ZDF von 00:30 bis 01:15 (die Uhrzeit sagt mal wieder alles - und das als öffentlich rechtliche Rundfunkanstalt die einen Informationsauftrag hat und Gebühren erhält)
Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch ( Film, Deutschland 2010 )
Sie haben gekämpft. Sie haben getötet. Sie haben Schlimmes erlebt und gesehen. Daniel, Patrick und Stephan waren Soldaten in Afghanistan. Kameraden in einer eingeschworenen Gemeinschaft, Fallschirmjäger aus dem niedersächsischen Seedorf. 25 junge Männer, die Ihren Kopf hinhielten, wenn es am Hindukusch gefährlich wurde.
Am Karfreitag dieses Jahres haben sie einen Kampf verloren. Ihre Kameraden Robert, Nils und Martin sind dabei gefallen. Getötet von der Taliban. Daniel, Patrick und Stephan haben überlebt. Sie scheiden aus der Bundeswehr aus, dürfen zurück nach Hause. Für sie beginnt ein neues Leben.
Patrick, 29 Jahre alt, will jetzt Fachkraft für Sicherheit werden. Daniel, 24 Jahre, hat eine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann begonnen. Stephan, genannt Keule, ist 23 Jahre alt und geht zurück in seinen alten Betrieb, als Brücken- und Betonbauer. 'Afghanistan wird man nicht mehr los. Das ist immer drin im Kopf', sagt Patrick. 'Aber man denkt nicht ständig daran, was am Karfreitag passiert ist.' Alle drei haben einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, werden von ihrem Umfeld aufgefangen.
Im April waren sie gemeinsam auf der Trauerfeier in Selsingen, um ihren gefallenen Freunden Robert, Nils und Martin das letzte Geleit zu geben. 'Sie haben ihr Leben verloren, weil sie im Namen ihres Vaterlandes, der Bundesrepublik Deutschland, für uns tapfer und mutig ihren Dienst in Afghanistan geleistet haben. Ich habe die Tränen der heimkehrenden Kameraden gesehen, die mit im Gefecht waren und ihre Gefallenen nach Hause brachten', sagte Verteidigungsminister zu Guttenberg auf der Trauerfeier.
Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes 2002 hat die Bundeswehr 43 tote Soldaten zu beklagen. Getötet in einem Krieg, der lange nicht so heißen durfte. Mit Afghanistan wird man nicht populär. Angela Merkel sagte bei der Trauerfeier für die gefallenen Soldaten vom Karfreitag: 'Die meisten Soldaten nennen es Bürgerkrieg oder einfach Krieg. Ich verstehe das gut.' Mehr sagte die Bundeskanzlerin nicht, obwohl viele der deutschen 'Afghanistan-Veteranen' gerne mehr gehört hätten.
Wie verarbeiten die Rückkehrer den Tod ihrer Kameraden? Wie lebt jemand weiter, der mit diesen Erfahrungen nach Hause zurück kehrt? Wie geht die Politik mit dem Tod der Gefallenen um?
http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/sendung/121484675_der+krieg+bleibt
Die Sendezeit ist unmöglich >:(. Es ist auch ein Affront gegen unsere Kameraden im Einsatz! Man sollte beim ZDF gegen die Sendezeit protestieren. Ich werde das heute noch tun.
Sehr sehr traurig, das zeigt welchen Stellenwert die Bundeswehr hat und den Leuten eigentlich egal ist.
Die Wehrpflicht hätte m.E. nicht ausgesetzt werden dürfen - aber egal. Ich habe es nicht zu entscheiden.
Das mit deinem protest finde ich gut.
Wem die Sendezeit zu spät ist (so wie mir), wird diese Reportage vermutlich dennoch in der ZDF-Mediathek sehen können. Leider kommen viele für mich interessante Sendungen zu solchen Zeiten in der letzten Zeit :-(.
Guten Abend, Pastor,
Einzeln zu protestieren dürfte vermutlich nicht allzu viel bringen. Wesentlich besser ist es natürlich, einen offenen Brief an das ZDF zu schreiben, der von sehr vielen und interessierten Zuschauern unterschrieben wurde. Die erkleckliche Anzahl an Unterschriften zu sammeln, dürfte ja nun eigentlich kein Problem sein.
Nur wenn eine entsprechende Rückmeldung durch das Fernsehpublikum (GEZ Gebühren) deutlich wird, werden sich die Sendezeiten nach vorne verschieben.
Ich drücke Euch die Daumen, dass das gelingt - meine Unterschrift und Unterstützung dafür habt ihr auf alle Fälle.
Grüße
Rosered
Dein Hinweis auf die GEZ-Gebühren ist dummes Zeug, Rosered. Meine Meinung zum Programm des ZDF kann ich nämlich nicht unterstreichen damit, dass ich die nicht mehr zahle, wie ich bei anderen sagen kann: "Kauf ich nicht mehr!". Das ist dem ZDF völlig egal - meine Gebühren kriegen die trotzdem. Ansonsten dürfte der Sendeplatz daraus resultieren, dass das bestenfalls ein Nischenthema ist - die große Mehrheit der Gesellschaft interessiert sich nicht dafür, und mit einem Sendeplatz um 20.15 würden die Zuschauer halt auf einen anderen Sender ausweichen; gibt ja genug davon.
Oh Gott hbmaennchen,
.....wer wird denn gleich in die Luft gehen.....
...greife lieber zur HB.......
Natürlich hast du Recht - das sind Zwangsabgaben....das werde ich demnächst auch feststellen, denn ich habe schon seit mehreren Jahren bewusst keinen Fernseher...
Deine Behauptung, dass das ein Nischenthema ist, kann ich nicht bestätigen.....ganz im Gegenteil....die Bw war noch nie so sehr im Gespräch auch bei der Zivilbevölkerung wie jetzt und das Interesse ist auch vorhanden, jedenfalls, wenn ich herumfrage oder angesprochen werde.....Aber es ist natürlich nicht das absolute Top-1 Thema:das ist die Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes und die wirtschaftliche Lage des einzelnen....
Man kann aber natürlich behaupten, die Gesellschaft würde einen grundsätzlich ablehnen - damit kannst du nämlich deine eigenen Vorurteile wunderbar kultivieren.....und wenn du jemanden mit gelber Schleife suchst.....ich habe eine
Gruß
Rosered
Ich nicht, weil ich keine Geschäftemacher, die mit unseren Soldaten Geld verdienen, unterstütze, und wir den USA nicht alles nachmachen müssen.
Leute mit gelber Schleife hab ich eh noch nie im realen Leben gesehen.
Ich hab auch noch keinen gesehen. Auf Facebook habe ich für meine Beileidsbekundung für den letzten Gefallenen KEINE EINZIGE zustimmende Reaktion erhalten - eigentlich gar keine Reaktion. Meinem Freundeskreis außerhalb von Leuten aus der Bw sind Gefallene recht EGAL - "Selbst schuld....".
Was mir bei Dir auffällt: Du redest IMMER mit "schlauen Worten" mit über Dinge, von denen Du keinerlei Ahnung hast (sowenig wie davon, wie man Beiträge ändert/ergänzt, Du setzt immer einen drunter) - denkst Du nach dabei? Sowas wie das "Druckmittel GEZ-Gebühren" lässt MICH dran zweifeln. Und heute bin ich halt einfach mal geplatzt.
Nur für den Fall dass die Absicht besteht persönlich zu werden erinnere ich an die PN-Funktion. Bitte lasst die User dabei außen vor. Danke.
Zitat von: Rosered am 26. Oktober 2010, 20:59:21
...Einzeln zu protestieren dürfte vermutlich nicht allzu viel bringen.
Ich war jahrelang Rundfunkrat und denke daher anders über die Wirksamkeit von Beschwerden. Im Gremium wurden diese durchweg ernst genommen, auch wenn natürlich einzelne Beschwerdeführer nicht immer Antwort in ihrem Sinne bekommen konnten.
Die Beschwerde habe ich abgeschickt und u.a. gebeten, wenigstens für die oft folgende Wiederholung auf 3Sat eine frühere Sendezeit einzuplanen. An der Ausstrahlung am 18. November mitten in der Nacht wird sich wohl nichts ändern.
Zitat von: hbmaennchen am 26. Oktober 2010, 21:22:19
Dein Hinweis auf die GEZ-Gebühren ist dummes Zeug, Rosered. Meine Meinung zum Programm des ZDF kann ich nämlich nicht unterstreichen damit, dass ich die nicht mehr zahle, wie ich bei anderen sagen kann: "Kauf ich nicht mehr!". Das ist dem ZDF völlig egal - meine Gebühren kriegen die trotzdem. Ansonsten dürfte der Sendeplatz daraus resultieren, dass das bestenfalls ein Nischenthema ist - die große Mehrheit der Gesellschaft interessiert sich nicht dafür, und mit einem Sendeplatz um 20.15 würden die Zuschauer halt auf einen anderen Sender ausweichen; gibt ja genug davon.
Warum bekommen die Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, im Gegensatz zu den Privaten, Rundfunkgebühren?
Richtig, weil sie einen Bildungs- und Informationsauftrag haben.
Und zu einem solchen zählt m.M.n. die o.g. Reportage um Welten mehr wie die hunderttausendste Kochshow mit überbezahlten Wasabischnupfern.
(könnt man zumindest meinen wenn man deren Zinken anschaut) ;D
Horrdio
Guten Abend, hbmaennchen,
tut mir leid - ich wollte dich mit meinem "Werbespruch" natürlich nicht provozieren - sorry.
Du hast natürlich Recht, dass man durch "schlau daherreden" nicht wirklich etwas an der Situation ändert. Dass du auf deine Beileidsbekundungen gar keine Reaktionen bekommen hast, tut mir leid. Dass du das als persönliche Zurückweisung erfährst - ist für mich nachvollziehbar.
Ich könnte natürlich auch sagen, dass hinter Äußerungen wie "selber Schuld" eine ganze Menge Angst steckt, sich mit der Situation anderer auseinanderzusetzen. Da klingt oder meint jemand besonders "cool" zu klingen, der in der Regel gar nicht so "cool" ist......und dass dir bei solchen Reaktionen der "Kragen platzt" kann ich verstehen.....nur Frustäußerungen bringen uns doch nicht einander näher, sondern nur gemeinsames Handeln......insofern würde es mich freuen, wenn du mir mal sagst, welche Unterstützung du dir wünschst - also konkret. Ich kann dir ja nur die Unterstützung anbieten, wenn du sagst was du brauchst...
Gruß
Rosered
Zitat von: Zorro67 am 26. Oktober 2010, 19:17:21
Sehr sehr traurig, das zeigt welchen Stellenwert die Bundeswehr hat und den Leuten eigentlich egal ist.
Die Wehrpflicht hätte m.E. nicht ausgesetzt werden dürfen - aber egal.
Was hat die Wehrplficht damit zu tun? Die existiert noch, und der Stellenwert der Bw ist trotzdem seit Jahren so, wie er ist.
@Rosered: bevor Du jetzt irgendwas "diagnostiziert" bei mir: das war das, was mich gestern genervt hat - dieser sozialarbeiterische, pädagogische Tonfall, den ich oft bei Deinen Beiträgen wahrnehme. ICH bin fein raus; ich muss nicht ins Ausland - einige aktive Freunde aber schon.
Dennoch möchte ich mich für den Fall entschuldigen, dass ich gestern abend zu persönlich geworden bin.
Ich persönlich bin froh, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ÜBERHAUPT solche Sendungen bringen (wenn auch IMHO zu spät, die Möglichkeit, die Sendung in der Mediathek oder in Wiederholungen auf Phoenix, 3SAT oder anderen - u.U. digitalen - Kanälen zu sehen, besteht heute ja). Und da ZDF u.a. ö.r. Sender auch im Konkurrenzkampf mit privaten Sendern stehen, wundert mich das nicht, dass diese Sendung die Serie "Bergwacht" nicht verdrängen konnte - auch das Erste zeigt die Doku "Hilfe! Was essen wir?" um 23:30 am 18.11. . Wäre ja auch nicht unwichtig - Kochsendungen boomen, während die Zuschauerschaft sich beim Ansehen die Fertigpizza in der Ofen schiebt.
Ich glaube auch nicht, dass es Aufgabe der ö.r. Sender ist, die Zuschauer dazu zu "erziehen", die Bundeswehr zu "lieben", sondern in erster Linie zu informieren über so Dinge wie das Thema der hier in Rede stehenden Sendung. Die privaten Sender jedenfalls machen mit Masse eher so glorreiche "Super-Special-Forces-Jetpiloten bei der Bw", leichte Kost halt. Und von daher finde ich, machen die ö.r. Sender das ganz gut - auch wenn auf solch späten Sendeplätzen. Das ZDF kann halt nur eine Sendung zur Zeit zeigen - und da ist die "Bergwacht" dann halt aussichtsreicher für die Quoten gg. "Wer wird Millionär" auf RTL als so schwere Kost.
Guten Morgen hbmaennchen, Schlammtreiber, Isis!
Also ganz ehrlich - mir wird als Zivilistin Angst und Bange, wenn ich hier die Ängste, Frustrationen und Demotivationen der Soldaten erlebe.
Dann frage ich mich nämlich, und das ist kein Angriff, sondern ehrliche Besorgnis, wie einsatzfähig ist so eine Armee. Schließlich müssen wir uns im Ernstfall darauf verlassen können (wie immer sich dieser Ernstfall konkret gestaltet), dass wir Soldaten im Einsatz haben, die vernünftig und sehr gut psychisch belastbar sind.
Wenn wir aber eine Armee haben, die sich nur noch zum Dienst zwingt - dann stimmt etwas nicht. Denn wie hat schon mein bester Freund gesagt:
Die Stärke einer Armee sind ihre Menschen
Die Schwäche einer Armee sind ihre Menschen
Gruß
Rosered
Zitat von: Rosered am 27. Oktober 2010, 08:55:39
Also ganz ehrlich - mir wird als Zivilistin Angst und Bange, wenn ich hier die Ängste, Frustrationen und Demotivationen der Soldaten erlebe.
Ich erkenne Frust, aber von Ängsten vermag ich nichts zu sehen.
Zitat von: Rosered am 27. Oktober 2010, 08:55:39
Dann frage ich mich nämlich, und das ist kein Angriff, sondern ehrliche Besorgnis, wie einsatzfähig ist so eine Armee. Schließlich müssen wir uns im Ernstfall darauf verlassen können (wie immer sich dieser Ernstfall konkret gestaltet), dass wir Soldaten im Einsatz haben, die vernünftig und sehr gut psychisch belastbar sind.
Was hat das damit zu tun? Das Ansehen der Bw in der Bevölkerung ist seit etlichen Jahren im Eimer. Das Volk scheisst schon lange auf seine Armee. Und trotzdem fährt diese seit bald 20 Jahren ununterbrochen ihre Einsätze. Sollte als Nachweis der Belastbarkeit reichen?
Zitat von: Rosered am 27. Oktober 2010, 08:55:39
Wenn wir aber eine Armee haben, die sich nur noch zum Dienst zwingt - dann stimmt etwas nicht.
Ich kann doch meinen Dienst anständig verrichten und darf vielleicht trotzdem das mangelnde Interesse bzw Wissen der Bevölkerung um diese wichtige Sache bemängeln? Ich muss deswegen ja nicht alles hinschmeißen...
Hallo Schlammtreiber, snake und ihr alle,
Unsere letzte Diskussion lief wenig erfreulich - es war kein informativer Austausch, sondern lediglich ein Schlagabtausch. Das bringt mir aber nichts. Mich interessiert Folgendes:
1. Wie stellt sich Euch Eure Situation im Dienst dar oder stellte sie sich?
2. Wie kann ich/kann die Zivilbevölkerung in general public euch die Unterstützung geben, die ihr/Eure Kameraden braucht.
(Gegenseitige) Schuldzuweisungen sind hier, um es mal vulgär auszudrücken, ziemliche "Kinderkacke" - weil sie an der Situation überhaupt nichts ändern. Sie verfestigen Strukturen und Probleme und lösen sie nicht auf.
3. Eine Diskussion hier im Forum führt schnell zu "Kommunikationsstörungen" - das haben wir ja das letzte Mal gesehen. Besser wäre es, wir würden alle einander gegenübersitzen und gemeinsame Überlegungen anstellen.
4. Der Begriff "Ängste" bezog sich nicht im Speziellen auf hbmaennchen, sondern auch auf die Situation nach, in der Bw und auf die Angehörigen.
liebe Grüße
Rosered
Zitat von: Rosered am 27. Oktober 2010, 10:41:01
4. Der Begriff "Ängste" bezog sich nicht im Speziellen auf hbmaennchen, sondern auch auf die Situation nach, in der Bw und auf die Angehörigen.
Ängste sind bei einigen Soldaten sicherlich vorhanden, m.E. aber weniger in Hinblick auf die Unterstützung der Öffentlichkeit, sondern eher in Bezug auf die anstehenden bzw stattfindenden Reformen/Transformation - Sicherheit des Arbeitsplatzes, mögliche Versetzungen, damit verbundene Umzüge etc etc... das Übliche eben, so 1:1 auch bei zivilen Arbeitnehmern anzutreffen.
Bei Angehörigen kommen Ängste um die Lieben im Einsatz mit dazu.
Genau das meinte ich....
liebe Grüße
Rosered
Einen subjektiven Einblick, wie die Seelenlage der Kameraden in AFG ist, geben auch die Interviews und Tagebuchausschnitte einiger Rückkehrer unter
http://www.nordkurier.de/afghanistan2010/
Das "Lustige" daran ist, wenn es nicht so zum Heulen wäre: es deckt sich mit dem, was meine Freunde aus AFG berichten, und die höhere Führung weiß wie immer von nix.
Guten Morgen,
.....ich weiß, hbmaennchen, jett sage ich wieder etwas......aber das Interview ist ein fake, das hat es nie gegeben. Ich vermute Folgendes:Der Redakteur dieses Revolverblatts hat irgendeinen Freiberufler oder Volontär (Steffen Meyer - der kann auch nächste Woche schon Karl-Ottokar Krause heißen) wurde in die nächste, von Soldaten stark frequentierte Kneipe, geschickt, um sich mal umzuhören. Dann hat er das Aufgeschnappte als Interview verwurstet.
a) Das ist kein autorisiertes Interview ...Wir Gedenken des unbekannten (interviewten) Soldaten (Ironie)
b) Die Quelle ist nicht mehr auszumachen
c) Es ist alles wirres Zeug
d) Viele Situationen sind Momentaufnahmen, die nicht nachprüfbar sind (DVD und Stabssoldaten etc.) Geben also nur Stimmungen wieder (Klatsch)
e) Verhärten die Situation von "oben" und "unten"
f) Den Rest hat der "Knabe" sich irgendwo angelesen
Der Bw hat er jedenfalls mit dem Gechmiere keinen Gefallen getan......und außerdem Frage ich mich: "Wir verteidigen uns hier nur selbst?" Na klar, verteidige ich mich als Armee selber und nicht Nachbars Lumpi.....
liebe Grüße
Rosered
*gähn*
Ohne das pauschal als "fake" betiteln zu wollen - eine gewisse Vorsicht ist angebracht, denke ich ;)
Ein ehemaliges SED-Blatt, das angeblich anonym ( = nicht nachprüfbar) Soldaten interviewt, die dann unumwunden Kriegsverbrechen einräumen und denen der Klassenkampf gegen "die da oben" offenbar wichtiger ist als der Einsatz an sich?
Fast schon zu schön um nicht ein bißchen erfunden nachbearbeitet zu sein ;D
Mit der gewissen Vorsicht ist eh klar - nur dieses betonierte "Ist eh gelogen, weil es ja nicht wahr sein kann", was Rosered da postuliert...na ja.
Ohne Beweise würde ich keinem Medium in D "Lügerei" in dieser Form in einem öffentlichen Forum unterstellen, nicht mal der Zeitung mit den großen 4 Buchstaben....alleine schon, weil ich keine Lust habe, mich länger mit deren Rechtsabteilung zu beschäftigen. Muss jede/r selbst wissen.
;D
aber dran denken, Religionslehrerinnen sind unantastbar ;D ;D
Vermutlich wieder ein Missverständnis zwischen uns.... Ich sage mal, was ich denke. Wenn ich ein Interview mit Soldaten oder einem Soldaten führen wollte zum Thema "Meine Erfahrungen in Afghanistan" oder so ähnlich, dann würde ich zunächst beim Pressedienst der Bw anrufen, meinen Namen und den der Zeitung bzw. den des verantwortlichen Chefredakteurs nennen. "Hier ist Erna Kohlke von der XY Zeitung...wir möchten ein Interview veröffentlichen blabla" . Dann wird mit Sicherheit gefragt werden zu welchem Thema und ich muss zur Bestätigung ein Fax schicken, Angaben zu meiner Person, Presseausweis vorlegen...
In der Regel sind die Medien ja auch im Presseverteiler des BMVg, also die Ansprechpartner sind der Bw mit Namen bekannt.
Ich erhalte einen Termin, lege vorab die Fragen für das Interview vor - denn die Bw möchte ja in ihrem Interesse Einfluss auf den Informationsfluss sprich output nehmen/kontrollieren.
Die jeweiligen Soldaten werden instruiert was und wie viel sie sagen können/dürfen. Oft ist auch noch zusätzlich ein Presseoffizier anwesend, der hinter meinem Rücken oder der der Kamera gestures und Gestik der "cuts" äußert also ein bisschen den "freien Informationsfluss" des bzw. der interviewten Soldaten steuert - aus eigenem Interesse. Damit eben genau solche Dinge nicht so verzerrt dargestellt werden.
Ich vermute, wissen tue ich es nicht, dass man eigentlich Soldaten vorab instruiert ohne Rückmeldung mit dem Pressedienst oder einer dafür verantwortlichen Stelle k e i n e Interviews zu geben. HBmaennchen, ich glaube dir, dass deine Kameraden dir so etwas erzählt haben - ich glaube nicht, dass sie in einem offiziellen Interview so etwas undifferenziert äußern dürfen.
Gruß
Rosered
Tja, das ist der von der Bw gewünschte Idealzustand ;D. Und wie wir ja alle wissen, hält sich da ja zum Glück immer jeder Soldat und jede Soldatin dran, wie überhaupt Indiskretionen ggü. Arbeitgebern aus dem eigenen Personal zum Glück niemals stattfinden in D....hoffentlich kommt das auch nie so weit - da könnten ja noch Dinger stattfinden wie "Innere Kündigung" oder so...weia.
hbmaennchen, auch das ist den Nicht-Inkorporierten, sprich der interessierten Öffentlichkeit, bekannt. Das gibt es inallen Behörden, auch im Schuldienst und auch das führt natürlich zu Ineffektivität. Effektives Arbeiten ist immer mit der entsprechenden Motivation verknüpft - nur wem die Arbeit wirklich Spaß macht, der arbeitet effektiv.
Statt also nur Stellenabbau vorzunehmen, wäre es dann besser zu überlegen, wie man Motivationssteigerungen vornehmen könnte.
Aber wenn Ich das Problem mit der inneren Kündigung angesprochen hätte, ihr hättet mich alle in Stücke gerissen...
liebe Grüße
Rosered
Heute kam die Antwort vom ZDF. Wie üblich freundlich im Ton und ohne konkrete Zusagen aber mit den Terminen der Wiederholungen. Zunächst ein Absatz aus dem Schreiben:
"Ihre Anmerkungen zur Programmplanung haben wir in unsere Auswertung der aktuellen Zuschauerreaktionen aufgenommen. Diese wird den verantwortlichen Redaktionen in unserem Haus zur Kenntnis gebracht und dort in der internen Auseinandersetzung mit dem Programmangebot bzw. im Rahmen der Nachbesprechnungen zu den Sendungen berücksichtigt."
Für die Dokumentation "Der Krieg bleibt - Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch" sind folgende Sende- und Wiederholungstermine geplant:
17. November, Mi auf Do, ab 00.30 Uhr
17. November, Mi auf Do, ab 02.55 Uhr
22. November, Mo, ab 21.00 Uhr (ZDFinfokanal)
22. November, Mo auf Di, ab 00.30 Uhr (ZDFinfokanal)
Änderungen dieser Sendetermine sind lt. ZDF noch möglich.
Der Pastor kämpft für Sie.... ;)
Wenn ich die Anmerkung vom ZDF richtig verstanden habe, wird die Beschwerde statistisch verwurstet und sorgfältig dokumentiert. Wie viele Fernsehzuschauer beschweren sich über welches Programm und weshalb...wie hoch ist die Rückmeldung pro Sendung und wie wird das sorgfältig in eine graphisch hübsche Darstellung gepackt, um darüber unendlich lange, spannende und ergiebige Vorträge halten zu können...
Vermutlich liegt es aber auch schlicht am Thema...."Der Krieg bleibt", denn das ist für mich ein Hinweis darauf, dass es sich um CSR und PTBS handeln könnte (spekuliere ich jetzt). Das ist natürlich ein Thema mit dem wirklich nicht jeder etwas anfangen kann......der Ratgeber "Wie erziehe ich den Lehrer in der Schule meines Kindes....." hätte vermutlich eine größere Zustimmung gefunden...
Gruß
Rosered
Tief erschüttert und von einem Zustand der Ohnmacht erfasst sitze ich hier und die geschriebenen Worte wollen und können nicht fließen, stauen sich auf zu Verzweiflung und Brechreitz – nein dahinter ist Trauer, bittere, dunkle Trauer.
Habe den Film gerade online gesehen.
Welche Wiederholungen!, zugedeckt durch das Reiten der demokratisch legitimierten, schwachen Fahnenritter. Sie betteln (fordern plump ein) um Zustimmung. Unberührbar und unfähig weiterzudenken.
Sag mir, wo die Soldaten sind... weinen um sie, was noch? Vielleicht gehen sie auch dorthin, um am Ende (es klang kurz im Film an), um am Ende verzweifelt zu sein. Wie eins aus dem anderen entsteht, hinter der Verzweiflung der Abgrund, im Abgrund der Aufschrei, dahinter der Aufbruch, das Sehen ertragen und lernen, und dann der aufrechte Gang.
Niemand hat das Recht zu gehorchen – Hannah Arendt
Kriege geschehen notwendigerweise auf dem Weg zu höherem Bewusstsein – Piere Teilhard de Chardin
Fast genau vor 23 Jahren lag ich im Militärlazarett, dem zentralen der Sowjetarmee in Moskau. Augenverletzung – Physikseminar. Um mich herum alles junge Kerle aus dem damaligen Afghanistankrieg. Der mit einem Auge vorne weg, dahinter am Gürtel gefasst fünf weitere, nichts sehen könnend zum Verbandswechsel.
Ich fasse keine Waffe mehr an.
Wie naiv. Nur was ist meine Naivität gegenüber der der Wissenden, die um ihre nicht wissen?
Mehr geht jetzt nicht.
Hatte übersehen, dass schon ein Hinweis hier gepostet wurde ...
Die offizielle Sendezeit (0:30h) war jedoch ein Witz!
Wie soll die Bevölkerung über den AFG Einsatz informiert werden, wenn Informationen erst zu nachtschlafender Zeit ausgestrahlt werden? So eine Reportage gehört meiner Meinung nach ins Vorabendprogramm oder gar Abendprogramm.
Themen zusammengeführt. Timid
Zitat von: snake99 am 18. November 2010, 06:41:50
Wie soll die Bevölkerung über den AFG Einsatz informiert werden, wenn Informationen erst zu nachtschlafender Zeit ausgestrahlt werden? So eine Reportage gehört meiner Meinung nach ins Vorabendprogramm oder gar Abendprogramm.
"Der Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender gilt nur so lange, bis die Einschaltquoten vorliegen" ;D
Traurig, dass "Daily Soaps" oder billig nachgestellte Konfrontationen des alltäglichen Lebens (wie man sie im Nachmittagsprogramm von RTL sehen kann) einen höheren Stellenwert und wohl auch Beliebtheit haben, als informative Sendungen, bei denen man als Zuschauer vielleicht auch noch was lernen könnte ....
Dieses "Spaß TV", was mit Masse Nachmittags auf allen Sendern zu sehen ist, kommt doch dem Begriff "geförderte Volksverdumnung" sehr nahe oder? ;)
Im Dezember 2009 lag ich für 8 Tage im Krhs und hatte jede Menge Zeit mich mit dem TV Programm auseinander zu setzen (was will man auch sonst in einem Krhs den ganzen Tag machen). Ich war schockiert, als ich feststellen musste, dass mittlerweile nur noch Blödsinn zwischen 11-18h auf den Sendern (ÖR und Privat) läuft.
Zitat von: snake99 am 18. November 2010, 11:30:01
Dieses "Spaß TV", was mit Masse Nachmittags auf allen Sendern zu sehen ist, kommt doch dem Begriff "geförderte Volksverdumnung" sehr nahe oder? ;)
Definitiv. Generell ist zu sagen, dass mir das TV-Programm mit der Zeit immer weniger zusagt. Ich weiß nicht, ob es wirklich mit der Zeit objektiv schlechter geworden ist, oder ob wir einfach älter werden...
Es gibt Sender, die kann man m.E. gar nicht mehr einschalten ohne Schreikrämpfe zu kriegen (RTL II, Kabel 1 und Konsorten...)
Die Uhrzeit ist sicherlich nicht sonderlich geschickt - andererseits ist es schonmal positiv, dass es überhaupt solche Angebote wie diese Dokumentation gibt!
Das Thema ist hier in Deutschland nunmal leider, auf Grund des "freundlichen Desinteresses" der Bevölkerung gegenüber der Bundeswehr, der relativ großen Ablehnung gegenüber dem Afghanistaneinsatz und auch einfach der riesigen Entfernung zwischen Kunduz und dem heimischen Fernseher, ein Randthema. Speziell, wenn es dann noch um den Tod von Soldaten geht. Ob man mit einem früheren Sendeplatz daran etwas ändern würde, wage ich zu bezweifeln - aus den genannten Gründen dürfte die Masse der Zuschauer bei so einer Doku wohl leider einfach den Kanal wechseln ...
Wie auch immer: Ein interessanter Film, bei dem man auch mal "die andere Seite" sieht. Also nicht nur die Soldaten, die in Afghanistan ihr Leben riskieren, sondern auch, wie sie nach so einem traurigen Ereignis wie dem Gefecht am Karfreitag mit dem Verlust der drei Kameraden klarkommen, wie sie auch danach noch "raus" gehen können und wie es nach dem Einsatz für sie weitergeht.
Auch die Interviews mit den Angehörigen der drei Gefallenen fand ich sehr bewegend.
Bezüglich der Uhrzeit der Ausstrahlung habe ich gerade eine eMail an das ZDF gesendet und freundlich um Erklärung gebeten, wie ein solch ungünstiger Termin zustande kommen kann.
Sobald ich ein Feedback bekommen habe, werde ich es hier posten, sofern es aussagekräftig sein sollte.
...Sorry, snake,
aber hat das der Pastor nicht schon getan....und eine höchst lapidare und banale Antwort erhalten?
Aber es ist natürlich gut, wenn so viele wie möglich sich beschweren....also eure Kameraden hier zu aktivieren, könnte meiner Meinung nach nicht verkehrt sein...
Gruß
Rosered
Zitat von: snake99 am 18. November 2010, 12:58:03
Bezüglich der Uhrzeit der Ausstrahlung habe ich gerade eine eMail an das ZDF gesendet und freundlich um Erklärung gebeten, wie ein solch ungünstiger Termin zustande kommen kann.
Sobald ich ein Feedback bekommen habe, werde ich es hier posten, sofern es aussagekräftig sein sollte.
Siehe dazu auch meinen Eintrag vom 1. November, 16.35 Uhr hier in diesem Thread.
Hatte ich glatt überlesen ....
Naja, je mehr negatives Feedback dem ZDF bezüglich der Terminierung gemeldet wird, umso förderlicher *hoff*
.....fand den Beitrag sehr gut.
Hat davor noch jemand Peter Scholl-Latour "Das Ende der weißen Weltherrschaft" geguckt?
Zitat von: AriFuSchr am 18. November 2010, 13:49:19
Hat davor noch jemand Peter Scholl-Latour "Das Ende der weißen Weltherrschaft" geguckt?
Hab kurz drüber nachgedacht aber dann entschieden, dass das meine Zeit nicht wert ist :D
naja, beim Warten auf 00.30 Uhr und einem lahmen Mauerkick im ERSTEN....
Scholli hat halt seine Sicht der Dinge seit Vietnam und der Vietkong hat ihn wohl mal für ein paar Tage "behandelt" -- er spricht so undeutlich ;)
Tut mir leid, Timid, aber ich teile deine Ansichten nicht ganz.
Mal ehrlich, was bezweckt ihr mit dem gebetsmühlenartigen Mantra, dass das deutsche Volk gegenüber Soldaten ein "freundliches Desinteresse" an den Tag legt. Mal abgesehen davon, dass Desinteresse niemals mit Freundlichkeit, sondern mit Gleichgültigkeit gepaart ist. Stünde die Bw viel stärker noch im Mittelpunkt des Interesses, ginge es richtig heiß her....ob das immer in eurem Interesse läge, bezweifle ich. Außerdem geht es ja auch gar nicht um Interesse für die Bw, sondern eher um Mitleid und Unterstützung jedes einzelnen Soldaten.
Das ist aber da - und wir seit der Aufklärung, und davon konnte uns auch nicht das Zeitalter der Romantik abschweifen lassen, ein eher sachliches Volk sind und uns nicht gegenseitig wie die Italiener auf die Schulter klopfen und sagen "gut gemacht", müsstihr euch mit deutscher sachlicher Zuwendung begnügen.
Wer den Film sehen will und kann, der wird das sicherlich tun. Alle anderen nicht.
Ich finde den Film interessant und wichtig, er zeigt aber nicht wirklich jeden falls für mich neue Aspekte.
Das Angehörige und Leidtragende sich äußern können und sollen, ist selbstverständlich. Dass wir mit ihnen Mitleid empfinden und, sowohl es uns möglich ist, Beistand geben, gehört zu unserer christlichen Kultur und Ethik.
Es gibt so viele Publikationen über und von Soldaten zum Thema Einsatz, Afghanistan, Leben in, bei und nach der Bw-Zeit, dass das Interesse des Volkes da sein muss, sonst würden diese Publikationen ja nicht verlegt werden.
Wenn ihr andere Unterstützung, Zuwendung und Solidarität braucht, dann müsst ihr euch eben öffentlich äußern..
Gruß
Rosered
Zitat von: Rosered am 18. November 2010, 15:29:39
Mal ehrlich, was bezweckt ihr mit dem gebetsmühlenartigen Mantra, dass das deutsche Volk gegenüber Soldaten ein "freundliches Desinteresse" an den Tag legt.
Das haben wir uns gerade ausgedacht um ein bißchen meckern zu können. Wahrscheinlich hatten wir Probleme in der Kindheit.
Hi, Schlammtreiber,
mich bitte nicht ohne Kontextbezug zitieren. Der nachfolgende Satz gehört zu meiner Äußerung hinzu.
1. "freundliches Desinteresse" - also Gleichgültigkeit bitte konkret belegen. Ich befürchte nämlich, diese Behauptung, die ich tatsächlich häufig höre - egal ob vom Uffz oder Generalleutnant, ist eher ein diffuses Gefühl - wenig belegbar, aber dafür um so zerstörerischer in der eigenen Selbstwahrnehmung. Wenn ich ständig das "Gefühl" habe, mir wird Gleichgültigkeit entgegengebracht beeinflusst das mein Denken psychisch negativ und letztendlich auch meine Arbeits- und Handlungsmotivation. Körpertherapeuten würden von "negativer Aufladung" sprechen. Indianer sagen, ich glaube es waren die Hopi, negative Gedanken und Gefühle werden in den Muskeln gespeichert und äußern sich früher oder später als Schmerz.
2. Dass du Probleme in deiner Kindheit hattest, glaube ich dir aufs Wort. Ich auch. Deshalb bist du Soldat und Ich Psychologe geworden. Jeder sucht eben nach seinem eigenen Lösungsweg (nicht ironisch gemeint).
Gruß
Rosered
Zitat von: Rosered am 18. November 2010, 16:00:381. "freundliches Desinteresse" - also Gleichgültigkeit bitte konkret belegen.
Wenn du das willst, dann solltest du dich an Herrn Horst Köhler wenden, der in seinem vorherigen Amt als Bundespräsident diesen seither gerne verwendeten Ausspruch getätigt hat ...
liebe Rosered,
da Dir ja bekannt ist, dass ich ein Christ bin, der seinen Katechismus nicht so wirklich beherrscht, Bibelzitate nicht mehr ordentlich rezitieren kann und der in der Kindheit so seine Probleme mit den Religionslehrern hatte siehst Du mir den nachfolgenden Post sicher nach.
Das Zitat mit dem "freundlichen Desinteresse" stammt von einem Bundespräsidenten, der sich vorzeitig von seinem Volk verabschiedet hat. Es beschreibt aber nach Meinung vieler hier, genau das Verhältnis, welches die Bundesbürger zu ihrer Armee pflegen. Die Definition von Desinteresse dürfte den meisten hier schreibenden und lesenden Usern nicht unbekannt sein, also auch nichts neues.
Eine Zuwendung unserer Bürger zu ihrer Bundeswehr, und sei sie nur sachlicher Natur, wäre für mich ein neuer (hoffnungsvoller) Aspekt, den ich aber leider nicht zu erkennen vermag. Dies ist keine Larmorjanz, sondern eine Beschreibung des status quo aus meiner Sicht.
Zitat von: AriFuSchr am 18. November 2010, 16:16:15
Eine Zuwendung unserer Bürger zu ihrer Bundeswehr, und sei sie nur sachlicher Natur, wäre für mich ein neuer (hoffnungsvoller) Aspekt, den ich aber leider nicht zu erkennen vermag. Dies ist keine Larmorjanz, sondern eine Beschreibung des status quo aus meiner Sicht.
Mit dieser Sichtweise stehst du nicht alleine ....
Gerade im Ruhrgebiet spüren Soldaten in Uniform immer noch häufig die Ablehnung / das Desinteresse der Bevölkerung. Blöde Sprüche oder makabere Witze in der Anwesenheit von Soldaten gehören hier leider immer wieder zum Alltag.
Eine kleine Anzahl der Bürger vertritt auch nach wie vor die Auffassung, dass es eine Entscheidung der Bw war, dass sie in AFG ist. Versucht man diese Menschen darüber zu belehren, dass ihr Kreutzchen auf dem Wahlschein der letzten Bundestagswahl entscheidenden Einfluss auf diese Entscheidung hatte, wollen sie nichts davon wissen. Dass Einsatzentscheidungen von der Regierung getroffen werden, ist diesem Personenkreis völlig neu.
Meine Erfahrung aus zahlreichen Gesprächen geht daher mit Masse dahin, dass man einen Bw Kritiker so gut wie gar nicht umstimmen kann. Für diese Bürger bleiben wir nach wie vor "die dummen Soldaten", die Spaß daran haben Krieg zu spielen.
Hier das Feedback des ZDF's auf meine eMail:
ZitatSehr geehrter Herr ******,
vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.
Ihre Kritik zur Sendezeit "Der Krieg bleibt" haben wir in unsere Auswertung der aktuellen Zuschauerreaktionen aufgenommen. Diese wird den verantwortlichen Redaktionen in unserem Haus zur Kenntnis gebracht und dort in der internen Auseinandersetzung mit dem Programmangebot bzw. im Rahmen der Nachbesprechungen zu den Sendungen berücksichtigt.
Die von Ihnen angesprochene Sendung zeigen wir auf einem Programmplatz, der bereits seit einiger Zeit für ausführliche Dokumentationen reserviert ist.
Generell müssen sich Beiträge bezüglich ihrer Programmierung auch an dem zu erwartenden Zuschauerinteresse messen lassen. Von daher werden solche Sendungen nicht unbedingt zur Hauptsendezeit gezeigt. Zumeist sind diese Programme aber zeitunabhängig in der ZDFmediathek als Online-Video abzurufen. Zudem werden viele Beiträge, insbesondere aus den Bereichen Kultur, Forschung oder Zeitgeschehen, auch in unseren Sparten- und Partnerkanälen (3sat, Phoenix, ZDFinfo, ZDFneo, ZDFtheaterkanal) auf exponierten Sendeplätzen ausgestrahlt. So wird der "Der Krieg bleibt - Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch", nach derzeitiger Planung, im ZDFinfokanal am 22.11. um 21.00 Uhr gezeigt.
Wir danken Ihnen für Ihre kritische Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
*******
ZDF, Zuschauerredaktion
Da Bundespräsident Köhler durchaus der Sprache mächtig war und mit ihr spielen konnte, sollte man sich das Recht nehmen seine Aussage zu interpretieren. Und dann gibt es sehr wohl "freundliches Desinteresse". Als Bundespräsident Herzog den berühmten "Ruck" gefordert hat, hat sich auch keiner am nächsten Griff festgehalten.
Das Verhältnis der Bevölkerung gegenüber seinen Soldaten ist heute "freundlich". Man wird nicht flächendeckend beleidigt in Uniform, irgendwelche Spinner hocken Freitags nicht mehr vor den Kasernentoren und die, welche die Armee in den Einsatz entsenden, beschimpfen sie vorher nicht mehr als faschistsch. Das ist gut und vor allem besser als vor 25 Jahren. Und in Umfragen kommt die Bundeswehr insgesamt gut weg. Die Bevölkerung steht ihren Soldaten "freundlich" gegenüber.
Aber jetzt kommt das Desinteresse: was fehlt, ist das grundsätzliche Interesse der Bevölkerung zum Auftrag von Streitkräften. Das manifestiert sich z. B. dann wenn plötzlich Tod und Verwundung mit einem Einsatz einhergehen. Wie konnte die Bevölkerung eigentlich solange von ein paar ministeriellen Worthülsen geblendet werden? Der Einsatz von Soldaten ist "Kampf". Töten und verletzen oder getötet und verwundet zu werden gehört ureigen dazu. Das anzuerkennen - nicht im Sinne von "Selbst schuld; Du wirst dafür bezahlt!" sondern eher von "Du stehst dafür zur Verfügung, ich weiß das und erkenne das an!" - das wäre ein Interesse und eine Anerkennung, die gefragt wäre. Verständnis, das Frieden, Freiheit und Wohlstand nicht vom Himmel fallen sondern jeden Tag bewahrt und neu errungen werden müssen. Und das es eben Leute braucht, die sich dazu bereit erklären. Den Verteidigungsetat nicht als immer beliebten Streichposten sehen, wenn die Regierung ´mal wieder seine Dauerunterfinanzierung feststellt. Sicherheitsvorsorge hat im besten Fall keinen messbaren Nutzen - es passiert nämlich nichts, wenn sie gut gemacht wird - kostet aber ihren Preis. Das alles anzuerkennen, das wäre Interesse. Dann bräuchte man keine neuen Orden oder Sonderboni.
Snake, dann ergibt sich die Frage:
1. Warum sprecht ihr sie nicht an - niemand muss sich in diesem Land beleidigen lassen.
2. Der Personenkreis, der anderen als "dumm" bezeichnet, dürfte kaum über einenswerten IQ verfügen.
Was interessiert es den Löwen, wenn die Maus ihn beleidigt. heißt es bei einer Fabel.
Gruß
Rosered
Wolverines letzter Äußerung ist nichts hinzuzufügen.
Horst Köhlers ÄÜußerungen sind kein Maßstab, den muss jeder für sich selber finden.
Zitat von: Rosered am 18. November 2010, 16:34:36
Snake, dann ergibt sich die Frage:
1. Warum sprecht ihr sie nicht an - niemand muss sich in diesem Land beleidigen lassen.
Der Witz war gut ... glaubst du ernsthaft, dass man mit den "Autoren" solcher Beleidigungen ein ernsthaftes Gespräch führen kann? Äh nein ... jedes Argument ist in der Regel bei diesen Bürgern vertane Zeit ... sie haben vor niemanden Respekt, stehen der Regierung und dem ganzen Staat sehr kritisch gegenüber und mögen es sehr, sich regelmässig mit der Polizei anzulegen, da dies ja auch nur "dumme Bullen" sind ... Ich denke, du weist nun welchen Personenkreis ich gerade umschreibe ...
Ja, snake,
verstehe ich - aber dann, und sagst es selbst, bist also nicht du persönlich gemeint, sondern die Repräsentanz von Staat und Staatsgewalt und deren Repräsentanten.
Diskussionen führen dann in der Regel zu Schlägereien....blöd natürlich, wenn man als Soldat leicht erkennbar ist...
Gruß
Rosered
Ich weis dass ich niemals persönlich gemeint wurde, doch durch die Uniform wird in diesem Momenten die Bw dargestellt ... der Mensch in der Uniform ist uninteressant.
Verdammt doof, wenn es dann womöglich noch in einem körperlichen Konflikt eskalieren würde, denn ein Bürger würde einem sicherlich nicht zu Hilfe eilen .... mit gut Glück gibt es beherzte Bürger, die wenigstens die Polizei rufen ... Gott sei dank, ist mir eine solche Situation der Eskalation bis heute persönlich erspart geblieben, und es blieb bei den bekannten blöden Sprüchen.
Snake, dass die Sprüche blöd sind, wissen wir beide, dass sie dennoch verletzen und zwar unser Selbstwertgefühl, wissen wir auch beide.
Das Problem ist natürlich, wie du ja auch sagst, dass der Bürger in Uniform (in welcher auch immer) entpersonalisiert wird, er wird nur noch als Symbolträger staatlicher Interessen gesehen, der Staat ist unpersönlich und damit auch der Vertreter.
Dass wir mehr Zivilcourage bräuchten, und die die sie haben, möglicherweise dann ihre mit dem Leben bezahlen (München), ist leider nur allzu wahr.
Dennoch bin ich der Meinung, dass Soldaten mehr in das öffentliche Leben erkennbar treten sollten. Im 19 Jahrhundert gab es die Einrichtung der Literatursalons, da traf man auf Menschen aus ganz unterschiedlichen beruflichen Richtungen: Banker, Soldaten, Schriftsteller, Kaufleute, die miteinander ins Gespräch kamen - zu politischen, gesellschaftlichen, kulturellen Themen - soetwas könnte man durchaus iniziieren, z.B. sonntagabends in einem Hotel oder so...
liebe Grüße
Rosered
Und damit zurück zum Thema!
Zitatmich bitte nicht ohne Kontextbezug zitieren.
Ich zitiere was und wie ich will, der "Kontext" steht direkt drüber im Thread, wenn Du damit nicht leben kannst geh bitte zum Heulen in den Keller oder lass Dich therapieren. :-*
Zitat von: snake99 am 18. November 2010, 16:31:23
Generell müssen sich Beiträge bezüglich ihrer Programmierung auch an dem zu erwartenden Zuschauerinteresse messen lassen. Von daher werden solche Sendungen nicht unbedingt zur Hauptsendezeit gezeigt.
Sogar das ZDF setzt ein gewisses Desinteresse seines Publikums voraus. Da gerade die grossen Medien auch Meinungsmacher sind, wundert mich da gar nichts.
Zumindest die öffentlich-rechtlichen Sender haben keinen Anspruch als "Meinungsmacher", sondern sie haben eine Informationspflicht dem "Kunden" gegenüber. Der kommen sie mit solchen Angeboten nach.
Und wenn das ZDF das Publikumsinteresse derart hoch einschätzen würde, dass sie solch eine Sendung zur besten Sendezeit zeigen, müsste man am Realitätssinn der Programmverantwortlichen zweifeln ...
ZitatUnd wenn das ZDF das Publikumsinteresse derart hoch einschätzen würde, dass sie solch eine Sendung zur besten Sendezeit zeigen,
.... würden mit Sicherheit mehr Zuschauerreaktionen kommen, als nur von StOPfr und Snake 99 ;D
Zitat von: Timid am 19. November 2010, 14:22:38
Zumindest die öffentlich-rechtlichen Sender haben keinen Anspruch als "Meinungsmacher",
Da moechte ich doch mal dezent widersprechen. Vor allem die aeltere Generation nutzt zu grossen Teilen die oeffentlich-rechtlichen fast ausschliesslich als Informationsquelle. Wenn dort gewisse Themen dann dort gar nicht, andere aber ueberproportional angesprochen werden findet damit selbstverstaendlich eine gewisse Manipulation (Meinungsmache) statt.
Welche werden "gar nicht" und welche "überproportional" angesprochen?
Die Anstalten haben einen gesetzlichen Auftrag, eine "Grundversorgung" sicherzustellen und einen ebenfalls gesetzlich definierten Programmauftrag, abeleitet aus Art. 5 GG. Dies, um den demokratiefeindlichen Missbrauch von Massenmedien zu verhinden.
Natürlich schielen die Sender auch (immer) auf die Quote und legen daher Sendeplätze fest - nur, weil die hier in Rede stehende Doku nur einen recht kleinen Kreis von Zuschauern anspricht und daher nicht um 20:15 auf den Hauptsendern läuft, von "Manipulation/Meinugsmache" zu reden, ist lächerlich. Wessen Meinung denn? Wenn alle Leute so interessiert wären an "Information", wie man hier tut, wäre Phoenix efolgreicher als RTL Pro 7, SAT 1 und Konsorten.
Eine der wesentlichen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit.
Die Sendung wird mehrfach wiederholt auf den digitalen Sendern des Senders und ist in der Mediathek für jedermann mit Internet-Anschluss abrufbar. Bloß, weil jemand hier die Sendung wichtig findet, muss ich die doch nicht auf einem Hauptsendeplatz bringen mit der Meinung, Opa Kaschubke würde die um 20:15 eher sehen als um 0:30. Das ö.-r. Fernsehen hat keinen (Zwangs-)erziehungsauftrag, mit dem ARD/ZDF der deutsche Bevölkerung "Liebe" zur Bundeswehr einbimsen sollten.
Die Reportage wurde fproduziert, auf dem Hauptsender gesendet und wird auf weiteren Kanälen im Fernsehen mehrfach wiederholt. Zudem ist sie in der Mediathek verfügbar. Ja, was denn noch? Alle anderen TV-Sender zeitwilig abschalten, damit Opa Kaschubke keine Wahl mehr hat, was er im Fernsehen sehen kann?
Zitat von: hbmaennchen am 19. November 2010, 15:29:29
Wenn alle Leute so interessiert wären an "Information", wie man hier tut, wäre Phoenix efolgreicher als RTL Pro 7, SAT 1 und Konsorten.
Das eigentliche Problem gut angesprochen :)
Zitat von: hbmaennchen am 19. November 2010, 15:29:29
Welche werden "gar nicht" und welche "überproportional" angesprochen?
Nicht so hitzig, hbmaenchen. Ich hab das nur als Antwort zu Timids Einlassung geschrieben um zu illustrieren dass das oe.re. sehr wohl Meinungsmacher sein kann, indem man einfach voraussetzt dass das Publikum nicht an Informationen zu irgendwelchen Themen interesiert sei.
Ansonsten ist mir alles was du da geschreiben hast wohlbekannt, das war auch gar nicht mein Thema.
Immer ruhig bleiben, hast dich schon im VdRBw-Forum immer so aufgeregt, muss doch nicht sein... :)
Das feature war nicht schlecht - viele Fragen blieben offen, aber das hatte ich nicht anders erwartet...
Vieles blieb sehr oberflächlich - das ist schade.
Aber die eigentliche message war doch deutlich: Krieg ist eine nur schwer zu vermittelnde Erfahrung und das Unbegreifbare ist schlecht und nur unzureichend in begreifbare Gedanken zu fassen....Krieg und Kriegserfahrungen machen eben immer wahrsten Wortsinne.....wortlos...
Insofern decken sich viele Eindrücke und Darstellungen mit denen aus den Feldpostbriefen der Wehrmachtssoldaten, die wir damals als Forschungsansatz und Forschungsgrundlage verwendet haben (vor allem der Feldpostbriefe aus Stalingrad, die ja dann von der Forschungsgruppe auch mit Zustimmung der Angehörigen veröffentlicht wurden)....
Am interessantesten für mich die Einschätzung und Darstellung der Georgierin und wenn ich das vergleiche mit den Schilderungen und Darstellungen, der befragten Witwen und Angehörigen der II. Weltkrieg-Generation, dann zeigen sich eben ähnliche Muster der Verarbeitung, der Verdrängung und der Nachvollziehbarkeit einzelnen Stufen der Trauerverarbeitung der drei Frauen....
Auch fand ich recht sehr gut geschildert, dass die Fakten und das Faktenwissen aus diesem Erleben mit der Zeit verblasst, aber die Erinnerungen eben ganz stark an die erlebte Gefühlslage gekoppelt ist, was ja auch eine Bestätigung der Forschungen von Prof. Hans Markowitsch (Bielefeld) deutlich macht.
Quintessenz: Öfter ausstrahlen, auch am Vormittag und Vorabendprogramm.
Wir beiben betroffen
Rosered
PS: Heute ist der 20. November
Servus,
für alle die die Dokumentation verpasst haben
Teil 1
http://www.youtube.com/watch?v=f5-s7DWGA-0&feature=related
Teil 2
http://www.youtube.com/watch?v=xgLfGo4lA9w&feature=related
Teil 3
http://www.youtube.com/watch?v=6XCzDYFNglk&feature=related
gruß Jaeger