Hallo,
werden die Truppenärzte in der Kaserne wie normale Offiziere respektiert? Kann z.B ein Stabsoberarzt einem Hauptmann Befehle erteilen? Dieser Beruf interessiert mich sehr, ich würde mich freuen wenn ihr meine Frage beantwortet. Wie ist eigentlich der Alltag eines Truppenarztes? Arbeiten die Truppenärzte direkt in einer Kaserne?
Der Dienstgrad wäre Oberstabsarzt.
Die Truppenäzte sind ein bischen außerhalb des normalen Systems. Liegt am Aufgabenbereich. In der Regel gibt es für einen OSA keinen Grund nen Hptm Befehle zu erteilen.
Truppenärzte sind vergleichbar mit Hausärzten- nur halt für Soldaten und mit etwas anderen Aufgaben.
Also man behandelt vor allem Kleinkram-Husten,Schnupfen, Durchfall, verknackste Knöchel. Ab und zu findet man auch mal ne ernsthafte Krankheit.
Je nach Standort fährt man auch mal mit auf den Übungsplatz, um da die Patienten zu versorgen bzw. als Bereitschaft beim Gefechtsschießen.
Zwischendurch macht man selber grüne Ausbildung mit (SChießen,Marsch, Sportabzeichen)-wie viel Zeit man dafür hat, hängt aber auch sehr vom Standort ab.
Dann macht man noch Unterrichte, Küchenbegehungen, etwas Materialbewirtschaftung.
Mit dem Respekt ist das so eine Sache-es gibt solche und solche. Viele denken, dass die Truppenäzte nur Mist bauen und jedem Patienten Voltaren-Salbe geben. Manche haben wirklich den Respekt der Truppe und sind anerkannt- das muss man sich in der Regel aber erst verdienen. Als junger Stabsarzt wird man eh ausgetestet-als alter Hase hat man es deutlich einfacher auch wenn man in nen neuen Bereich kommt (das ist aber wohl in jedem Beruf so)
Zitat von: ulli76 am 18. März 2011, 20:59:51
Der Dienstgrad wäre Oberstabsarzt.
Die Truppenäzte sind ein bischen außerhalb des normalen Systems. Liegt am Aufgabenbereich. In der Regel gibt es für einen OSA keinen Grund nen Hptm Befehle zu erteilen.
Truppenärzte sind vergleichbar mit Hausärzten- nur halt für Soldaten und mit etwas anderen Aufgaben.
Also man behandelt vor allem Kleinkram-Husten,Schnupfen, Durchfall, verknackste Knöchel. Ab und zu findet man auch mal ne ernsthafte Krankheit.
Je nach Standort fährt man auch mal mit auf den Übungsplatz, um da die Patienten zu versorgen bzw. als Bereitschaft beim Gefechtsschießen.
Zwischendurch macht man selber grüne Ausbildung mit (SChießen,Marsch, Sportabzeichen)-wie viel Zeit man dafür hat, hängt aber auch sehr vom Standort ab.
Dann macht man noch Unterrichte, Küchenbegehungen, etwas Materialbewirtschaftung.
Mit dem Respekt ist das so eine Sache-es gibt solche und solche. Viele denken, dass die Truppenäzte nur Mist bauen und jedem Patienten Voltaren-Salbe geben. Manche haben wirklich den Respekt der Truppe und sind anerkannt- das muss man sich in der Regel aber erst verdienen. Als junger Stabsarzt wird man eh ausgetestet-als alter Hase hat man es deutlich einfacher auch wenn man in nen neuen Bereich kommt (das ist aber wohl in jedem Beruf so)
Danke für deine Antwort. Ich möchte auch Stabsarzt werden aber im Internet habe ich gelesen,dass nur ein viertel von Bewerbern angestellt werden. Meine Chancen sind Relativ wenig aber trotzdem werde ich nächstes Jahr eine Bewerbung schicken zum OPZ.
In der zivilen Wirtschaft sind für solche Positionen die Quoten Bewerber zu Stellen üblicherweise noch schlechter (nicht gerade bei den Ärzten, sondern in den anderen Bereichen)
Gibt halt ne bestimmte Anzahl von Studienplätzen pro Jahr, die der Bundeswehr zur Verfügung stehen.
Stabsarzt ist übrigens nur ein Dienstgrad.
Der übliche Werdegang nach dem Studium geht erstmal in die Klinik-in ca. 2 Jahre im zukünftigen Fachgebiet. Dann geht´s in die Truppe. Später geht man dann nochmal in die Klinik. In der Truppenarztzeit wird man dann irgendwann zum OSA befördert.
Weiterbildung bekommt man 3 Jahre in den 17 Jahren Dienstzeit- zur Zeit bekommen aber fast alle den kompletten Facharzt gegen Dienstzeitverlängerung angeboten.
Wenn man sich für eine Laufbahn als San-Offz bewirbt, dann muss man aber nicht zwingend als truppenarzt eingesetzt werden. es ist auch möglich in einem größeren Sanitätszentrum oder in einem Bundeswehrkrankenhaus eingesetzt zu werden. Dort kann man sich auch in den verschiedenen Bereichen zum Facharzt ausbilden lassen. Besonders die Krankenhäuser sind für Ärzte sehr attraktiv, weil sie auf eigene Rechnung Privatpatienten behandeln dürfen und sich zum Teil dumm und dusselig verdienen. Aber der Job hat auch seine Schattenseiten. Man muss recht häufig auch in den Einsatz gehen und auch in Afghanistan die Verletzten wieder zusammenflicken.
@justice: Nicht ganz-
Nach dem Studium wird man üblicherweise erstmal in einem BWK eingesetzt- da ist aber nix mit Privatpatienten auf eigene Rechnung behandeln- man ist da ganz normal Assistenzarzt. Diese Phase geht ca. 2 Jahre-je nach Fachrichtung. Üblicherweise macht man in dieser Zeit auch seine Fachkunde Rettungsmedizin (oder zumindest die ATB dazu).
Danach geht´s in die Truppe (die Zeit dafür ist unterschiedlich- üblicherweise 2-4 Jahre). Auch wenn man in ein größeres SanZentrum kommt, ist man dort Truppenarzt.
Danach geht es wieder in´s BWK oder auch mal in ein FachSanZ-zur zweiten klinischen Phase (je nach angestrebten Facharzt). Je nahc dem was man mit dem Personalamt ausgehandelt hat, liegt diese zweite klinische Phase direkt vor dem DIenstzeitende oder man geht danach nochmal in die Truppe.
In den 17 Jahren inclusive sind nur 3 Jahre Weiterbildung- und damit bekommt man keinen Facharzt fertig. Wenn man den kompletten haben will, muss man Dienstzeit drauflegen und das entsprechende Angebot vom Personalamt bekommen.
Privatpatienten im BWK behandeln kann man frühestens ab Facharzt- realistischerweise erst als Oberarzt. Und das wird man nur als Berufssoldat.
Zitat von: ulli76 am 19. März 2011, 12:05:32
@justice: Nicht ganz-
Nach dem Studium wird man üblicherweise erstmal in einem BWK eingesetzt- da ist aber nix mit Privatpatienten auf eigene Rechnung behandeln- man ist da ganz normal Assistenzarzt. Diese Phase geht ca. 2 Jahre-je nach Fachrichtung. Üblicherweise macht man in dieser Zeit auch seine Fachkunde Rettungsmedizin (oder zumindest die ATB dazu).
Danach geht´s in die Truppe (die Zeit dafür ist unterschiedlich- üblicherweise 2-4 Jahre). Auch wenn man in ein größeres SanZentrum kommt, ist man dort Truppenarzt.
Danach geht es wieder in´s BWK oder auch mal in ein FachSanZ-zur zweiten klinischen Phase (je nach angestrebten Facharzt). Je nahc dem was man mit dem Personalamt ausgehandelt hat, liegt diese zweite klinische Phase direkt vor dem DIenstzeitende oder man geht danach nochmal in die Truppe.
In den 17 Jahren inclusive sind nur 3 Jahre Weiterbildung- und damit bekommt man keinen Facharzt fertig. Wenn man den kompletten haben will, muss man Dienstzeit drauflegen und das entsprechende Angebot vom Personalamt bekommen.
Privatpatienten im BWK behandeln kann man frühestens ab Facharzt- realistischerweise erst als Oberarzt. Und das wird man nur als Berufssoldat.
kann man wählen, wo man als Truppenarzt arbeiten will? Darf ich z.B verlangen, irgendwo in Nordrhein Westfallen zu arbeiten?
Zitat von: HuoYuanJia am 19. März 2011, 14:10:35
kann man wählen, wo man als Truppenarzt arbeiten will? Darf ich z.B verlangen, irgendwo in Nordrhein Westfallen zu arbeiten?
Äh, nö?
Bundeswehr, so richtig mit Peng-Peng, Auslandseinsätzen und Blut?
Zitatkann man wählen, wo man als Truppenarzt arbeiten will? Darf ich z.B verlangen, irgendwo in Nordrhein Westfallen zu arbeiten?
Dass Sie Santäts
offizier werden wollen ist Ihnen aber klar? Dann sollten Sie sich noch mal mit dem Berufsbild eines
Offiziers vertraut machen.
http://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLN7KM93UOAMlB2E4--pFw0aCUVH1fj_zcVH1v_QD9gtyIckdHRUUAT7pGAg!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82XzI5X01EMg!!
@HuoYuanJia
Mit jedem Beitrag von dir wird mir klarer, dass die Bundeswehr mit 100 Prozentiger Sicherheit nichts für dich ist.
Und für diese Prognose brauche ich noch nicht mal eine Kristallkugel.
Zitat von: BulleMölders am 19. März 2011, 15:24:46
@HuoYuanJia
Mit jedem Beitrag von dir wird mir klarer, dass die Bundeswehr mit 100 Prozentiger Sicherheit nichts für dich ist.
Und für diese Prognose brauche ich noch nicht mal eine Kristallkugel.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man 3 Wunschorten nennen darf und mit 80% einer von diesen Orten eingestellt wird.
Man hört viel wenn es nur etwas hören will! Das ist auf jeden Fall völliger Quatsch. Man wird da eingesetzt wo die Bw einen braucht und das kann Flensburg oder Garmisch sein und auch immer im Wechsel! Der Eine will operieren und wird Chef und der Andere will Verwaltung und kommt auf den BAT nach Kunduz. Im Idealfall bekommt man auch das was man möchte.
Zitat von: HuoYuanJia am 19. März 2011, 15:32:32
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man 3 Wunschorten nennen darf
Ja, fürs Studium... ::)
Man kann Wünsche äußern- diese werden nach Möglichkeit von der Personalführung berücksichtigt- ob es dann klappt, ist dann immer so ne Sache.
Wenn du eingestellt wirst, ist deine erste Station eh Feldkirchen- da ist nämlich die AGA für alle Heeres-SanOAs.
Zitat von: ulli76 am 19. März 2011, 18:10:55
da ist deine erste Station eh Feldkirchen-
BORISCH KONGO ;D ;D
Zitat von: ulli76 am 19. März 2011, 18:10:55
Man kann Wünsche äußern- diese werden nach Möglichkeit von der Personalführung berücksichtigt- ob es dann klappt, ist dann immer so ne Sache.
Wenn du eingestellt wirst, ist deine erste Station eh Feldkirchen- da ist nämlich die AGA für alle Heeres-SanOAs.
Mein einziger Wunsch ist irgendwo in Nordrhein Westfallen eingestellt zu werden :).
Wie es aussieht, haben Sie es immer noch nicht begriffen. Sie werden als Offizier dort eingesetzt, wo der Dienstherr es für notwendig erachtet und wo er Sie benötigt. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, dann lassen Sie es.
Wenn das dein einziger Wunsch ist, solltest du die Finger von lassen- du wist da eingesetzt, wo Bedarf ist. Das kann mit etwas Glück in NRW sein, aber auch Flensburg oder Eggesin oder Tschechische Grenze oder Reichenhall.
Und hin und wieder in irgendeinem gottverlassenen Flecken dieser Erde wo Leute auf dich schießen und deinen Tod wünschen.
Zitat von: ulli76 am 20. März 2011, 07:34:52
Wenn das dein einziger Wunsch ist, solltest du die Finger von lassen- du wist da eingesetzt, wo Bedarf ist. Das kann mit etwas Glück in NRW sein, aber auch Flensburg oder Eggesin oder Tschechische Grenze oder Reichenhall.
Eigentlich ist es kein Problem für mich. Ich möchte nur eingestellt werden als Sanitätsoffizieranwärter die Details sind nicht so wichtig. Dieser Beruf ist richtig gut. Man verdient deutlich besser als ein normaler Arzt.
1. Nein tut man nicht
2. sollte der finanzielle Aspekt nicht im Vordergrund stehen
Zitat von: ulli76 am 20. März 2011, 14:05:02
1. Nein tut man nicht
2. sollte der finanzielle Aspekt nicht im Vordergrund stehen
Natürlich verdienen die besser. Die müssen keine Steuern und Rentenversicherungsgeld bezahlen wie andere Ärzte. Ein Assistenzarzt verdient ungefähr 2000 Euro aber ein Stabsarzt verdient mindestens 2500 Euro. Außerdem ist das Geld nicht im Vordergrund für mich. Ich möchte schon seit meiner Kindheit ein Offizier werden.
Steuern zahlt man doch als Soldat auch?
Zitat von: HuoYuanJia am 20. März 2011, 14:26:41
Die müssen keine Steuern
Also das ist bis jetzt der beste Witz den du hier von dir gegeben hast.
Könntest du vielleicht mal erläutern woher du das hast, dass Soldaten keine Steuern zahlen?
Ein Soldat zahlt Steuern nach seiner jeweiligen Steuerklasse, Kirchensteuer, wenn er in einer Kirche ist, und Solidaritätszuschlag! Was er nicht zahlt, ist Rentenversicherung, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung! Sogar Pflegeversicherung zahlt der Soldat und es empfiehlt sich auch, eine Anwartschaft für eine private Krankenversicherung zu zahlen, das man hinterher wenigstens in eine vernünftige Krankenversicherung rein kommt!
Zitat von: BulleMölders am 20. März 2011, 14:45:10
Zitat von: HuoYuanJia am 20. März 2011, 14:26:41
Die müssen keine Steuern
Also das ist bis jetzt der beste Witz den du hier von dir gegeben hast.
Könntest du vielleicht mal erläutern woher du das hast, dass Soldaten keine Steuern zahlen?
Die Zahlen Natürlich Steuern aber nicht so viel wie normale Ärzte. http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/bund?id=beamte-bund-2011ii&g=A_13&s=1&f=0&z=&zv=VBL&r=0&awz=&zulage=&kk=15.5%&kk=&zkf=&stkl=1 hier kannst du sehen. Von 3488 Euro bleibt dem Stabsarzt ungefähr 2800 Euro. Aber das Nettogehalt von Assistenzärzten in normalen Krankenhäusern ist höchstens 2000 Euro.
Mist-ich hab die letzten Jahre was entscheidendes falsch gemacht- ich hab immer brav meine Steuern gezahlt.
Als Soldat zahlt man genauso viel Steuern wie als Zivilist- da gibt es keine Sonderregelung.
Ne im Ernst- wir haben ein etwas niedrigeres Brutto- dafür mehr ist die Differenz Brutto-Netto nicht so hoch. Dafür gibt´s für Dienste deutlich weniger. Auf der anderen Seite kann die Bundeswehr mit ner unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung (wo man wirklich fast alles inclusive bekommt, wofür man im Zivilen ordentlich zahlen muss) und z.B. unbegrenzter Lohnfortzahlung im Krankheitsfall punkten.
Letztendlich ist der finanzielle Unterschied nicht besonders groß. Assistenzärzte im Krankenhaus bekommen normalerweise mehr als 2000 netto. Hängt aber vom Weiterbildungsjahr ab.
Zitat von: HuoYuanJia am 20. März 2011, 15:01:11
Die Zahlen Natürlich Steuern aber nicht so viel wie normale Ärzte.
Doch ganz genausoviel!
Ich denke mal der TE meint die Sozialabgaben die man als Arbeitnehmer hat und nicht die Steuern !
Wenn ein Soldat und ein sonstiger Gehaltsempfänger den gleichen Bruttoverdioenst haben und auch die Steuerklasse und eine eventuelle Kirchenzugehörigkeit gleich sind, dann zahlen beide auf den Cent genau den gleichen Betrag an Steuern.