Zitat:
"Von der Truppe zum Trüppchen: Die Wehrpflicht ist ab sofort eine freiwillige Angelegenheit. Nur wer wirklich möchte, geht zum Bund. Und es möchten nicht allzu viele: 1.255 Rekruten sind es. Mit so wenigen hatte die Bundeswehr nicht gerechnet."Quelle heute.de
"Wer nicht wirbt, der stirbt!" Dieser Grundsatz gilt auch, oder gerade, fuer eine in Deutschland derart ungeliebte Institutionen wie das Militaer. Hat man wirklich erwartet, dass die jungen Leute der BW die Bude einrennen?
Man haette vielleicht vorher mal uebder den Zaun schauen sollen wie das andere Nationen ohne Wehrpflicht machen. Einfach hinsetzen und warten dass genug Leute von alleine kommen duerfte auch dort nicht funktioniert haben.
Heeey Army Strong,
naklar hat die Bundeswehr geworben ;) aber welche Jungendlichen gehen freiwillig zum Bund?
Wenn sie mit ihren Freunden und mit ihrer Freundin vor dem Sofa hängen können? Wie man es sieht nur 1.255 Rekruten wollen wirklich was tuen :)
Ich bin einer davon, aber dann haben die 1.255 Rekruten bestimmt gute Chancen, in Ihre WunschTruppe zukommen.
Ich wohne in Berlin und die Bundeswehr wirbt viel meiner Meinung nach, Plakate in den U-Bahnen wo jeder 2 Jungendliche damit fährt, auf großen Messen usw.
Aber ist schon traurig, zusehen das kein junger Mann zu Bundeswehr will, nicht mal für mehr Geld und ich finde daher sollte die zum Bund freiwillig gehen viel besser gefördert werden :) ist meine Meinung ;D wird bestimmt nicht jeder so denken :D
Ich denke nicht, dass mit Werbung das Problem zu lösen ist ...
Das Hauptproblem besteht meiner Meinung darin, dass das Thema "Militärdienst" und das Image der Bw in unserem Land und der Gesellschaft nach wie vor sehr unbeliebt und schlecht ist. Dann kommt noch hinzu, dass der patriotische Gedanke "dem Land dienen zu wollen" hierzulande ebenfalls kaum zu finden ist ... wir sind in DEU, nicht in den USA ;)
Dann kommen noch die kritischen Auslandeinsätze hinzu:
Seit AFG weiß die Bevölkerung, dass man als deutscher Soldat auch tot nach Hause kommen kann. Die Vorfälle der letzten Wochen haben uns das leider mal wieder in aller Deutlichkeit gezeigt. Das fördert nicht gerade das Interesse an diesem Beruf. Die "Skandale" der letzten Wochen und Monate (Schweineleber, Gorch Fock, etc.) haben den Rest erledigt ....
Gerade Väter und Mütter sind alles andere als angetan davon, wenn der Sohnemann oder die Tochter mit dem Gedanken anfängt zu spielen, zum Bund gehen zu wollen. Somit versuchen nicht gerade wenige Familienangehörige dem Interessenten seinen "Schnapsgedanken" wieder auszureden ... meistens sogar mit Erfolg.
Ich glaube auch nicht, dass man das Problem mit finanziellen Schmackerln lösen kann. Geld ist nicht alles im Leben ... wer einigermassen "auf Scheibe ist", weiß dies auch ;)
Zitat von: OneLove am 01. März 2011, 08:14:09
... sonst ist in spätestens 1-2Jahren kein Soldat mehr da für den Auslandseinsatz...
Das ist Quatsch ...
Und so geht die Personaldecke den Bach runter.
Zitat von: schlammtreiber am 01. März 2011, 08:34:16
Und so geht die Personaldecke den Bach runter.
Wie meinst du das wegen meinem Satz?
Es ist Quatsch, weil auch bisher keine GWDL in den Einsatz gingen und in1-2 Jahren genügend BS, SaZ und FWDL für die Einsätze verfügbar sind.
Snake liegt im Ergebnis vollkommen richtig. Werbung für die Bw gibt es genug, sie macht das Soldatsein aber nicht attraktiver. Wir müssen es gar nicht moralisch bewerten: Die hohe Wahrscheinlichkeit, als Msch, junger Uffz oder Offz seine Seele, Körper oder Leben in AFG zu lassen, ist nicht attraktiv, wenn man berufliche Alternativen hat! Und dass Recht und Freiheit des dt. Volkes am Hindukusch verteidigt werden, kann man mit vielen plausiblen Argumenten auch bezweifeln.
Ja habt recht :)
Zitat... und in1-2 Jahren genügend BS, SaZ und FWDL für die Einsätze verfügbar sind.
... was ich bis zum Gegenbeweis stark anzweifle.
Ich glaube auch, daß der bloße Umfang der Werbung für die Bw nicht ausschlaggebend ist. Wenn man betrachtet, wie zeitgleich viele andere große Unternehmen (Mc Donalds, Aldi uvm.) auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt mit viel Aufwand für sich werben, muss man feststellen, daß die Bw nur ein Fisch im Teich ist und sich stärker inhaltlich präsentieren muss. Hochglanzfotos kann jeder, also sollte man sich Gedanken machen, welche Vorteile man einem potentiellen Soldaten vortragen muss, um ihm den Beruf schmackhaft zu machen. Ich denke, auch der letzte Hinterwäldler wird mittlerweile begriffen haben, daß die Berufsrisiken in einer Armee anders gelagert sind, als beim Befüllen von Regalen. Wo liegt also der Vorteil, außer vielleicht bei einer hochwertigeren monatlichen Kollekte?
Hey kann mir da jemand helfen? Ich hab mal eine kleine Frage an dich Smiley
Weißt du ca. wielange eine SAZ 4 antrag in der AGA dauert?
Weil ich trete am 4.4.2011 mein Dienst für 23Monate an, möchte aber
gerne SAZ 4 machen und mich versetzten lassen Smiley vom Wachbataillon zu den Panzergrenadieren Grinsend
aber wenn SAZ 4 nicht reichen dann länger Smiley
Hoffe du kannst mir helfen und VIELEN DANK Smiley
Zitat von: snake99 am 01. März 2011, 08:08:01
Seit AFG weiß die Bevölkerung, dass man als deutscher Soldat auch tot nach Hause kommen kann.
Nicht die Bevölkerung muss es wissen, dass man als deutscher Soldat tot nach Hause kommen kann, sondern der Soldat selbst!
Es gehört zu dem Beruf an Auslandseinsätzen teilzunehmen. Wer wirklich nur aus diesem Grund kein Soldat werden will, dann soll er sich überlegen, warum er überhaupt über diesen Beruf Gedanken gemacht hat!
Zitat... Ich hab mal eine kleine Frage an dich Smiley ...
Who the f*** is "Smiley"? :o ::)
Ich bin zwar nicht Smiley, keiner ist hier Smiley, aber ich versuche mal, die Frage zu beantworten.
Wie lange die Bearbeitung eines Antrages in der AGA dauert, kann hier niemand beantworten. Das hängt von mehreren Faktoren ab:
- wie lange braucht der Bewerber, um seine Unterlagen für die Bewerbung beizubringen (da hab ich schon die dollsten Dinger erlebt)
- wie lange es dauert, bis der Bewerber einen Termin beim ZNwG erhält, kann man hier nicht beantworten, auch da gibt es teilweise große
Unterschiede
- wann man dann in das Dienstverhältnis eines SaZ berufen wird, ist auch unterschiedlich. Die SDBw braucht manchmal sehr lange, um die
Unterlagen zuzusenden, weil ihr entsprechende Unterlagen fehlen (z.B. Auszug aus dem Bundeszentralregister).
Für welche Laufbahn wollen und können Sie sich denn bewerben? Haben Sie sich darüber schon mal ernsthafte Gedanken gemacht?
Hier die meist genannten Gründe, die mir für einen Job in der freien Wirtschaft genannt wurden (und klar gegen die Bw sprechen):
- Ich kann die ganze Woche über Abends zu Hause in meinem Bett schlafen
- Ich muss keine Trennung von Familie und Freunden in Kauf nehmen
- Ich arbeite 8-9 Std. täglich und habe gesicherte freie Wochenenden. Überstunden können mir nicht befohlen werden.
Bei der Bw hingegen ist jeder Soldat bundesweit einsetzbar. Gerade die neue Reform lässt erneut den ein oder anderen Standort zur Auflösung anstehen. Durch Teilnahme an Übungen, Wochenenddiensten oder einem Auslandseinsatz kann das Privatleben durchaus aus den Fugen geraten ... Durch das Soldatengesetz werden die Grundrechte eines jeden Soldaten eingeschränkt ... ich sag nur "Befehl & Gehorsam" oder die gesetzliche "Pflicht zum treuen dienen". Vielen Menschen schmeckt es nicht, dass der Dienstherr so dermaßen in ihr Leben und in ihre Entscheidungen von Gesetzeswegen her eingreifen kann.
Es gibt genügend Menschen, die dafür auch bereit sind finanzielle Einbußen hinzunehmen. Ich sag ja ... Geld ist nicht alles ... langfristige Zufriedenheit im Beruf ist mindestens genauso wichtig, doch gerade dieses Thema scheint die Bw noch nicht ganz für sich entdeckt zu haben ;) Das geht bei der aktuellen Größe der Bw und ihrem Auftrag auch nur sehr schwer zu realisieren ...
Zitat von: OneLove am 01. März 2011, 10:09:45
aber wenn SAZ 4 nicht reichen dann länger Smiley
Wie soll man das jetzt verstehen? Wenn du für SaZ4 nicht geeignet bist, dann wird es wohl nichts mit "länger" beim Bund.
ZitatEs ist Quatsch, weil auch bisher keine GWDL in den Einsatz gingen
Das ist richtig, aber es haben immerhin pro Jahr Zigtausende mal die Bundeswehr von innen gesehen und aus diesen Leuten wurden die meisten FWDL und SaZ Mannschaften geworben. DAS war die größteund effektivste Werbung und die ist nunmehr weggefallen.
ZitatWerbung für die Bw gibt es genug
Naja, ich würde mal sagen, jedes billig-Joghurt hat mehr Werbung als die Bundeswehr, zumindest soweit ich das in meinem Alltag wahrnehme.
ZitatWir müssen es gar nicht moralisch bewerten: Die hohe Wahrscheinlichkeit, als Msch, junger Uffz oder Offz seine Seele, Körper oder Leben in AFG zu lassen, ist nicht attraktiv
hmm... in den letzten 10 Jahren waren bestimmt 100.000 deutsche Soldaten in Afghanistan, davon sind 47 (?) gefallen. Ist das wirklich eine "hohe Wahrscheinlichkeit" ? Bzgl der seelischen Leiden stimme ich allerdings zu. Das ist ein bedeutender Faktor.
ZitatUnd dass Recht und Freiheit des dt. Volkes am Hindukusch verteidigt werden, kann man mit vielen plausiblen Argumenten auch bezweifeln
Ja, man kann es aber auch anders sehen. Und spätestens dann, wenn die in Afghanistan ausgebildeten Terroristen einen Anschlag in der Berliner oder Frankfurter Innenstadt verübt haben oder wenn die selben Terroristen sich in Pakistan der Atombombe bemächtigt haben, werden wohl auch die Zweifler einsehen, dass Deutschlands Sicherheit sehr wohl auch am Hindukusch verteidigt wird. Aber selbst wenn es nicht so wäre. Gegen internationle Verantwortung zusammen mit der Weltgemeinschaft ist ja vom grundsatz her nichts einzuwenden, selbst wenn Deutschland nur sekundär betroffen ist.
Aber ok, wir schweifen ab....
Ich denke schon, dass der Soldatenberuf nach wie vor attraktiv ist oder zumindest attraktiv sein kann. Ich glaube aber auch, dass viele potentielle Kandidaten ungeachtet der webseite bundeswehr-karriere überhaupt keine Ahnung haben. Ich denke im Bereich des Marketings gibt es durchaus noch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten.
Zitat- Ich kann die ganze Woche über Abends zu Hause in meinem Bett schlafen
- Ich muss keine Trennung von Familie und Freunden in Kauf nehmen
- Ich arbeite 8-9 Std. täglich und habe gesicherte freie Wochenenden. Überstunden können mir nicht befohlen werden.
Schichtarbeit, Versetzungen, Nacht- und Wochenenddienst, Lehrgänge und Weiterbildungen gibt es auch in der Privatwirtschaft. Je größer das Unternehmen, desto mehr gilt das gleiche wie für die Bundeswehr. Mich befremdet allerdings die Ansicht, es könnten in der freien Wirtschaft keine "Überstunden befohlen" werden. Ganz im Gegenteil zur Bundeswehr werden dort die Überstunden meistens noch nicht mal vergütet....
Zitat von: justice005 am 01. März 2011, 10:36:28
Schichtarbeit, Versetzungen, Nacht- und Wochenenddienst, Lehrgänge und Weiterbildungen gibt es auch in der Privatwirtschaft. Je größer das Unternehmen, desto mehr gilt das gleiche wie für die Bundeswehr. Mich befremdet allerdings die Ansicht, es könnten in der freien Wirtschaft keine "Überstunden befohlen" werden. Ganz im Gegenteil zur Bundeswehr werden dort die Überstunden meistens noch nicht mal vergütet....
Richtig ist, dass es "Bw ähnliche Gegebenheiten" auch in der freien Wirtschaft gibt. Falsch ist jedoch, dass solche Gegebenheiten in der freien Wirtschaft "Standard" sind. Im weiteren ... jeder gut ausgebildete bis hoch qualifizierter Arbeitnehmer hat die Chance sich zu den besten Konditionen bei seinem Chef zu verkaufen. Bei der Bw ist jedoch der Werdegang und auch das Gehalt bereits vom ersten Tag der Einstellung an fest vorgegeben. Keine Aussichten auf einen evtl. ausserplanmässigen Aufstieg .... kein Dienstwagen ... keine Bonuszahlungen / Umsatzbeteiligungen bei guten Leistungen etc. ;)
Aufgrund unserer Vergangenheit scheuen wir uns leider das Militaer als etwas Positives darzustellen, was natuerlich noetig waere um junge Leute dafuer zu begeistern.
Militaer in Deutschland ist etwas, gegen das man demonstriert, sich verweigert (e), KdV war jahrzehntelang schick und es war durchaus ok Soldaten oeffentlich Moerder zu nennen. Wer stolz ist Deutscher oder Soldat zu sein durfte und musste als Nazi verschrien werden. Das war in breiten Schichten der Bevoelkerung Konsens.
Ohne eine breite Medienkampagne (die logischerweise viel kostet) wird es nicht gelingen die Bundeswehr aus dem in Jahrzehnten gewachsenen und durch linke Stroemungen liebevoll gepflegten Negativimage herauszukommen.
Ob das mit dem freiwilligen Grundwehrdienst freiwillig bleibt is erstma ab zu warten.Wenn Herr Guttenberg heute wirklich zurück
tritt was ich echt schade finde würde es mich nicht wundern wenn die ganze sache vom Nachfolger wieder geendert wird.Es brauch ja bloß einer
von de SPD sein die waren ja eh dagegen und ruck zuck haben wa se wieder die Wehrpflicht was ich nicht grad für nen guten Weg halten würde.
Die aktuelle Zusammensetzung der Regierungsparteien ist bekannt? Die SPD kommt jedenfalls nicht vor und wird dementsprechend auch keinen Minister stellen ;)
Nicht nur die SPD war dagegen von daher trifft es auch auf andere zu.Was die ach so tollen Politiker gestern sagen endert sich sowieso alle drei Tage.
Da brauchen wa nich über aktuelle Zusammensetzung der Regierungspartein palabern.
Was Timid sagen wollte ist, dass keinen SPD-Minister geben kann, weil die SPD gar nicht regiert.
Zitat... Es brauch ja bloß einer von de SPD sein die waren ja eh dagegen ...
Wo war "die SPD" dagegen? dann empfehle ich mal, sich hier schlau zu machen:
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2011/33544725_kw08_de_wehrdienst/index.html
Zitat von: snake99 am 01. März 2011, 10:25:32
... langfristige Zufriedenheit im Beruf ist mindestens genauso wichtig, doch gerade dieses Thema scheint die Bw noch nicht ganz für sich entdeckt zu haben ;) Das geht bei der aktuellen Größe der Bw und ihrem Auftrag auch nur sehr schwer zu realisieren ...
Das müsste dann aber allen Streitkräften so gehen die größer als die Schweizer Garde sind... ;)
Zitat von: justice005 am 01. März 2011, 10:33:10
hmm... in den letzten 10 Jahren waren bestimmt 100.000 deutsche Soldaten in Afghanistan, davon sind 47 (?) gefallen. Ist das wirklich eine "hohe Wahrscheinlichkeit" ? Bzgl der seelischen Leiden stimme ich allerdings zu. Das ist ein bedeutender Faktor.
Nette Milchmädchenrechnung...Die Kameraden die 2,3 mal oder gar noch öfter in AFG waren, hast du dabei leider nicht bedacht. Da hier genaue Zahlen wohl kaum vorhanden sein werden, kann man wohl nur Schätzungen abgeben und diese Schätzungen werden die "Todes-Quote" wohl deutlich nach oben korrigieren. Außerdem sollte wohl außer Frage stehen, dass jeder der 48! Gefallenen einer zu viel war - und genau dieser Punkt macht den Unterschied.
Und selst die Michmädchenrechnung ist falsch, weil im Moment wesentlich mehr Soldaten in AFG sind, als früher.
Zitat von: TheAdmin am 01. März 2011, 14:18:22
Und selst die Michmädchenrechnung ist falsch, weil im Moment wesentlich mehr Soldaten in AFG sind, als früher.
Stimmt auch wieder, wie bereits erwähnt - genaue, oder gar halbwegs genaue Rechnungen sind wohl unmöglich. Trotzdem bleibt mein letzter Punkt entscheidend: Jeder Gefallene war einer zuviel - und eben diese Gefallenen sind die Abschreckung die den Nachwuchs von der BW fernhalten.
Zitat von: Monguse am 01. März 2011, 14:14:53
Außerdem sollte wohl außer Frage stehen, dass jeder der 48! Gefallenen einer zu viel war - und genau dieser Punkt macht den Unterschied.
Äh, warum sollte das so sein?
Wäre etwas seltsam den Anspruch zu erheben, dass Soldaten in ihren Pflichterfüllung nicht auch sterben können und teilweise auch müssen.
Lieber Andi, wenn dein Bruder oder Sohn dort fallen wuerde, dann wuerdest du wahrscheinlich etwas weniger kaltschnaeuzig daher reden...
Da ich mich momentan in der Zielgruppe befinde, auf die die Werbung der Bundeswehr abzielt. Kann ich sage, dass ich diese einfach nur lächerlich finde..
Vorallem der Fernsehwerbespot ist qualitativ eher in hinterem Mittelfeld anzusiedeln. Die Bundeswehr sollte vermehrt auf Vorteile hinweisen als Soldat zu dienen.
Und es vllt für die breite Masse atraktiver gestalten.
p.s Was mich persönlich stört, das auf allen Plakaten der Bw alle dermaßen Grinsen müssen.. das wirkt unnatürlich und iwie lächerlich
Zitat von: Shokk am 01. März 2011, 10:26:38
Zitat von: OneLove am 01. März 2011, 10:09:45
aber wenn SAZ 4 nicht reichen dann länger Smiley
Wie soll man das jetzt verstehen? Wenn du für SaZ4 nicht geeignet bist, dann wird es wohl nichts mit "länger" beim Bund.
Was machen die denn beim Bund für ein Test wo die herausfinden, ob ich geeignet bin oder nicht :)
Wie wäre es mit Google, www.bundeswehr-karriere.de oder der Suchfunktion des Forum hier? ;)
Zitat von: Andi am 01. März 2011, 14:55:16
Äh, warum sollte das so sein?
Wäre etwas seltsam den Anspruch zu erheben, dass Soldaten in ihren Pflichterfüllung nicht auch sterben können und teilweise auch müssen.
Diesen Anspruch habe ich ja garnicht erhoben, es ist mir auch klar, dass Opfer unvermeidlich waren und noch sind - trotzdem sind sie aber doch keine Grundvorraussetzung um die Pflicherfüllung "vollkommen" zu machen, denn genauso verstehe ich deinen Post im Moment.
Es geht doch überhaupt nicht um die Frage, ob die militärische Mission gefährlich ist oder die Gefallenen unvermeidlich waren.
Es geht vielmehr um die Frage der Attraktivität des Arbeitsplatzes Bundeswehr. Meine These ist, dass es für sehr viele Personen der Zielgruppe nicht besonders attraktiv ist, ein-oder mehrmals seine Haut in AFG zu Markte zu tragen für ein politisches Ziel, das den meisten Menschen nicht nachvollziehbar erscheint. Eine weitere These ist, dass sich die Anzahl Interessierter auch mit mehr Werbung nicht signifikant erhöhen lässt. Und die dritte, ebenfalls damit zusammenhängende These lautet, dass mit Masse sich mit Masse in allen Laufbahnen deshalb Personen bewerben, die für sich entweder keine berufliche Alternative sehen oder tatsächlich keine haben.
Und da die Bw auch zukünftig weder Rambos, noch rechtslastige oder zwielichtige Gestalten einstellen will und die Wehrpflicht ausgesetzt ist, ist die Bewerberzahl weiterhin eingeschränkt.
Zitat von: snake99 am 01. März 2011, 10:25:32
- Ich kann die ganze Woche über Abends zu Hause in meinem Bett schlafen
- Ich muss keine Trennung von Familie und Freunden in Kauf nehmen
- Ich arbeite 8-9 Std. täglich und habe gesicherte freie Wochenenden. Überstunden können mir nicht befohlen werden.
Das kannst du durchaus auch bei der Bundeswehr haben....
Zitat von: Megawaldi am 01. März 2011, 17:02:04
Das kannst du durchaus auch bei der Bundeswehr haben....
Jein, nur wenn
- man das große Glück hat eine Kaserne "vor der Haustür" zu haben (mittlerweile äußerst unwahrscheinlich!)
- oder man seinen Wohnsitz zur Kaserne verlegt (Freunde und Familie kommen natürlich nicht mit und man muss sie nach wie vor besuchen) ;)
Der neue Minister, sollte erstmal wieder die Wehrpflicht reaktivieren, und deswegen sollte es Weise nicht werden, weil das es nicht ohne Wehrpflicht geht, das sieht man ja nun.
Auch wenn ich dafür vermutlich Mecker kriege, aber ich finde wir sollten realistisch sein, die Wehrpflicht war zumindest ein hervoragender Personalpool.
Wird vermutlich Wunschdenken bleiben, aus vielerlei Gründen, die im Zusammenhang mit den Plänen auch hier schon diskutiert wurden. Wichtigster aktueller Grund: Frau Merkel hat bereits wissen lassen, dass an der Reform festgehalten wird!
Zitat von: snake99 am 01. März 2011, 17:17:34
- oder man seinen Wohnsitz zur Kaserne verlegt (Freunde und Familie kommen natürlich nicht mit und man muss sie nach wie vor besuchen) ;)
Das kann aber auch bei der heute erwarteten Flexibilität in einer zivilen Karriere passieren (ersetze Kaserne durch auswärtigen Arbeitsplatz).
Zitat von: SaniChris am 01. März 2011, 17:21:00
... die Wehrpflicht war zumindest ein hervoragender Personalpool.
Aber im Gesamtbild zum Schluss zu ineffizient.
6 Monate GwDst brachten weder was der Bw, noch dem Wehrpflichtigen. Wenn man wieder 10 Monate und mehr als GwDst nehmen würde, würde ich einer Reaktivierung zur SaZ Rekrutierung zustimmen.
Wobei dann noch das Thema der "Wehrgerechtigkeit" zu klären wäre ... es kann nicht sein, dass nur noch ein Bruchteil der Jahrgänge eingezogen wurde. Das würde im Falle eines Betroffenen auch arg kritisieren!
6 Monate GWD ist natürlich Quatsch, das ist richtig, wenn man einen effektiven Wehrdienst haben will, muss man wenigstens W12 haben.
Die Reform wurde einfach nicht zuende gedacht, sowas kann man nicht von heute auf morgen machen, noch dazu ohne Plan B.
Zitat von: StOPfr am 01. März 2011, 17:29:18
Das kann aber auch bei der heute erwarteten Flexibilität in einer zivilen Karriere passieren (ersetze Kaserne durch auswärtigen Arbeitsplatz).
Ich meine diesbezüglich in den letzten 2 Jahren wieder einen Wandel zu erkennen. Besonders gut ausgebildete bis hoch qualifizierte Arbeitnehmer haben gerade aufgrund des einsetzenden Fachkräftemangels gute Chancen, den Arbeitgebern ihre Wünsche diktieren zu können. Wenn der AG keine Kompromisse eingeht, dann bewirbt sich der gute Bewerber womöglich woanders ;)
Beispiele:
Eine Bekannte von mir ist Biologin bei einem Pharmakonzern mit dem Dienstsitz in Holland. Als ihr Ehemann (ebenfalls deutscher Staatsangehöriger) seinen Job bei seinem Konzern verlor, kündigte sie ihren ebenfalls, um mit ihrem Mann zurück nach DEU zu gehen. Der Pharmakonzern reagierte und erlaubte ihr zukünftig von zu Hause in DEU arbeiten zu dürfen. Sie müsse lediglich alle 2 Wochen nach Holland kommen.
Ein anderer Bekannter von mir arbeitet bei einem großen deutschen Autohersteller. Er besetzt dort die Position eines KeyAccounters für Handelspartner. Auch er darf regelmässig von zu Hause aus arbeiten und muss in kein Büro einrücken ...
Die Wehrpflicht "nur" aufgrund der Nachwuchsgewinnung wieder einzuführen ohne sicherheitspolitischen Grund, dürfte wohl schnell wieder vom BVerfG kassiert werden, sobald der Erste klagt.
Und dass sicherheitspolitische Gründe nicht bestehen, hat man doch gerade mit der Aussetzung dokumentiert - man hat nur schlicht den 2. vor dem 1. Schritt getan. Aussetzung ohne VORHER zu überlegen, woher der Nachwuchs kommen soll.
Kameraden, kommen Sie doch wieder zu den Fakten zurück!
Die Aussetzung der Wehrpflicht bleibt bestehen, der Drops ist doch gelutscht! Da wird es ohne unmittelbare Bedrohung der Bundesrepublik durch angriffswillige und -fähige Staaten kein Zurück mehr geben!
Die der Bw zugestandenen Finanzmittel - und mehr werden es nicht werden, werden nicht mehr als rund 150.000 Soldaten einschließlich erforderlicher Infrastruktur und Ausrüstung zulassen, wenn überhaupt.
Für die Einsätze werden in den Laufbahnen mit Masse die 20-35 Jährigen benötigt. Deren Anteil muss also erhöht werden, was wiederum einen wesentlich höheren SaZ Anteil erfordert, soll das Ziel erreicht werden.
Und hier wiederum benötigen wir dauerhaft wesentlich mehr Geeignete, für die das Soldatsein so attraktiv ist, dass sie sich bewerben. Und genau dies ist aus den nun reichlich geschilderten Gründen nicht der Fall. Dies zu ändern wird auch durch Attraktivitätssteigerungsprogramme nicht zu signifikant mehr Bewerbern führen. Ich vermute vielmehr, dass wir auf Sicht froh sein werden, nach Absteuerung des überzähligen BS-Umfangs eine Stärke von 120.000 - 130.000 Soldaten im langjährigen Schnitt zu haben.
Zitat von: miguhamburg1 am 01. März 2011, 17:44:49
Dies zu ändern wird auch durch Attraktivitätssteigerungsprogramme nicht zu signifikant mehr Bewerbern führen. Ich vermute vielmehr, dass wir auf Sicht froh sein werden, nach Absteuerung des überzähligen BS-Umfangs eine Stärke von 120.000 - 130.000 Soldaten im langjährigen Schnitt zu haben.
Ich teile diese Einschätzung voll und ganz ... solang es in breiten Teilen unserer Gesellschaft "uncool" ist Soldat zu sein, oder man im Falle einer Verpflcihtung Gefahr läuft sich ins gesellschaftliche Abseits zu begeben, werden die vom Dienstherrn gewünschten (benötigten) Bewerberzahlen an GEEIGNETEN Bewerbern weiterhin mager ausfallen ....
@ Snake:
ZitatIch meine diesbezüglich in den letzten 2 Jahren wieder einen Wandel zu erkennen. Besonders gut ausgebildete bis hoch qualifizierte Arbeitnehmer haben gerade aufgrund des einsetzenden Fachkräftemangels gute Chancen, den Arbeitgebern ihre Wünsche diktieren zu können.
Und genau da pfeffert der Hase im Liegen. Die meisten anderen Arbeitnehmer betrifft das nämlich überhaupt nicht, meiner Ansicht nach auch in den nächsten Jahren nicht. Das ist auch nicht die Zielgruppe für die Bundeswehr-Werbung sondern eher der Geselle/Facharbeiter oder Ungelernte, der die Lücken bei den "Indianern" auffüllen soll. Die kommen aber in der aktuellen Werbekampagne der Bundeswehr gar nicht vor .
Also nach meiner Auffassung hat sich selbst schon auf der Gesellenebene die Verhandlungsposition gegenüber den Arbeitgebern in den letzten 2 Jahren verbessert. Je nach Branche sogar recht elementar.
Stimmt, die "Indianer" wurden bisher von der Bw vergessen .... man wollte nur "die Häuptlinge" und erkennt, dass das irgendwie langfristig auch nicht erfolgreich ist.
Auch wenn hier gerne gegen mehr Werbung fuer den Wehrdienst gewettert wird - aber woher sollen denn junge Leute heutzutage, wo es kaum noch BW in der Flaeche gibt - wissen, dass sie bei der BW ueberhaupt eine Chance haben koennten?
Nicht jeder weiss alles dass was wir weissen und viele interessieren sich schlicht nicht fuer das Militaer bzw. beziehen ihr gesammtes Wissen darueber aus dem Kino. Auch diese Leute gilt es zu informieren und interessieren.
So unbekannt ist der "Arbeitgeber Bw" aber gar nicht mehr bei der Jugend.
Den Fachdienst mit seiner Möglichkeit "ZAW" gibt es seit 2001 und diese "Job Alternative" hat sich durchaus schon rumgesprochen. Wie schon so oft hier angesprochen liegt der Personalmangel nicht am Angebot, sondern viel mehr in der Tatsache, dass der Militärdienst weitestgehend als unbeliebt bei der Jugend angesehen wird. Wenn die Eltern auch noch verklemmte "68er" sind, dann wird der Sohn / die Tochter sicherlich nicht bei der Bw den Dienst antreten ;)
Gerade mit den Worten "Befehl & Gehorsam" haben sehr viele Jugendliche ein riesiges Problem. Sie wollen einfach nicht in einem System dienen, wo der Vorgesetzte ihnen notfalls sogar durch Diziplinarmaßnahmen vorschreiben kann, was sie zu tun und zu lassen haben (aber dies kann auch nicht geändert werden, da die Bw immer noch eine Armee ist).
Somit komme ich zu der Einschätzung, dass die Bw alles mögliche getan hat, um Personal zu rekrutieren ... doch gegen "schlichte Bocklosigkeit auf Bw" gibt es kein Mittel ....
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 08:26:14
Somit komme ich zu der Einschätzung, dass die Bw alles mögliche getan hat, um Personal zu rekrutieren ... doch gegen "schlichte Bocklosigkeit auf Bw" gibt es kein Mittel ....
Warum sollten die deutschen Jugendlichen bockloser sein, als die anderer Nationen? Du machst es dir da etwas zu einfach. Es gibt noch mehr Nationen die Freiwilligenarmeen haben und auch ihre Recruiting-Ziele erreichen. Aber die gehen halt eben auch auf die jungen Leute zu, machen die Moeglichkeiten die das Militaer bietet bei der Zielgruppe bekannt und sehen diese als Kunden. Mein Schwager war 3 Jahre US Recruiter, von ihm weiss ich wie schwer es ist die Qute zu erreichen (jeden Monat mussten die Jungs wenigsens 2 Abschluesse vorweisen, sonst gabs Druck).
Das geht dann soweit, dass der Bewerber den Recruiter Tag und Nacht auf Handy erreichen kann und zu allen Tests mit dem Dienstfahrzeug zu Hause abgeholt und wieder heimgebracht wird.
Also nach Bundeswehrmanier, die Fuesse hochlegen drauf warten dass einer kommt und wenn keiner kommt auf die bocklose Jugend schimpfen, die Zeiten sind vorbei. Aber das wird man im BMVg auch noch lernen. Den Blick ueber den Zaun, wie das andere hinkriegen wagt dort offenbar keiner und man wird sicher wieder versuchen das Rad neu zu erfinden.
Zitat von: ARMY STRONG am 02. März 2011, 08:08:13
Auch wenn hier gerne gegen mehr Werbung fuer den Wehrdienst gewettert wird - aber woher sollen denn junge Leute heutzutage, wo es kaum noch BW in der Flaeche gibt - wissen, dass sie bei der BW ueberhaupt eine Chance haben koennten?
Weil ja nun oft genug in den Medien (auch den Unterschicht-Medien RTL und Bild) breitgetreten wurde daß die Bundeswehr jeden nimmt, sogar Ausländer und Leute ohne Schulabschluß. Jeder der den Hauptschulabschluß nicht schafft weiß doch inzwischen daß er in der Wirtschaft nie einen anständigen Job kriegen wird, aber bei der Bundeswehr willkommen ist solange er kein Holzbein hat.
Zitat von: ARMY STRONG am 02. März 2011, 08:08:13
Nicht jeder weiss alles dass was wir weissen und viele interessieren sich schlicht nicht fuer das Militaer bzw. beziehen ihr gesammtes Wissen darueber aus dem Kino. Auch diese Leute gilt es zu informieren und interessieren.
Wer sich einen Scheiß für die Bundeswehr interessiert will nicht informiert werden. Kennen Sie sich mit dem Häkeln von Teddybären aus? "viele interessieren sich schlicht nicht für das Häkeln oder süße Teddybären mit Knopfaugen oder beziehen ihr gesammtes Wissen darueber aus dem Fernsehen. Auch diese Leute gilt es zu informieren und für das Häkeln zu interessieren."
Und jetzt? Wenn Sie kein Interesse am Häkeln von Teddybären haben, dann kann ich sie soviel informieren wie ich will. Ich kann jeden Tag an Ihrer Haustür klingeln und einen Teddybär hochhalten, ich kann Infostände in Einkaufszentren aufstellen, Fernsehwerbung schalten, .... Es nützt nichts, wenn Sie sich nicht für das Häkeln interessieren werden Sie lediglich früher oder später wütend und verlangen daß man sie mit dem Scheiß in Ruhe lassen soll. Und das gleiche gilt auch für die Bundeswehr. Wer sich dafür interessiert der ist auch in der Lage Informationen zu finden, wer sich nicht dafür interessiert wird auch den Fernsehwerbespot ignorieren bzw. einfach umschalten.
Gruß,
pptgw
Ich beginne mich bereits jetzt fuer das Haekeln von Teddybaeren zu interessieren. Das klingt alles sehr interessant. Ich wuesste auch mehrere Bekannte die das ebenfalls interessieren koennte. Kannst du uns vielleicht eine Internetseite mit weiteren Infos zum Haekeln von Teddybaeren nennen oder vielleicht Fachberater in meiner Naehe?
Merkste was?
Zitat von: pptgw am 02. März 2011, 12:29:28
Weil ja nun oft genug in den Medien (auch den Unterschicht-Medien RTL und Bild) breitgetreten wurde daß die Bundeswehr jeden nimmt, sogar Ausländer und Leute ohne Schulabschluß. Jeder der den Hauptschulabschluß nicht schafft weiß doch inzwischen daß er in der Wirtschaft nie einen anständigen Job kriegen wird, aber bei der Bundeswehr willkommen ist solange er kein Holzbein hat.
ähhhhhhhhhhhm NEIN!
Ich denke das Problem liegt auch daran, dass viele junge Männer jetzt direkt nach dem Abi bzw. der Fachhochschulreife studieren gehen und sich darüber freuen, dass sie keine Zeit mehr beim Bund, bzw. Zivildienst "verlieren".
Ich denke allerdings, dass es schon noch einige gibt, die sich für die Bundeswehr und den FWDL interessieren, hier sehe ich das Problem eher darin, wieviele von denen, die das freiwillig machen wollen auch wirklich tauglich sind. Hier werden schon viele rausfliegen.
Was die Bundeswehr wohl auf lange Sicht tun muss ist meiner Meinung nach, das Einstiegsalter hochzusetzen. Warum sollte ein bspw. 35 Jähriger, der tauglich und fit ist, nur auf Grund seines Alters abgelehnt werden?
Bei der Fremdenlegion ist das mind. Alter zum bewerben bei 40 Jahren, die US Army hat, sofern die Info stimmt die ich gefunden habe, das Alter auch auf 40 hochgesetzt.
Nur auf die "Jungen" zu schielen, bringt meiner Meinung nach nicht allzuviel. Denn so viele sind es nicht, noch weniger mit Interesse und noch weniger mit Eignung.
Bei Verwendungen für Spezialisten etc. mag das auch funktionieren - aber wenn es z.B. um den normalen Landser bei der Infanterie geht, wird man nicht umhin kommen, wesentlich strengere Maßstäbe anzulegen. Die Taliban würden nur mäßig beeindruckt sein, wenn ein MARDER auf dem Gefechtsfeld auftaucht, die Heckluke aufgeht und auf einmal ein Trupp 40-jähriger da rausstolpert ...
Also: In Maßen mag das mit einer höheren Altersgrenze gehen. Will man eine einsatzfähige Armee, braucht man aber trotzdem speziell die jungen Soldaten um die 20-30.
Sorry, das ist in meinen Augen eine absolut schwachsinnige Aussage.
Wenn sich ein 40 Jähriger dem Aufnahmetest der Amis oder Fremdenlegion unterzieht, dann konkurriert er direkt mit 18-20 jährigen. Wenn er nicht die Leistungen bringt, dann ist er raus. Ganz einfach. Da gibt es keinen Altersbonus.
Aber wenn ein 40 jähriger die gleichen oder bessere Leistungen bringt, warum sollte man ihn dann nicht nehmen??
Meine letzte Info bezüglich der Fremdenlegion war, 10 Bewerber 1 Platz! Warum sollte also gerade eine Armee die so rigoros aussiebt das Berwerbungsalter auf 40 Jahre setzen? Bei dem Andrang, sollte man doch meinen, dass gerade die Fremdenlegion es sich leisten könnte eine weitaus tiefere Grenze zu ziehen, oder?
Meiner Meinung nach hat die Fremdenlegion erkannt, dass es durchaus ältere Bewerber gibt, die locker mit den Jungen konkurieren kann. Und auf diesen Pool an Bewerbern möchten Sie nicht verzichten.
Bei den Amis sieht es wieder ein wenig anders aus, die brauchen halt die Leute. Bis letztes Jahr (korrigiert mich wenn die Aussage falsch ist) war das mind. Bewerbungsalter auch noch tiefer und mangels Bewerbern wurde es hochgesetzt. Und genau das selbe Problem hat die Bundeswehr.
Zitat von: Timid am 02. März 2011, 14:48:57
Die Taliban würden nur mäßig beeindruckt sein, wenn ein MARDER auf dem Gefechtsfeld auftaucht, die Heckluke aufgeht und auf einmal ein Trupp 40-jähriger da rausstolpert ...
Warum nicht? wenn diese 40jaehrigen fit sind und ihren Fitnesstest regelmaessig bestehen werden sie die Talibs wahrscheinlich weiter jagen als irgendwelche fettleibigen 22jaehrigen, deren Weltbild eben zusammengebrochen ist weil sie festgestellt haben dass sie in einem Handy-Funkloch sind.
Zumal die jungen Panzergrennis oft genug von einem 40jaehrigen Hauptfeld kommandiert werden der auch mithalten koennen muss.
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 15:02:47
Bei den Amis sieht es wieder ein wenig anders aus, die brauchen halt die Leute. Bis letztes Jahr (korrigiert mich wenn die Aussage falsch ist) war das mind. Bewerbungsalter auch noch tiefer und mangels Bewerbern wurde es hochgesetzt. Und genau das selbe Problem hat die Bundeswehr.
Bei der US Army wurde aus den bekannten Gruenden bereits vor einigen Jahren das Eintrittsalter auf 42 heraufgesetzt. Ansonsten ist es wie Stephano geschrieben hat. Die Bewerber muessen die gleichen Tests bestehen, egal wie alt sie sind. Nur das ist ausschlaggebend.
Zitat von: ARMY STRONG am 02. März 2011, 15:04:05
Warum nicht? wenn diese 40jaehrigen fit sind und ihren Fitnesstest regelmaessig bestehen werden sie die Talibs wahrscheinlich weiter jagen als irgendwelche fettleibigen 22jaehrigen, deren Weltbild eben zusammengebrochen ist weil sie festgestellt haben dass sie in einem Handy-Funkloch sind.
Sehr lebendig beschrieben :D.
Ich meine auch dass man künftig ein wenig mehr auf Fitness als nur auf das Alter setzen sollte (setzen muss!).
Zitat von: pptgw am 02. März 2011, 12:29:28
Zitat von: ARMY STRONG am 02. März 2011, 08:08:13
Auch wenn hier gerne gegen mehr Werbung fuer den Wehrdienst gewettert wird - aber woher sollen denn junge Leute heutzutage, wo es kaum noch BW in der Flaeche gibt - wissen, dass sie bei der BW ueberhaupt eine Chance haben koennten?
Weil ja nun oft genug in den Medien (auch den Unterschicht-Medien RTL und Bild) breitgetreten wurde daß die Bundeswehr jeden nimmt, sogar Ausländer und Leute ohne Schulabschluß. Jeder der den Hauptschulabschluß nicht schafft weiß doch inzwischen daß er in der Wirtschaft nie einen anständigen Job kriegen wird, aber bei der Bundeswehr willkommen ist solange er kein Holzbein hat.
Nein nein, ganz so einfach ist das nicht. Einen Hauptschulabschluss MUSS man haben. Denn Die Tochter der Nachbarin wurde deswegen nicht angenommen.
Zitat von: ARMY STRONG am 02. März 2011, 08:08:13
Nicht jeder weiss alles dass was wir weissen und viele interessieren sich schlicht nicht fuer das Militaer bzw. beziehen ihr gesammtes Wissen darueber aus dem Kino. Auch diese Leute gilt es zu informieren und interessieren.
Wer sich einen Scheiß für die Bundeswehr interessiert will nicht informiert werden. Kennen Sie sich mit dem Häkeln von Teddybären aus? "viele interessieren sich schlicht nicht für das Häkeln oder süße Teddybären mit Knopfaugen oder beziehen ihr gesammtes Wissen darueber aus dem Fernsehen. Auch diese Leute gilt es zu informieren und für das Häkeln zu interessieren."
Und jetzt? Wenn Sie kein Interesse am Häkeln von Teddybären haben, dann kann ich sie soviel informieren wie ich will. Ich kann jeden Tag an Ihrer Haustür klingeln und einen Teddybär hochhalten, ich kann Infostände in Einkaufszentren aufstellen, Fernsehwerbung schalten, .... Es nützt nichts, wenn Sie sich nicht für das Häkeln interessieren werden Sie lediglich früher oder später wütend und verlangen daß man sie mit dem Scheiß in Ruhe lassen soll. Und das gleiche gilt auch für die Bundeswehr. Wer sich dafür interessiert der ist auch in der Lage Informationen zu finden, wer sich nicht dafür interessiert wird auch den Fernsehwerbespot ignorieren bzw. einfach umschalten.
Gruß,
pptgw
ZitatNein nein, ganz so einfach ist das nicht. Einen Hauptschulabschluss MUSS man haben. Denn Die Tochter der Nachbarin wurde deswegen nicht angenommen.
Das stimmt für die Mannschaftslaufbahn definitiv nicht. Siehe hier aus der Seite www.bundeswehr-karriere.de:
ZitatSie haben die Hauptschule erfolgreich abgeschlossen oder die Vollzeitschulpflicht erfüllt? Dann stehen Ihnen bei uns zwei abwechslungsreiche Laufbahnen in verschiedenen Berufen offen:
In der Laufbahn der Mannschaften sind Sie mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht willkommen.
Ich hatte selber schon Freiwillige, die ohne Hauptschulabschluß in der Mannschaftslaufbahn als SaZ 4 eingestellt worden waren.
Hiesse dann Hauptschule ohne Abschluss plus 3 Jahre Berufsschule, oder?
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 15:34:54
Und nu is jut ;D
Reicht auch. Prinzip ist verstanden. :)
Besten Dank!
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 08:26:14
So unbekannt ist der "Arbeitgeber Bw" aber gar nicht mehr bei der Jugend.
Den Fachdienst mit seiner Möglichkeit "ZAW" gibt es seit 2001 und diese "Job Alternative" hat sich durchaus schon rumgesprochen. Wie schon so oft hier angesprochen liegt der Personalmangel nicht am Angebot, sondern viel mehr in der Tatsache, dass der Militärdienst weitestgehend als unbeliebt bei der Jugend angesehen wird. Wenn die Eltern auch noch verklemmte "68er" sind, dann wird der Sohn / die Tochter sicherlich nicht bei der Bw den Dienst antreten ;)
Gerade mit den Worten "Befehl & Gehorsam" haben sehr viele Jugendliche ein riesiges Problem. Sie wollen einfach nicht in einem System dienen, wo der Vorgesetzte ihnen notfalls sogar durch Diziplinarmaßnahmen vorschreiben kann, was sie zu tun und zu lassen haben (aber dies kann auch nicht geändert werden, da die Bw immer noch eine Armee ist).
Somit komme ich zu der Einschätzung, dass die Bw alles mögliche getan hat, um Personal zu rekrutieren ... doch gegen "schlichte Bocklosigkeit auf Bw" gibt es kein Mittel ....
Ich habe mich vor kurzem noch mit einem Jungen Mann darüber unterhalten. Er sagte mir , das er mit seinem Hauptschulabschluss dort sowiso nicht wirklich was werden kann. (Nur in den unteren Rängen) Seine Schulzeit läge schon etwas zurück, heute weiß er das er es hätte besser machen sollen (aber er war nur faul). Heute, wo er durch das Leben eine Menge dazu gelernt hat, wäre es nicht schlecht wenn er bei der Bw eine Chance bekäme,wie zb ein Gymnasiast der eine viel höhere Laufbahn einschlagen kann. Ausserdem wäre ein Anschluß zu einer normalen Arbeitsstelle dann sehr schwierig. Er glaubt nicht, das er als Hauptschüler Berufssoldat werden kann.
@ koelneroma
Ein Hinweis zum Text von 15.19 Uhr: Bitte etwas sorgfältiger Zitate und eigene Beiträge trennen. Wenn ich das richtig sehe ist nur der folgende Text von dir:
ZitatNein nein, ganz so einfach ist das nicht. Einen Hauptschulabschluss MUSS man haben. Denn Die Tochter der Nachbarin wurde deswegen nicht angenommen.
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 15:27:03
ZitatNein nein, ganz so einfach ist das nicht. Einen Hauptschulabschluss MUSS man haben. Denn Die Tochter der Nachbarin wurde deswegen nicht angenommen.
Das stimmt für die Mannschaftslaufbahn definitiv nicht. Siehe hier aus der Seite www.bundeswehr-karriere.de:
ZitatSie haben die Hauptschule erfolgreich abgeschlossen oder die Vollzeitschulpflicht erfüllt? Dann stehen Ihnen bei uns zwei abwechslungsreiche Laufbahnen in verschiedenen Berufen offen:
In der Laufbahn der Mannschaften sind Sie mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht willkommen.
Ich hatte selber schon Freiwillige, die ohne Hauptschulabschluß in der Mannschaftslaufbahn als SaZ 4 eingestellt worden waren.
Interessant, danke für die Info.
@koelneroma:
wichtig ist dieser Satz:
ZitatIn der Laufbahn der Mannschaften sind Sie mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht willkommen.
Das geht nur in dieser Laufbahn und da ist in der Regel mit 4 Dienstjahren Ende der Veranstaltung.
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 16:19:52
@koelneroma:
wichtig ist dieser Satz:
ZitatIn der Laufbahn der Mannschaften sind Sie mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht willkommen.
Das geht nur in dieser Laufbahn und da ist in der Regel mit 4 Dienstjahren Ende der Veranstaltung.
Dann kann ein Hauptschüler doch besser eine Lehre von 3 Jahren machen und evtl. in der Firma übernommen werden.
Dann hätte er die rödelei bei der Bw nicht und hätte schon einen Arbeitsplatz. Wenn er nach vier Jahren von der Bw käme müßte er ja erstmal auf dem Arbeitsmarkt in die "Warteschleife."
Zitat von: pptgw am 02. März 2011, 12:29:28
Wenn Sie kein Interesse am Häkeln von Teddybären haben, dann kann ich sie soviel informieren wie ich will. Ich kann jeden Tag an Ihrer Haustür klingeln und einen Teddybär hochhalten, ich kann Infostände in Einkaufszentren aufstellen, Fernsehwerbung schalten, .... Es nützt nichts, wenn Sie sich nicht für das Häkeln interessieren werden Sie lediglich früher oder später wütend und verlangen daß man sie mit dem Scheiß in Ruhe lassen soll. Und das gleiche gilt auch für die Bundeswehr. Wer sich dafür interessiert der ist auch in der Lage Informationen zu finden, wer sich nicht dafür interessiert wird auch den Fernsehwerbespot ignorieren bzw. einfach umschalten.
Treffend beschrieben! Genau da "liegt der Hase im Pfeffer" ... die beste Werbung bringt nichts, wenn man ein unbeliebtes Produkt versucht an den Mann / die Frau bringen zu wollen ;)
Den genannten Vorschlag, die Altersgrenzen hinauf zu setzen, halte ich ebenfalls für durchaus praktikabel und einen sehr guten Ansatz zur Problemlösung! Es gibt genügend Männer und Frauen zwischen 30-40 Jahren, die locker die körperlichen Anforderungen erfüllen würden, die der Dienstherr Bw verlangt.
Und du glaubst allen Ernstes, die würden in Scharen zur Bundeswehr gehen, um in der Mannschaftslaufbahn ihre Erfüllung zu suchen? Da werden nämlich Berwerber gesucht, weniger in den Uffz-, Fw- und Offz-Laufbahnen.
Zitat von: pptgw am 02. März 2011, 12:29:28
Und jetzt? Wenn Sie kein Interesse am Häkeln von Teddybären haben, dann kann ich sie soviel informieren wie ich will. Ich kann jeden Tag an Ihrer Haustür klingeln und einen Teddybär hochhalten, ich kann Infostände in Einkaufszentren aufstellen, Fernsehwerbung schalten, .... Es nützt nichts, wenn Sie sich nicht für das Häkeln interessieren werden Sie lediglich früher oder später wütend und verlangen daß man sie mit dem Scheiß in Ruhe lassen soll. Und das gleiche gilt auch für die Bundeswehr. Wer sich dafür interessiert der ist auch in der Lage Informationen zu finden, wer sich nicht dafür interessiert wird auch den Fernsehwerbespot ignorieren bzw. einfach umschalten.
Das ist zwar eine nette Meinung, aber völliger Unsinn!
Ziel von Werbung ist bewusste oder unbewusste Beeinflussung von Entscheidungen. Im Fall der Bundeswehr kommt noch dazu, dass die Werbung als teilweise einziger noch vorhandener Kontakt zur Bundeswehr eine Möglichkeit darstellt die Bundeswehr als "normal" darzustellen.
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 17:05:23
Treffend beschrieben! Genau da "liegt der Hase im Pfeffer" ... die beste Werbung bringt nichts, wenn man ein unbeliebtes Produkt versucht an den Mann / die Frau bringen zu wollen ;)
;) Da würden die Werbefachleute aber widersprechen, denn ein produkt zu vermarkten ist ja eben der Auftrag der Werbung.
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 17:05:23
Den genannten Vorschlag, die Altersgrenzen hinauf zu setzen, halte ich ebenfalls für durchaus praktikabel und einen sehr guten Ansatz zur Problemlösung! Es gibt genügend Männer und Frauen zwischen 30-40 Jahren, die locker die körperlichen Anforderungen erfüllen würden, die der Dienstherr Bw verlangt.
Zum einen ist das natürlich überhaupt kein Ansatz zur Problemlösung, sondern nur zur Überbrückung personeller Engpässe (der Pool von geeigneten und willigen Bewerbern wird dadurch nämlich nur minimal größer). Zum anderen ist deine Einschätzung zum Thema der sportlichen Leistungefähigkeit ebenfalls nicht zutreffend, da wir eben mit Masse Personal brauchen, dass die Leistungsfähigkeit von 20-30 jährigen hat und nicht von 30-40 jährigen.
Gruß Andi
Natürlich muss geworben werden, und die Bundeswehr wird dies auch weiterhin tun. Werbung ist ja in vielen Fällen davon gekennzeichnet, "Produkte" interessant(er) zu machen, die sonst nicht ausreichend für ihre Hersteller wahrgenommen werden und Interesse wecken.
Kern einiger Aussagen ist jedoch - und dies finden wir nach Aussetzen der Wehrpflicht eindrucksvoll (negativ) bestätigt, dass das Interesse für die Bundeswehr vorhanden ist, sich jedoch viele Menschen nicht vorstellen wollen, in ihr Dienst zu tun - übrigens zunehmend in allen Laufbahnen -, wenn sie nicht die Bw durch den GWD kennenlernten. Die Gründe für diesen Unwillen sind vielfältig, lassen sich jedoch in vielen Fällen zusammenfassen mit der Unattraktivität, in einem Krieg eingesetzt zu werden, der sich einem Großteil unserer Bevölkerung nicht erschließt.
Zitat von Andi
ZitatZum anderen ist deine Einschätzung zum Thema der sportlichen Leistungefähigkeit ebenfalls nicht zutreffend, da wir eben mit Masse Personal brauchen, dass die Leistungsfähigkeit von 20-30 jährigen hat und nicht von 30-40 jährigen.
Das ist doch wieder Nonsens....... wie oft denn noch, wenn ein Alter Sack die gleichen oder besseren sportlichen Leistungen bringt wie ein Jungerhüpfer, wo ist denn das Problem???
Und natürlich wird es nicht den personellen Engpass beheben, aber kann ihn eventuell entlasten. Ich habe das Thema ja genau aus dem Grund angesprochen.
Und was ist am Mannschaft sein denn so schlecht?? Ganz ehrlich, heutzutage wär ich lieber Mannschafter wie UffzoP.
Und vielleicht müssen die obersten der BW einfach mal über den Tellerrand gucken und schauen wie es in anderen Ländern mit freiwilliger Wehrpflicht jetzt schon gehandhabt wird. Ich denke, da könnte man viel lernen.
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 15:02:47Sorry, das ist in meinen Augen eine absolut schwachsinnige Aussage.
Ist dir unbenommen.
ZitatAber wenn ein 40 jähriger die gleichen oder bessere Leistungen bringt, warum sollte man ihn dann nicht nehmen??
Weil er ungefähr 20 Jahre älter als der 20jährige ist, damit leistungsmäßig schon ein ganzes Stück abgebaut hat (man schaue sich mal die Anforderungen des DSA an, die verdeutlichen ja ganz gut, dass ein Leistungsabbau über die Jahre stattfindet; oder wie hoch ist bei Profisportlern der Anteil Ü40?), gleichzeitig auch verletzungsanfälliger sein dürfte.
Zitat von: ARMY STRONG am 02. März 2011, 15:04:05Zumal die jungen Panzergrennis oft genug von einem 40jaehrigen Hauptfeld kommandiert werden der auch mithalten koennen muss.
Richtig - er kommandiert. Und ist damit nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 17:05:23die beste Werbung bringt nichts, wenn man ein unbeliebtes Produkt versucht an den Mann / die Frau bringen zu wollen ;)
Siehe Andis Beitrag.
ZitatDen genannten Vorschlag, die Altersgrenzen hinauf zu setzen, halte ich ebenfalls für durchaus praktikabel und einen sehr guten Ansatz zur Problemlösung!
Damit löst man keine Probleme, sondern behandelt Symptome.
Eine Anhebung der Altersgrenze wird einen minimalen Effekt haben und höchstens im Fachdienst etwas bringen. Die Probleme der Nachwuchsgewinnung kann man nur durch Werbung, finanzielle Anreize sowie Ausbildungen etc. für die Bewerber beheben. Nicht durch eine Anhebung der Altersgrenze (welcher 40jährige würde ernsthaft als Infanterist anfangen wollen?), nicht durch eine Öffnung für EU-Ausländer (wird vielleicht ein paar Bewerber mehr bringen, aber nicht in dem Umfang, um die zu erwartenden Einbußen abzufangen), sondern nur, indem man aus dem vorhandenen Pool (also erstmal alle Schulabgänger eines Jahrgangs) mehr Leute für den Beruf Soldat begeistern kann. Und das geht nicht, indem man z.B. Werbemaßnahmen verteufelt ...
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 17:53:39
Das ist doch wieder Nonsens...
Nein, die schmerzliche Wahrheit.
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 17:53:39
.... wie oft denn noch, wenn ein Alter Sack die gleichen oder besseren sportlichen Leistungen bringt wie ein Jungerhüpfer, wo ist denn das Problem???
Das das zum einen biologisch im Schnitt der gaußschen Normalverteilung schon mal gar nicht geht und vor allem in der "sportlichen" Bundeswehr von heute erst recht nicht.
Bei der extrem "sportlichen" heutigen Gesellschaft hat die Bundeswehr ja schon bei den 17-25 jährigen ihre Erwartungen auf unterdurchschnittliche Leistungen heruntergeschraubt, während gleichzeitig aber die Anforderungen in den Einsätzen massiv gestiegen sind.
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 17:53:39
Und natürlich wird es nicht den personellen Engpass beheben, aber kann ihn eventuell entlasten.
Das hilft über ein paar Jahre hinweg, richtig, genauso wie auch die Zulassung von Frauen zu allen Laufbahnen über einige Engpässe hinwegelfen und -täuschen konnte.
Das Problem das wir momentan haben, nämlich Aussetzung der Wehrpflicht ohne vorherige Schaffung gesetzlicher Grundlagen für freiwilligen Wehrdienst und die Schaffung personellen Ausgleichs und die nicht gegebene personalwerbliche Vorbereitung (da muss man einen Vorlauf von 2 bis 3 Jahren ansetzen) wird in den nächsten 3 bis 4 Jahren zu einem totalen Zusammenbruch der Personalregenerierung führen. Allerdings während dieses kurzen Zeitraumes nur, wenn wir es rechtzeitig schaffen effektiv und umfassend personalwerbliche Maßnahmen zu implementieren.
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 17:53:39
Und vielleicht müssen die obersten der BW einfach mal über den Tellerrand gucken und schauen wie es in anderen Ländern mit freiwilliger Wehrpflicht jetzt schon gehandhabt wird. Ich denke, da könnte man viel lernen.
Zu spät, das hätte Jahre vor der Aussetzung der Wehrpflicht passieren müssen, aber das hat man vorsätzlich im BMVg nicht machen wollen.
Gruß Andi
Zitat von: Timid am 02. März 2011, 17:56:48
ZitatAber wenn ein 40 jähriger die gleichen oder bessere Leistungen bringt, warum sollte man ihn dann nicht nehmen??
Weil er ungefähr 20 Jahre älter als der 20jährige ist, damit leistungsmäßig schon ein ganzes Stück abgebaut hat (man schaue sich mal die Anforderungen des DSA an, die verdeutlichen ja ganz gut, dass ein Leistungsabbau über die Jahre stattfindet; oder wie hoch ist bei Profisportlern der Anteil Ü40?), gleichzeitig auch verletzungsanfälliger sein dürfte.
Außerdem sind die Leistungen der meisten 20 Jährigen bereits dermaßen schlecht, dass sich hierfür kaum ein Ausdruck finden lässt. Stell dich doch mal in die Fußgängerzone, such dir 20-25 20-jährige Wehrdienstfähige Menschen und teste die mal auf ihre Leistungsfähigkeit... muss noch nichtmal übermäßig schwer sein. Bsp: DSA -> von den 20-25 Testpersonen wird wahrscheinlich nur 1/5 das DSA schaffen...und das DSA ist ja nun wahrlich keine Anstrengung! Wenn man dann 40-jährige hat, die noch weniger Leistung bringen...naja...die Konsequenz können wir uns wohl gut vorstellen.
Zitat von: koelneroma am 02. März 2011, 16:28:44
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 16:19:52
@koelneroma:
wichtig ist dieser Satz:
ZitatIn der Laufbahn der Mannschaften sind Sie mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht willkommen.
Das geht nur in dieser Laufbahn und da ist in der Regel mit 4 Dienstjahren Ende der Veranstaltung.
Dann kann ein Hauptschüler doch besser eine Lehre von 3 Jahren machen und evtl. in der Firma übernommen werden.
Dann hätte er die rödelei bei der Bw nicht und hätte schon einen Arbeitsplatz. Wenn er nach vier Jahren von der Bw käme müßte er ja erstmal auf dem Arbeitsmarkt in die "Warteschleife."
Meine Rede, aber sag das mal den potentiellen Bewerbern, die am liebsten ihre Schule für sowas abbrechen würden ...
Zitat Andi: "Zu spät, das hätte Jahre vor der Aussetzung der Wehrpflicht passieren müssen, aber das hat man vorsätzlich im BMVg nicht machen wollen".
Im Ergebnis - das entsprechende kompensie3rende Maßnahmen mehrere Jahre vor Aussetzen der Wehrpföicht hätten kommen müssen, ist Ihre Anmerkung vollkommen richtig.
An anderen Stellen hier im Forum intervenieren Sie bei Pauschalierungen. Hier pauschalisieren Sie leider selbst: Was heißt denn "hat man im BMVg nicht machen wollen"? Wer ist denn genau "man"? Und wie arbeitet "man" im Ministerium? Ganz sicher nicht aus eigener Selbstherrlichkeit an irgendwelchen Themen ohne Auftrag - und das ist genauso wie in den sonstigen Bereichen der Bw...
Genau gesagt haben es sich die bisherigen Minister (und in der Anfangszeit auch KTzG) geweigert, über eine Aussetzung der Wehrpflicht überhaupt zu denken. Und infolgedessen ergingen in den Ministerialapparat auch keine Aufträge, in diesem Sinn zu prüfen. Wenn schon Schuldzuweisungen, lieber Kamerad, dann bitte auch an die richtige Adresse! Die ersten prüfaufträge in diese Richtungen kamen von KTzG, als er sich bereits entschieden hatte, die Aussetzung der Wehrpflicht politisch aufs Gleis zu setzen...
ZitatWeil er ungefähr 20 Jahre älter als der 20jährige ist, damit leistungsmäßig schon ein ganzes Stück abgebaut hat (man schaue sich mal die Anforderungen des DSA an, die verdeutlichen ja ganz gut, dass ein Leistungsabbau über die Jahre stattfindet
Danke für das Stichwort. Nur mal als Beispiel, ich werde dieses Jahr 32, ein 18 jähriges Mädchen/Junge Frau muss weniger Leistung bringen um das DSA zu bekommen, wie ich.
Wie gesagt, die Anhebung des Bewerbungsalters wird kein Allheilmittel sein, aber kann einen Teil dazu beitragen, den Personellenengpass abzumildern.
Edit: Und sorry, ich nehm das Thema mit dem Alter etwas persönlich, was wohl an meinem aktuellen Alter liegt. 8)
Wie gesagt, wäre es in meinen Augen eine (!!) Möglichkeit. Dass dies alleine nicht reichen wird, das ist wohl allen klar.
Eine andere Möglichkeit wäre in meinen Augen (bitte korrigieren, bin schon ein Weilchen raus aus der BW), wenn man die UoP wieder attraktiver machen würde. Wenn ich die Diskussionen hier um die Mannschaften richtig mitbekommen habe, ist ja nach SaZ4 Schluss, sprich eine Verlängerung auf SaZ8 fast nicht mehr möglich!? Warum aber nicht ei SaZ12 für Mannschaften einführen??
Weil genau für die Masse der Mannschaftsdienstposten ein kürzeres Auffrischungsintervall beabsichtigt ist, um hier junge, körperlich besonders leistungsfähige Soldaten zu haben als Waffenbediener, Infanterist und - mit weniger Leistungsfähigkeit für entsprechende Zuarbeiten in Stäben.
Da stimm ich Dir voll und ganz zu miguhamburg1 ;)
Nur, das Problem ist ja, dass dies aktuell nicht funktioniert. Daher mein Einwand mit den älteren. Wie gesagt, andere Nationen und Armeen machen das auch. Eintrittsalter hochsetzen und gucken ob was dabei ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich kann man auch den umgekehrten Weg wie in Spanien gehen und den mindest IQ runtersetzen (war zumindest in der Diskussion) ob das mehr bringt, weiß ich ehrlich gesagt nicht.....
In Deutschland haben wir halt einfach nicht die Anzahl an Jugendlichen zu Verfügung die in den USA bereitstehen, auch haben wir ein ganz anderes Sozialsystem. Hier kann man keinen Jugendlichen damit reizen, dass er eine kostenlose Krankenversicherung bekommt wenn er der Bundeswehr beitritt. :-\
Wie gesagt, dass waren meine 2 Cents als Vorschlag mehr hab ich leider auch nicht zu bieten ??? :'(
Ich kann immer noch kein wirklich überzeugendes Argument dafür finden, warum eine Hochsetzung des Einstellungsalters falsch sein sollte ...
Wir halten fest ... die Bw hat JETZT ein Problem, da die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Demnach muss JETZT sehr ZEITNAH gehandelt werden, bevor sich die Lage womöglich elemtar zuspitzt. Für lange Reden und endlose Debatten fehlt einfach die Zeit.
Warum soll man es daher nicht einfach versuchen, den Mangel mit einem Hochsetzen des Einstellungsalters auf 40. Jahre zu probieren? Dies sollte natürlich für Truppen- und Fachdienst gelten. Stellt es sich das ganze tatsächlich in der Praxis als Schnappsidee heraus, ändert man es halt wieder zum bisherigen System.
Im weiteren ... gerade im bezug auf die Einsätze wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn man den Altersschnitt ein wenig anhebt. Ein lebenserfahrender Kamerad mit seinen 38. Jahren ist sicherlich schwerer aus der Ruhe zu bringen, als ein Jungspund mit 20, der zum ersten Mal in seinem Leben von zu Hause wirklich weit weg ist ;)
@Andi
Glaubst du wirklich, dass ein 35. Jähriger den Einstellungs PFT (also nicht nicht mal den richtigen Soldaten PFT) nicht schafft? Hast du schon mal darüber nachgedacht warum in der Truppe der BFT eingeführt wurde?
Versuch bitte nicht das Personal der Bw sportlicher darzustellen als es wirklich ist ;) Ich erinnere gerne an den vorletzten Bericht des Wehrbeauftragten ... da ist die Sportlichkeit der gesamten Bw nicht sonderlich gut bei weggekommen ;) Der neue BFT ist nämlich um ein vielfaches einfacher, als der alte PFT. Und was das DSA angeht ... in der Vorschrift steht nach wie vor, dass das DSA lediglich pro Kalenderjahr abzulegen ist ... ich betone ABLEGEN, heißt also, dass der Soldat nicht zwangsläufig bestehen muss ;)
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Bw nicht umhin kommen wird, die Mannschaftslaufbahn zumindest für einen begrenzten Zeitraum für 8 oder 12 Jahre Verpflichtungszeit zu öffnen, und zwar nicht nur für ein paar Spezialisten. Die Längerverpflichtung um Monate, damit der Soldat ein Loch in der Einsatz-SBL besetzen kann, funktioniert ja auch schon seit Jahren. Dass damit der Soldat letzendlich "beschissen" wird, weil er z.B. keinen längeren BFD-Anspruch erwirbt, steht dabei auf einem anderen Blatt und wird durch den Soldaten selber im ersten Moment angesichts des AVZ auch vielleicht nicht so gesehen.
Lieber Stephano,
Sie liegen ja sehr richtig mit dem, was Sie sagen, ich fürchte nur, dass wir damit allenfalls einen halben Tropfen auf dem heißen Stein generieren...
Snake drückt es ja drastisch aus - und im Übrigen lässt sich dies auch über die zurückliegenden Jahrzehnte verfolgen: Es ist zu keiner Zeit besonders sexy für ungediente Bewerber gewesen, sich für den Dienst in der Bw zu verpflichten, wenn es in der gewerblichen Wirtschaft genügend Arbeitsplatzalternativen gab. Dies war ja auch einer der Gründe, die dazu führten, als Regelbestandteil der OffzAusb das wissenschaftliche Hochschulstudium zu integrieren. Und das wär viel später einer der Gründe, die Fachdienstlaufbahnen und ZAW für die Feldwebellaufbahnen einzuführen.
Dass die Regeneration über die ganzen Jahre gelang, war allerdings ausschließlich der Wehrpflicht zu verdanken, denn rund 60 Prozent der Verpflichtungen kamen aus der Truppe - von GWDL.
Seit die Bw im AFG-Einsatz ist, gehen aber auch trotz - reduzierter - Wehrpflicht die Bewerberzahlen für alle Laufbahnen deutlich zurück. Und der Anteil der Bewerber, die keine, keine realistische oder nur eine vage Arbeitsplatzalternative hatten, ging signifikant in die Höhe. Hierüber gibt es teilweise auch frei zugängliche Quellen auf den Bundeswehrseiten sowie im sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr. Mit anderen Worten drückte es vor einiger Zeit Prof. Wolfsson von der BwUni M aus: Der Anteil an Bewerbern, die sich mit Aussicht auf Erfolg auch in anderen Berufen erfolgreich bewerben könnten, und dennoch zur Bundeswehr gehen, wird immer kleiner!
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 19:00:51
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Bw nicht umhin kommen wird, die Mannschaftslaufbahn zumindest für einen begrenzten Zeitraum für 8 oder 12 Jahre Verpflichtungszeit zu öffnen, und zwar nicht nur für ein paar Spezialisten.
Eine in meinen Augen ebenfalls gute Idee! Nach 12 Jahren Dienstzeit sollten genügend BFD Gelder erwirtschaftet werden können, um sich gut für die Zeit nach der Bw qualifizieren zu können, sofern man es will.
Ja, das wäre eventuell eine Alternative für besagte Angehörige aus bildungsfernen Schichten, doch allein mit dem BFD sollte es da nicht getan sein...
Für die Übrigen gilt das zuvor Gesagte: Den einen oder anderen Kraftfahrbegeisterten wird man finden. Aber ob 10 1/2 Jahre hinterer Kampfraum oder Geschäftszimmersoldat sehr viel mehr Ungediente hinter dem Ofen vorlocken werden, möchte ich glatt bezweifeln...
Naja migu, es gibt auch Menschen, die arbeiten seit Jahrzehnten monoton am Fliessband und sind trotzdem zufrieden ;)
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 18:11:05
Zitat von: koelneroma am 02. März 2011, 16:28:44
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 16:19:52
@koelneroma:
wichtig ist dieser Satz:
ZitatIn der Laufbahn der Mannschaften sind Sie mit Erfüllung der Vollzeitschulpflicht willkommen.
Das geht nur in dieser Laufbahn und da ist in der Regel mit 4 Dienstjahren Ende der Veranstaltung.
Dann kann ein Hauptschüler doch besser eine Lehre von 3 Jahren machen und evtl. in der Firma übernommen werden.
Dann hätte er die rödelei bei der Bw nicht und hätte schon einen Arbeitsplatz. Wenn er nach vier Jahren von der Bw käme müßte er ja erstmal auf dem Arbeitsmarkt in die "Warteschleife."
Meine Rede, aber sag das mal den potentiellen Bewerbern, die am liebsten ihre Schule für sowas abbrechen würden ...
Man sollte diese Voraussetzung das man bei der Bw auch als "Loser" was werden kann, erst einmal schaffen. Ich bin sicher da würden sich einige von melden die endlich begriffen haben , dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Genau damit sollte man sich in Haupt und Gesamtschulen präsentieren. Ich pers. kann mir nicht vorstellen das ein schlauer Schüler zur Bw geht.....der wird studieren oder in Vaters Firma einsteigen.
ZitatMan sollte diese Voraussetzung das man bei der Bw auch als "Loser" was werden kann, erst einmal schaffen. Ich bin sicher da würden sich einige von melden die endlich begriffen haben , dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Genau damit sollte man sich in Haupt und Gesamtschulen präsentieren. Ich pers. kann mir nicht vorstellen das ein schlauer Schüler zur Bw geht.....der wird studieren oder in Vaters Firma einsteigen.
Aha. Alle, die bei der Bundeswehr sind, sind also doof und wären auf dem Arbeitsmarkt nichts geworden. Tolle Ansicht. Ich selber habe meinen Realschulabschluß mit "2" gemacht, ebenso meine Berufsausbildung. Dann war ich also nicht schlau genug.
Danke für das Gespräch.
Zitat von: koelneroma am 02. März 2011, 19:38:26
Ich pers. kann mir nicht vorstellen das ein schlauer Schüler zur Bw geht.....der wird studieren oder in Vaters Firma einsteigen.
Ganz so drastisch ist es nicht, aber im Kern trifft es die Problematik recht gut ... gebildete Menschen (mit Ausnahme der vom Soldatenberuf wirklich überzeugten Kameraden) machen in der Regel einen Bogen um die Bw, da sie bereits genau wissen was sie wollen und auch "den Weg dahin" kennen.
Sicherlich bietet die Bw Abiturienten auch die Möglichkeit zu einem Studium an, doch nach dem Studium sind erstmal 5-6 Jahre Dienst in der Truppe angesagt, welches vielen negativ aufstößt.
Ich habe sehr viele OA's in meiner bisherigen Dienstzeit kennengelernt. Der Tenor bei der Masse von ihnen war "Nach meiner Dienstzeit bin ich definitiv weg! Ich habe mich nur wegen dem Studium und den guten Studienbedingungen für eine 12-jährige Verpflichtung entschieden."
Zitat von: Stephano am 02. März 2011, 18:26:20Nur mal als Beispiel, ich werde dieses Jahr 32, ein 18 jähriges Mädchen/Junge Frau muss weniger Leistung bringen um das DSA zu bekommen, wie ich.
Das stimmt so allgemein nur nicht ;) In manchen Disziplinen mag das so sein, in anderen sieht es wieder ganz anders aus ...
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 18:53:54Für lange Reden und endlose Debatten fehlt einfach die Zeit.
Nur tut man sich mit blankem Aktionismus auch keinen Gefallen ...
Nebenbei gibt es exakt überhaupt gar keine Möglichkeit, das "einfach mal so" zu ändern. Dafür sind einige Gesetzesänderungen nötig, und die brauchen nunmal ihre Zeit!
ZitatWarum soll man es daher nicht einfach versuchen, den Mangel mit einem Hochsetzen des Einstellungsalters auf 40. Jahre zu probieren? Dies sollte natürlich für Truppen- und Fachdienst gelten.
Fachdienst - ja, für Spezialisten. Truppendienst - no way! Da gilt schon heute eine wesentlich strengere Grenze als für den Fachdienst.
ZitatVersuch bitte nicht das Personal der Bw sportlicher darzustellen als es wirklich ist ;) Ich erinnere gerne an den vorletzten Bericht des Wehrbeauftragten ... da ist die Sportlichkeit der gesamten Bw nicht sonderlich gut bei weggekommen ;)
Und den Umstand willst du also damit beheben, dass man Personal einstellt, das einfach aus rein biologischen Gründen weniger leistungsfähig sein kann als das schon vorhandene Personal? Ja, klingt nach einem ausgezeichneten Plan ...
Einen untrainierten 20jährigen kann man trainieren. Einen 40jährigen auch. Nur ist dessen Leistungsfähigkeit geringer als die des 20jährigen.
Zitatich betone ABLEGEN, heißt also, dass der Soldat nicht zwangsläufig bestehen muss ;)
Gerne verbreitetes Missverständnis: Ablegen heißt in dem Fall bestehen.
Timid, du unterschätzt die 40-jährigen Kameraden gerade kolossal!
Im Dezember 2010 habe ich einen untrainierten 56 jährigen Kameraden auf einem Lehrgang erlebt, wie er "mal eben" einen 12km langen Leistungsmarsch mit 15kg Marschgepäck in einer Zeit gelaufen ist, wo manch junger Lehrgangsteilnehmer nur noch gestaunt hat.
Es liegt demnach nicht am Alter ... wenn der Wille und die Überzeugung vorhanden ist, kann man auch jenseits der 30 Jahre noch etliches leisten ;)
So, und dann bleiben wir mal wieder bei der Regel, und lassen die Ausnahmen beiseite. Und die sieht so aus: Der Mensch hat seine höchste körperliche Leistungsfähigkeit irgendwann so zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr erreicht, danach baut er ab. Der eine mehr, der andere weniger, aber daran kommt niemand vorbei ...
Und ich warte immer noch auf brauchbare Beispiele aus dem Profisport von Leuten Ü40 ...
Zitat von: Timid am 02. März 2011, 19:54:36
Und ich warte immer noch auf brauchbare Beispiele aus dem Profisport von Leuten Ü40 ...
Wieso redest du die ganze Zeit vom Profisport??? Du willst doch wohl nicht den Dienst in der Bw mit den Anforderungen gleichsetzen, die ein Profisportler erbringen muss??? Wenn ja muss ich dir leider totale Verzerrung der tatsächlich in der Truppe vorhandenen Realität vorwerfen ...
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 20:02:37Wieso redest du die ganze Zeit vom Profisport???
Wenn es tatsächlich so wäre, dass die heute 40jährigen leistungsfähiger oder annähernd so leistungsfähig wären als die 20jährigen, dann wäre das ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, und würde sich nicht auf die Bundeswehr beschränken. Dann müsste man doch im Sport auch diverse Beispiele aus älteren Altersstufen finden, mit denen "die Jugend" nicht mehr mitkommt. Und Beispiele dafür gibt es ...? Genau, fast gar keine. Sogar ein Michael Schumacher ist nur noch ein Schatten seiner selbst ...
ZitatDu willst doch wohl nicht den Dienst in der Bw mit den Anforderungen gleichsetzen, die ein Profisportler erbringen muss???
Natürlich nicht. Die Anforderungen der Bundeswehr sind andere - weshalb reihenweise Spitzensportler ausgemustert werden ...
ZitatWenn ja muss ich dir leider totale Verzerrung der tatsächlich in der Truppe vorhandenen Realität vorwerfen ...
snake, du bist es doch, der hier diverse Gründe, weshalb die Idee mit der Heraufsetzung der Altersgrenze nicht funktionieren wird, ignoriert. Also erzähl hier bitte nichts von verzerrter Realität!
Zitat von: KlausP am 02. März 2011, 19:42:14
ZitatMan sollte diese Voraussetzung das man bei der Bw auch als "Loser" was werden kann, erst einmal schaffen. Ich bin sicher da würden sich einige von melden die endlich begriffen haben , dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Genau damit sollte man sich in Haupt und Gesamtschulen präsentieren. Ich pers. kann mir nicht vorstellen das ein schlauer Schüler zur Bw geht.....der wird studieren oder in Vaters Firma einsteigen.
Aha. Alle, die bei der Bundeswehr sind, sind also doof und wären auf dem Arbeitsmarkt nichts geworden. Tolle Ansicht. Ich selber habe meinen Realschulabschluß mit "2" gemacht, ebenso meine Berufsausbildung. Dann war ich also nicht schlau genug.
Danke für das Gespräch.
Sorry. Das hast du falsch verstanden. Natürlich auch die mit Realschulabschluß und Berufsausbildung. Es ging um die ,die nich so gut in der Schule sind oder waren
Alter hin oder her - wobei Timid mit seinen Anmerkungen wirklich Recht hat! - bei dieser Diskussion wird genau derGrund ausgeblendet, warum der Dienst in de Bw von der Mehrheit der Menschen als unattraktiv angesehen wird. Das sind die Einsätze allgemein und der in AFG im Besonderen!
Genau deshalb geht die Werbung ins Leere, genau deshalb wird die angestrebte, höhere Einsatzfähigkeit der Bw insgesamt ein Traum bleiben. Genau deshalb sind auch die gegenwärtigen Vorstellungen vom Umfang der "neuen" Bw nichts weiter als ein Traum!
Genau. In den schicken Werbespots, die da über die diversen Fernsehkanäle flimmern ist davon wohlweislich nirgends die Rede. Da wird mit Eurofightern geworben, weil ja jeder zweite Soldat mit so einem Teil morgens zum Dienst fliegt.
Zitat von: miguhamburg1 am 02. März 2011, 20:21:37Genau deshalb geht die Werbung ins Leere
Nun, sie geht nicht völlig ins Leere. Es wird das Thema Auslandseinsatz ausgeklammert, ja (was auch absolut verständlich ist) - aber es gibt nunmal auch noch diverse andere Vorurteile, mit denen der Soldatenberuf behaftet ist ("Zivilversager" etc.). Und da wird man mit Werbung etwas erreichen können.
Allerdings wird man die in den kommenden Monaten und Jahren stark ausbauen müssen, um den (selbstverschuldeten) Personalschwund abzufangen, und man wird wohl auch stärker über die Einsätze informieren müssen (was aber nicht nur ein Problem der Bundeswehr, sondern der Bundespolitik allgemein ist ...).
Lieber Timid,
diejenigen, die die diversen anderen Vorurteile pflegen, werden wir auch mit Werbung kaum erreichen. Und diejenigen, die die Einsätze (ggf. Nur für sich) ablehnen, ebenfalls nicht.
Was übrig bleibt, sind die wirklich Interessierten, die beruflich (gefühlt) Alternativlosen und die vollkommen Unentschiedenen. Ob bei diesen Voraussetzungen Werbefilme wirklich sinnvoll sind, kann man diskutieren. Dennoch sollte uns klar sein, dass wir bei dieser Gruppe maximal 20% der relevanten Zielgruppe erreichen...
Zitat von: miguhamburg1 am 02. März 2011, 20:52:32diejenigen, die die diversen anderen Vorurteile pflegen, werden wir auch mit Werbung kaum erreichen.
Die felsenfesten Anti-Militaristen wird man damit natürlich nicht erreichen. Aber ich zielte damit auch mehr auf die "Unentschiedenen" ab - diejenigen, die zwar auch die Vorurteile kennen, die man aber mit Werbung und Information davon überzeugen kann, dass diese eben nicht zutreffen, dass der Soldatenberuf durchaus eine interessante Tätigkeit sein kann.
Wenn Werbung überhaupt nichts bringen würde gäbe es sie nicht. Sie zielt doch mehrheitlich auf Unentschlossene, auf jene, die sich noch nicht festgelegt haben, will überzeugte Gegner eines Produkts oder einer Auffassung positiv beeinflussen und zur Änderung ihrer Meinung bewegen.
Die Werbung für die Bw muss sich neben dem zu vermarktenden "Produkt" auch im Markt gegen die Konkurrenz behaupten. Kein Wunder, dass der Eurofighter da eine naheliegendere Wahl ist als etwa eine Haubitze.
Oh Gott da kommt mir ja mein Abendessen wieder hoch wenn ich hier einige Zeilen lese ::)
Muss man sich jetzt etwa rechtfertigen wenn man zur Bundeswehr will, weil gleich jeder zu
denken scheint das man dumm wie Dosenbrot ist und nur auf das angeblich leicht verdiente Geld
aus ist!?!? Na das sind ja tolle Ansichten >:(
Aber man muss sich nicht wundern wenn man sowas zu hören bekommt. Die "Soldaten" GWDL/ sich
in der AGA befindlichen Personen erzählen doch fast eh nur Dünnschiss, ob nun Ihren Freunden
um zu berichten wie chillig es doch beim "Bund" ist oder in Interviews von irgendwelchen TV Sendern.
Es gibt in jeder Ecke des Lebens solche und solche, ich muss als Lehrlinng im dritten LJ ner Gesellin zeigen die bei
uns im Betrieb gelernt hat und seit 4 1/2 nun bei uns ist, wie man Eiskugeln formt und erklären wie man
nen Küchenboden schnell und effektiv schrubbt ::) ::) ::)
Was ich damit sagen will ist, es gibt in jeder Sparte des Berufslebens, von nem kleinem Familienbetrieb bis in die
Bundeswehr oder andere große (Konzerne Firmen....) Mitarbeiter die mehr oder weniger "begabt, lernfähig/willig.....usw"
sind. Ich finde man darf die Leute nicht zu sehr auf ihre Bildung einordnen, sondern muss in den Kern fühlen um zu schauen ob
jmd. diesen Beruf wirklich will und auch ob die Person geeignet ist, sowie dessen "Absichten".
Ich will!!!
Tut mir leid wenn einige Passagen Off Topic waren :-X
Um noch mal auf das Heraufsetzen der Altersgrenze zu kommen:
Es gibt genügend geeignete wehrdienstfähige Kameraden zwischen 30 und 40 Jahren , die durchaus bereit wären noch mal aktiv in den Dienst der Bw zu treten. Leider schiebt die aktuelle Altersgrenze von 32. Lebensjahren diesen Kameraden einen Riegel vor.
Und Timid, würde deine These, dass alle Soldaten ab 30+ nur noch stark eingeschränkt verwendungsfähig sind wirklich stimmig sein, so frage ich mich, was die Bw dann mit den ganzen BS will ... die sind mit Masse weit über 30 Jahre alt und trotzdem dienstfähig (ja, auch in Infanterie Einheiten!) ;)
Ich sehe in einem Heraufsetzen der Altersgrenze einfach nur eine realistische Chance, einige tausende von offenen Stellen schnell zu füllen. Sicher wird das die Kernproblematik nicht abstellen, doch lieber einige tausende vom Dienst überzeugte Wiedereinsteller, als einige hundert tausende Fragwürdige Kameraden, die im Soldatenberuf einen normalen "7-16h Job" sehen ... die haben wir schon zu genügend in der Truppe rumlaufen ...
Daher füge ich hinzu, wenn die Bw schon tausende von Euros in Werbung investiert, dann sollte sie den Interessenten auch über wirklich ALLES (also auch die bekannten Risiken) schonungslos informieren. Die Bw sägt stellenweise an ihrem eigenen Image, wenn der Bewerber nach seiner Unterschrift erfährt, dass die Bw ja gar nicht so toll ist, wie sie sich sehr gerne nach außen hin präsentiert ;)
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 22:14:10
Daher füge ich hinzu, wenn die Bw schon tausende von Euros in Werbung investiert, dann sollte sie den Interessenten auch über wirklich ALLES (also auch die bekannten Risiken) schonungslos informieren. Die Bw sägt stellenweise an ihrem eigenen Image, wenn der Bewerber nach seiner Unterschrift erfährt, dass die Bw ja gar nicht so toll ist, wie sie sich sehr gerne nach außen hin präsentiert ;)
Da finde ich hat sich ja schon einiges getan. Allein der Kanal auf youtube infromiert sehr anschaulich, zeigt aber auch vermehrt
Trauerfeiern, Gespräche mit Soldaten die von Ihren Erlebnissen im Einsatzt berichten. Finde da hat sich auch dank Zu Guttenberg in
der letzten Zeit einiges getan. Ob die reichen mag ist eine andere Frage.
Ich erinnere gerne an eine Interessentin, die hier ihre Erfahrungen beim WDB wiedergegeben hat ... der WDB hat ihr doch tatsächlich erzählt, dass er seit 25 jahren Soldat ist und noch nie an einem Einsatz teilnehmen musste! Ich brauche wohl nicht weiter darauf einzugehen, mit welchen realitätsfremden Gedanken die Bewerberin das Gespräch nach dieser Aussage verlassen hat ;)
Nun gut da kann ich wieder etwas anderes erzählen. Mein WDB hat mich auf die Risiken/ Nachteile
schonungslos angesprochen. Ob er dies nur getan hat weil ich in den Truppendienst will und es bei
Bewerbern die in den Fachdienst oder eine weniger Risikoreiche Verwendung möchten nicht erwähnt hat
kann ich nicht sagen. Aber auch im ZNWG wurde in jedem Fragebogen den Wir bekommen haben, darauf hingewiesen
und nachgefragt ob man sich damit auseinander gesetzt hat.
Ob dies aber Wahrheitsgemäß von den Bewerbern ausgefüllt wurde und wie weit sie sich überhaupt damit
beschäftigen ist wieder eine andere Sache und nicht nachprüfbar.
Da gibt es sicherlich noch Vierbesserungsbedarf. Vielleich ja im Sinne von Vorträgen oder Präsentationen, um sicher zu
gehen das wirklich jeder Bewerber nun A und B kennt. Aber ob sowas wieder leistbar ist. Hm
Liebe Kameraden, ich wiederhole mich ungerne, aber ich glaube, dass hier über Nebenerscheinungen diskutiert wird:
1) Wir erreichen mit dem "Berufswunsch Soldat" (ob als FWDL oder SaZ) im Schnitt rund 15 Prozent der für die verschiedenen Laufbahnen infrage kommenden Menschen in unserer Gesellschaft. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Teil wirklich Interessierte Männer und Frauen, die sich mit der Bundeswehr auseinandergesetzt haben und eine wirklich durchdachte Bewerbung an ZNwG/OPZ richten. Wir erreichen auch die oberflächlich Interessierten, die sich ebenfalls bewerben. Wir erreichen auch eigentlich Nicht-Interessierte, die sich allerdings wegen (vermeintlich) fehlender beruflicher Alternative dann aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus bewerben. Aus dieser Klientel müssen die ZNWg/PersA die zu besetzenden DP auffüllen.
2) Durch die Aussetzung der Wehrpflicht fallen einfach die zusätzlichen Bewerbungen (mehr als die Hälfte bisher!) heraus, die latent interessiert waren oder erst mal schauen wollten, was von den Vorurteilen wirklich zu trifft oder sich überhaupt erst einmal ein Bild von der Bw machten.
3) Dass der Anteil der Bewerbungen so drastisch herunterging, hängt neben der Aussetzung der Wehrpflicht vor allem daran, dass der Großteil der Menschen in unserem Land keine Lust hat, in einen Einsatz zu gehen, der hier im land kaum Akzeptanz hat. Dies ist der wahre grund dafür, dass die Bw Rekrutierungsprobleme hat!
4) Wir können zwar im einen oder anderen Falle auch ältere Menschen zeitweise wieder reaktivieren, aber dies löst das Problem allenfalls kurzfristig und vorübergehend. Das ursächliche Problem für die mangelnde Attraktivität lässt sich weder mit Werbung, noch mit BFD-Maßnahmen, noch mit Geld bei denen lösen, die berufliche Alternativen haben!
So, nachdem das problem nun treffend skizziert wurde - haben Sie auch Loesungsvorschlaege?
Wobei mir auch klar ist, dass insbesondere das im Punkt 3 beschriebene Dilemma wohl kaum loesbar erscheint. Der Einsatz in AFG ist weder populaer noch die Gruende dafuer fuer den Normalbuerger nachvollziebar.
Auch ich wiederhole mich ungern, aber meine Empfehlung ist nunmal, hier nicht zu versuchen das Rekrutierungsrad zeitraubend neu zu erfinden, sondern sich einfach umzuschauen wie ander Nationen, die ebenfalls eine Freiwilligenarmee haben, damit umgehen und es offenbar schaffen ihre Rekrutierungsziele zu erreichen, trotz Auslandseinsatz.
M.E. darf es da auch keine Denkverbote fuer Massnahmen wie laengeren Verpflichtungszeiten fuer Mannschafter und besseren Karrieremoeglichkeiten fuer "gute" Mannschafter, also den einfacheren Aufstieg von gedienten Mannschafters in die Laufbahnen des Uop und UmP geben.
So liegt z.B. die Erstverpflichtungszeit fuer Ungediente in den USA bei 8 Jahren. Diese Dienstzeit kann voll in der aktiven Truppe, oder auch zu Teilen in der Reserve abgeleistet werden. Der Aufstieg in die Laufbahn der Unteroffiere steht bei entsprechender Leistung jedem offen, der die Voraussetzungen (die waehrend der Dienstzeit erworben werden koennen) erfuellt.
Wobei dieser Vergleich natuerlich hinkt weil die BW keine derartige Reservekomponente hat.
Ich stimme Army Strong zu ... Denkverbote sollte es in Anbetracht der aktuellen Problematik nicht geben ... für weit ausschweifenden, theoretischen Debatten, Diskussionen und Planungsphasen fehlt die Zeit, da wir sonst womöglich Gefahr laufen sehr schnell die eh schon angeschlagene Einsatzbereitschaft weiter herab zu setzen.
Ich finde in diesem Thread wurden sehr interessante Denkansätze genannt, die es in Anbetracht des Zeitdrucks einfach auszutesten gilt. Besonders das letzte Post von Army Strong hat mir persönlich sehr gut gefallen und enthält Punkte, die auch schon unser GI in den letzten Wochen des "laut Denkens" genannt hat ;)
Bezüglich der dafür notwenigen gesetzlichen Änderungen mache ich mir persönlich keine Gedanken. Im Rahmen der Wirtschaftskrise hat man gesehen, dass unser Bundestag durchaus sehr schnell und flexibel Gesetzesänderungen verabschieden kann, wenn es notwenig ist. Okay, die einsetzende Personalkrise bei der Bw hat nicht die Ausmaße einer Wirtschaftskrise, soll auch nur aufzeigen, dass man zeitnah Dinge ändern kann, WENN MAN ES AUCH WILL ;)
Sofern die Problemlösung über die einsetzende Personalkrise natürlich so lange dauern sollte, wie z.B. die Einführung eines NH90, dann kann die Bw eigentlich schon jetzt ihre Kasernen dicht machen ....
Noch ein kleiner Nachbrenner ....
Ich denke, es würde schon sehr viel bringen, wenn man es der Truppe wieder ermöglichen würde, Dienstposten intern selber besetzen zu können OHNE, dass der Soldat erst zum ZNwG muss.
Bis 2001 hat diese Praxis prima funktioniert ... wenn KpChef, Spieß und die anderen Vorgesetzten von einem bereits in der Einheit vorhandenen Soldaten überzeugt waren, wurde er recht einfach und unkompliziert weiter verpflichtet und der Dienstposten war somit "mit einem guten Mann" weiterhin besetzt.
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 11:09:36
Bis 2001 hat diese Praxis prima funktioniert ... wenn KpChef, Spieß und die anderen Vorgesetzten von einem bereits in der Einheit vorhandenen Soldaten überzeugt waren, wurde er recht einfach und unkompliziert weiter verpflichtet und der Dienstposten war somit "mit einem guten Mann" weiterhin besetzt.
So ist es.
Aber sind wir ehrlich, ein Guttenberg haette das wahrscheinlich recht zeitnah und flexibel hinbekommen. Ob der neue Minister auch so flexibel und entscheidungsfreudig ist wie sein Vorgaenger, wird sich zeigen.
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 11:32:17
Aber sind wir ehrlich, ein Guttenberg haette das wahrscheinlich recht zeitnah und flexibel hinbekommen.
Das würde ich ebenfalls so unterschreiben! Im Gegensatz zu vielen anderen Verteidigungsmistern wusste KzG aus seinen persönlichen Erfahrungen als SaZ wie der Hase in der Truppe läuft ... das war sicherlich dem ein oder anderen Mitarbeiter im BMVG ein recht großer Dorn im Auge, da man KzG somit "nicht mal eben" verarschen konnte ... kamen KzG vorgelegte Berichte "komisch" vor, so fragte er nach oder setzte sich kurzer Hand selber ins Flugzeug um "nach dem Rechten zu sehen" ;) Und genau deswegen habe ich KzG als V-Minister sehr geschätzt!
Zitat von: miguhamburg1 am 02. März 2011, 18:25:15
An anderen Stellen hier im Forum intervenieren Sie bei Pauschalierungen. Hier pauschalisieren Sie leider selbst: Was heißt denn "hat man im BMVg nicht machen wollen"? Wer ist denn genau "man"? Und wie arbeitet "man" im Ministerium? Ganz sicher nicht aus eigener Selbstherrlichkeit an irgendwelchen Themen ohne Auftrag - und das ist genauso wie in den sonstigen Bereichen der Bw...
Ich meine die Minister, die Staatssekretäre, Generalinspekteur und Stellvertreter und den Leiter PSZ/PM.
Und wenn im Ministerium die Beschäftigung mit relevanten Themen - die sich zudem aus der täglichen Lage und der zwingen durchzuführenden BdL ergeben - erst vom Minister selbst befohlen werden müssen ist die Lage im Ministerium schlimmer als ich je angenommen habe!
Die Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht ist so alt wie ihre Praktizierung innerhalb der Bundeswehr! Dementsprechend muss bei jedem damit befassten Führungsprozess eine sinnvolle Alternative beim Bewerten und Abwägen der Möglichkeiten des eigenen Handelns betrachtet worden sein. Im Zuge der Auftragstaktik hätte hier von allen oben genannten Dienstposteninhabern auf jeder Ebene zwingend immer eine entsprechend ausgearbeite Handlungsoption vorliegen müssen, schlicht weil nämlich die Entscheidung beim Bundestag liegt und das Ministerium hier als Teil der regierung auch rede und Antwort stehen muss - ganz abgesehen von der Beratungs- und Informationspflicht gegenüber dem Parlament.
Wenn du diese Tatsache in Abrede stellst hast du dich offenbar selbst schon meilenweit von den Kernfähigkeiten und der Basisqualifikation eines deutschen Offiziers enfernt (ich weiß das ist ein harter Vorwurf, aber anders kann ich das nicht mehr werten).
Zitat von: miguhamburg1 am 02. März 2011, 18:25:15
Genau gesagt haben es sich die bisherigen Minister (und in der Anfangszeit auch KTzG) geweigert, über eine Aussetzung der Wehrpflicht überhaupt zu denken. Und infolgedessen ergingen in den Ministerialapparat auch keine Aufträge, in diesem Sinn zu prüfen. Wenn schon Schuldzuweisungen, lieber Kamerad, dann bitte auch an die richtige Adresse! Die ersten prüfaufträge in diese Richtungen kamen von KTzG, als er sich bereits entschieden hatte, die Aussetzung der Wehrpflicht politisch aufs Gleis zu setzen...
Die gehen schon an dir richtige Adresse! Wer sich als Offizier kaltstellen lässt muss sich wohl erst mal selber Fragen lassen müssen, wieso er das so mitmacht. Und das Erteilen von Denkverboten dürfte wohl nicht nur entgegen der Inneren Führung sein, sondern noch dazu in diesem speziellen Fall auch noch keinen dienstlichen Zweck beinhalten.
Aber ich denke mal egal wie lange man darüber diskutiert: Die Fakten ändert es nicht.
Zitat von: miguhamburg1 am 02. März 2011, 20:21:37
Alter hin oder her - wobei Timid mit seinen Anmerkungen wirklich Recht hat! - bei dieser Diskussion wird genau derGrund ausgeblendet, warum der Dienst in de Bw von der Mehrheit der Menschen als unattraktiv angesehen wird. Das sind die Einsätze allgemein und der in AFG im Besonderen!
Falsch. Ich empfehle dir die Lektüre der
entsprechenden Studie des sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr (vielleicht kommst du ja auch noch an die Teile im ministeriellen Giftschränkchen).
Die Auslandseinsätze darf man in ihrer Wirkung sicherlich nicht unterschätzen, aber du überschätzt sie maßlos. Tatsächlich sind die Einsätze für Jugendliche genauso abstrakt, wie der Rest der Bundeswehr und sie werden bei fast allen Interessenten schlicht ausgeblendet.
Das Hauptproblem ist der Hauptgrund einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder für einen bestimmten Arbeitgeber zu arbeiten: das erwartete Prestige!
Und das wissen wir nicht erst seit Peters/Watermann Buch "Auf der Suche nach Spitzenleistungen".
Die Indikatoren, die die Studie betrachtet sind ziemlich präzise ausgewertet und decken sich zum einen mit meiner persönlichen Erfahrung in fast 9 Jahren Nachwuchswerbung und mit meiner wissenschaftlichen Kenntnis im Bereich des Personalwesens.
Zitat von: miguhamburg1 am 02. März 2011, 20:21:37
Genau deshalb geht die Werbung ins Leere, genau deshalb wird die angestrebte, höhere Einsatzfähigkeit der Bw insgesamt ein Traum bleiben. Genau deshalb sind auch die gegenwärtigen Vorstellungen vom Umfang der "neuen" Bw nichts weiter als ein Traum!
Nein, ich kann mir aber denken, woher so eine Meinung kommt, denn bisher haben die Personalwerber weder den Einfluss, noch die Freiheiten die notwendig sind, um eine erfolgreiche, zielgruppengerechte Personalwerbung durchzuführen. Diejenigen die hier bisher die relevanten Entscheidungen getroffen haben sind im Großteil von einer unglaublichen Sachunkenntnis gekennzeichnet gewesen.
Und das die für die Personalwerbung ebenfalls extrem relevante Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr aus professioneller Sicht ein absoluter Albtraum ist, ist wohl ebenfalls nichts neues.
Was wir brauchen sind gezielt besetzte und aufgebaute (oder eingekaufte) Profis an den richtigen Stellen und keine auf Dienstposten gesetzen Beamte, Stabsoffiziere oder Offiziere, die nach zwei Jahren wieder ihren Sessel räumen und außer Kosten höchstens Probleme produzieren.
Beispielsweise die Besetzung von Posten in den ZNwG - die selbst für regionale Werbung verantwortlich sind - ist beispielsweise derzeit ein völlig hahnebüchener Personalpoker der Personalführer.
Gruß Andi
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 11:32:17
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 11:09:36
Bis 2001 hat diese Praxis prima funktioniert ... wenn KpChef, Spieß und die anderen Vorgesetzten von einem bereits in der Einheit vorhandenen Soldaten überzeugt waren, wurde er recht einfach und unkompliziert weiter verpflichtet und der Dienstposten war somit "mit einem guten Mann" weiterhin besetzt.
So ist es.
Sagen wir mal so: das ist eine Seite der Medaille.
In der heutigen Zeit haben weder Chef noch Spieß und auch die meisten TE-Führer keine Zeit mehr entsprechend Dienstaufsicht zu führen, um so ein Urteil überhaupt abgeben zu können. Und im Bereich des Fachdienstes fehlt noch dazu regelmäßig die Fachkompetenz um das überhaupt beurteilen zu können.
Im Übrigen ist dieses interne Nachbesetzen im Bereich der Mannschaften und der Unteroffiziere des Fachdienstes nach wie vor möglich!
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 11:32:17
Aber sind wir ehrlich, ein Guttenberg haette das wahrscheinlich recht zeitnah und flexibel hinbekommen. Ob der neue Minister auch so flexibel und entscheidungsfreudig ist wie sein Vorgaenger, wird sich zeigen.
Zu Guttenberg hat mit seiner völlig übereilten Umsetzung der Aussetzung der Wehrpflicht dafür gesorgt, dass die Personalregeneration der Bundeswehr völlig zusammenbrechen wird! Und das ohne die notwendigen gesetzlichen Grundlagen auf den Weg zu bringen oder auch nur anzudenken, die zur Kompensation erforderlich sind.
Das war keine Leistung, das war eine Fehlleistung - wahrscheinlich die größte in der geschichte der Bundeswehr! Und die alleine wird den Bund Milliarden kosten und vor allem auf dem Rücken der Soldaten ausgetragen werden.
Gruß Andi
So, liebe Leute, nehmen Sie mal wieder den Heiligenschein von unserem ehemaligen Minister.
Welcher Uffz/StUffz in der Truppe konnte in seinen zwei Dienstjahren, wissen, wie die Prozesse in den unterschiedlichen Führungsgrundgebieten der Bundeswehr zu verlaufen haben?
Denkverbote gibt es nicht. Aber - auch dies wurde hier bereits angemerkt - Schnellschüsse können auch nicht die Lösung vorhandener Problematiken sein. Denn auch diese scheinbar einfache Frage kann nur vernetzt gelöst werden, denn sie ist komplexer, als mancher glaubt. Mit anderen Worten: Egal, an welchem Punkt Sie beginnen, in aller Regel hat dies Wechsel- und Folgewirkungen mit vielen anderen Punkten, die ebenfalls geändert, angepasst etc. werden. Das also führt uns nicht weiter.
Das entstandene Problem wird kurzfristig allenfalls in einzelnen Punkten abzumildern, aber nicht zu lösen sein. Sie fragen, Army Strong, zurecht nach Lösungen. Diese können m.E.n. nur in folgender Abfolge entstehen:
1) Beschreibung der sicherheitspolitischen Ziele, innerhalb deren die Bundeswehr aktiv werden soll (dies ist bislang nämlich vollkommen ausgeblieben). Also mit anderen Worten: Welche - auch langfristigen sicherheitspolitischen Interessen werden für Deutschland festgeschrieben - die (auch) mit der Bundeswehr realisiert werden sollen/können.
2) Hieraus abgeleitet die Festlegung, welche dieser Interessen in der NATO/anderen Zusammenschlüssen arbeitsteilig (Stichwort "Joint") und welche bundeswehrseitig allein abgebildet werden können/sollen.
3) Erstellung eines langfristigen Haushaltsansatzes für die zuvor beschriebenen Aufgaben/Aufgabenanteile
4) Ableiten von realistischen Strukturen für Führung/Management und Ausführung, sprich: Ausplanen militärischer Strukturen für Ministerium und TSK/OrgBer sowie deren vorgesehene Ausstattung/Ausrüstung
5) Auf dieser Basis schließlich Erstellung und Umsetzung eines Personalkonzeptes , eines Rüstungskonzeptes etc.
Ich habe mich nur auf die Darstellung der wichtigsten Aspekte beschränkt. Jeder dieser Aspekte ist natürlich miteinander verwoben und hat eine Vielzahl von Teilaspekten, die man miteinander vernetzt betrachten muss, um dann einen Umsetzungsplan zu entwickeln.
Parallel hierzu können/müssen Kurzfristmaßnahmen wie z.. von Ihnen beschrieben geprüft und ggf. zeitlich begrenzt umgesetzt werden, um die laufenden Aufträge personell bestücken zu können. Dies wird auch gemacht.
Zitat von: snake99 am 02. März 2011, 22:14:10Und Timid, würde deine These, dass alle Soldaten ab 30+ nur noch stark eingeschränkt verwendungsfähig sind wirklich stimmig sein, so frage ich mich, was die Bw dann mit den ganzen BS will ... die sind mit Masse weit über 30 Jahre alt und trotzdem dienstfähig (ja, auch in Infanterie Einheiten!) ;)
Ja. Und?
Der normale Berufssoldat im Truppendienst jenseits der 30 ist - eine Führungsperson. Zwangsläufig, da ein Fw-Dienstgrad Mindestvoraussetzung ist. Und dementsprechend wird er auch eingesetzt. Er muss in einer Infanterieeinheit nicht primär kämpfen (auch wenn er natürlich mitten im Geschehen ist und damit ebenfalls zwangsläufig am Gefecht beteiligt ist), sondern er soll führen. Und wen führt er? Die Soldaten, die die Hauptlast des Gefechts tragen werden - die Soldaten, die ihm unterstellt sind, die Zeitsoldaten oder Freiwillige sind, die dementsprechend üblicherweise jünger als 30 sind! Denn der Anteil der Berufssoldaten ist nunmal in der Truppe nicht so hoch wie der der Freiwilligen!
ZitatIch sehe in einem Heraufsetzen der Altersgrenze einfach nur eine realistische Chance, einige tausende von offenen Stellen schnell zu füllen.
Tausende! ;D Träum weiter ...
Nebenbei hätte ein 40jähriger, der frisch in den Truppendienst einsteigen würde, ein massives Glaubwürdigkeitsproblem verglichen mit dem gleichaltrigen BS. Denn der Berufssoldat hat sich meist seit seinem 19. Lebensjahr hochgedient und bewiesen, kennt die Truppe - der Quereinsteiger nicht. Bis er wirklich einsatzfähig wäre und in der Truppe akzeptiert wäre, würden Jahre vergehen - und dann ist er schon wieder reif für DZE.
Anders sieht es aus im Bereich des Fachdienstes, wo es mehr auf Spezialisten und ihre Fähigkeiten ankommt. Dort wäre eine solche Einstellung eher möglich.
ZitatDaher füge ich hinzu, wenn die Bw schon tausende von Euros in Werbung investiert, dann sollte sie den Interessenten auch über wirklich ALLES (also auch die bekannten Risiken) schonungslos informieren. Die Bw sägt stellenweise an ihrem eigenen Image, wenn der Bewerber nach seiner Unterschrift erfährt, dass die Bw ja gar nicht so toll ist, wie sie sich sehr gerne nach außen hin präsentiert ;)
Die Bundeswehr informiert schon. Man muss die vorhandenen Angebote nur nutzen.
Und dass die Werbung sowas auslässt, ist doch wohl ganz natürlich. Oder wie viele Leute würde man mit einem Werbeslogan "Karriere mit Zukunft - wenn man bereit ist, im Auslandseinsatz sein Leben zu geben" ansprechen können?
Lieber migu,
ich bin ebenfalls nicht immer Freund von Schnellschüssen, doch als führungserfahrener Mann der freien Wirtschaft kann ich ihnen sagen, dass man nicht immer um "Schnellschüsse" drum herum kommt, wenn man zeitnahe Lösungen für plötzlich auftretende Probleme dringend benötigt ... da trifft man hin und wieder Entscheidungen, um den Druck zu nehmen, auch wenn man bereits weiß, dass diese Entscheidungen keine Dauerlösung sein können.
Nehmen wir ein militärisches Beispiel:
Man befindet sich mit seinem Zug im Feuerkampf. Der Gegner greift von Norden aus an ... dementsprechend richtet man seine Maßnahmen ein ... plötzlich wird man auch aus dem Süden beschossen ... da ist keine Zeit für eine aufwendige BdL ... man muss SOFORT reagieren, sonst wird man womöglich überrannt und die Verluste steigen ins Unermessliche ... ich hoffe sie verstehen, was ich damit sagen will ;)
Zitat von: miguhamburg1 am 03. März 2011, 12:03:16
So, liebe Leute, nehmen Sie mal wieder den Heiligenschein von unserem ehemaligen Minister.
Gerne ;D
Bezueglich Ihrer aufgelisteten - sehr aufschlussreichen Punkte - kann ich nur hoffen dass dies:
Zitat von: miguhamburg1 am 03. März 2011, 12:03:16
Dies wird auch gemacht.
zutrifft und man in den zustaendigen Stellen mit Hochdruck an der Loesung der angesprochenen Probleme arbeitet.
Zitat von: Timid am 03. März 2011, 12:06:02
Nebenbei hätte ein 40jähriger, der frisch in den Truppendienst einsteigen würde, ein massives Glaubwürdigkeitsproblem verglichen mit dem gleichaltrigen BS.
Falsch, denn ich habe von bereits gedienten und ausgebildeten Wiedereinstellern geredet, nicht von unausgebildeten Seiteneinsteigern. Gerade entlassene Dienstgrade (z.B. OF, HF, OL oder H) verfügen über genügend Erfahrungswerte und das "Soldaten Business" ist somit nicht neu für sie. Was würde also dagegen sprechen dieses Potenzial zu nutzen?
Zitat
Anders sieht es aus im Bereich des Fachdienstes, wo es mehr auf Spezialisten und ihre Fähigkeiten ankommt. Dort wäre eine solche Einstellung eher möglich.
Mein "geliebtes" Thema FD .... eine Vielzahl der von dir so hoch gelobten Spezialisten sind im Dienst wertlos, da sie ihre zivilen Spezialkenntnisse in der Truppe gar nicht anwenden können! Ad hoc fällt mir nur der SanDst ein, wo man zivile Qualifikationen 1:1 im Dienst übernehmen kann ... in allen anderen Bereichen muss der "Spezialist" erst die das "System Bw" eingearbeitet werden .... im technischen Bereich muss der "Spezialist" erst auf dem militärischen Gerät ausgebildet werden, da dieses im zivilen logischerweise nicht vorhanden ist.
Zitat
Die Bundeswehr informiert schon. Man muss die vorhandenen Angebote nur nutzen.
Jetzt machst du es dir aber wieder sehr einfach .... man kann die Verantwortung der Aufklärung nicht zu 100% an den Bewerber abgeben. Besonders dann nicht, wenn man vor Naivität trotzende junge Menschen vor sich hat, die außer einer Ausbildung noch keine Erfahrungen in der Berufswelt sammeln konnten. Sie vertrauen einfach darauf, dass sie nicht belogen werden oder man ihnen wichtige Details vorenthalten könnte ;)
Bezueglich des "Glaubwuerdigkeitsproblems" das angeblich der aeltere Soldat gegenueber einem juengeren Vorgesetzten hat kann ich nur lachen. ;D
Ich kenne gluecklicherweise nicht nur die Bundeswehr (ok, etwas angestaubt da ich schon einige Jahre raus bin) sondern auch die US Armee. Mir laufen hier in der Dienststelle recht haeufig etwas lebensaeltere, grauhaarige PFCs oder Specialists ueber den Weg. Wenn diese alle ein Glaubwuerdigkeitsproblem haetten, wuerde wohl kaum eine unserer Einheiten es schaffen 12 Monate lang ihren Auftrag erfolgreich in AFG zu erfuellen.
Und zum Thema Fitness, Timid scheint zu uebersehen, dass die BW nicht nur aus Infanteristen besteht. Mannschafter werden auch in der SKB usw. gebraucht.
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 12:48:19
Jetzt machst du es dir aber wieder sehr einfach .... man kann die Verantwortung der Aufklärung nicht zu 100% an den Bewerber abgeben.
Ähm, mal ganz lapidar betrachtet: Wieso nicht? Selbstverständlich kann nur der Bewerber sich informieren und am Ende eine Entscheidung treffen. Die Bundeswehr gibt hier - wie jeder Arbeitgeber - Hilfestellungen.
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 12:48:19
Besonders dann nicht, wenn man vor Naivität trotzende junge Menschen vor sich hat, die außer einer Ausbildung noch keine Erfahrungen in der Berufswelt sammeln konnten. Sie vertrauen einfach darauf, dass sie nicht belogen werden oder man ihnen wichtige Details vorenthalten könnte ;)
In jedem Beratungsgespräch eines Wehrdienstberaters muss auf 4 bzw. 5 Punkte hingewiesen werden:
1) Bundesweite Einsetzbarkeit,
2) Auslandseinsätze,
3) Tod und Verwundung,
4) Einsatz von allen militärischen Mitteln in Konflikten und NICHT zur Selbstverteidigung,
und für Bewerber die in eine Offizier- oder Unteroffizierlaufbahn wollen:
5) der erforderliche Führungswille!
Ich kann dir aber aus meiner Erfahrung im Bereich der Wehrdienstberatung sagen, dass 99,99% der Bewerber ausschließlich das hören, was sie hören wollen. Ich hatte schon manche Situation, wo ein daneben sitzender Elternteil - hochzufrieden auf Grund der umfassenden und ehrlichen Beratung - völlig fassunglos mit ansehen musste, wie Junior offenbar das wichtigste sofort wieder verdrängt oder vergessen hat.
Wer 18 ist muss für sein Handeln geradestehen und das ist definitiv
nicht Aufgabe der Bundeswehr, die sehr umfassend und fair berät.
Gruß Andi
Das sehe ich auch so. Vor mir sassen Rekruten, die steif und fest behauptet haben, der Wehrdienstberater hätte denen erzählt, sie bräuchten in keinen Einsatz gehen wenn sie nicht wollten oder sie würden nicht versetzt werden wenn sie nicht wollten. Nun kenn ich ja den einen oder anderen Wehrdienstberater immer noch, besonders hier bei den paar KWEÄ in der Umgebung und man trifft sich auch ab und zu mal wieder. Wenn man die dann mit solchen Aussagen konfrontiert, fällt denen regelmäßig die Kinnlade runter.
Aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, ein großer Teil der jungen Bewerber (bzw. bei uns dann Rekruten) hört auch nur selektiv zu, wenn vom Spieß etwas erläutert, erklärt, belehrt oder befohlen wird. Ich hab mir deshalb angewöhnt, besonders bei Beratungsgesprächen zum Schluß nachzufragen, was ich denn nun erzählt habe. Im Ergebnis dessen frage ich mich manchmal: haste das jetzt zu hochtrabend erklärt oder sprichst du Suaheli? Zum anderen sind bei solchen Beratungsgesprächen nach Möglichkeit der PersFw oder einer der PersUffze dabei.
Werden eigentlich Gesprächsprotokolle beim WDB angelegt, die beide Seiten im Anschluss der Beratung unterschreiben müssen?
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 14:05:08
Werden eigentlich Gesprächsprotokolle beim WDB angelegt, die beide Seiten im Anschluss der Beratung unterschreiben müssen?
Aber sonst hast du keine Probleme? ;)
Es wird offenbar noch immer nicht begriffen, dass die Bundeswehr UM DEN/DIE JUGENDLICHEN WERBEN MUSS wenn sie erfolgreich sein will. Ich kann nicht glauben dass man hier immer noch Meinungen vertritt wie, "die sich dafuer interessieren werden schon kommen..."
Nein, die kommen eben nicht von alleine. Der WDB wird in Zukunft nicht umhin kommen, seinen Allerwertesten zu heben und dahin zu gehen wo die Zielgruppe ist. Das ist mitunter unangenehm, das ist mir schon klar. Und weiterhin sage ich voraus, dass man diesen WDBs wahrscheinlich irgendwann ebenfalls Quoten auferlegen wird, wieviele Vertraege sie am Monatsende vorlegen muessen.
Auch wenn das keiner von Euch glauben will, aber die Zahlen sprechen doch fuer sich. Im SPON war zu lesen dass die Bewerberzahl derzeit nicht mal in die Naehe dessen kommt was benoetigt wird.
Von nichts kommt leider nichts.... die Zeiten haben sich geaendert!
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 14:43:11
Der WDB wird in Zukunft nicht umhin kommen, seinen Allerwertesten zu heben und dahin zu gehen wo die Zielgruppe ist. Das ist mitunter unangenehm, das ist mir schon klar.
Äh, was meinst du machen Wehrdienstberater derzeit?
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 14:43:11
Und weiterhin sage ich voraus, dass man diesen WDBs wahrscheinlich irgendwann ebenfalls Quoten auferlegen wird, wieviele Vertraege sie am Monatsende vorlegen muessen.
Doppelt nö: Nö zu den Quoten und nö zu "Verträgen" die es nicht gibt und die höchstens das ZNwG/die OPZ abschließen würde.
Gruß Andi
Nun ja, die WDBs sitzen in ihren Bueros und warten bis jemand anruft oder mailed dass er eine Beratung braucht. Gehen WDBs in Schulen oder auf Sportplaetze oder in die Fussgaengerzonen oder Jugendzentren? Glaube nicht, oder?
Solange WDBs keine "Anreize" bekommen taetiger zu werden als jetzt, werden sie das auch kaum tun. Meine ich nicht boese, ich verstehe die Leute durchaus und wuerde nicht anders handeln. Solange ich keinen Druck habe, berate ich die die kommen und die nicht kommen belasten mich nicht. ;)
ZitatGehen WDBs in Schulen
Dürfen sie gar nicht so ohne weiteres, da für die Schulen die Länder zuständig sind. Bei uns z.B. wollte das Bildungsministerium sogar die Jugendoffiziere, deren Aufgabe die Information üner die Bundeswehr gerade an Schulen ist, aus den Schulen raushaben. Das dauerte, bis der Bildungsminister und letztendlich (zähneknirschend!) der Ministerpräsident von Meck-Pomm einer neuen Vereinbarung zustimmten.
Wehrdienstberater sind z.B. regelmäßig in den Arbeitsagenturen und auf Berufsbildungsmessen unterwegs, letzteres weiss ich von einem inzwischen ehemaligen Wehrdienstberater und Messefeldwebel (ja, sowas gibt es!).
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 15:41:52
Nun ja, die WDBs sitzen in ihren Bueros und warten bis jemand anruft oder mailed dass er eine Beratung braucht.
;) Schon mal probiert einen Wehrdienstberater telefonisch in seinem Büro zu erreichen? Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, denn - selbst wenn er im Büro ist - hat er regelmäßig anderes zu tun, als ein Telefonat anzunehmen. Und die Antworten auf Mails lassen auch regelmäßig Wochen auf sich warten. Warum ist das so? Weil die paar Wehrdienstberater die wir haben viel zu viel zu tun haben. Grob geschätzt würde die doppelte Anzahl Wehrdienstberater wohl ganz locker von mir geschätzte 50% mehr Bewerbungen bringen.
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 15:41:52Gehen WDBs in Schulen
Klar, das ist die originäre Auftrag der Wehrdienstberatungsoffiziere. Und die haben so viele Termine in Schulen, dass sie regelmäßig einen ihrer Wehrdienstberaterfeldwebel schicken müssen.
Das Problem ist hier nicht der Mangel an Schule, die das Unterstützen und um Vorträge bitten, das Problem ist, dass der Tag nur 24 Stunden hat.
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 15:41:52
oder auf Sportplaetze
Dafür fehlt wohl die Zeit und bisher auch der Bedarf, trotzdem gibt es genügend Wehrdienstberater, die auch in solchen Bereichen aktiv sind. Der Volleyballbundesligist evivo Düren wurde beispielsweise bis Mitte letzten Jahres über zwei Saisons von der Bundeswehr gesponsort, so dass die Bundeswehr zum einen bei jedem Heimspiel mit einem Stand und Wehrdienstberatern vor Ort war und zum anderen die Bundeswehr als Sponsor auch über das Regionalfernsehen transportiert wurde.
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 15:41:52
oder in die Fussgaengerzonen oder Jugendzentren? Glaube nicht, oder?
Wie gesagt: Dafür fehlt die Zeit, weil es effektivere Möglichkeiten gibt, die primär genutzt werden.
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 15:41:52
Solange WDBs keine "Anreize" bekommen taetiger zu werden als jetzt, werden sie das auch kaum tun. Meine ich nicht boese, ich verstehe die Leute durchaus und wuerde nicht anders handeln. Solange ich keinen Druck habe, berate ich die die kommen und die nicht kommen belasten mich nicht. ;)
Ich meine es auch nicht böse, aber du hast offenbar überhaupt keine Spur von Ahnung in Bezug auf die Arbeit der Wehrdienstberater der Bundeswehr.
Gruß Andi
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 12:48:19Falsch, denn ich habe von bereits gedienten und ausgebildeten Wiedereinstellern geredet, nicht von unausgebildeten Seiteneinsteigern.
Die Rede war am Anfang von einer Heraufsetzung der Altersgrenze. Nicht mehr, nicht weniger. Du hast es nur anschließend, als Gegenargumente kamen, auf einmal nur noch auf die Wiedereinsteller bezogen ...
ZitatGerade entlassene Dienstgrade (z.B. OF, HF, OL oder H) verfügen über genügend Erfahrungswerte und das "Soldaten Business" ist somit nicht neu für sie.
Und jetzt kommt das lustige: Für Feldwebel gibt es die Möglichkeit bereits, und für Offiziere gibt es sogar überhaupt keine Altersgrenze! Erfolg des Models? Verschwindend gering ...
Zitatin allen anderen Bereichen muss der "Spezialist" erst die das "System Bw" eingearbeitet werden .... im technischen Bereich muss der "Spezialist" erst auf dem militärischen Gerät ausgebildet werden, da dieses im zivilen logischerweise nicht vorhanden ist.
Ja. Richtig. Und? Auch jemand, der seit Jahren aus der Truppe raus ist, kann nicht einfach wieder eingesetzt werden, sondern müsste neue Techniken und gegebenenfalls Taktiken erlernen.
ZitatJetzt machst du es dir aber wieder sehr einfach .... man kann die Verantwortung der Aufklärung nicht zu 100% an den Bewerber abgeben.
Selten so einen Blödsinn gelesen! Die Verantwortung liegt absolut und ausschließlich beim Bewerber! Die Bundeswehr bietet ihm dafür sogar weitaus mehr Hilfestellungen, als wohl jeder andere Arbeitgeber in Deutschland!
Oder welcher andere Arbeitgeber unterhält ein (zu kleines) Heer an Beratern bundesweit, die sich nur mit der Personalgewinnung befassen, informiert ausführlichst auf seinen Webseiten auch über die Schattenseiten des Berufs (PTBS, Gefallene im Einsatz, ...), stellt Informationen über Berufsbilder etc. zur Verfügung?
Zitat von: Andi am 03. März 2011, 14:59:21
Äh, was meinst du machen Wehrdienstberater derzeit?
Gruß Andi
Na dann macht aber die Wdbera meines Vertrauens um die meisten Schulen im Westerwald einen großen Bogen. Also bei mir daheim hat keine Schule im Umkreis von 20km in den letzten 3-5 Jahren einen WDB gesehen...
Zitat von: Monguse am 03. März 2011, 19:01:10
Na dann macht aber die Wdbera meines Vertrauens um die meisten Schulen im Westerwald einen großen Bogen. Also bei mir daheim hat keine Schule im Umkreis von 20km in den letzten 3-5 Jahren einen WDB gesehen...
Abgesehen davon, dass ich wette, das dem nicht so ist hängt das natürlich insbesondere von den Schulleitern ab und nicht von den Wehrdienstberatern, die sich mindestens mit allen Gymnasien in ihrem Bereich regelmäßig in Kontakt setzen.
Gruß Andi
Guter Punkt, dass wäre aber dann auch fahrlässig von den Schulleitern, den Schülern diese Möglichkeit vorzuenthalten.
Ne, das ist von den meisten Vorsatz und Absicht. ;)
Hm das Wehrdienstbeauftragte zur Schule kommen ist mir neu.
An meinem Gymnasium habe ich jedenfalls noch keine gesehen.
Um vllt mehr Rekruten zu finden, sollten man die Bundeswehr vielleicht aktraktiver als Arbeitgeber machen.
(Und bitte keine zynischen Antworten :D , mir ist bewusst das sowas mit Schwierigkeiten und Kosten verbunden ist.
Und da die Bw ja Geld sparen will, diesen Weg wahrscheinlich nicht gehen wird. Aber da die Armee als Arbeitsgeber in Deutschland so besonders unbeliebt ist, wird sie sich etwas überlegen müssen.)
Zitat von: ARMY STRONG am 03. März 2011, 13:01:07Und zum Thema Fitness, Timid scheint zu uebersehen, dass die BW nicht nur aus Infanteristen besteht. Mannschafter werden auch in der SKB usw. gebraucht.
Das habe ich durchaus nicht übersehen, sondern oben selbst oft genug erwähnt, dass so eine Maßnahme maximal im Fachdienst sinnvoll wäre.
Nur: Was will man da mit einer Anhebung der Altersgrenze für Mannschafter erreichen? Mannschaftsdienstgrade sind keine unersetzlichen Spezialisten, sondern "Angelernte". Dementsprechend gibt es wohl keinen trifftigen Grund, weshalb man einen 40jährigen einstellen sollte, wenn man mit vertretbarem Aufwand einen 20jährigen anwerben könnte. Zumal der 40jährige wohl auch für die Disziplin nicht unbedingt förderlich wäre - seine Vorgesetzten sind in der Regel ein ganzes Stück jünger als er, daher kann und wird es da früher oder später Probleme geben.
Zitat von: Gara am 03. März 2011, 20:11:47Und da die Bw ja Geld sparen will, diesen Weg wahrscheinlich nicht gehen wird. Aber da die Armee als Arbeitsgeber in Deutschland so besonders unbeliebt ist, wird sie sich etwas überlegen müssen.
Man wird es sich nicht nur überlegen müssen, sondern es wird schon seit Jahren mehr oder weniger daran gearbeitet. Siehe das "Attraktivitätsprogramm" mit Einführung des Fachdienstes, siehe die Möglichkeit, dass Mannschaftsdienstgrade über den BFD eine Ausbildung erhalten können. Und in den letzten Wochen geisterten ja auch schon ein paar Ideen durch die Medien, mit denen man vielleicht mehr Bewerber finden kann.
Dass das Geld kosten wird, hat man mittlerweile anscheinend auch in der Politik erkannt. Das ist auch mit einer der Gründe, weshalb es rund um die Reform etwas Ärger in der Regierungskoalition gab - es wurde ein Sparziel vorgegeben, der ehemalige Minister hat dieses jedoch nach Kräften ignoriert, da eben für die Reform u.a. eine gewaltige Anschubfinanzierung notwendig ist. Ohne die wird man ganz schnell vor noch sehr viel größeren personellen Problemen stehen.
Nur sind die bisherigen Anstrengungen, wie man im Moment sieht, nicht ausreichend, und man hat es versäumt, sich auf diesen vorhersehbaren Zustand ausreichend vorzubereiten ...
ZUm Thema WDB's in Schulen ... wenn ich mich recht entsinne braucht die Bw das Einverständnis der Schulleitung. Ohne dem gehts nicht ...
Gab es da nicht letztes Jahr den Vorfall, dass sich eine Berliner Schule (?) explizit gegen Besuche der Bw ausgesprochen hat, weil u.a. der Elternrat einstimmig gegen Informationsveranstaltungen der Bw war? Da war doch was ... ging auch mehrere Tage durch die Medien ... ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob die betroffene Schule in Berlin war ...
Lange Rede, kurzer Sinn .... solang der Militärdienst bei der Masse unserer Gesellschaft als unbeliebt oder gar sinnlos angesehen wird, werden die Bewerberzahlen nicht steigen ... ganz egal mit was die Bw versucht den Interessenten zu ködern.
Ich habe mal in einem Restaurant am Nachbartisch ein sehr interessantes Gespräch einer kleinen Gesellschaft mitbekommen ... ein junger Mann vom Tisch leistete gerade seinen Wehrdienst ab und erzählte von seinen Erlebnissen. Als er andeutete sich evtl. verpflichten zu wollen, hättet ihr mal die Reaktionen der Familienmitglieder mitbekommen sollen. Der Junge konnte einem echt nur leid tun, da die Empörung über seine Absichten einige Familienmitglieder sogar zu Äußerungen verleiteten wie "Und mit sowas wie dir bin ich auch noch verwandt! Du tickst doch nicht mehr richtig, wenn du tatsächlich zur Bw längerfristig gehen willst!"
Richtig Andi, ich hab wenig Ahnung von der Wehrdienstberatung. Ich weiss nur, dass sie wohl nicht besonders effektiv ist.
Und wozu brauche ich einen WDB der nicht erreichbar ist und keine mails benatwortet. Dann kann man da ja gleich lassen.
Zitat von: Andi am 03. März 2011, 17:16:01
;) Schon mal probiert einen Wehrdienstberater telefonisch in seinem Büro zu erreichen? Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, denn - selbst wenn er im Büro ist - hat er regelmäßig anderes zu tun, als ein Telefonat anzunehmen. Und die Antworten auf Mails lassen auch regelmäßig Wochen auf sich warten. Warum ist das so? Weil die paar Wehrdienstberater die wir haben viel zu viel zu tun haben. Grob geschätzt würde die doppelte Anzahl Wehrdienstberater wohl ganz locker von mir geschätzte 50% mehr Bewerbungen bringen.
Interessanterweise verteidigst du einerseits das bestehende Werbe-System als ausreichend - dann schreibst du aber sowas wie im Zitat.
Du schreibst doch selber dass das System veraendert bzw. zumindest personell aufgestockt werden muss um was zu bringen.
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 22:56:50
ZUm Thema WDB's in Schulen ... wenn ich mich recht entsinne braucht die Bw das Einverständnis der Schulleitung.
Natürlich!
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 22:56:50
Gab es da nicht letztes Jahr den Vorfall, dass sich eine Berliner Schule (?) explizit gegen Besuche der Bw ausgesprochen hat, weil u.a. der Elternrat einstimmig gegen Informationsveranstaltungen der Bw war? Da war doch was ... ging auch mehrere Tage durch die Medien ... ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob die betroffene Schule in Berlin war ...
Es gibt ständig Vorfälle und von der Hälfte nimmt höchstens die Regionalpresse Notiz.
Zitat von: snake99 am 03. März 2011, 22:56:50
Lange Rede, kurzer Sinn .... solang der Militärdienst bei der Masse unserer Gesellschaft als unbeliebt oder gar sinnlos angesehen wird, werden die Bewerberzahlen nicht steigen ... ganz egal mit was die Bw versucht den Interessenten zu ködern.
Dann ist ja gut, dass der Dienst bei der Bundeswehr bei weitem nicht so unbeliebt ist, wie du denkst...
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 07:48:36
Richtig Andi, ich hab wenig Ahnung von der Wehrdienstberatung. Ich weiss nur, dass sie wohl nicht besonders effektiv ist.
;) Danke für das Gespräch. Ich weiß nicht woher du deine Weisheit nimmst, aber die Wehrdienstberater der Bundeswehr sind extrem effektiv, nur können sie sich nicht morphen oder klonen...
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 07:48:36
Und wozu brauche ich einen WDB der nicht erreichbar ist und keine mails benatwortet. Dann kann man da ja gleich lassen.
Keine Ahnung, wozu du persönlich einen WDB brauchst.
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 07:48:36
Interessanterweise verteidigst du einerseits das bestehende Werbe-System als ausreichend - dann schreibst du aber sowas wie im Zitat.
Schön wäre es, wenn es ein größeres System gäbe. Ich nenne die Fakten in Bezug auf die hochprofessionelle und effektive Wehrdienstberatung, die personell aber völlig unterbesetzt ist und bezeichne kein "Werbe-System" als ausreichend.
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 07:48:36
Du schreibst doch selber dass das System veraendert bzw. zumindest personell aufgestockt werden muss um was zu bringen.
Ja, äh und? Deswegen ist dann alles falsch und man darf wie du ungetrübt von Realitäten jeden Unsinn behaupten, der so in den Kneipen erzählt wird? Nö.
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 04. März 2011, 08:08:35
und man darf wie du ungetrübt von Realitäten jeden Unsinn behaupten, der so in den Kneipen erzählt wird? Nö.
Soso, ich behaupte Unsinn...
Dann scheint ja alles klar zu sein in der Rekrutierung der Freiwilligen. Keine weiteren Ideen und Anregungen noetig. Bitte keine Veraenderungen, machen wir einfach weiter wie zuvor, das wird schon.
Ich glaube manche werden in der BW mit der Zeit recht betriebsblind Ist aber anderswo auch so). Der ungetruebte Blick von aussen kann manchmal Wunder wirken.
Da du ja offenbar von der Wehrdienstberatung so viel verstehst, wuensche ich dir und deinen Kameraden weiterhin viel Erfolg bei der Beratung, auch wenn du es normal findest, dass der WDB fuer seine Kunden nicht erreichbar ist, weil er ja sooo viel anderes zu tun hat. So eine Denkweise kann man sich auch nur erlauben wenn das Gehalt puenklich ueberwiesen wird, ob man sich nun um seine Klientel kuemmert oder nicht.
Beifall @Army Strong
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 11:20:25
Soso, ich behaupte Unsinn...
Richtig, und offenbar völlig unbeeinduckt von all dem, was drekt hier in
diesem Thread steht machst du ja direkt weiter:
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 11:20:25
Dann scheint ja alles klar zu sein in der Rekrutierung der Freiwilligen. Keine weiteren Ideen und Anregungen noetig. Bitte keine Veraenderungen, machen wir einfach weiter wie zuvor, das wird schon.
Ich glaube manche werden in der BW mit der Zeit recht betriebsblind Ist aber anderswo auch so). Der ungetruebte Blick von aussen kann manchmal Wunder wirken.
Ja, der deine ist ja offenbar so ungetrübt, dass er sogar nur zu selktiver Aufnahme von Diskussionsbeiträgen geeignet ist...
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 11:20:25
Da du ja offenbar von der Wehrdienstberatung so viel verstehst, wuensche ich dir und deinen Kameraden weiterhin viel Erfolg bei der Beratung, auch wenn du es normal findest, dass der WDB fuer seine Kunden nicht erreichbar ist, weil er ja sooo viel anderes zu tun hat. So eine Denkweise kann man sich auch nur erlauben wenn das Gehalt puenklich ueberwiesen wird, ob man sich nun um seine Klientel kuemmert oder nicht.
Der durchschnittliche Wehrdienstberater der Bundeswehr arbeitet 12-14 Stunden am Tag an 5-7 Tagen die Woche und hat fast jedes Wochenende irgendwelche Messeauftritte oder ähnliches, erträgt solche Zustände klaglos und nimmt sich noch Arbeit mit nach hause, um der Flut von Bewerbungen und Terminen noch irgendwie Herr zu werden.
Wir reden hier von einer Dienstbelastung, die fast jeden Durchschnittsbürger über kurz oder lang in die Knie zwingt - und ein Wehrdienstberater ist (sofern er nicht vorher aus gesundheitlichen oder anderen Gründen ausfällt) mindestens drei Jahre (maximal 7) auf seinem Dienstposten
Die Art und Weise mit der du hier völlig unangebracht Kameraden angreifst ohne auch nur Ansatzweise Sachkenntnis zu besitzen - bzw. das was ich dir als Fakten benenne auch noch gepflegt ignorierst oder völlig verfremdest - ist unterste Schublade!
Und im Gegensatz zu dir weiß ich eben wo die Mängel im System der Personalwerbung der Bundeswehr sind, weil ich seit Jahren Teil dieses Systems bin.
Gruß Andi
Also ich persönlich kann mich über die WDB nicht beklagen. War letztes Jahr dort und der StFw war einfach nur genial.
Er hatte mich trotz "Wiedereinstellers" drauf aufmerksam gemacht dass man Uniformen trägt und es dort Panzer gibt. (Wir beide mussten schmunzeln)
Danach hat er mich super beraten und das ganze war innerhalb kürzster Zeit vom Tisch und die Bewerbung in Düsseldorf.
Ich glaube über die Qualität kann man sich nicht beklagen. (Jedenfalls in meinem Falle)
Zitat von: Andi am 04. März 2011, 12:17:21
Die Art und Weise mit der du hier völlig unangebracht Kameraden angreifst ohne auch nur Ansatzweise Sachkenntnis zu besitzen - bzw. das was ich dir als Fakten benenne auch noch gepflegt ignorierst oder völlig verfremdest - ist unterste Schublade!
Es liegt mir fern Kamerden zu verunglimpfen und sollte dies so bei dir angekommen sein, moechte ich mich dafuer entschuldigen. Meine Kritik richtet sich nicht gegen die Arbeit der einzelnen WDBs sondern gegen das System, das einem NICHTINSIDER angesichts der Ergebnisse eben nicht effektiv erscheint. Mir ist auch klar, dass sich die Stimmung hier in diesem Threat etwas aufgeschaukelt hat - nochmal, das lag nicht in meiner Absicht. Wenn ich da ueber das Ziel hinaugeschossen bin (was offenbar der Fall ist) bitte ich um Vergebung. Es war wirklich nicht so gemeint.
Zitat von: Andi am 04. März 2011, 12:17:21
Und im Gegensatz zu dir weiß ich eben wo die Mängel im System der Personalwerbung der Bundeswehr sind, weil ich seit Jahren Teil dieses Systems bin.
Dann kann ich nur hoffen, dass du deine Kritik an geeigneter Stelle geaeussert, und Verbesserungsvorschlaege gemacht hast. Und noch viel wichtiger, dass diese dann hoffentlich auch umgesetzt werden.
Zitat von: ARMY STRONG am 04. März 2011, 13:06:14
Dann kann ich nur hoffen, dass du deine Kritik an geeigneter Stelle geaeussert, und Verbesserungsvorschlaege gemacht hast. Und noch viel wichtiger, dass diese dann hoffentlich auch umgesetzt werden.
;) Das Heer hat nur Jahrzehnte gebraucht um ein eigenes Truppenbesuchszentrum aufzubauen, das die Marine schon lange hat.
Aber das Hauptproblem ist die zu geringe Anzahl der Wehrdienstberater und die ist durch die StAN bisher in Stein gemeißelt.
Zitat... das Hauptproblem ist die zu geringe Anzahl der Wehrdienstberater und die ist durch die StAN bisher in Stein gemeißelt.
*ACHTUNG!Ironiemodus!
Das wäre doch auch noch 'ne lohnende Aufgabe für den in meinen Augen orientierungslosen VdRBw. ::) ACHTUNG! Ironiemodus Ende!*
Du meinst der hat dazu neben dem Betreuen von Veteranen und PTBS Patienten dann noch Zeit? ;)
Jaaaa, klaaaar, sind doch nicht ausgelastet, vielleicht könnte man ja die ZMZ-Leute ....., die sollen sich doch in ihrem Landkreis besonders gut auskennen. ::)
Stelle ich mir gerade lustig vor ... "Los, kommen sie zur Bundeswehr und verteidigen sie unser Land gegen die Russen!" ;D ;D ;D
Bei ZMZ dann eher so:
Zitat von: snake99 am 04. März 2011, 14:43:55
"Los, kommen sie zur Bundeswehr und verteidigen sie unseren Landkreis gegen die Russen!" ;D ;D ;D
:D
... Und immer schön "Klappspaten frei" zur letzten Verteidigung, wenn man dann in der Stellung liegt ;D
Aber bitte nur um Sandsaecke gegen die "rote Flut" zu fuellen. :D
Ich stelle mir gerade die Zielansprache der ZMZ'ler lustig vor:
"ACHTUNG! 3. Gruppe, gerade aus, 200, auftretender Feind, fertig machen zu SturmabwehrLÖSCHEN, C-Rohr, Vollstrahl ... Wasser marsch auf Pfiff!" ;D ;D ;D
Moin.
Können die aktiven Soldaten hier im Forum sagen, ob der Personalmangel akut vorhanden ist?
Als zukünftiger Bewerber der Fw-Laufbahn TrD Heer, ist es doch schon nicht uninteressant zu wissen, wie die
alg. Chancen stehen (von der persönlichen Eignung abgesehn).
Gruß Sossar
Zitat von: Sossar am 04. Juli 2013, 09:53:37
Können die aktiven Soldaten hier im Forum sagen, ob der Personalmangel akut vorhanden ist?
Ich finde solch naive Fragen immer so befremdlich. Die Bundeswehr stellt jedes Jahr weit über 10000 Soldaten in allen Laufbahnen ein - muss alleine wegen des Personalregenerierungsbedarfs so sein. Und neben diesem Regenerierungsbedarf gibt es Bereiche in denen es auf dem Arbeitsmarkt schlicht zu wenig geeignete Bewerber gibt, der Bedarf also nicht gedeckt werden kann und dadurch auf der Zeitachse gesehen steigt.
Zitat von: Sossar am 04. Juli 2013, 09:53:37
Als zukünftiger Bewerber der Fw-Laufbahn TrD Heer, ist es doch schon nicht uninteressant zu wissen, wie die
alg. Chancen stehen (von der persönlichen Eignung abgesehn).
Ja, und das ist eine der naivsten Überlegungen, die man sich so machen kann. Die Chancen stehen zwischen 0% und 100%.
Und da sich das Ergebnis nur aus der persönlichen Eignung ergibt kann man ohne sie in Betracht zu ziehen wohl keinerlei Schluss ziehen...
Und deswegen rechnet der Karriereberater nicht mit Würfel und Taschenrechner die Chancen eines Bewerbers aus und stellt dann selbst ein, sondern er schickt die Bewerbung an das Accessmentcenter wo dann einer Bewerberauswahl und -Prüfung stattfindet.
Gruß Andi
ZitatAls zukünftiger Bewerber der Fw-Laufbahn TrD Heer, ist es doch schon nicht uninteressant zu wissen, wie die
alg. Chancen stehen (von der persönlichen Eignung abgesehn).
Und genau in diesem Bereich hat die Bw weder Personal- noch Bewerbermangel. Im Gegenteil, da sind die frei werdenden Dienstposten in der Regel schon mehrere Quartale im Voraus vergeben - jedenfalls nach dem, was man hier im Forum immer wieder lesen kann.