Hallo zusammen,
überall lese ich - hier im Forum und auch sonst im www - wie händeringend Reservisten gesucht werden, die über verwendbare berufliche Kenntnisse verfügen - vor allem auch in meinem Tätigkeitsbereich der (Intensiv-/Anästhesie-)Krankenpflege.
Nun wurde ich selbst 2009 - als ich mich um eine Stelle als SanFw im Bereich der ZMZ bewarb und diese im Grunde auch sicher hatte - im KWEA Mannheim zur Untersuchung geladen und wegen einer Hypertonie, die gut mit Medikamenten behandelt ist, direkt ausgemustert. Der Bescheid folgte einige Wochen darauf und ich habe mich ( aus privaten Gründen ) erstmal nicht mehr weiter darum gekümmert, wirklich viel hätte ich dem Arzt nach eh nicht machen können. Körperlich eingeschränkt bin ich sonst in keinster Weise.
Nun habe ich aber weiterhin Interesse an einer Mitarbeit als beorderter Reservist und mich interessiert einfach, wieso in einer Zeit, in der Reservisten teilweise Mangelware sind und auch sein werden, immer noch so rigide bei ALLEN Dienstposten ausgesondert wird.
Macht das Sinn? Was sagt Ihr?
Ich bestreite nicht, dass es für einen Auslandseinsatz/bestimmte Dienstposten absolut notwendig ist, körperlich zur Gänze gesund zu sein!
Nebenbei frage ich mich natürlich, ob es überhaupt noch möglich wäre, die Bundeswehr dennoch als beorderter Reservist zu unterstützen - und was dafür, wenn möglich, zu tun nötig wäre.
Herzliche Grüsse
Sven
Du könntest es ja nochmal versuchen. Evtl. besteht bei dir die Möglichkeit, T6 zu bekommen. Das ist ja genau der Tauglichkeitsgrad in dem man als Reservist bestimmte Tätigkeiten ausführen darf.
An sich ist eine gut eingestellt Hypertonie kein zwingender Grund für eine Untauglichkeit.
Es geht in deinem Fall nich nur darum, dass du durch die Krankheit wesentlich in deiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt bist, sondern darum, dass die Bundeswehr für die Dauer deiner Wehrübung die Kosten für die Erkrankung trägt.´
Es geht sogar noch dümmer.
Wenn man als Reservist eingezogen wird, dann erfolgt ja die Einstellungsuntersuchung. Dabei wird der BodyMassIndex bestimmt. Jeder über 31 wird direkt aussortiert. Klingt erst mal sinnvoll.
Aber nun stelle man sich mal einen Kraftsportler vor. 190 groß, 120kg schwer --> Ausgemuster, zu fett!?!?
Der Doktor der mir das erzählt hat schüttelt auch nur mit dem Kopf. Bei den Amis hat man das nebenbei erkannt. Dort gibt es wohl für verschiedene Staturen unterschiedliche BMI Skalen. Also bei / \ --> max 30, | | --> max 31, \ / --> max 32 oder so.
Die Ver Gradation gibt es schon bei einem BMI von über 30, nicht 31. Betrifft nun mal sowohl Bewerber als auch aktive Soldaten als auch Reservisten.
Wenn du Kratsportler bist und deswegen dein BMI zu hoch ist, kannst du immernoch versuchen, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen.
@ Ulli76 der Ausschlußkatalog der Bw ist richtig lustig und die österreichischen Militärärzte haben sich die ZDV auch mal gegeben und sind aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen.
Wer darüber lacht und weshalb, kann uns eigentlich vollkommen LATTE sein! Fakt ist, der Katalog steht so da und alle Kandidaten werden danach behandelt und zwar alle gleich ;) !
@ulli
Ich bin kein Kraftsportler aber könntest du Erklären worauf sich die Ausnahmegenehmigung begründet. Ich kenn da einen Kameraden (Resi) der ist sehr kräftig gebaut und dem hätten sie als angehenden GrenFw den Grennitauglichkeit entzogen und das nur weil er ein bischen zu schwer war.
Zitat von: KFlash am 18. Mai 2012, 14:17:29
Aber nun stelle man sich mal einen Kraftsportler vor. 190 groß, 120kg schwer --> Ausgemuster, zu fett!?!?
Ist klar und bestimmt der Regelfall; alle adipösen Fetties sind Bodybuilder ...
Wenn ein Soldat für irgendetwas untauglich ist, kann er nen Antrag auf Ausnahmegenehmigung stellen.
Grundlage dafür ist üblicherweise, dass er auf dem DP gebraucht wird und den Mangel durch Erfahung wett machen kann.
Bei Übergewichtigen ist es oft nicht so schwer z.B. ne Ausnahme für den Einsatz oder für´s Fallschirmspringen zu bekommen, wenn sich das Gewicht im Rahmen hält und derjenige seine körperliche Fitness nachweisen kann. Vorteil wäre natürlich, wenn derjenige z.B. schon mal im Einsatz oder Springen war.
Eine andere Begründung ist z.B. wenn der Einsatzdienstposten von den Anforderungen dem Inlands-DP entspricht- ist z.B. bei klinisch tätigen Ärzten oft so.
Als Reservist könnte man bei Übergewicht (oder evtl auch Bluthochdruck) argumentieren, dass man schon x.-mal auf dem DP geübt hat, die Einheit Personalmangel hat/man eine Spezialqualifikation hat und der DP auch noch im wesentlichen aus Innendienst besteht.
Nur sollte man sowas tunlichst schon VOR der Wehrübung geklärt haben. Sonst dauert die Entscheidung länger als die Wehrübung.(Zu dem Thema hab ich ja schonmal ausführlich was geschrieben)
Danke für die Antwort ulli.
Zitat von: KFlash am 18. Mai 2012, 14:17:29
Es geht sogar noch dümmer.
Wenn man als Reservist eingezogen wird, dann erfolgt ja die Einstellungsuntersuchung. Dabei wird der BodyMassIndex bestimmt. Jeder über 31 wird direkt aussortiert. Klingt erst mal sinnvoll.
Aber nun stelle man sich mal einen Kraftsportler vor. 190 groß, 120kg schwer --> Ausgemuster, zu fett!?!?
Danke, Du sprichst mir aus der Seele.
Zum einen ist das sture Nach-dem-BMI-richten purer Quatsch, denn es kommt ja immer auch wesentlich auf den Lebensstil an. Ich habe einen viel zu hohen BMI, bin auch kein Bodybuilder, sondern zugegebenermaßen ordentlich übergewichtig, aber dennoch würde ich mich als relativ fit bezeichnen, da ich recht regelmäßig im Fitnessstudio und beim Karatetraining bin. Damit unterscheide ich mich schon mal deutlich von jemandem, der vielleicht den gleichen BMI hat, aber nur auf der Couch sitzt und Chips futtert.
Zum anderen ist es auch so, dass Übergewicht den Menschen nicht automatisch für jede Tätigkeit in der Bundeswehr disqualifiziert (erst recht nicht als Reservist!). Ich bin, wie bereits an anderer Stelle geschrieben, gelernter Bürokaufmann - und ich wäre im Falle einer konkret angepeilten Beorderung sehr gespannt, ob mich die Bundeswehr-Medizin sogar noch für einen Bürojob in einem Stab "untauglich" schreiben würde. Wenn ja, wäre das schierer Wahnsinn...
Aber immerhin ist man mit der "Signierziffer 6" ja schon mal auf dem richtigen Weg.
Tja, "Colonel Sanders", leider ist das, was Sie dazu denken, absolut unmassgeblich ;) !
Wir hatten das ja schon zur Genüge: Es funktioniert genauso, wie im bayerischen Bierzelt. Wer die Musik bezahlt, bestimmt die Lieder ;) ! Hier wird die Musik von der Bundeswehr bezahlt und das Lied heisst "BMI > 30 ---> Finito la musica!"
Und mit einem BMI von über 30 gibt es auch kein "T 6", was einen für eine Reservistenverwendung ja noch zulassen würde, sondern schlichtweg für eine gewisse Zeit ein "T 4" und damit die Aufforderung abzunhemen und sich wieder vorzustellen. So lange der BMI nicht unter 30 gesunken ist, wird es auch dabei bleiben! Die nächste Stufe wäre dann die feststellung der Untauglichkeit, aka "T 5"! Und damit ist es auch aus mit der Teilnahme an DVags und mit Wehrübungen sowieso!
Zitat von: Tommie am 18. August 2012, 11:00:17
Und mit einem BMI von über 30 gibt es auch kein "T 6", was einen für eine Reservistenverwendung ja noch zulassen würde, sondern schlichtweg für eine gewisse Zeit ein "T 4" und damit die Aufforderung abzunhemen und sich wieder vorzustellen.
Das ist offenbar nicht ganz richtig, wie dieser - ja auch an anderer Stelle bereits zitierte - Artikel zeigt:
http://www.reservistenverband.de/php/evewa2.php?menu=0240&newsid=9895
Zitat von: Colonel Sanders am 18. August 2012, 11:33:23
Zitat von: Tommie am 18. August 2012, 11:00:17
Und mit einem BMI von über 30 gibt es auch kein "T 6", was einen für eine Reservistenverwendung ja noch zulassen würde, sondern schlichtweg für eine gewisse Zeit ein "T 4" und damit die Aufforderung abzunhemen und sich wieder vorzustellen.
Das ist offenbar nicht ganz richtig, wie dieser - ja auch an anderer Stelle bereits zitierte - Artikel zeigt:
http://www.reservistenverband.de/php/evewa2.php?menu=0240&newsid=9895
OK, Ergänzung bzw. Hinweis: Über den Artikel wird gerade im Thread "DVag: Schießen mit Handwaffen" diskutiert... ;)
Genau ;) ! Denn der Artikel zeigt gar nichts, wenn man die ZDv 46/1 dazu liest ;) !
Und ich wiederhole es gerne:Es gibt auch für Reservisten die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigumg.
Umd das Thema: BMI-Quatsch oder nicht brauchen wir auch nicht zum 1000.Mal diskutieren. die Vorschrift ist eindeutig-egal ob uns das gefällt oder ob wir das für sinnvoll halten oder nicht.
Es geht bei der der ganzen BMIfuzelei ja auch nicht darum, dass jemand "nur" einen Stabsposten hat, und daher nicht weniger körperlich gefordert ist. In erster Linie ist man Soldat, der über ein Mindestmaß an gesundheitlicher Eignung, Befähigung und Fitness verfügen sollte ("every man a rifleman"), um auch grundliegende Tätigkeiten wie Sicherung etc. durchführen zu können.
"Ich bin relativ fit" ist auch eine schön relative Aussage. Meine Kondition ist auch nicht die tollste, aber meine 70-jährigen Eltern konnte ich im Gebirge noch hinter mir lassen...verstehst Du was ich meine? Bei Fitness lohnt es sich immer, eine zweite Meinung einzuholen, nach meiner Erfahrung ist die eigene Einschätzung da selten objektiv.
Ich frage dann immer gerne nach der Zeit auf 5000m ... und bekomme dann keine Antwort mehr.
Äh, wolverine, bei 10.000m-Lauf letzte Woche rund um das Camp Film City (mit Höhen und Tälern!) war meine Zeit bei 52 min 47,5 sec.! Reicht das ;) ?
Gibt es eigentlich irgendetwas was Super-Tommie nicht kann/weiss?
In tiefster Bewunderung....
Oh ja, da gibt es viele Dinge ;) !
Aber nachdem ich im "richtigen Leben" eher eine sitzende Tätigkeit ausübe, habe ich für mich die Notwendigkeit erkannt, etwas dagegen zu unternehmen, dass ich bei vollkommener Bewegungslosigkeit irgendwann einmal verfetten könnte ;) ! Und deswegen betätige ich mich ab und an ein wenig sportlich ...
Wobei ich persönlich schon frage wann dieses "richtige Leben" bei dir überhaupt stattfindet, denn irgendwie habe ich immer den Eindruck dass du dich gerade in Wehrübung oder sogar im Einsatz befindest. Glückwunsch wenn da ein Arbeitgeber so mitspielt.
Aber bitte nicht falsch verstehen, meine das durchaus positiv. Wie man hier oft genuf lesen kann und ich aus eigener Erfahrung weiss, ist das eben die absolute Ausnahme. :)
Ich könnte als aktiver Soldat auch keine Antwort auf den 5000m Lauf geben, denn ich kann mich nicht dran erinnern jemals 5000m auf Zeit gelaufen zu sein!
Zwischen meinen beiden letzten Wehrübungen, die zufälligerweise beide Einsätze waren, lagen volle neun Monate, unterbrochen nur durch ein Einsatznachbereitungsseminar von drei Tagen und eine ZA EAKK für den Einsatz in dem ich mich gerade befinde von einer Woche!
Irgendwie hat die Bundeswehr, speziell im Hinblick auf die laufenden Einsätze, wohl einen Narren an mir gefressen ;) ! Aber, Spaß bei Seite, jetzt ist wirklich erstmal Schluß! ... zumindest so lange, bis man mich wieder anruft und fragt, ob ich am ... nach ... gehen könnte :D !
32. Kontigent ISAF ;)
Und auf welche Frage bezieht sich die Antwort... :o
Geht die Frage an mich? Wenn ja kann man sich es eigentlich ziemlich leicht selber beantworten wenn man das Posting von Tommie ließt.
Zitat von: dragon46 am 19. August 2012, 01:55:50
Es geht bei der der ganzen BMIfuzelei ja auch nicht darum, dass jemand "nur" einen Stabsposten hat, und daher nicht weniger körperlich gefordert ist.
Doch, genau darum geht es, denn von solchen Posten werden u. U. Leute ausgeschlossen, die genau solche Arbeiten sogar im Zivilberuf ausüben, die sie hervorragend beherrschen und in denen sie auch bei der Bundeswehr hervorragend arbeiten würden - wenn sie denn nicht aufgrund purer Gewichtstabellen von diesen Tätigkeiten ausgeschlossen würden. Und damit schießt sich die Bundeswehr letztlich selbst ins Knie.
Wie bereits geschrieben, arbeite ich im Medienbereich. Muss ich deshalb auch zwingend selbst eine Kamera justieren, eine Sicherung an einem Ü-Wagen auswechseln oder einen Scheinwerfer in ein Baumstativ hängen können, nur weil das ja auch irgendwie zum Gesamtbereich des Metiers gehört? Nein, ganz sicher nicht. Ich habe mein Fachgebiet, auf dem ich gut bin und Erfahrung habe. Andere Fachgebiete erfordern andere Fähigkeiten, eine andere Ausbildung und möglicherweise auch eine höhere Fitness.
@Sanders: Dann haben Sie das System Bundeswehr nicht verstanden. Die Leistungsfähigkeit der Bw (dazu gehören auch
die Reservisten!) definiert sich nun mal u.a. anhand der körperlichen Leistungsfähigkeit ihrer Soldaten. Und da wir
mittlerweile vorwiegend eine Einsatzarmee haben, werden eben nicht BMI-konforme Soldaten ausgeschlossen.
Unser Anspruch in die Leistungsfähigkeit als Reservist sollte dem des leistungsfähigen Aktiven entsprechen (auch körperlich).
Zitat von: Colonel Sanders am 20. August 2012, 00:59:55... wenn sie denn nicht aufgrund purer Gewichtstabellen von diesen Tätigkeiten ausgeschlossen würden. Und damit schießt sich die Bundeswehr letztlich selbst ins Knie.
Aufgrund der Gewichtstabellen werden Sie von einer Tätigkeit als Soldat ausgeschlossen! Etwas anderes beschäftigt die Bundeswehr auch nicht. Und es ist absolut legitim, verstößt gegen kein Gesetz und auch nicht gegen die Menschenwürde, dass ein Arbeitgeber die Bedingungen festlegt, denen diejenigen genügen müssen, die er einstellt!
Und wenn Sie das nicht verstehen (wollen/können/ ... whatsoever!) ist das einzig und alleine Ihr Problem. Wir haben es verstanden, mich persönlich betrifft es nicht, ... so what ;) ?
Zitat von: Colonel Sanders am 20. August 2012, 00:59:55
Doch, genau darum geht es, denn von solchen Posten werden u. U. Leute ausgeschlossen, die genau solche Arbeiten sogar im Zivilberuf ausüben, die sie hervorragend beherrschen und in denen sie auch bei der Bundeswehr hervorragend arbeiten würden - wenn sie denn nicht aufgrund purer Gewichtstabellen von diesen Tätigkeiten ausgeschlossen würden. Und damit schießt sich die Bundeswehr letztlich selbst ins Knie.
Dann ist das eben so.
Ich sehe bei einer Änderung von entsprechenden Regeln einen weiteren Schritt in Richtung "2-Klassen-Armee", noch viel schlimmer als wir das jetzt schon haben!
Heute geben sich die einen in den Auslandseinsätzen die Klinke in die Hand, während andere entweder "unabkömmlich" sind, oder aber nicht auslandsdienstverwendungsfähig. Diese zu beobachtenden Tendenz würde durch Programme a la "Die Fetten ins Büro, die Fitten in die Einsätze" wohl eher verschlimmert, als dass man ihr entgegen wirken würde!
Bei den "Unabkömmlichen"frage ich mich sowieso immer, ob sich der Vorgesetzte, der diese Kameraden heute für unabkömmlich erklärt hat, übermorgen erschiessen oder aufhängen würde, wenn diese Leute morgen beim Bier holen die Kellertreppe runter fallen und für sechs Wochen ausfallen würden ;) ! Und was passiert eigentlich, wenn ein solcher "Unabkömmlicher" sein Recht auf Jahresurlaub oder Dienstausgleich einfordert? Ist da nicht die Landesverteidigung ernsthaft gefährdet ;) ?
@ Colonel Sanders:
ZitatNein, ganz sicher nicht. Ich habe mein Fachgebiet, auf dem ich gut bin und Erfahrung habe. Andere Fachgebiete erfordern andere Fähigkeiten, eine andere Ausbildung und möglicherweise auch eine höhere Fitness.
Neben zu viel Gewicht scheint auch ein MANGEL an dem Selbstverständnis als Soldat vorzuliegen.
Ein SOLDAT ist eben kein "Facharbeiter vor einem Rechner in einem Mediencenter der beliebig fett sein kann", sondern ein Soldat ist in erster Linie ein KRIEGER, der in zweiter Linie Fachaufgaben wahrnimmt.
Die Amis hatten auch mal das Konzept "Specialist first" - und haben dann sehr schnell erkannt, dass der Gegner sehr schnell aus einen Specialist einen toten Soldaten macht. Deswegen heist es nun "Soldier first - Every soldier is a rifleman".
Oder kurz: Die Bundeswehr will keine "dicken Säcke" - und das ist gut so.
Die Amis sind ja sogar so weit das man dort relativ schnell die Kutte aus ziehn kann wenn man nicht einen bestimmten Fitnessgrad erreicht hat.
Da ist es bei uns ja noch relativ human. Ich hab zumindest noch nie gehört das jemand wegen einem zu hohen BMI Dienstunfähig geworden ist.
Ich wäre mir nicht so sicher, dass die Bw in Zeiten der Personalreduzierung nicht auch bald jene Kameraden vorzeitig aus dem Dienstverhältnis entlässt, die nicht (mehr) den grundlegenden körperlichen Anforderungen entsprechen. Auf der einen Seite werden für Bewerber klare Richtlinien definiert und Tauglichkeiten daran festgemacht, während einmal im Dienstverhältnis befindliche Soldaten kaum noch Beschränkungen unterliegen und ohne schlechtes Gewissen verfetten können. Da gibt es dann Ausnahmeregelungen und allerlei Extratouren der Chefs, die den dickleibigen Soldaten dennoch zum Ziel führen, statt von medizinischer Zeite her klare Vorgaben zu verlangen, bis wann ein bestimmtes Zielgewicht erreicht zu sein hat, anderenfalls entsprechende Konsequenzen drohen.
Wie kann es sein, dass Soldaten mit großer Leibesfülle noch Sportbefreiungen bekommen, weil ihnen Bewegungen bereits schwer fallen bzw. sie sich nicht gegenüber den fitteren Soldaten blamieren möchten. Wenn elementare körperliche Anforderungen nicht gegeben sind, so muss man auch bei aktiven Soldaten einschreiten und nicht durch tatenloses Zusehen den Prozess der Verfettung der Streitkräfte noch unterstützen.
Zitat von: F_K am 20. August 2012, 09:53:45
Oder kurz: Die Bundeswehr will keine "dicken Säcke" - und das ist gut so.
Also, was man sich hier so gefallen lassen muss, ist schon ein starkes Stück (ja, nachdem ich hier geschrieben habe, dass ich selbst übergewichtig bin, nehme ich solche Sprüche durchaus persönlich!). >:(
Ohne jetzt nochmals alles zu lessen eine Frage. Wollen sie denn eine Wehrübung ableisten @ Colonel?
Wenn nicht ist es doch kein Problem wenn sie dick sind und niemand hier wird sie angreifen.
Wollen sie allerdings die Kutte wieder tragen und sie sind zu dick, dann istb es doch ganz einfach.
Vollkommen ohne persönlichen Angriff auf irgendwen: Es gibt Kriterien um die Tauglichkeit festzustellen. Wer sie erfüllt, darf z. B. einen Reservistendienst leisten oder an DVags teilnehmen. Wer sie nicht erfüllt eben nicht!
Und jeder mit einem BMI über 30 sollte wissen, dass ihn damit jeder Bundeswehrarzt "T 4" (vorübergehend nicht verwendungsfähig!) schreiben
muss, jeder mit einem BMI über 35 sollte wissen, dass das zu "T 5" (untauglich!) führt!
Und jetzt kann jeder seinen BMI bei einem der "üblichen verdächtigen BMI-Rechner im Internet" (
http://www.gidf.de/ ) errechnen und sich danach ausrechnen, wie das Spiel bei ihm persönlich ausgeht. Und es wird (Gott sei Dank!) auch in Zukunft nichts helfen, zu diesme Thema ein Internetforum voll zu weinen!
Merke: Es nützt nichts den Brunnen zuzuschütten, wenn das Kind verbrannt ist ;) !
Warum versuchst du dann, dein Problem zu unseren machen zu wollen? Wir haben die Vorschriften nicht erlassen und unterliegen/-lagen diesen genau so. Erwartest du, dass wir dein Einzelschicksal hier mit Mitleid und Bedauern aufassen? Für deine Leibesfülle bist einzig und allein DU verantwortlich. Wenn du eine sitzende Tätigkeit hast und keine Zeit für ausgleichende Betätigungen, sowie deine (ungesunde) Ernährung nicht im Griff hast, so kann keiner hier etwas dafür, wenn du dich nach längerer Zeit plötzlich als Reservist berufen fühlst und dein körperlicher Zustand dies aber aus Gründen der Vorschriften nicht gestattet.
Zitat von: InstUffzSEAKlima am 20. August 2012, 12:59:16
Wir haben die Vorschriften nicht erlassen und unterliegen/-lagen diesen genau so.
Nicht jammern. Antreten, Legislative werden, handeln! ;D
Woher, @InstUffz, nehmen Sie eigentlich die Weisheit, dass die Bundeswehr angeblich ihre aktiven Soldaten "ungeschoren verfetten" ließe?
Erstens ist dem grundsätzlich nicht so, da bei allfälligen militärärztlichen Untersuchungen für Lehrgangsteilnahen, Auslandseinsätze etc. eben auch der BMI eine Rolle spielt, oder ein deutlich wahrnehmbares Übergewicht auch bei "normalen" Krankmeldungen zu weiteren Untersuchungen - und regulierenden Maßnahmen bis hin zu im BWK kontrollierter Diät ausgedehnt werden kann und wird.
Zweitens besteht zwischen ang dienenden und BS eine mit der Dienstzeit zunehmende Bindung, die "so genannte "Treuepflicht", die dazu führt, dass solche Landgdiener eben anders behandelt werden (s.o.) wie Bewerber oder übende Reservisten.
Ich gehe auch mal davon aus, dass die Bundeswehr an den Verfahren für zu dicke Soldaten "arbeiten" wird, denn umso kleiner diese wird, umso weniger ist diese in der Lage, diese "mitzuschleppen".
@ Colonel Sanders:
Bei aller Liebe und Bemühen um einen guten Umgangston, und unter Berücksichtigung des "Rosa Ponnys":
Wer einem BMI um / über 30 hat (und nicht gerade Gewichtheber / Olympionike ist) ist etwas "lässig" formuliert ein "dicker Sack".
.. und wer dann noch argumentiert, mit so einem BMI ohne Probleme seiner "Fachaufgabe" nachkommen zu können, hat es halt nicht verstanden, und kriegt es dann "doppelt fett" um die Ohren.
@Migu: Ich glaub,du hast keine Ahnung vom Adipositasprogramm der Bundeswehr. Das ist rein freiwillig.Es gibt auch nicht genug Kapazitäten, um unwillige Soldaten aufzunehmen. Mal daon abgesehen liegt die Misserfolgsquote über das gesamte Programm von 2 Jahren bei ca.90%. Das Ganze ist eh nur nen Tropfen auf den heissen Stein und löst auch nicht die Probleme der Betroffenen in der Truppe.
Aber hab ich schon erwähnt,dass es auch für Reservisten die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigung gibt?Z.B. bei dringend benötigter Qualifikation?
ZitatAber hab ich schon erwähnt,dass es auch für Reservisten die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigung gibt?Z.B. bei dringend benötigter Qualifikation?
Ja, Ulli, nicht nur einmal ....
RB-StOffze der Reserve? ;D
Sind diese Adipositasprogramm eigentlich so ähnlich wie eine Kur die man nach dem Einsatz machen kann´?
Also schön entspannt bissel Sport machen vernünftiges Essen bekommen und sonst bespasst werden ?
Sicherlich findet das ganze noch in einer schönen Einrichtung an der Nord/Ostsee statt oder ähnlichem ?
Mich interessiert das wirklich denn ich hab einen Soldaten der hat schon 2 mal daran teil genommen und das ohne merklichen Erfolg.
Liebe Ulli, dieses Programm ist mir durchaus bekannt. Ich kenne allerdings auch diverse Fälle, in denen entsprechende Maßnahmen wie von mir beschrieben veranlasst wurden. Außerdem ist das Thema "körperliche Fitness/Leistungsfähigkeit"auch beurteilungsrelevant, und insofern gibt es mehrere Wege, die Betroffenen zu beeinflussen. Also, um die Flinte ins Korn zu werfen, besteht aus meiner Sicht kein Anlass, zumal die Quote der Betroffenen nicht so hoch wäre, dass insgesamt Anlass zur Sorge bestünde.
@F_K:Irgendwie hatte ich das auch so in Erinnerung ;) War mir nur nicht ganz sicher,weil ich im der Diskussion den Eindruck hatte,dass diese Möglickeit nicht bekannt wäre.
@Rollo:Nein,das gbt es im BWK Westerstede und in der Sportschule in Warendorf.Von den anderen BWKs weiss ich es nicht. Normalerweise gibt es auch nur die Möglicheit für eine einmalige Teilnahme. Nach1-2 Voruntersuchungen läuft das zumindest in WST als eine 3-wöchige teilstationäre Maßnahme(mit Lehrgangsbedingungen vergleichbar). In der Zeit gibt es Sport, Ernährungsberatung und Psychotherapie.Danach über 2 Jahre Nachkontrollen. zunächst alle 3 Monate,später alle 6. Zur 2. Nachkontrolle kommen viele schon nicht mehr. Von einer Gruppe von 8-10 Teilnehmern schafft es dauerhaft max. einer. Und das sind nicht die,die das als Wellnessurlaub mit Vollzeitbespassung ansehen.Gibt genug,die glauben,dass sie im Programm durch uns dünn gemacht werden und dann alles gut ist.
Also bei uns sind es meist Mannschaften oder Unteroffiziere o.P. die dem Gewicht nicht entsprechen. Da trifft das ja mit den Beurteilungen nicht zu.
Von den Feldwebeldienstgraden könnte ich nicht sagen das mir auffällt das dort "dicke" Kameraden dabei sind.
Mit Beurteilungen kann man doch meist sowieso nur noch jüngeren Feldwebel kommen die noch was werden wollen.
Nehm ich den OFw der kein BS mehr werden kann oder will den interessiert auch seine Beurteilung nicht mehr. Diesen Eindruck hab ich zumindest so gewonnen.
Die Frage würde ich natürlich gern noch beantworten, danach werde ich mich wohl aus diesem Thread verabschieden:
Zitat von: Rollo83 am 20. August 2012, 12:50:04
Ohne jetzt nochmals alles zu lessen eine Frage. Wollen sie denn eine Wehrübung ableisten @ Colonel?
Wehrübung im Prinzip nein, aber Teilnahme an DVag wie z. B. Schießen durchaus ja.
Auch hierzu ist die Wehrdienstfähigkeit notwendige und unabdingbare Voraussetzung!
Heisst im Klartext, dass es mit einer Signierziffer "T 4" oder "T 5" definitiv auch keine Teilnahme an einer DVag gibt. Das gent nur mit "T 1", "T 2" oder aber "T 6"!
So, Leutz, es ist jetzt, glaube ich, alles gesagt und auch schon fast von jedem.