Der Spiegel meldet vorab zur Ausgabe 45/2009 vom 2. November 2009:
Nato-Bericht lastet deutschem Oberst Fehler in der Operationsführung anZitat:
"Die Bundesregierung hat die Nato gedrängt, sich in dem Untersuchungsbericht über die Bombardierung von zwei Tanklastzügen in Afghanistan mit einer Beurteilung zurückzuhalten."Die Vorabmeldung steht
hier.
Die Tagesschau berichtete heute (02.11.2009) in der Hauptausgabe um 20 Uhr:
Geheimer NATO-Bericht
Deutscher Kommandeur verstieß gegen Einsatzregeln Zitat:
"Die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen haben von der Bundesregierung Einblick in den geheimen Bericht der NATO erhalten, der den verheerenden Luftangriff auf zwei von Taliban-Kämpfern in Afghanistan entführte Tanklaster untersucht." Bericht und Hintergrund
hier.
In der Bewertung am Schluss des Beitrags wurde hervorgehoben, dass "in Regierungskreisen gefordert werde, die kriegsähnlichen Bedingungen in Afghanistan angemessen zu berücksichtigen".
Die Tagesschau meldet heute (05.11.2009):
Entscheidung über Ermittlungen gegen Bundeswehr-Oberst
Justiz berät über Vorgehen gegen Offizier Zitat:
"An diesem Freitag fällt voraussichtlich die Entscheidung, ob die deutsche Justiz wegen des Luftangriffs bei Kundus vor einem Monat Ermittlungen gegen einen Bundeswehr-Oberst einleitet." Weitere Informationen und Hintergrund
hier.
Ich kann mich da echt nur noch drüber aufregen.
Für alles muss man sich rechtfertigen.Bald komm es so weit das man sich lieber erschießen lassen soll bevor man sich verteidigt und zurück schießt.
Ich seh das ganze immer noch so das lieber ich als erstes schieße um mich zu wehren als mich erschießen zu lasse.Dann werd ich zwar in Deutschland verurteilt aber lebe noch.
Bis vor kurzem waren die ROE noch so, dass ein man z.B. auf einen Gegner der eine Handgranate nach Dir geworfen hat, sich jetzt umdreht und abhaut, NICHT schießen durfte (da der Angriff nicht mehr stattfindet, vorbei ist...). Ist zum Glück mittlerweile geändert ;D
Wurde ja auch Zeit!
Habe mir eben auf heute.de
die neuste Meldung durchgelesen.
Also meiner persönlichen Meinung nach wird es langsam echt lächerlich. Was wollen die Herren Staatsanwälte & Co.? Meinen die Herren wirklich, dass Kampfhandlungen immer "klinisch rein" sind? Alleine der Untersuchungsbericht mit seinen Angaben über eine möglich Opferzahl ist ein Witz. Es ist in solchen Situationen wie z.B. in AFG normal, das weitreichende militärische Entscheidungen innerhalb weniger Minuten getroffen werden müssen. Aufgrund des Drucks eine Entscheidung zeitnah zu treffen, können nunmal Fehler passieren.
Selbst die Afghanen haben die von Oberst Klein initiierten Maßnahmen mittlerweile als "gerechtfertigt" eingestuft. Was will also unsere Staatsanwaltschaft in Karlsruhe jetzt erreichen, wenn sie von einer "möglichen Verletzung des Völkerstrafrechts" redet?
Ab dem Punkt, wo Soldaten dafür bestraft werden dass sie den Feind bekämpfen, wird Deutschland eben in Absurdistan verteidigt ;)
der Grund, den Fall nach Karlsruhe abzugeben liegt - wenn ich es richtig verstanden habe - darin, zu prüfen, ob für die anzustellenden Ermittlungen Bestimmungen des deutschen Strafrechts oder des Kriegsvölkerrechts angewendet werden...
Insofern sehe ich es für Oberst Klein eher positiv, daß Karlsruhe zuständig ist.
Zitat von: Rollo83 am 06. November 2009, 10:03:36Ich kann mich da echt nur noch drüber aufregen.
Für alles muss man sich rechtfertigen.
Ja, stimmt. Und das ist auch gut so! Wir leben hier nämlich nicht in einer Bananenrepublik, sondern in einem Rechtsstaat! Und wenn die Exekutive (oder ein Teil davon in Form eines Polizisten oder eines Soldaten) Mist baut, dann muss sie dafür auch gefälligst gerade stehen und gegebenenfalls die Konsequenzen tragen!
Zitat von: snake99 am 06. November 2009, 13:10:47Was wollen die Herren Staatsanwälte & Co.?
Das tun, was sie verdammt nochmal zu tun haben: Ihren JOB!
Es ist immer wieder schön, wenn bei solchen Vorfällen direkt verbal auf die Strafverfolgungsbehörden eingeprügelt wird. Nur: Die Bundeswehr, und auch ihre Soldaten, stehen nicht über Recht und Gesetz! Sie haben sich dementsprechend auch gegebenenfalls vor deutschen Gerichten zu rechtfertigen, selbst wenn der Vorfall im Ausland passiert ist!
Was hier aber auch schön übersehen wird, ist, dass es nicht um die "Kollateralschäden" geht - die gab es in Afghanistan schon öfter, und bislang wurde NOCH KEIN Bundeswehrsoldat dafür irgendwie zur Rechenschaft gezogen, ja, es kam noch nicht einmal zur Anklage! Es geht vielmehr (wenigstens politisch) um die Frage, ob die Regeln und Vorschriften eingehalten wurden. Und nach allem, was bisher so in den Medien über den Untersuchungsbericht zu lesen war, könnte es dabei Versäumnisse gegeben haben - und DAS rechtfertigt dann gegebenenfalls sehr wohl eine Anklage!
Also mal ehrlich Männer,
wenn um 60 Taliban oder so Zivilisten rumstehen, mitten in der Wüste, mitten in der Nacht, dann sind das für mich Sympathisanten und haben pech gehabt wenn man ihnen den Arsch wegbombt.
Selbst wenn sie gezwungen wurden da mitzulaufen, sollen unsere Kameraden etwa wegen jedem Kleinscheiß die Waffen niederlegen und sie ziehen lassen? Ich finde Oberst Klein hat richtig gehandelt, kein Inspekteur oder Anwalt der sich die Sache ansieht kann wirklich nachvollziehen was da unten abgeht. >:(
MFG Akay
Zitat von: Akay am 06. November 2009, 19:08:45wenn um 60 Taliban oder so Zivilisten rumstehen, mitten in der Wüste, mitten in der Nacht, dann sind das für mich Sympathisanten und haben pech gehabt wenn man ihnen den Arsch wegbombt.
Die Welt ist leider nicht schwarz-weiß ...
Zitatsollen unsere Kameraden etwa wegen jedem Kleinscheiß die Waffen niederlegen und sie ziehen lassen?
Das hat NIEMAND gefordert (auch wenn es das liebste "Argument" derjenigen zu sein scheint, die sich vehement gegen jede Ermittlung aussprechen ...).
Trotzdem muss ein Soldat, der Staatsdiener und Teil der Exekutive der Bundesrepublik ist, sich an Recht und Gesetz sowie die militärischen Regeln und Vorschriften halten. Wenn der Verdacht besteht, dass er das möglicherweise nicht getan hat, dann muss dem nachgegangen werden - alles andere wird einem Rechtsstaat nicht gerecht!
ZitatIch finde Oberst Klein hat richtig gehandelt, kein Inspekteur oder Anwalt der sich die Sache ansieht kann wirklich nachvollziehen was da unten abgeht. >:(
Du etwa? ;) Und gerade z.B. die Staatsanwaltschaft Potsdam hat mittlerweile Erfahrungen mit solchen Ermittlungen, die Generalbundesanwaltschaft hat seit Jahrzehnten Erfahrungen mit "heiklen" Ermittlungen - und nach den Beteiligten und der militärischen und politischen Führung dürften die Staatsanwälte wohl die Personen in Deutschland sein, die durch Ermittlungen vor Ort und Akteneinsicht den umfassendsten Überblick über den Vorfall haben ...
Timid hat schon ganz recht.Ich meinte das auch etwas anders.Eine Untersuchung ist natürlich angebracht und richtig.
Ich meinte das ehr so das man bevor man schießt erst mal überlegt und abwegen muss ob man wirklich schießt und somit dann in Deutschland eventuell verurteilt wird.Bis man das abgewogen hat ist man wahrscheinlich schon selbst durchlöchert.
Genau das darf einfach nicht sein das in der Untersuchung dann wirklich der Soldat angeprangert wird.
Wie ich schon erwähnt hab ich schieß lieber und lebe und geh dafür hier in den Knast.
Genau das gleiche bei dem Herrn Oberst, wenn der Schuld bekommt dann Prost Mahlzeit.
Brauchen wir gar keine Waffen mehr mit nehmen nach AFG.
Zu Guttenberg hat in einem Interview mit dem ZDF den Angriff auf den Tanklastzug bei Kundus als "militärisch angemessen" bezeichnet.
General a.D. Kujat bezeichnet die aktuell neuentbrannte Diskussion um Oberst Klein als einen "einzigen Skandal". Nach ihm sollte die Bw sich nicht wundern, wenn zukünftig kein deutscher Offizier unter diesen Bedingungen mehr bereit ist militärische Führungsverantwortung zu übernehmen.
Hier der Artikel auf heute.de
Update:
Den neusten Meldungen nach üben jetzt SPD und "die Linken" zusätzlich Kritik an zu Guttenberg. Vor allem Oskar Lafontain äußerte "Es ist nicht angemessen, Zivilisten umzubringen".
Ob Lafontain überhaupt weis wovon er redet? Meines Kenntnisstandes nach kennt er AFG nur von seinem Weltatlas. Persönlich war er noch nie dort ....
der Trottel soll sich auch blos nicht einbilden sich in AFG umzukucken.
Bindet nur BW-Kräfte und schiebt seine Hackfresse blöd in irgendwelche Kameras.
Die Linken sollte man genau so versuchen zu verbieten wie damals die DVU!
ich hätte eher den Wunsch nach mündigen Wählern die die Luftschlösser und das affige Gebrabbl von Onkel Oskar und Tante Gregor durchschauen und ihnen das geben was ihnen zusteht, sprich einen Stimmenanteil unter 0,5% und somit keine staatlichen Mittel für diesen Drecksverein.
Hier der aktuelle Stand laut Tagesschau von heute (07.11.2009):
Luftangriff bei Kundus
SPD-Schelte für zu GuttenbergZitat:
"Die SPD hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach dessen Äußerungen zum Luftangriff bei Kundus vor einem Strategiewechsel in Afghanistan gewarnt."
Auf heute.de ist ein interessanter
Videobeitrag zu dem Thema. Demnach scheinen die Soldaten sehr verunsichert zu sein, was den möglichen Schusswaffengebrauch angeht.
Der Gouverneur von Kunduz meinte, er wird zu Guttenberg ein Empfehlungsschreiben zukommen lassen, mit der Empfehlung Oberst Klein zu befördern. Seid dem Luftschlag soll es ruhiger in Kunduz geworden sein.
Mein persönliches Statement dazu:
Ich finde es echt traurig was bezüglich AFG mit den deutschen Soldaten gemacht wird. Zuerst bröckelt die Unterstützung in der Bevölkerung. Jetzt scheint die Unterstützung der Soldaten auch noch seitens der Politik stellenweise immer mehr zu schwinden. Ich kann darüber nur noch den Kopf schütteln weil hier gerade was anfängt ganz gewaltig in die falsche Richtung zu laufen!
Deshalb war ich der Ansicht, dass ich es nicht in Ordnung finde, dass unsere Soldaten den "Kopf" hinhalten müssen und nicht einmal den Rückhalt von ihrer eigenen Politik bekommen. Es ist doch allerhand das das Parlament entscheidet das Deutschland nach AFG geschickt wird und im Gegenzug sich für alle Handlungen rechtferitigen müssen und diese sogar strafrechtlich verfolgt werden können.
Die Ansprüche und die Realitäten gehen, wie man an Hand dieses Beispiels erkennen kann, weit auseinander.
Was da gerade politisch abläuft darf man nicht überbewerten. Die Parteien, besonders die SPD, müssen sich in einer neuen Rolle finden. Dass sie versuchen, diese auf Kosten der Bundeswehr zu finden, ist nicht wirklich neu. Dazu kommen die "Vorbehalte" der üblichen Verdächtigen. Zurzeit ist das alles ein wenig unüberschaubar.
Getrennt davon ist die juristische Aufarbeitung zu bewerten. Ich verspreche mir von der Arbeit der Bundesanwaltschaft positive Auswirkungen auf die Einsätze und ein Ende der Verunsicherungen.
Auch wenn der Verteidigungsminister den Empfehlungen aus Kunduz nicht folgen will, sollten Oberst Kleins Karrierechancen intakt bleiben. Das wurde kurz nach dem Einsatz nämlich durchaus infrage gestellt.
@Susi 25
Dass unsere Soldaten sich für ihr Handeln verantworten müssen ist zunächst einmal selbstverständlich. Das muss jeder andere Bürger auch. Da mW bisher aber keine Verfahren eröffnet wurden kann man davon ausgehen, dass die Justiz sorgfältig ermittelt und abwägt. Inwieweit eine besondere Staatsanwaltschaft diese Verfahren fachlich noch versierter bearbeiten kann muss abgewartet werden.
Jetzt warten wir doch erst mal ab, ob überhaupt ein Verfahren beginnt, und wenn es beginnt können wir abwarten zu welchem Ergebnis es kommt. Vorher spekulieren wir nur.
Oberst Klein würde wahrscheinlich sagen: "Die Gerüchte über meine standrechtliche Erschießung sind verfrüht und übertrieben" ;)
Ich frage mich immer ob es sich bei Oberst Klein um den ehemaligen Kdr des Logrgt 47 handelt?
Oberst Klein kommt aus der Panzertruppe.
Die Absurditäten nehmen weiter ihren Lauf, siehe
hierJetzt soll Deutschland auch noch zahlen ....
Das schlimme daran ist noch das es wahrscheinlich klappen wird und Deutschland zahlt.
Die Afghanen sollen froh sein das wir da sind bei sowas krieg ich nen richtigen Hals.
Zitat von: snake99 am 21. November 2009, 12:47:42Die Absurditäten nehmen weiter ihren Lauf, siehe hier
Jetzt soll Deutschland auch noch zahlen ....
Und daran ist jetzt was genau absurd?
Absurd daran ist wenn der Angriff nicht passiert wäre und die Tanklaster ins Deutsche Camp gefahren wären und explodiert wären das der Oberst dann auch falsch gehandelt hätte.Quasi egal was er gemacht hätte es wäre falsch gewesen.
Auf der einen Seite sind Taliban und Afghanen ums Leben gekommen bei der anderen Möglichkeit wären deutsche Soldaten ums Leben gekommen.
Jetzt braucht man sich nicht wirklich fragen was die bessere Möglichkeit war.
Ok das hat jetzt nicht so viel damit zu tun das wir zahle sollen aber naja.
Wir sollen zahlen??? Wofür??? Sorgen wir da unten nicht für Recht und Ordnung? Was klauen die auch einen Tanklaster ;D
Man man ich gebe Rollo83 recht, die sollten echt froh sein. Aber heutzutage muss man sich ja für jeden scheiß rechtfertigen wie Rollo schon sagte, wären die uns reingeballert hätte es nachher noch gehießen: "omg wie konnte das nur passieren??? Warum hat dass niemand verhindert???"
Zitat von: Rollo83 am 21. November 2009, 18:59:09Quasi egal was er gemacht hätte es wäre falsch gewesen.
Danke für das Beispiel in schwarz-weiß-Denken ... Es gibt meist eine beliebig große Anzahl an Eskalationsstufen zwischen "nichts tun" und "Täter plus Umfeld in 3km ausradieren". Eine davon wurde in diesem Fall gewählt - ob es die Richtige war, werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und gegebenenfalls anschließende Gerichtsverhandlungen zeigen.
Zitat von: Akay am 21. November 2009, 19:17:06Aber heutzutage muss man sich ja für jeden scheiß rechtfertigen
Überdenk nochmal dringendst deine Wortwahl!
Und natürlich muss sich die Exekutive rechtfertigen und für mögliche Fehler und Versäumnisse einstehen. Das nicht erst "heutzutage", sondern schon sehr lange. Und das ist auch gut so! Wir leben hier schließlich in einem Rechtsstaat, in dem gerade auch die Staatsorgane nach Recht und Gesetz zu handeln haben, und nicht in einer Bananenrepublik!
Ein anderes eingreifen war auf die schnelle aber anders anscheinend nicht möglich.Die QRF war zu der Zeit auch nicht anforderbar wenn ich mich rect entsinne.Es gibt einfach manchmal Situationen wo man Sachen in kaufen nehmen muss um schlimmere Sachen zu verhindern.
Zitat von: Rollo83 am 21. November 2009, 21:09:42Ein anderes eingreifen war auf die schnelle aber anders anscheinend nicht möglich.
Genau DAS ist eben die Frage! Es war beispielsweise immer die Rede davon, dass die Fahrzeuge festgefahren waren (dementsprechend keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheitskräfte bestand). Oder auch davon, dass Überflüge, mit denen man vor einem bevorstehenden Angriff hätte warnen können, nicht stattgefunden hätten (womit man vermutlich die Zivilisten verscheucht hätte - zwar auch die Taliban, oder einen Teil davon, aber es ist nicht primäre Aufgabe der ISAF, Taliban zu töten!).
Es gibt also noch einigen Klärungsbedarf in diesem Fall. Das ist Aufgabe der Staatsanwaltschaften und gegebenenfalls der Gerichte.
Wobei ich mich Frage, wer sind die Afghanen, die jetzt Schadensersatz fordern ?
Wirklich "einfache" afghanische Menchen, die Familienangehörige verloren haben - oder
Mitglieder der Taliban, die nach dem geschickten Schachzug mit dem Tanklaster, wo deren
Rechnung glatt aufgegangen ist, nun nochmal "zuschlagen" und Gelder für weitere Taten
unter dem Deckmantel des Schadensersatzes herausschlagen wollen ?
Hier muss genauestens, haargenau, geprüft werden, wer da Forderungen stellt, ob sie belegbar
und berechtigt sind, denn die Herren Taliban mögen zwar den "Steinzeitislam" vertreten, aber
von gestern sind die deshalb noch lange nicht ...
Gurss
landrysgryff
Zitat von: Timid am 21. November 2009, 17:57:34
Und daran ist jetzt was genau absurd?
Ganz einfach, die AFG Regierung und die lokale AFG Führung vor Ort hat den Angriff zwar kritisiert, aber im Nachhinein für gerechtfertigt eingestuft. Daher frage ich mich, was jetzt noch zusätzlich bezahlt werden soll?
Wenn der geforderte Schadensersatz tatsächlich im Nachhinein für Rechtens erklärt werden sollte, wäre ich für einen SOFORTIGEN Abzug der Bw aus AFG!!! Fast täglich werden deutsche Soldaten beschossen bzw. kommen in brenzliche Situationen. Bei der undurchsichtigen Lage und dem teils unsichtbaren Gegner namens Taliban kein Wunder ... welcher Afghane bezahlt jedoch die deutschen Soldaten, dass sie für die Sicherheit des "Otto Normal Volkes" ihre Köpfe hinhalten? Wurden die deutschen Soldaten seitens AFG bezahlt, die nach dem Busattentat vom 7.6.2003 tot bzw. nicht mehr dienstfähig waren? NEIN!
Meiner Meinung reicht es langsam! Deutschland hat seit dem Beginn von ISAF Milliarden in AFG gepumpt, um zu helfen. Wenn irgendwelche Afghanen meinen, tief in der Nacht bei einem von Talibankämpfern gekaperten Tanklastzug zu stehen, sagt es mir der logische Menschenverstand, dass es besser ist ganz schnell den Standort zu wechseln .... Von uns würde sich auch niemand bei einer Demo des "schwarzen Blocks" unter die Demonstranten mischen, wenn die Polizei zugriffsbereit in Kampfanzügen vor einem steht ...
Zitat von: landrysgryff am 22. November 2009, 06:30:42
Wobei ich mich Frage, wer sind die Afghanen, die jetzt Schadensersatz fordern ?
Diese Forderung ist nicht auf dem Mist der betroffenen Familien in Afghanistan gewachsen, sondern ein deutscher Anwalt afghanischer Herkunft, ansässig in Norddeutschland, ist nach den Vorkommnissen auf eigene Initiative nach Afghanistan gereist um die Afghanen auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, mal eben zu klagen. Muss wohl nicht weiter kommentiert werden.
Die Chancen vor Gericht damit durchzukommen sind minimal, es gibt hier ganz ähnliche Fälle, siehe Prozesse serbischer Staatsbürger gegen Deutschland und andere NATO-Staaten wegen des Kosovokrieges. Um es für den juristischen Laien verständlich zu formulieren: Privatpersonen haben fast keine Chance, Staaten für Schäden haftbar zu machen, die deren Streitkräfte im Rahmen bewaffneter Kampfhandlungen verursacht haben. Und das ist auch gut so und konsequent, denn rechtliche Ausnahmezustände wie Krieg und Aufstand sind nunmal nicht so einfach in privatrechtliche Haftung umzusetzen wie ein kaputtgefahrener Gartenzaun.
Mir ist ein Fall aus AFG bekannt dort hat ein deutscher Soldat auf ein fahrendes Auto geschossen weil dieses bzw. der Fahrer versäumt hat anzuhalten als der Soldat "stop" rief.Der Afghane war unbewaffnet und wollte den Soldaten auch nicht angreifen aber dieser hat sich bedroht gefühlt da der Afghane nicht reagiert hat.Also hat der Soldat geschossen und den Fahrer des PKW getötet.Die Familie des getöteten Afghanen hat eine Entschädigungszahlung vom deutschen Staat erhalten.Die Summe weiss ich leider nicht mehr, war aber nicht wenig vor allem für afghanische Verhältnisse.Ich weiss zwar nicht ob dies gerichtlich veranlasst wurde oder freiwillig passiert ist aber Fakt ist Deutschland hat bezahlt.Also quasi die Steuerzahler, also quasi jeder von uns hat ein paar Cent bezahlt.
Quelle ist ein Bericht aus dem TV der schon etwas länger her ist.
Zitat von: Rollo83 am 24. November 2009, 05:56:45
Ich weiss zwar nicht ob dies gerichtlich veranlasst wurde oder freiwillig passiert ist aber Fakt ist Deutschland hat bezahlt.
Es wurde nicht gerichtlich entschieden, sowas wurde immer vor Ort veranlasst. Entspricht einer afghanischen Tradition, nach der man mit einer solchen Entschädigungszahlung Blutrache vermeiden kann. Kleiner Dienstweg quasi.
Hier geht es aber um etwas komplett anderes: es soll eine gerichtliche Verurteilung erreicht werden. Und das ging bisher immer daneben.
Zitat von: schlammtreiberKleiner Dienstweg quasi.
Wäre schön gewesen, wenn die Verantwortlichen für die Hinterbliebenen der toten deutschen Soldaten auch mal den kleinen unkomplizierten Dienstweg genommen hätten ;)
Ich kann mich da noch an einen Fall erinnern, wo die Witwe eines Soldaten erst vor Gericht ziehen musste, weil die Bundeswehr sich weigerte ihr eine Witwenrente zu bezahlen.
Ich empfinde es einfach nur als absurd, dass wir Deutschen offensichtlich immer ein wenig die Gelackmeierten sind, wenn was passiert. Im Landesinnern haben wir mit unserer Bürokratie zu kämpfen ... im Ausland immer wieder mit unserer historischen Vergangenheit.
Zitat von: snake99 am 24. November 2009, 08:47:52
Wäre schön gewesen, wenn die Verantwortlichen für die Hinterbliebenen der toten deutschen Soldaten auch mal den kleinen unkomplizierten Dienstweg genommen hätten ;)
Die Angehörigen gefallener Soldaten werden sich keine Kalaschnikow greifen und aus Rache Anschläge verüben, hier dürfte der Hund begraben liegen.
ZitatIm Landesinnern haben wir mit unserer Bürokratie zu kämpfen ... im Ausland immer wieder mit unserer historischen Vergangenheit.
Zum Glück haben wir in Afghanistan keine nennenswerte Vergangenheit ;)
ZitatDie Angehörigen gefallener Soldaten werden sich keine Kalaschnikow greifen und aus Rache Anschläge verüben, hier dürfte der Hund begraben liegen.
Das ist auch verdammt gut so ;)
Dennoch sehr traurig, wenn man sich umhört, was mit den geschädigten Kameraden und den Hinterbliebenen der toten Soldaten alles passiert ist.
Zitat von: snake99 am 24. November 2009, 09:08:06
Dennoch sehr traurig, wenn man sich umhört, was mit den geschädigten Kameraden und den Hinterbliebenen der toten Soldaten alles passiert ist.
Das ist richtig. Das Versorgungssystem für Invaliden und Hinterbliebene ist noch nicht vollständig auf die Realitäten einer Armee im Einsatz ausgerichtet, hier wäre noch einiges an Arbeit zu leisten.
Bombardement bei Kunduz
US-Kampfpiloten warnten schärfer vor Luftangriff als bisher bekanntZitat:
Fünfmal empfahlen sie warnende Tiefflüge über den Tanklastern, den Abwurf von sechs Bomben lehnten sie ab - nach SPIEGEL-Informationen standen US-Kampfpiloten dem umstrittenen Luftangriff bei Kunduz deutlich kritischer gegenüber als bisher angenommen. Sie hinterfragten den Einsatzauftrag der Deutschen mehrfach.Den gesamten Artikel gibt es
hier auf Spiegel Online.