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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: StOPfr am 01. März 2011, 17:19:41

Titel: FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: StOPfr am 01. März 2011, 17:19:41
Der Spiegel berichtet auf Seite 19 im aktuellen Heft 09/2011 über die Kritik der "Frankfurter Allgemeine" an dem Buch "Mit der Hölle hätte ich leben können" von Daniela Matijevic. Das kurze Gespräch mit Verlagsvertreter Klaus Fricke (Heyne Verlag) ist derzeit nur kostenpflichtig im Spiegel-Archiv verfügbar.

Zum Hintergund der Meldung hier (Schilderungen aus Kosovokrieg frei erfunden; 19.02.2011) und hier (Kameradin M. und ihre Truppe; 24.02.2011) zwei Links zur FAZ. 
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: TheAdmin am 01. März 2011, 19:11:11
Erinnert mich stark an einige andere Bücher, die ebenfalls nachweislich falsche Tatsachen verbreiten.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Timid am 01. März 2011, 19:34:57
Ob das Buch auch im Verteidigungsausschuss (oder war es sogar ein Untersuchungsausschuss?) thematisiert werden wird?
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Chef_6/451 am 01. März 2011, 22:32:52
Schlimm genug das die Medien das völlig unkritisch und gefiltert als reine Wahrheit aufgreifen...
Wo bleibt denn die journalistische Sorgfaltspflicht.


ok, gut die hat in den letzten Woche eh ziemlich gelitten.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: schlammtreiber am 04. März 2011, 08:31:43
Tja, wenn man G´schichten aus´m Kriech erzählen will, die sich auch gut verkaufen, dann muss man den an sich langweiligen Kriech halt ein bisserl up-sexen, um es mal neubajuwarisch zu sagen.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 04. März 2011, 11:51:11
Ich habe von dem Buch noch nie etwas gehört, bzw. gelesen. Ob ich es mir nun kaufe, bleibt fraglich. Ich könnte nicht verifizieren, ob Daniela Matijevic recht hat oder nicht. Aufgefallen ist mir bei der jetzigen Recherche, dass die F.A.Z. in ihrer Kritik mit Verweisen aufwartet, denen Daniela Matijevic in ihrer Stellungnahme auf ihrer Homepage (http://danielamatijevic.de/?page_id=116) in keinster Weise begegnet. Nein, sie wirft dem Journalisten Michael Martens vor, er habe Probleme mit einer "Lesbe mit Migrationshintergrund". Des weiteren behauptet sie, dass, ich zitiere: "Für alle, die den Tenor meines Beitrages nicht verstanden haben: der Artikel ist GELOGEN, nicht meine Erlebnisse!" Das, mit Verlaub, finde ich ein wenig dünn. Leider steht mir der Originalbericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von Michael Martens nicht zur Verfügung.

Allerdings habe ich eigene Erfahrungen mit Verlagsarbeit machen müssen. Mein Beitrag zum Buch "Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle: Kriegsheimkehrer der Bundeswehr" (http://alturl.com/zvtcs), dessen Titel schon kritikwürdig ist, wurde vom Verlag mit der Überschrift "Ich habe einen Kameraden verloren" versehen und ich im Nachhinein davon in Kenntnis gesetzt. Nicht das die Überschrift falsch wäre, aber sie passt nicht ganz zum Tenor meines Beitrages. Bei einem Bildband (http://amzn.to/a5jLv6), an dem ich mitgewirkt hatte, verlief die Verlagsarbeit schon etwas anders. Dort habe ich allerdings deutlich zu verstehen gegeben, dass ich einer "Eitelkeitsmasche" ("Wir bringen ein Buch heraus, das u.a. ihren Namen trägt") völlige resistent gegenüber stehe. Ich hätte dem Projekt jederzeit meine Unterstützung entzogen. Vielleicht ist Frau Matijevic in diese Falle getappt, ich weiß es nicht! Ich würde allerdings gerne eine Stellungnahme von ihr lesen, in der sie die Vorwürfe entkräftet.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Minotauros am 04. März 2011, 13:37:08
Der Bericht in der FAS vom 19.02. ist auch online verfügbar, dieses Interview der FAZ mit Rupert Neudeck befasst sich auch mit dem Buch. Aufgrund der Reaktionen von Verlag und Autorin bleiben kaum Zweifel an der Richtigkeit der Vorwürfe.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: wolverine am 04. März 2011, 14:02:55
Die Kollegen von WHQ-Forum hatten gleich den richtigen Riecher und dort hatte sich D. M. zunächst in die Diskussion eingebracht. Nach einigen vorgetragenen (sehr berechtigten!) Zweifeln, reagierte sie nur unsachlich, kindisch und flüchtete in ihr "Opferrollen-Schema" ("Ihr glaubt mir ja doch nicht", "ich bin in viele Minderheiten"). Bisher ist sie jeden Beleg für ihre abenteuerlichen Stories schuldig geblieben.

Aber es ist schon symptomatisch, dass jedem mit "buntscheckigem Lebenslauf", der es beim Bund und auch davor und danach nicht wirklich zu etwas gebracht hat, ein Forum geboten wird, solange er nur die üblichen Phrasen drischt.

Der Skandal ist ja gar nicht mal, dass da jemand Fiktion als Sachbuch verkauft. Der Skandal ist, dass ein Verlag diesen hahnebüchernen Unsinn völlig unkritisch druckt und verbreitet. Oder etliche öffentlich-rechtliche Sender in Talkshows etc. nur den Klappentext rezitieren ohne auch nur einen Funken Vorbereitung, Sachkenntnis und kritischer Distanz.

Ich frage mich dann immer, ob in den Redaktionen nicht wenigstens ein ehemaliger Wehrpflichter - von einem SaZ will ich ja gar nicht reden - sitzt, der zumindest die offensichtlichsten Unstimmigkeiten zumindest erkennt und anmerkt. Nach meinem bisherigen Stand ist das blos wieder eine Räuberpistole wie Wohlgetan und Konsorten.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: StOPfr am 04. März 2011, 14:29:25
Wenn ich die diversen Beiträge zum Thema richtig in Erinnerung habe war zunächst ein Roman geplant, aus dem der Verlag und/oder die Autorin dann ein Sachbuch gemacht haben, das nun vehement und vermutlich wider besseres Wissen verteidigt werden muss.
Nichts macht diese Verbissenheit deutlicher als das Herumreiten auf mehreren angeblichen Diskriminierungsfaktoren, die alle mit der Sache um die es geht gar nichts zu haben. 
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 04. März 2011, 14:47:48
Zitat von: Minotauros am 04. März 2011, 13:37:08
Der Bericht in der FAS vom 19.02. ist auch online verfügbar, dieses Interview der FAZ mit Rupert Neudeck befasst sich auch mit dem Buch. Aufgrund der Reaktionen von Verlag und Autorin bleiben kaum Zweifel an der Richtigkeit der Vorwürfe.

Oha, danke für die Info. Dann scheint es sich wirklich nur um gequirllte Schei... zu handeln. Aber damit steht sie leider nicht alleine. Es gibt immer wieder Bücher, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt wurden. Ich erinnere mich an ein Buch, das ca. 1994 / 1995 herauskam und in dem "bewiesen" wurde, dass in Rwanda kein Genozid stattgefunden haben könnte, weil Afrikaner gar nicht in der Lage wären, so etwas zu organisieren. Ich habe es trotzdem gekauft und gelesen und mich an der wirklich haarsträubenden "Beweisführung" köstlich amüsiert. Pech für den Autor, dass es auch Menschen gibt, die vor Ort waren, und als Augenzeugen wahrlich anderes berichten können. Ich ebenfalls, der Zeuge der Auswirkungen im damaligen Zaïre war.

Und genauso, wie es immer wieder Menschen gibt, die sich interessant machen müssen, egal was sie dafür in Kauf nehmen, wird es immer wieder Leute geben, die zu so etwas ungefiltert applaudieren. Schade eigentlich - aber so etwas fördert immer wieder meine misanthropische Ader, gegen die ich eigentlich mit Erfolg ankämpfe.  ;D
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: wolverine am 04. März 2011, 15:02:11
Wobei ich bei der Autorin nicht völlig ausschließen möchte, dass es bei ihr selbst pathologisch begründet sein kann. Sie wirkte in der Diskussion bei WHQ zumindest psychisch labil und diese Verteidigungsschemata könnten tatsächlich symptomatisch sein. Ob die psychische Labilität jedoch schon immer persönlichkeitsimmanent war oder tatsächlich einsatzbedingt, wird man wohl nie erfahren.

Ne, skandalös finde ich, dass unser "Kontrollorgan" Presse sich für nichts mehr zu schade ist.

Aber das mit Ruanda ist gut; kannte ich noch gar nicht. Der Genozid fand doch quasi unter UN-Kontrolle statt und mit einem kanadischen General als Kdr und belgischen Paracommandos waren ja durchaus etablierte Kräfte vor Ort.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 04. März 2011, 15:23:29
Zitat von: wolverine am 04. März 2011, 15:02:11

Aber das mit Ruanda ist gut; kannte ich noch gar nicht. Der Genozid fand doch quasi unter UN-kontrolle statt und mit einem kanadischen General als Kdr und belgischen Paracommandos waren ja durchaus etablierte Kräfte vor Ort.


Naja, es gibt ja auch Leute, die Bücher verfassen, in denen "bewiesen" wird, dass die ägyptischen Pyramiden ehemals Raumschiffen als Andockrampen gedient haben ... Und ein gewisser Diktator, der behauptet, in seinem Land herrsche Ruhe, außer ein paar durch das Ausland gesteuerte Verirrte ... ähh...
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: delmuno am 09. März 2011, 22:17:35
Man sollte einfach mal einige Zitate nebeneinander stellen, dann bestätigt sich die Aussage der FAZ:

Zitat:

"Meint ihr echt, der größte Verlag der Welt, Randomhouse, zu dem Heyne gehört, druckt mein Buch, ohne Bilder und Beweise gesehen zu haben?"
(Daniela Matijevic, whq-forum, 5. Okt 2010, 12:12 Uhr)

,,Es gibt eidesstattliche Aussagen von Kameraden, die meine Aussagen stützen."
(Daniela Matijevic, whq-forum, 20. Feb 2011, 06:34 Uhr)

Und dagegen das Zitat von dem Heyne Verlag, als Versuch der Verteidigung gegen die FAZ Artikel:
Frage an den Sachbuchlektor von Daniela Matijevic, Klaus Fricke, Heyne Verlag zu den Aussagen in ihrem Buch:

,,Gibt es dafür Belege?"

Antwort: ,,Nein, ich weiß auch nicht, wie die aussehen sollten."
(Spiegel 09/2011, Seite 19)

Das sagt doch alles, oder? Sie ist eine Hochstaplerin und der Verlag sollte das Buch vom Markt nehmen. Sie beschädigt das Ansehen von allen vernünftigen Einsatzsoldaten.



Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Me am 10. März 2011, 10:11:41
Die Ereignisse, an denen Frau Matijevic teilgenommen haben will, wären doch auch den Feldjägern, die laut ihrer eigenen Aussage sehr oft dabei waren aufgefallen, oder nicht? Und wenn diese Dinge (Erschießung des kleinen Jungen, etc.) sich so abgespielt hätten, wie sie in dem Buch geschildert wurden, dann würden darüber Berichte existieren.

(...) Danjela Matijevic stellt den Kosovo im Jahre 1999/2000 so dar, dass Kunduz im Jahre 2011 ein wahrer Kindergeburtstag dagegen zu sein scheint! Und genau das kann und will ich nicht glauben!
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 10:37:24
Die Frau ist göttlich ... ich habe selten einen so großen, an den Haaren herbei gezogenen Mist (auszugsweise) gelesen!!!

Vielleicht sollte ich auch mal ein Buch schreiben ... Titel: "Bosnien ... mein Weg durch die Hölle!"  ;D ;D ;D
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: schlammtreiber am 10. März 2011, 11:17:53
@ me: Ich hab einen gewissen Teil entfernt, bitte nicht aus dem Nähkästchen plaudern.


@ Alle: Fast alle "Kriegsbücher" sind so geschrieben in Deutschland, müssen so geschrieben sein. Angebot und Nachfrage. Bild des Krieges. Der Krieg muss gefälligst ein unbeschreiblicher Horror und infernalische Barbarei sein, und nichts darüber hinaus. Der Soldat-Autor muss selbst als Opfer auftreten. Tut er es nicht, berichtet er am Ende "technisch nüchtern" über seine Aktionen, ist er ein unverbesserlicher Kriegsverherrlicher und hat einfach nichts gelernt.

Das ist so seit Remarque und "Im Westen nichts neues". Der Roman ist größtenteils erfunden, der Autor war kaum (bis auf ein paar Monate) selbst in den Gräben. Die Aufnahme des Werkes in den 20er Jahren lag weit hinter Jünger und "In Stahlgewittern" zurück. Jünger beschreibt den Krieg technisch (er hat wirklich jahrelang an vorderster Front gekämpft), oft sogar als spannend oder bewegend. An einer Stelle sogar als etwas "das Spaß machen kann" (nicht ihm, aber anderen). Remarque erzählt von Opfern und Horror. Remarque gehört quasi zur Standardliteratur an deutschen Schulen. Jünger wird nicht mal reingelassen, gilt als Kriegsverherrlicher und Halbnazi.

Und mit diesem Wissen erarbeitet jetzt bitte ein Buch über Krieg, das in Deutschland gut ankommen soll. Na?
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Me am 10. März 2011, 11:37:17
I prefere spenting the time, necessary to write that kind of book, in a Jaccuzzi with a bunch od Ukrainian hookers that can suck a water melon through a straw :D !
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 12:11:26
Zitat von: schlammtreiber am 10. März 2011, 11:17:53

Das ist so seit Remarque und "Im Westen nichts neues". Der Roman ist größtenteils erfunden, der Autor war kaum (bis auf ein paar Monate) selbst in den Gräben. [...] Remarque erzählt von Opfern und Horror. Remarque gehört quasi zur Standardliteratur an deutschen Schulen.


Stichwort Remarque: Das Erich Maria Remarques Roman nicht nur auf eigene Erlebnisse beruht, sondern überwiegend das enthält, was er von Kameraden erfahren hat, ist hinlänglich bekannt. Aber hierbei handelt sich es um einen Roman und andererseits bestreitet eigentlich niemand, dass es solche Begebenheiten tatsächlich gegeben hat. Man kann Remarque und seinem Verlag nur vorwerfen, dass sie den damaligen "Missverständnis", es handele sich um eine autobiografische Geschichte, nicht entgegengetreten sind. Sie haben es wohl "wohlwollend" in Kauf genommen, es aber selber nie behauptet. Und trotzdem beschreibt der Roman ziemlich detailliert, wie es aus "menschlicher" Sicht an der (West-)front ausgesehen hat. Und zu Recht erzählt Remarque eine Geschichte über den Horror des Stellungskrieges, in dem insgesamt 9.737.000 Menschen den Tod fanden, bzw. als vermisst gelten (nach Zahlen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.). Trotzdem würde ich "Im Westen nichts Neues" als das lesen was es ist, als einen Roman (wenngleich ein Roman nah an der Realität, was sich durch Augenzeugenberichten auf beiden Seiten der Fronten belegen lässt). Ich glaube es ist kaum "zulässig" Daniela Matijevic mit Erich Maria Remarque zu vergleichen ...
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 12:40:46
Würde ich bei der Bw etwas zu entscheiden haben, würde ich ernsthaft prüfen, in wie fern man Frau Matijevic strafrechtlich belangen könnte.

Nicht nur, dass sie nachweislich "erfundenen Blödsinn" über die Einsätze der Bundeswehr verbreitet, nein, ich meine auch einen klaren Verstoß gegen die gesetzliche "Pflicht zur Verschwiegenheit" zu erkennen!
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 12:53:37
Zitat von: snake99 am 10. März 2011, 12:40:46

Nicht nur, dass sie nachweislich "erfundenen Blödsinn" über die Einsätze der Bundeswehr verbreitet, nein, ich meine auch einen klaren Verstoß gegen die gesetzliche "Pflicht zur Verschwiegenheit" zu erkennen!


Das alte Dilemma: Um eigentlich objektiver urteilen zu können, müsste man das Buch kaufen. Das würde allerdings den Verkaufsrang anheben und schlimmstenfalls würde man sich selber später in den Hintern treten, weil man Geld dafür ausgegeben hat ... Aus dem gleichen Grund habe ich Sarrazin "umschifft".
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Andi am 10. März 2011, 12:55:33
Zitat von: Me am 10. März 2011, 10:11:41
Die Ereignisse, an denen Frau Matijevic teilgenommen haben will, wären doch auch den Feldjägern, die laut ihrer eigenen Aussage sehr oft dabei waren aufgefallen, oder nicht?

Nein, denn die gehören alle zur Weltverschwörung dazu und würden niemals etwas darüber sagen. ;)
Es gibt zu keinem der geschilderten Sachverhalte Berichte der Militärpolizei, die damals als auch für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zuständig war. Und auch Kameraden, die damals in den entsprechenden MP-Stations eingesetzt waren können sich an nichts erinnern.
Das alles ist hahnebüchener Blödsinn.

Und für Journalisten die Recherchieren wollen: Alle deutschen MP-Reports sind im Archiv des SKuKdo eingelagert.

Gruß Andi
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: schlammtreiber am 10. März 2011, 13:04:19
Zitat von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 12:11:26
Ich glaube es ist kaum "zulässig" Daniela Matijevic mit Erich Maria Remarque zu vergleichen ...

Verzeihung, diesen Vergleich wollte ich nicht anstellen. Es läge mir fern, Matijevic diese Erhöhung angedeihen zu lassen  ;)

ZitatTrotzdem würde ich "Im Westen nichts Neues" als das lesen was es ist, als einen Roman (wenngleich ein Roman nah an der Realität, was sich durch Augenzeugenberichten auf beiden Seiten der Fronten belegen lässt).

Und genau hier liegt der von mir kritisierte Schwachpunkt, insbesondere in der Praxis der Verwendung als Schulliteratur. Der andere Schwachpunkt ist der, dass andere Darstellunsgweisen als die des passiven Opfers ausgeschlossen werden. Um es mit Deinen Worten zu sagen: Zu Recht erzählt Jünger eine Geschichte von Dramatik und Anspannung... etc etc
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 13:12:40
Zitat von: schlammtreiber am 10. März 2011, 13:04:19
Zitat von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 12:11:26
Ich glaube es ist kaum "zulässig" Daniela Matijevic mit Erich Maria Remarque zu vergleichen ...

Verzeihung, diesen Vergleich wollte ich nicht anstellen. Es läge mir fern, Matijevic diese Erhöhung angedeihen zu lassen  ;)

Das macht Dich jetzt irgendwie sympatisch :)

Zitat
Zitat von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 12:11:26Trotzdem würde ich "Im Westen nichts Neues" als das lesen was es ist, als einen Roman (wenngleich ein Roman nah an der Realität, was sich durch Augenzeugenberichten auf beiden Seiten der Fronten belegen lässt).
Zitat von: schlammtreiber am 10. März 2011, 13:04:19
Und genau hier liegt der von mir kritisierte Schwachpunkt, insbesondere in der Praxis der Verwendung als Schulliteratur. Der andere Schwachpunkt ist der, dass andere Darstellunsgweisen als die des passiven Opfers ausgeschlossen werden. Um es mit Deinen Worten zu sagen: Zu Recht erzählt Jünger eine Geschichte von Dramatik und Anspannung... etc etc

Dazu kann ich nichts schreiben, ich habe Jünger nie gelesen, Remarque allerdings schon. Und der 1. Weltkrieg war einmal Thema eines Aufsatzes für eine Jahresschrift, den ich verfasst habe. Doch hierbei war Remarque nie eine Quelle.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Andi am 10. März 2011, 13:18:58
Jünger schildert in Stahlgewittern nüchtern (wohl im Sinne des Erlebten quasi krankhaft nüchtern) und sachlich das, was er erlebt hat.
Was ihm dann gerne vorgeworfen wird ist, dass er zu emotionslos schreibt und Dinge als gegeben darstellt. Das er damit mehr als jeder andere den Horror des Krieges, das Abstumpfen und die Freude über Banales, Absurdes oder ekelhaft Erscheinendes in Worte fast können die Kritiker nicht sehen, denn dazu fehlt ihnen die eigene Erfahrung.
Das eindrucksvollste Beispiel an das ich mich erinnere ist, wie Jünger ohne irgendeine Wertung beschreibt einen französischen Gefallenen zu finden, der ein Seidenhemd trägt, das er sich dann selbst anzieht und behält und sich darüber freut wie sich das anfühlt.

Uh, Leichenfledderung (noch dazu eines armen Opfers, die Franzosen haben den Krieg ja nicht angefangen ;)) bemerkt der Kritiker, wie böse.
"Der brauchs nicht mehr und ich hab sowas Ewikkeiten nicht mehr gesehen oder gefühlt" denkt sich aber der Landser.
Hier prallen Lebenswirklichkeiten aufeinander.

Gruß Andi
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: schlammtreiber am 10. März 2011, 13:25:22
Besser als Andi hätte ich es nicht ausdrücken können.

Ein weiterer Autor, der "seinen" 1. Weltkrieg nüchtern, sachlich (teilweise natürlich sehr auf Taktik und Methode bezogen) schildert, ist ein gewisser Erwin Rommel: "Infanterie greift an"
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 13:25:55
@Andi

Die berufsbedingte Abstumpfung eines einsatzerfahrenen Soldaten wird ein (ungedienter) Zivilist meiner Auffassung nach NIE nachvollziehen können. Dieses Phänomen trifft man auch sehr häufig bei Polizisten ...
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 13:36:50
Zitat von: snake99 am 10. März 2011, 13:25:55

Die berufsbedingte Abstumpfung eines einsatzerfahrenen Soldaten wird ein (ungedienter) Zivilist meiner Auffassung nach NIE nachvollziehen können. Dieses Phänomen trifft man auch sehr häufig bei Polizisten ...


Zitat aus meinem Aufsatz ,,Dulce et decorum est pro patria mori":

Das Gefühl der Hoffnungs- und Sinnlosigkeit besteht auch auf französischer Seite. Der 25 Jahre alte Etienne Tanty schreibt am 28. Januar 1915 nach Hause:
,,Hier, ou avant-hier, au rapport, on a lu des lettres de prisonniers boches. Pourquoi? Je n'en sais rien, car elles sont les mêmes que les nôtres...

Gestern oder vorgestern, beim Rapport, wurden Briefe der gefangenen Deutschen gelesen. Warum? Ich habe keine Ahnung, denn sie schreiben wie wir: das Unglück, die vergebliche Hoffnung auf Frieden, die ungeheuere Dummheit dieser Dinge. Diese unglücklichen Boches sind wie wir! Sie sind wie wir und das Unglück ist für alle gleich...
Wir verkommen zu Tieren; ich fühle es bei den anderen, ich fühle es bei mir; ich werde gleichgültig, schal, ich irre ziellos umher, ich laufe herum, ich weiß nicht, was ich tue. Und wenn ein flüchtiger Windstoß die Aschenreste durchwühlt und die Glut wieder entzündet, dann bin ich von allem, was mich umgibt, so angeekelt, dass ich mir noch unglücklicher vorkomme.

...alors je suis si écoeuré de tout ce qui m'entoure que j'en suis encore plus malheureux.

Je vous embrasse, Etienne"
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 14:12:06
@Lorupaeum

Eine meiner Ex Freundinnen ist Polizisten und war sehr lange bei der Bahnpolizei eingesetzt ... sie hat mal ein schönes Gedicht über Bahnleichen geschrieben. Ich fand's cool .. Freunde und Bekannte, die weder etwas mit Bw oder Polizei zu tun hatten, bezeichneten den Inhalt mit der getroffenen Wortwahl und den Vergleichen als "krank", "abscheulich" oder gar "grausam" ;)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 14:20:52
Zitat von: snake99 am 10. März 2011, 14:12:06
@Lorupaeum

Eine meiner Ex Freundinnen ist Polizisten und war sehr lange bei der Bahnpolizei eingesetzt ... sie hat mal ein schönes Gedicht über Bahnleichen geschrieben. Ich fand's cool .. Freunde und Bekannte, die weder etwas mit Bw oder Polizei zu tun hatten, bezeichneten den Inhalt mit der getroffenen Wortwahl und den Vergleichen als "krank", "abscheulich" oder gar "grausam" ;)

Mir ist es nach etlichen Jahren im Rettungsdienst nicht anders ergangen. Man verroht unweigerlich, stumpft ab und es wäre unnormal wenn es nicht so wäre. Was allerdings nicht heißt, dass man nicht dagegen ankämpfen könnte und auch tun sollte. Irgendwann hat man kein Mitleid mehr, mit dem nächsten alkoholisierten Unfalltoten, irgendwann nimmt man den nächsten Jugendlichen nicht mehr ernst, der sich wieder durch eigene Blödheit der Gesundheit beraubt hat. Irgendwann ist auch die ärmste Frau nicht mehr relevant, weil sie sich wieder von ihrem Mann hat krankenhausreif schlagen lassen. Warum verlässt die blöde Kuh ihn nicht endlich, denk man, und macht stumpf und unmotiviert nur noch seine Arbeit ... Und dann möchte man den nächsten Alkoholisierten eine reinhauen, weil der auch noch ein T-shirt mit der Aufschrift trägt: Saufen bis der Notarzt kommt ...
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 14:27:18
Das Abstumpfung zur Demotivation führt würde ich nicht sagen ... ich sehe es viel mehr als Selbstschutz der eigenen Psyche ... würde man den ganzen Scheiß, den man als Soldat, Polizist, Feuerwehrmann oder Sanitäter zu sehen bekommt, zu nah an sich ran lassen, ist man innerhalb weniger Jahre so "gaga" im Kopf, dass man seinen Job nur noch an den Nagel hängen kann.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 14:36:22
Zitat von: snake99 am 10. März 2011, 14:27:18
Das Abstumpfung zur Demotivation führt würde ich nicht sagen ... ich sehe es viel mehr als Selbstschutz der eigenen Psyche ... würde man den ganzen Scheiß, den man als Soldat, Polizist, Feuerwehrmann oder Sanitäter zu sehen bekommt, zu nah an sich ran lassen, ist man innerhalb weniger Jahre so "gaga" im Kopf, dass man seinen Job nur noch an den Nagel hängen kann.

Nur, es schleicht sich ein, ganz langsam, nach all den Jahren, durch eine scheiß Hintertür ... Wohl dem, der es rechtzeitig erkennt und gegensteuern kann.

Aber, wir erweisen Frau Matijevic kaum noch die Ehre - zurück zum Thema :)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 14:42:36
Ein Post habe ich noch eben, was ich gerne dazu los werden würde:

Nach 3 Wochen in meinem ersten Einsatz kam ein altgedienter, einsatzerfahrener Kamerad zu mir und meinte nur:

"Hör bitte ganz schnell auf darüber nachzudenken, was hier in der Vergangenheit passiert ist und warum es passiert ist! Es bringt nichts, da wir daran nichts mehr ändern können! Wenn du nicht aufhörst darüber nachzudenken, werde ich dich in 3 Wochen vom Einsatz ablösen lassen, denn du siehst nach nur 3 Wochen richtig scheiße aus Kamerad!"

Nach dieser Ansage war ich geheilt ... ich bin zwar in vielen Hinsichten mittlerweile stumpf, doch ich kann prima differenzieren wann es sinnig ist stumpf zu denken und wann nicht ;)

So, und nun genug geschwafelt ;)  
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Me am 10. März 2011, 14:51:26
Zitat von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 14:36:22... Aber, wir erweisen Frau Matijevic kaum noch die Ehre - zurück zum Thema :)

Das müssen wir auch nicht, weil es da nichts zu erweisen gibt ;) ! Sie vermischt ganz dezent ausgedrückt Fiktion mit subjektiver Wahrheit und versucht das alles über die Mitleidsmasche zu verkaufen. Und wenn berechtigte Kritik kommt, wird alles mit der Minderheiten-Keule (Lesbe, Migrationhintergrund, etc.) niedergebügelt!

Jeder der auch nur einmal im Einsatz gewesen ist, weiß, dass es so wie von D.M. beschrieben nicht gewesen sein kann!
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 14:56:55
Zitat von: Me am 10. März 2011, 14:51:26
Jeder der auch nur einmal im Einsatz gewesen ist, weiß, dass es so wie von D.M. beschrieben nicht gewesen sein kann!

Sagen wir es so ... das was von D.M. beschrieben wurde, hat sicherlich keine Bw / NATO Soldaten betroffen ... die zivile Bevölkerung hatte jedoch sehr wohl während des Krieges mit den ein oder anderen beschriebenen Gegebenheiten zu tun ... wobei ich auch nicht unterscheiden konnte, was Fakten und "Legends" waren, wenn man sich mit den Locals mal unterhalten hat ;) Ich konnte mich nie von dem Gedanken frei machen, dass einige Locals bei ihren Erzählungen gerne mal maßlos übertrieben hatten.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Chef_6/451 am 10. März 2011, 17:05:49
@snake
Na dann werde ich Co-Autor und schreibe das Nachwort...
"Der Schrecken wartet - Ordinaire Numero 2 - Mostar"
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Fitsch am 10. März 2011, 17:15:49
ich hab mal von einem nicht näher genannten user gelesen daß er im Bosnien-Einsatz auch ne PTBS-Störung bekam. Muß wohl doch heftig gewesen sein da drunten ....
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Andi am 10. März 2011, 17:23:31
Klar, im Kosovo ebenfalls. Ob es die Massengräber waren, unheimliche viele grausame Morde, Vergewaltigungen und Menschenraub am laufenden Band und und und.

Ich selber kenne einen Portepee der bei einer Zugriffsdurchsuchung nach dem Öffnen einer Tür plötzlich eine Handgranate vor sich hängen hatte, deren Splint an der Türzarge baumelte. Dank der "rustikalen" russischen Bauweise hat das Ding nicht umgesetzt: Glück gehabt, aber ein Schock fürs Leben.

Gruß Andi
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 17:55:41
Ich habe das Buch vom D.M. nur auszugsweise im Internet gelesen, doch das was sie dort als "ihre Erfahrungen" verkauft, klingt viel mehr nach den Storys der Locals ...

Die Geschichte mit dem "Hundefleisch essen", erzählte mir seiner Zeit schon eine im "Echos" angestellte Kroatin, als ich sie fragte, wie es zu der Zeit war, wo der Bürgerkrieg noch im vollen Gange war ... was von den ganzen Geschichten stimmt und was nicht, werden wir wohl nicht erfahren ...
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Timid am 10. März 2011, 18:23:17
Wahrscheinlich eine der üblichen urbanen Legenden: Irgendwer hat mal in der Anfangszeit von KFOR irgendwo einen Bundeswehrsoldaten gesehen, der einen Hund gestreichelt hat, und daraus wurde dann innerhalb kürzester Zeit die Garnison, die sich mit von Schmugglern aus Fernost importiertem Hundefleisch über Wasser halten musste. Oder so in der Art ...
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 18:30:14
Zitat von: Timid am 10. März 2011, 18:23:17
Wahrscheinlich eine der üblichen urbanen Legenden: Irgendwer hat mal in der Anfangszeit von KFOR irgendwo einen Bundeswehrsoldaten gesehen, der einen Hund gestreichelt hat, und daraus wurde dann innerhalb kürzester Zeit die Garnison, die sich mit von Schmugglern aus Fernost importiertem Hundefleisch über Wasser halten musste. Oder so in der Art ...

Hätte er doch nur nicht gesagt: "Ich hab Dich zum Fressen gern ..." :)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 10. März 2011, 18:54:12
Zitat von: Das Lorupaeum am 10. März 2011, 18:30:14
Hätte er doch nur nicht gesagt: "Ich hab Dich zum Fressen gern ..." :)

Hast du schon mal "Fleisch" in einer bosnischen Metzgerei gekauft und es danach sogar gegessen?

Nur soviel ... den Begriff "Fleisch" haben wir zwischenzeitlich neu definiert, nämlich zwischen Schuhsole, Kaugummi und ungenießbare Masse mit dem Namen "Etwas", welches erst nach nach einer halben Dose drauf gestreuten Gewürzmischung einigermaßen essbar war :)

Spätestens am nächsten Morgen rächte sich jedoch die Gewürzmischung ... der WC Besuch war nicht sonderlich angenehm ;)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Chef_6/451 am 10. März 2011, 22:45:46
Ich hab mich ja viel getraut - aber in einer bosnisches Metzgerei totes Tier zu kaufen - das war nicht drin.
Ganz davon abgesehen das es verboten war, genau wie das draussen essen...

Und dann war da doch das regelmässige Captains Dinner - wo wir alle  inclusive der Stabsärztin zum Essen in ein lauschiges bosnisches Restaurant gefahren sind.
Verkehrte Welt :)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 11. März 2011, 07:33:09
Zitat von: Chef_6/451 am 10. März 2011, 22:45:46
Ich hab mich ja viel getraut - aber in einer bosnisches Metzgerei totes Tier zu kaufen - das war nicht drin.
Ganz davon abgesehen das es verboten war, genau wie das draussen essen...

Naja, skeptisch war ich auch, doch nach einigen Wochen des "Genusses" einer französischen Feldküche (meiner Meinung nach auf Dauer ungenießbar!) musste mal wieder ein Stück Fleisch auf den Grill :) Es war jedoch sehr interessnat zu sehen, wie eine Metzgerei außerhalb von DEU aussehen kann, wenn es dort keine Lebensmittelkontrolleure etc. gibt  ::)

Richtig, man durfte draußen nichts essen .... ;)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Chef_6/451 am 11. März 2011, 11:31:19
Zitatdoch nach einigen Wochen des "Genusses" einer französischen Feldküche (meiner Meinung nach auf Dauer ungenießbar!)

Wochen? Monate... was schlimmeres gibts nicht...
Ich bin mit meinem Spieß so etwa alle zwei Wochen von Mostar nach Railo um Dienstaufsicht bei meinen abgesetzten Soldaten zu machen (und vor allem dem Ordinaire No.2 zu entkommen).
Mittagessen in Railo, Abendessen in Butmir :)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: snake99 am 11. März 2011, 11:42:42
Zitat von: Chef_6/451 am 11. März 2011, 11:31:19
Mittagessen in Railo, Abendessen in Butmir :)

Vor allem Butmir war sensationell gut!
Den Fraß aus Mostar hätten wahrscheinlich noch nicht mal die Schweine gefressen ... das "Echos Team" hat es jedoch gefreut, dass die Franzosen in ihrer Küche nichts auf die Reihe bekommen haben. Ich war selber in den letzten 3 Monaten nur noch dort zum Essen ;)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Andi am 11. März 2011, 11:56:35
MOD: So, und dann stellen wir den Smalltalk hier mal wieder ein. ;)
Titel: Neuer Artikel zum Thema erschienen
Beitrag von: delmuno am 13. März 2011, 12:28:30
Neben den bereits bekannten Artikeln in der FAS und FAZ sowie FAZ.NET gibt es hier einen neuen Beitrag zum Thema:

http://spreegurke.twoday.net/stories/14870055/

Ausführliches Interview mit Michael Martens, lesenswert!!
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Gaste am 13. März 2011, 20:02:11


Dieser Artikel hier greift die eventuelle pathologische Facette noch einmal vergleichend auf:

http://www.sezession.de/23454/die-soldatin-matijevic-mit-dem-wilkomirski-syndrom.html

Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: schlammtreiber am 14. März 2011, 09:04:15
Im Grunde nur traurig.
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: schlammtreiber am 14. März 2011, 12:25:26
@delmuno: den letzten Beitrag habe ich mal entfernt, weil das nicht wirklich zum Thema beiträgt und stattdessen schon leicht ins homophobe geht  ;)
Titel: Re:FAZ kritisiert Kosovo-Buch von Daniela Matijevic
Beitrag von: Das Lorupaeum am 14. März 2011, 15:34:33
Zitat von: Gaste am 13. März 2011, 20:02:11


Dieser Artikel hier greift die eventuelle pathologische Facette noch einmal vergleichend auf:

http://www.sezession.de/23454/die-soldatin-matijevic-mit-dem-wilkomirski-syndrom.html



Sehr guter Artikel! Empfehlenswert!