfachen wiederholten Hinweisen durch unterschiedlichste Teilnehmer nichts änderst, bleibt der Eindruck, dass du genau dieses Herablassende vermitteln willst und daher wird meine Reaktion wahrscheinlich auch künftig zwischen ignorieren und pampig liegen.

Und wenn du schon den Aussagen von etwas aktuelleren Absolventen nicht glauben magst, dann nimm für deine Milchmädchenrechnung wenigstens die angesetzten 30 ECTS Punkte pro Trimester und dem ermittelten Aufwand von 25-30h pro ECTS, dann sieht es ein wenig anders aus ;)

Polemik: Ich kann für dich gerne einen Vortrag an der UniBw HH organisieren. Dann kannst du den MINT Absolventen aus erster Hand mitteilen, dass es ja alles kein Hexenwerk ist und sie den Fokus nur 40h die Woche aufs Studium legen müssen. Vielleicht fallen dann weniger als 50-60% durch. ::)

Ansonsten bleibe ich dabei. Der eine Nachmittag an militärischer Pflichtveranstaltung ist für sich nicht das Problem. Das Umwandeln in einen MSB für sich auch  nicht. Das Tragen der Uniform auch nicht. Und für einen großen Teil macht es zum Bestehen keinen Unterschied. Es gibt aber genug, in deren Mindset das Militärische vor dem Akademischen kommt. Das liegt in der Natur der Sache von Bundeswehruniversitäten. Von diesem Personenkreis fällt ein signifikanter Anteil schneller durchs Studium als man schauen kann. Da gibt es einen definitiven Zusammenhang, der sich vielleicht eher unter Kommilitonen zeigt als nach außen.

Durch die militärischen Pflichtveranstaltungen, das Fördern und Fordern von weiteren nicht verpflichtenden nicht akademischen Veranstaltungen und einer zunehmenden Präsenz des militärischen Bereichs, bestärkt man diese Leute eher noch, als dass es ihnen für das Bestehen des Studiums hilft. Da könnte man durch eine alternative zielgerichtete individuelle akademische Unterstützung mehr gewinnen. Und im Gegensatz zu den sonstigen Ablenkungen hätte man hier eine Handhabe. Daher bleibe ich bei meiner Ansicht, dass es vielen gut tun würde, wenn sie das militärische für die Dauer des Studiums erst einmal hinten anstellen würden, sich mehr als Student und weniger als Soldat sehen würden und nicht noch durch das Umfeld weiter darin bestärkt werden, sondern der akademische Anteil auch vom militärischen Bereich individueller gefördert und betreut wird. Da sind wir dann wieder bei der schönen Theorie von LwPersFw und der Praxis.

Der Meinung bin ich aber schon seit ich selber studiert habe und gesehen habe, wie der Running-Gag tatsächlich Realität wurde und auch heute noch Bestand hat. Da die Entwicklung meiner Meinung eher entgegen steht, bleibt mir eh nichts außer dem ganzen verwundert passiv zu folgen. 8)
Autor F_K
 - 06. Oktober 2025, 13:24:22
@ Dunstig:

Bitte nicht jede meiner Anmerkungen gleich persönlich nehmen.

Es ging mir eben um eine PAUSCHALE Aussage - ein Studium ist KEIN Hexenwerk, sondern lediglich "Arbeit", die man zielgerichtet verrichten muss - dann gelingt es.

Ich bin mir sicher, das ein paar Stunden (oder sogar eine Woche pro Trimester), eben bei richtigem Zeitmanagement keinen Unterschied machen.

Bei Personen, die den Schwerpunkt falsch setzen (Du sprichst von Auto, PC und so weiter ...) hilft auch die Woche mehr nicht ... dann wird lediglich mehr "gespielt".

(Inhaltlich sind wir nicht so weit auseinander - ich wollte generelle / pauschale Anmerkungen tätigen).
Autor dunstig
 - 06. Oktober 2025, 12:54:03
Zitat von: F_K am 06. Oktober 2025, 12:12:50Persönlich bin ich überzeugt, dass ein Studium mit einer "Wochenarbeitszeit" von 40 bis 50 Stunden gut zu absolvieren sein sollte - es bleibt also genügend "Freizeit / Urlaub".
Würde eher sagen, dass sich das ganze selbst für gute Studenten im MINT-Trimesterstudium eher im Bereich ~60 Stunden bewegt, aber sei es drum. Mein Punkt ist folgender, vielleicht magst du mir den beantworten, statt mit Pauschalkeulen um dich zu werfen: Bei einer solchen Wochenarbeitszeit, tue ich Studenten, die eh schon auf der Kippe stehen, einen Gefallen, wenn ich sie
  • zu nicht akademischen Veranstaltungen (Umfang ca. eine volle Arbeitswoche pro Trimester) verpflichte?
  • zusätzlich die Teilnahme an nicht akademischen Veranstaltungen fordere und fördere?
  • äußere Rahmenbedingungen schaffe, die den Eindruck vermitteln, dass die Wichtigkeit auf dem militärischen und nicht dem akademischen Anteil liegen?

Zitat von: F_K am 06. Oktober 2025, 12:12:50In dieser Freizeit sollte man zum Ausgleich und für die Gesundheit auch Sport machen - wenn es "grün angemalter" Sport ist, ist dies nicht schädlich.
Hat in dieser Pauschalität auch niemand gesagt.

Zitat von: F_K am 06. Oktober 2025, 12:12:50Wenn dann einzelne Studenten mal ein Wochenende "Marschieren gehen" oder an einem Wettkampf teilnehmen, kann und sollte dies keinen (negativen) Einfluss auf das Studium haben - ist ja außerhalb der "40 Stunden".
Hat in dieser Pauschalität auch niemand behauptet. Wenn aber Studenten, die auf der Kippe stehen, Woche für Woche ~10 Stunden für Dinge wie den Schießausbildungszug aufbringen (nicht nur die Teilnahme, sondern auch viel drumherum), dann hat das definitiv Einfluss auf das Studium. Und das ist das was ich als problematisch ansehe, wenn ich sage, dass es vielen gut tun würde, wenn sie das Soldat sein erst einmal hinten anstellen und den Schwerpunkt anders setzen würden.

Zitat von: F_K am 06. Oktober 2025, 12:12:50Wer dann später behauptet, einmal im Jahr IGF / KLF abgelegt zu haben, hätte ein erfolgreiches Studium verhindert - der nutzt lediglich eine "billige Ausrede", die sachlich nicht gerechtfertigt ist.
Hat in dieser Pauschalität wer behauptet? Um die geht es doch garnicht. Die nur "Pflichtprogramm" abgespult haben, waren weniger das Problem. Hab ich doch oben geschrieben, dass es einen offensichtlichen und sichtbaren Zusammenhang gab zwischen übermäßigem "grünen" Engagement/Equipment und der Geschwindigkeit wie schnell sie aus dem Studium geflogen sind. Der Hauptfokus lag einfach nicht auf dem Studium.

Genau bei denen und genau deshalb sollte man meiner Meinung nach im Mindset ansetzen und dafür sorgen, dass der Fokus stimmt und als militärischer Bereich die Rahmenbedingungen individuell setzen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt aber eher das Gegenteil mit einem größeren Einfluss des militärischen Bereichs im Alltag. Und da setzen eben auf Grund dessen, was ich selber erlebt habe und jetzt wieder im Familienkreis sehe, meine Zweifel ein.

Abbrecher werde ich im MINT Bereich immer signifikant haben. Insbesondere das von Ralf angesprochene Zeitmanagement ist hier essentiell. Da spielen andere Ablenkungen wie Auto, PC, usw. ebenfalls eine große Rolle. Das ist aber teils außerhalb dessen, was die Führung beeinflussen kann. Im Gegensatz zu den von ihr ins Leben gerufenen nicht-akademischen Veranstaltungen. Und da glaube ich, dass man einige Verluste reduzieren könnte, indem man nicht noch zusätzliche zeitliche Verpflichtungen einführt bzw. Anreize schafft, die mit dem Studienerfolg in keinem direkten Zusammenhang stehen.
Autor F_K
 - 06. Oktober 2025, 12:12:50
Anmerkung:

Persönlich bin ich überzeugt, dass ein Studium mit einer "Wochenarbeitszeit" von 40 bis 50 Stunden gut zu absolvieren sein sollte - es bleibt also genügend "Freizeit / Urlaub".

In dieser Freizeit sollte man zum Ausgleich und für die Gesundheit auch Sport machen - wenn es "grün angemalter" Sport ist, ist dies nicht schädlich.

Wenn dann einzelne Studenten mal ein Wochenende "Marschieren gehen" oder an einem Wettkampf teilnehmen, kann und sollte dies keinen (negativen) Einfluss auf das Studium haben - ist ja außerhalb der "40 Stunden".

Wer dann später behauptet, einmal im Jahr IGF / KLF abgelegt zu haben, hätte ein erfolgreiches Studium verhindert - der nutzt lediglich eine "billige Ausrede", die sachlich nicht gerechtfertigt ist.
Autor dunstig
 - 06. Oktober 2025, 12:04:38
Zitat von: Max80687 am 06. Oktober 2025, 11:24:48An zivilen Universitäten erfolgt mittlerweile häufig eine Vorauswahl über Aufnahmeprüfungen oder Interviews, um die hohen Abbrecherquoten in MINT-Fächern besser in den Griff zu bekommen.
Gibt es bei der Bundeswehr prinzipiell auch durch das Assessment Center mit Studieneignungstest im Rahmen des Einstellungstests. Deswegen war und ist mein Eindruck, dass bei der Bundeswehr in den MINT Studiengängen querschnittlich geeignetere Studierende landen als an zivilen Universitäten.

Zitat von: Max80687 am 06. Oktober 2025, 11:24:48Eine Nachfrage: Ich würde vermuten, dass die meisten Doktoranden an der UniBw externe Kandidaten sind oder gibt es auch die Möglichkeit, nach der Masterarbeit an der UniBw zu bleiben und dort zu promovieren?
Die gibt es prinzipiell, ist in der Praxis aber eher nichts, mit dem man planen kann. Bei uns damals waren es wenige Einzelfälle über mehrere Jahrgänge betrachtet und definitiv mit Vitamin B ggü. der Personalführung begründet. Wie es heute aussieht, kann ich nicht sagen. Gehe aber davon aus, dass es weiterhin auf ganz wenige Ausnahmen beschränkt bleibt, da im weiteren militärischen Werdegang (sinnvollerweise) so nicht vorgesehen. Ralf kann da sicherlich bessere Größenordnungen nennen.

@Ralf: Ich will hier keine neue Diskussion aufmachen und kann deine Sicht durchaus akzeptieren. Ich würde trotzdem gerne 1-2 Anmerkungen machen, die meinen persönlichen Eindruck und meine Erfahrung wiederspiegeln:
Zitat von: Ralf am 06. Oktober 2025, 10:55:06Ich halte das überschaubare mil. Engagement (der sog. mil Nachmittag einmal die Woche) für einen kleinen Preis, den man "zahlt" und man sich weder um Unterkunft, Verpflegung oder Nebenjob kümmern muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Für mich war dies der Preis dafür, in Trimestern studieren zu müssen, keine Freiheit über meinen akademischen Stundenplan zu haben, keine Semesterferien zu haben und auch generell nicht das Studentenleben zu haben, wie ich es während meiner Zeit an zivilen Universitäten erlebt habe. Es ist ein Studium, was vom vorgegebenen Rahmen eher einem "verschulten" Studium entspricht. Was als Teil der Laufbahn auch vollkommen ok ist und passt.

Zitat von: Max80687 am 06. Oktober 2025, 11:24:48In meiner Wahrnehmung war / ist das eher ein Problem der falschen Schwerpunktsetzung Freizeit vs. Studium. Auf einmal ist recht viel Geld da und das verlockt sich Jetski, Motorrad, Gaming-PC, Playstation und Spiele kaufen zu können. Oder nenn es Zeitmanagement mit falscher Schwerpunktsetzung. Dazu würde dann auch gehören, wenn man sich freiwillig an mil. Veranstaltungen beteiligt, obwohl man es sich nicht erlauben kann. Das Studium ist auch ein Lernprozess, nämlich Schwerpunktsetzung auf den eigentlichen Auftrag.
Volle Zustimmung. Schwerpunktsetzung ab Tag 1 ist gerade bei schwierigen Studiengängen in Trimestern unglaublich wichtig. Der Zug ist sonst schneller abgefahren als man ihn jemals wieder einholen könnte.

Insbesondere das Studium in Trimestern hatte es in sich und ich war noch einer von den Glücklichen, die ohne Nachprüfungen durchkamen und dadurch weniger Stress hatten. Der militärische Nachmittag und all die anderen Späße, die der militärische Bereich sich so ausgedacht hat, haben aber definitiv dazu beigetragen, dass ich nicht die maximal mögliche Leistung in das Studium gesteckt habe. Und bei manchen waren genau das die fehlenden Prozente, die vielleicht den Unterschied gemacht hätten. Es bleibt genauso eine Ablenkung vom eigentlichen Ziel des Studienerfolgs wie alle anderen Ablenkungen.

Daher gehört für mich dazu, dass der militärische Bereich alles dafür tut, diese Schwerpunktsetzung zu gewährleisten. Meiner Meinung helfen da militärische Zusatzveranstaltungen und ein mantraartiges "Soldat an erster Stelle" und Fördern und Bewerben (u.a. auch mit Verweis auf anstehende Beurteilungsvermerke) von Teilnahmen an militärischen Interessensgemeinschaften eher nicht.

Aber wie gesagt, ich kann verstehen, dass man dies für Bundeswehruniversitäten auch anders sehen kann und es ja auch größtenteils anders gesehen wird. Vielleicht sollte man es auch anders sehen als ich. Ich denke nur nicht, dass man damit das Maximum aus der Bestehensquote rausholt, womit der Bundeswehr meiner Meinung nach deutlich mehr geholfen wäre.
Autor Ralf
 - 06. Oktober 2025, 11:47:17
ZitatAn zivilen Universitäten erfolgt mittlerweile häufig eine Vorauswahl über Aufnahmeprüfungen oder Interviews, um die hohen Abbrecherquoten in MINT-Fächern besser in den Griff zu bekommen.
Hat die Bw auch iRd Assessment.

ZitatEine Nachfrage: Ich würde vermuten, dass die meisten Doktoranden an der UniBw externe Kandidaten sind oder gibt es auch die Möglichkeit, nach der Masterarbeit an der UniBw zu bleiben und dort zu promovieren?
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=60302.msg744319#msg744319
Autor Max80687
 - 06. Oktober 2025, 11:24:48
Zitat von: dunstig am 06. Oktober 2025, 10:46:38Gerade in den technischen Studiengängen gibt es unfassbar viele Abbrecher im ersten Jahr. Bei einem nicht unerheblichen Teil stand hier das soldatische Mindset sowie ein übermäßiges Engagement in Marschgruppen, Schießausbildungszügen, Interessensgemeinschaften, etc. im Vordergrund. Mit entsprechender Förderung vom militärischen Bereich. Darauf angesprochen kam genau das Totschlagargument, dass man in erster Linie Soldat, dann Offizier und erst dann Student sei. Bringt halt nur am Ende keinem was, wenn man dann das Studium nicht schafft und vorzeitig aus der Bundeswehr ausscheiden muss. Gibt nicht umsonst in den MINT Studiengängen den Running Gag über die Korrelation zwischen dem Preis selbstbeschaffter Ausrüstung und der investierten Zeit im Schießausbildungszug gegenüber der Zeit, wie schnell man aus dem Studium fliegt. ;)
An zivilen Universitäten erfolgt mittlerweile häufig eine Vorauswahl über Aufnahmeprüfungen oder Interviews, um die hohen Abbrecherquoten in MINT-Fächern besser in den Griff zu bekommen.

Eine Nachfrage: Ich würde vermuten, dass die meisten Doktoranden an der UniBw externe Kandidaten sind oder gibt es auch die Möglichkeit, nach der Masterarbeit an der UniBw zu bleiben und dort zu promovieren?
Autor Max80687
 - 06. Oktober 2025, 11:20:23
Danke für die Antworten! Ich habe nun ein etwas klareres Bild.

Autor Ralf
 - 06. Oktober 2025, 10:55:06
Ich halte das überschaubare mil. Engagement (der sog. mil Nachmittag einmal die Woche) für einen kleinen Preis, den man "zahlt" und man sich weder um Unterkunft, Verpflegung oder Nebenjob kümmern muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

In meiner Wahrnehmung war / ist das eher ein Problem der falschen Schwerpunktsetzung Freizeit vs. Studium. Auf einmal ist recht viel Geld da und das verlockt sich Jetski, Motorrad, Gaming-PC, Playstation und Spiele kaufen zu können. Oder nenn es Zeitmanagement mit falscher Schwerpunktsetzung. Dazu würde dann auch gehören, wenn man sich freiwillig an mil. Veranstaltungen beteiligt, obwohl man es sich nicht erlauben kann. Das Studium ist auch ein Lernprozess, nämlich Schwerpunktsetzung auf den eigentlichen Auftrag.

ZitatMir ist klar, dass ich damit stark verallgemeinere, aber lässt sich sagen, ob sich die Studierenden an der UniBw voll auf die akademische Ausbildung einlassen, oder liegt der Schwerpunkt doch eher auf den militärischen Verpflichtungen und Angeboten?
Die Frage ist doch eindeutig zu beantworten: der Schwerpunkt liegt nicht auf der mil Ausbildung.
Autor dunstig
 - 06. Oktober 2025, 10:46:38
Zitat von: Max80687 am 05. Oktober 2025, 19:38:46Mich würde interessieren, mit welcher Motivation ihr euer Studium an der UniBw aufgenommen habt: Seht ihr euch in erster Linie als Soldaten/OA oder eher als Studierende?
Aus eigener Erfahrung und recht aktuellen familiären Einblicken: Es gibt die volle Bandbreite. Hin von: Ich studiere nur, weil ich es muss auf meinem Weg zum Offizier bis hin zu: Ich bin in aller erster Linie Student, will mich voll darauf stürzen und alles militärische soll mich in Ruhe lassen.

Im Hinblick auf die Forschung und die Bereitschaft der Studierenden, sich neben dem Studium und außerhalb von Abschlussarbeiten akademisch zu engagieren, würde ich sagen, dass dies deutlich weniger ausgeprägt ist als an zivilen Universitäten. Das einerseits, weil ich eben obige Bandbreite habe, die ich zivil eher so nicht habe, aber auch, weil der zeitliche Rahmen eines Trimesterstudiums dies für viele garnicht ermöglicht. Ebenso die extrem eingeschränkten Möglichkeiten der Promotion im Anschluss an den Master. Vergleiche ich es mit den anderen Universitäten, die ich kennen gelernt habe, würde ich sagen, dass die Forschung, die betrieben wird, sich nicht verstecken braucht. Der Umfang insgesamt aber im Vergleich schon sehr überschaubar ist.

Ebenfalls spielt da ein wenig mit rein, dass sich z.B. in Hamburg der militärische Bereich über die letzten zehn Jahre immer mehr in den akademischen Alltag der Studierenden mit reinmischt und die sonst vorherrschende klare Trennung immer weiter aufweicht. Das fing beim eigentlich völlig unbeschränkten Zugang für Jedermann zum Campus an und geht bei Dingen wie verpflichtendem Tragen von Uniformen weiter.

Was ich davon halte, wird mitunter sehr kontrovers gesehen. Meiner Meinung nach würde sowohl der militärische Bereich, aber auch vor allem die Studierenden gut daran tun, wenn sie hier vom Mindset eine klare Trennung schaffen würden und sich in erster Linie ausschließlich als Studenten sehen würden. Es würden alle davon profitieren, wenn sie sich komplett auf das Studium fokussieren würden und dem alles unterordnen würden. Der militärische Bereich sollte hier allenfalls eine begleitende monitorende Kontrollfunktion haben, die bei Problemen dafür sorgt, dass durch geeignete Maßnahmen der komplette Fokus aufs Studium und das Bestehen gelegt wird und entsprechende äußere Einflüsse reduziert werden. Und das würde meiner Meinung nach auch bedeuten, Problemkandidaten von sämtlichen militärischen Verpflichtungen wie z.B. IGF, militärischen Nachmittagen, usw. zu befreien.

So schön und idealistisch der soldatische Gedanke und ein entsprechendes Mindset und Pflichtgefühl auch sein mag, ist der Bundeswehr kaum damit geholfen, wenn jemand alle seine militärischen Verpflichtungen vorbildlich erfüllt, dafür aber durchs Studium fliegt und vorzeitig ausscheiden muss.

Gerade in den technischen Studiengängen gibt es unfassbar viele Abbrecher im ersten Jahr. Bei einem nicht unerheblichen Teil stand hier das soldatische Mindset sowie ein übermäßiges Engagement in Marschgruppen, Schießausbildungszügen, Interessensgemeinschaften, etc. im Vordergrund. Mit entsprechender Förderung vom militärischen Bereich. Darauf angesprochen kam genau das Totschlagargument, dass man in erster Linie Soldat, dann Offizier und erst dann Student sei. Bringt halt nur am Ende keinem was, wenn man dann das Studium nicht schafft und vorzeitig aus der Bundeswehr ausscheiden muss. Gibt nicht umsonst in den MINT Studiengängen den Running Gag über die Korrelation zwischen dem Preis selbstbeschaffter Ausrüstung und der investierten Zeit im Schießausbildungszug gegenüber der Zeit, wie schnell man aus dem Studium fliegt. ;)
Autor Al Terego
 - 05. Oktober 2025, 23:04:38
Zitat von: Max80687 am 05. Oktober 2025, 21:03:28... aber lässt sich sagen, ob sich die Studierenden an der UniBw voll auf die akademische Ausbildung einlassen ...

Natürlich tun sie dies, denn genau dass ist ihr Auftrag während des Studiums.
Autor Max80687
 - 05. Oktober 2025, 21:03:28
Mir ist natürlich bewusst, dass die Studierenden an der UniBw in erster Linie eine Offizierslaufbahn anstreben. Mich interessiert jedoch ausschließlich die Situation an der Universität selbst insbesondere aus der Perspektive der Professoren. Mir ist klar, dass ich damit stark verallgemeinere, aber lässt sich sagen, ob sich die Studierenden an der UniBw voll auf die akademische Ausbildung einlassen, oder liegt der Schwerpunkt doch eher auf den militärischen Verpflichtungen und Angeboten?
Autor Flexscan
 - 05. Oktober 2025, 20:05:30
Man ist in erster Linie Soldat. Die Frage stellt sich eigentlich nicht.
Egal ob man dann studiert, eine ZAW (Berufsausbildung) absolviert oder sonstige Ausbildungswege einschlägt.

Wer sich nur für das Studium oder die Ausbildung intressiert, ist bei der Bundeswehr falsch aufgehoben.

Klar. Es gibt Spezialisten, die meinen "Geh ich halt zur Bundeswehr und scheide dann nach erfolgreicher Ausbildung halt wieder aus".
Ist halt leider nicht so einfach, wie es schon diverse Beispiele an eigenem Leibe erfahren durften.
Hauptknackpunkt hierbei dürften die enormen Ausbildungskosten sein, die die Bundeswehr dann von den Kandidaten zurückfordert.

Ein Beispiel:
Studierter SAN OA dem dann einfiel, nach erfolgreichem Medizinstudium in der "freien Wirtschaft" als ziviler Arzt mehr zu verdienen und dem dann sein Gewissen plagte und
KDV einreichte... Rückzahlungskosten waren wenn ich nicht irre mittleren 5stelligen Betrag.
Autor Max80687
 - 05. Oktober 2025, 19:38:46
Mich würde interessieren, mit welcher Motivation ihr euer Studium an der UniBw aufgenommen habt: Seht ihr euch in erster Linie als Soldaten/OA oder eher als Studierende?

Hintergrund meiner Frage: Ich bin Wissenschaftler und interessiere mich aus privatem Interesse dafür, inwieweit an der UniBw tatsächlich forschend gearbeitet werden kann. Mir ist bewusst, dass dort einige Professoren exzellente Forschung betreiben und auch Bachelor- bzw. Masterstudierende aktiv einbinden. Aber die Qualität vieler Forschungsbereiche hängt natürlich stark von der Motivation und dem wissenschaftlichen Interesse der Studenten ab. Mich würde daher ein generelles Stimmungsbild interessieren, sofern sich so etwas überhaupt zeichnen lässt.