Hallo liebe Community,
ich habe mir einmal die Frage gestellt, wie es von statten geht wenn man Mutter wird und Soldatin ist?
Stehen einem dann die 3 Jahre Elternzeit zu?
Und wie läuft es, wenn man Mutter geworden ist,
die Elternzeit ist vorbei und man wird in den Einsatz geschickt,
es ist allerdings kein Partner da oder die Großeltern die das Kind / die Kinder nehmen könnten?
-> Also der Alleinerziehende-Fall
Gibt es hier vielleicht Frauen die das Ganze schon mitgemacht haben?
Und wie soll ein 3-4 Jähriges Kind damit klar kommen, dass die Mama ein halbes Jahr nicht da ist?
Danke Euch schonmal :)
OK, ich kann zwar nicht zu allen Fragen etwas konstruktives beitragen, aber gehen wir es mal an:
- Elternzeit ist bei der Bundeswehr wie bei allen anderen staatlichen Dienststellen auch. Sollte also kein Problem darstellen!
- Gleich nach der Elternzeit wird man schon alleine deswegen nicht sofort in einen Einsatz geschickt, weil alle notwendigen Vorausbildungen mittlerweile ihre Gültigkeit verloren haben dürften ;) ! Das würde also heissen, dass man die erneut absolvieren müsste, was je nach Verwendung auch einige Zeit in Anspruch nehmen kann!
- Dann gibt es ein Mindestalter des Kindes, ich bin mir nicht sicher, ob 4 oder 5 Jahre, vor dem die Eltern mit Sicherheit nicht in einen Einsatz befohlen werden.
- Als Frau ist man eigentlich bei der Bundeswehr mehr im Fachdienst unterwegs als im Truppendienst. Und Fachdiener sind sehr oft Spezialisten, die sich einen Einsatz auch mal "splitten" (= teilen!) können. Von einem Einsatz als UN-Militärbeobachter, als Mitglied eines OMLTs oder als sonstiger "Exot", der dann auch mal sechs Monate oder länger dauert, wird man eine alleinerziehende Mutter aller Wahrscheinlichkeit auch fern halten. Und "normale" Kontingenteinsätze dauern derzeit "nur" 4 Monate, bei einem Splitt wären es dann nur noch 2 ...
Ja, auch als Soldat kann man Elternzeit nehmen.
Bei Alleinerziehenden wird halt geschaut, ob ein Einsatz wirklich gar nicht geht. Einen Automatismus Alleinerziehend=kein Einsatz gibt es allerdings nicht.
Das Kind wird damit klar kommen müssen, dass die Mutter nen halbes Jahr nicht da ist- genauso wie wenn der Vater nicht da ist.
Ist aber sicher auch zum Teil eine Frage der Erziehung.
Man sieht es doch auch mit den Partnerinnen von Soldaten (ist zumindest die häufigere Konstellation)- manche kommen gut damit klar, dass ihr Partner 6 Monate im Einsatz ist, andere haben schon ein Problem, wenn er 5 Tage nicht da ist.
Das sind Überlegungen, die man anstellen sollte, bevor man -gerade als Frau- Soldatin ist.
Genau deswegen Frage ich hier nach.
Würde um den San OA gehen.
Bei SaZ 17 liegt die Zeit der Familienplanung ja in dem Verpflichtungszeitraum.
Klar kann man auch sagen, dass man nach dem Physikum eine Familie gründet, so sind sie schon in der Grundschule wenn es soweit ist.
Aber das ist sicher nicht der einfachste Weg.
Die Praxis zeigt, dass die "Brunftzeit" der SanOAs erst nach der Approbation beginnt ;) !
Nee, Spaß bei Seite! Die meisten Ärztinnen werden erst schwanger, wenn der erste Einsatz ins Haus steht! Nur das erschrockene/betroffene/enttäuschte/... Gesicht, das man dann macht, wenn man seinem Chef die Bescheinigung vom Gynäkologen präsentiert, das wird schon ab kurz nach dem Physikum geübt :D ! Die Kunst besteht nur darin, es so lange aufrecht zu erhalten, bis man wieder aus dem Büro vom Chef raus und um die nächste Ecke ist!
Und glaubt mir: Das war kein Zynismus, das habe ich schon mehrmals "live und in Farbe" erlebt!
Ich möchte ja kein Soldat sein um mich dann vor Einsätzen zu drücken.
Dann könnte ich auch zivil studieren.
Die Frage ist nur, wie es den Kindern zu zumuten ist.
Also ab wann.
Und wann ein guter Zeitpunkt ist um Mutter zu werden.
Denn nach DZE ist es eventuell schon zu spät ;) (Wechseljahre und so^^)
Zitat von: ReserveFischie am 12. April 2012, 19:59:36Ich möchte ja kein Soldat sein um mich dann vor Einsätzen zu drücken.
Das ist im Prinzip eine ehrenwerte Einstellung, allerdings werden Sie im Laufe Ihrer Dienstzeit entweder diese grundlegend ändern, oder aber feststellen, dass Sie damit relativ alleine sind ;) !
Zitat von: ReserveFischie am 12. April 2012, 19:59:36Dann könnte ich auch zivil studieren.
Schon, aber ohne während des Studiums bezahlt zu werden ;) !
Zitat von: ReserveFischie am 12. April 2012, 19:59:36Die Frage ist nur, wie es den Kindern zu zumuten ist. Also ab wann.
Das lässt sich so pauschal nicht sagen und hängt auch sehr vom -in Ihrem Fall noch nicht vorhandenen ;) - Kind ab!
Zitat von: ReserveFischie am 12. April 2012, 19:59:36Und wann ein guter Zeitpunkt ist um Mutter zu werden.
Schon Helmuth von Moltke sagte, dass kein Plan die erste Feindberührung übersteht ;) !
Zitat von: ReserveFischie am 12. April 2012, 19:59:36Denn nach DZE ist es eventuell schon zu spät ;) (Wechseljahre und so^^)
Wenn Sie mit 19 Jahren als SaZ 17 zur Bundeswehr kommen, dürften Sie mit 36 Jahren in "besten Alter" und vom Klimakterium noch weit weg sein ;) !
Ich wäre allerdings nicht 19, sondern 23.
Außerdem ist Mitte/Ende 30 reiflich spät für das erste Kind.
- Meine Meinung.
Natürlich ist es nicht "toll" als Soldat in den Einsatz zu müssen. Aber es gehört nun einmal zu dem Berufsbild dazu.
Und dessen muss man sich einfach vorher bewusst sein. Alles Andere ist Beruf verfehlt.
Tja, auch hier zeigt die Praxis, dass wir die SOLL-Stärke der Bundeswehr mehr als halbieren würden, wenn wir alle, die nicht so denken, morgen hinauswerfen würden ;) !
Unter den Sanitätsoffizieren herrscht die größte Quote an Frauen in der Bundeswehr. Sehr viel werden davon auch Mutter und viele gehen auch in den Einsatz, wenn sie Mutter sind.
Dabei zeigt sich, dass sich der genaue Zeitpunkt einer Schwagerschaft eh nicht planen lässt.
Viele werden allerdings nach dem Studium Mutter.
Ebenso gehen die wenigsten SanOffz Ärzte für die vollen Kontingente in den Einsatz. Da wird regelhaft gesplittet.
In der Zeit passt dann halt der Vater, Großeltern, oder andere Bezugspersonen auf das Kind auf. Klappt ja auch meistens.
Auf Alleinerziehende wird in der Regel auch Rücksicht genommen- sei es durch größern Vorlauf, bevorzugter Einsatz auf Dienstposten mit Splitmöglichkeit,je nach Umständen auch Wahl des Einsatzlandes etc.
Glaub mir- Mütter packt in der Bundeswehr in der Regel keiner an.
Wenn ne Mutter sagt, dass sie nicht nach Afghanistan will, weil ihr Kind damit nen Problem hat, dann geht sie oft auch nicht.
Zitat von: ulli76 am 12. April 2012, 20:16:15Glaub mir- Mütter packt in der Bundeswehr in der Regel keiner an.
Ulli :D !!! Ich schmeiss mich wech :D !!! Les Dir bitte nochmal durch, was Du da abgelassen hast ;) !
P.S.: In der Regel tragen die Germanen rote Bärte :D !
Du Ferkel du- man kann es auch so lesen, wie ich es gemeint hab.
(Aber deine Gedanken sind ja gar nicht so unzutreffend)
;D
Eine weitere Frage möchte ich noch anschließen:
Wie oft ziehen SanOffz denn bei der Bundeswehr um?
Werden wünsche beachtet?
Oder ist es die Regel, dass man ständig umzieht?
Wieder eine Frage, die sich in der Pauschalität, mit der sie gestellt ist, nicht beantworten lässt ;) !
Ein SanOffz / SanStOffz Arzt wird nach der Approbation mehrere Stationen durchlaufen, zum einen als Truppenarzt (= Hausarzt für die Soldaten am Standort!), zum anderen am Krankenhaus, um dort anrechnungsfähige Zeiten für eine Facharzt-Weiterbildung zu absolvieren. Wer wo eingesetzt wird, plant das Personalamt der Bundeswehr, aber der Soldat kann diese Planung z. B. durch gute Leistungen ein wenig beeinflussen. Heisst im Klartext, wer besser ist als andere hat ein wenig mehr "freie Auswahl" ;) !
Wo die Bundeswehrkrankenhäuser sind, finden Sie auf der Homepage des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Truppenärzte gibt es an nahezu jedem Standort! Somit ist von "l ombelico del mondo" bis zum "A.... der Welt" alles drin ;) !
Hm-lass mich mal überlegen:
6 Standorte, ca. 10 Lehrgänge, ca. 10x Unterstützung von Fremdeinheiten, 2 Einsätze- innerhalb von 5 Jahren.
Noch Fragen (ok, war natürlich nicht jedes Mal mit nem Umzug verbunden.)
:o
Danke für die Antworten.
Besonders danke an Ulli.
Mir ist da doch noch die ein oder andere Frage gekommen:
@Ulli oder auch andere San Offz:
Würdet ihr es wieder tun? Also überwiegen für euch die Vorteile des Beruflichen über die Nachteile (z.B. das mit dem Facharzt)?
Und noch etwas anderes:
Wenn ich sportliche Erfolge nachweisen kann, wie z.B. das DSA, nützt mir dies?
Bei meiner Bewerbung wird es auf eine Einzelfallentscheidung rauslaufen, da ich nicht das beste Abi hatte. Allerdings eine medizinische Ausbildung mache und schon einmal eine Offizierseignung mit sehr guten Werten erreicht habe (war allerdings Truppdienst).
Mir ist bewusst, dass es bei den Medizinern am wenigsten auf das Körperliche ankommt. Aber bringt mir das vielleicht den ein oder anderen Punkt im Direktvergleich mit anderen Bewerbern?
Nein, das Sportabzeichen wird dir nicht weiterhelfen. Du machst ja eh den PFT.
Ja, ich würde es wieder machen- ich hab ja meinen Wunschfacharzt bekommen und mir machen ja auch die grünen Anteile Spass.
Ein schlechtes Abi kann allerdings schon ein KO-Kriterium sein. Die Bundeswehr hat ja ein Interesse daran, dass du das Studium erfolgreich abschließt. Eine medizinische Ausbildung bringt da nicht unbedingt die Voraussetzungen für, weil die Wissensvermittlung ganz anders ist.
Ja, das ist mir leider bewusst.
Ich hatte mich telefonisch mit einem Oberstleutnant der OPZ zu diesem Thema auseinander gesetzt.
Er meinte, dass es wahrscheinlich nicht klappt, aber nicht unmöglich sei.
Eben Einzelfallentscheidung.
Möchte es natürlich trotzdem probieren.
Gibt es denn etwas das mir nützlich sein könnte?
(Hätte ich damals nicht den Feldwebelplatz bekommen, hätte ich das ABI nicht so schleifen lassen :(
Aber Einsicht kam leider zu spät. Möchte Nichts anderes mehr machen. Definitiv.
Aber da ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.)
Das es da keine Verwechslung gibt:
Ja ich war in der OPZ und ja ich habe eine sehr gute Offizierseignung erhalten.
Allerdings eine nicht so gute Studieneignung (auch wenn sie vorhanden war/ist).
Habe mich deswegen für eine FW Stelle entschieden gehabt.
Ein kleiner Nachtrag:
Sollte eine Soldatin Familie haben, d.h. Mann und Kinder, wird dann darauf ein wenig Rücksicht genommen zwecks Umzüge?
Auch bei Soldaten, die Familie haben, also Frau und Kinder, wird nach Möglichkeit und nach Abwägung vorgebrachter Gründe Rücksicht genommen. Aber das ist eben nicht immer und in jedem Fall möglich. Wer sich als SaZ verpflichtet, muss damit rechnen, bundesweit versetzt zu werden - auch gegen seinen Willen und mehrmals während seiner Dienstzeit. Aber das wissen Sie ja sicherlich.
Nachtrag: theoretisch wird bei Soldatinnen mit Mann und Kindern genau so wenig Rücksicht genommen (oder genau so viel...) wie bei Soldaten mit Frau und Kindern ;)
Ich habe natürlich nicht beabsichtigt einen Unterschied zwischen Vätern und Müttern gemacht ::) :P
Ich denke zu dem Thema mit den Umzügen, dass es nachvollziehbar ist mit Kinder 1-2 Mal in der Dienstzeit umzuziehen, aber mit Familie 3 und mehrere Male umziehen zu müssen würde ich persönlich als unzumutbar empfinden.
weil mehrere Leute dabei sind?
Da ist es unverantwortlicher, wenn z.B. pflegebedürftige Angehörige sind, die nicht umziehen können, da nimmt der Bund ja auch Rücksicht.
Aber wie gesagt, es ist nicht veränderbar :(
Ich persönlich finde 3 mal um ziehn gar nicht mal so viel.
Ich hab zwar HF in meiner Einheit die sind locker über das 10. Dienstjahr hinaus und waren immer Heimatnah am gleichen Standort. Lehrgäge und sowas logischerweise mal ausgenommen.
Ich kenn aber auch die anderen Beispiele die in 10 Jahren alle 2-3 Jahre den Standort gewechselt haben, dies aber meist aus freiwilligem Anlass.
Bei den Feldwebeln soll es ja eigentlich auch so sein das diese auf der eingeplanten Stelle recht lange Stehzeiten haben können und auf der Einstellungsstelle sogar BS werden können und quasi vom F bis zum OSF bleiben können. Wobei ich sagen muss ich weiss gar nicht ob sich da jetzt in den letzten Monaten irgendwas geändert hat!?
Ich könnte mir allerdings nicht vorstellen ewigkeiten auf meinem Dienstposten zu sitzen und würde da aufjedenfall eine Versetzung vor ziehn auch wenn das heisst das man um ziehn oder pendeln muss. Wobei ich ja jetzt auch pendel also ist das ja eigentlich völlig schnuppe.
In meiner Einheit sind echt viele Soldaten die Heimatnah sind und das ohne Umzug. Wenn man jetzt die Umzieher mit dazu rechnet würde ich fast sagen das bei uns mindestens 80% im Umkreis 100km der Kaserne wohnen und somit jeden Tag zu Hause sind.
P.S. Bin ich blind oder wieso seh ich den Edit button nicht mehr ??
PP.S. Ich hab grad erst gesehn das es um die Offizierslaufbahn geht, dann viel Spass beim "quer durch die Republik versetzten lassen".
Zitat von: Rollo83 am 10. Juli 2012, 10:10:04
P.S. Bin ich blind oder wieso seh ich den Edit button nicht mehr ??
PP.S. Ich hab grad erst gesehn das es um die Offizierslaufbahn geht, dann viel Spass beim "quer durch die Republik versetzten lassen".
Nein, bist du nicht, der wurde wegrationalisiert. :D
Zitat von: KlausP am 10. Juli 2012, 10:36:43
Nein, bist du nicht, der wurde wegrationalisiert. :D
Wir alle müssen sparen, uns einschränken und nachhaltig mit kleinem CO
2 footprint leben.
Indem wir den Edit-Button eingespart haben, wurde zweieinhalb kulleräugigen Kindern in Absurdistan ein besseres Leben ermöglicht.
Mhh aber so werden doch dann mehr Beiträge geschrieben wenn man nicht editieren kann und somit wird mehr (wie nennt man das noch mal den Platz auf dem Server) benötigt oder seh ich das falsch. Wird da nicht am falschen Ende gespart. ;)
Wenn der Platz voll ist rollen wir die Beiträge von hinten wieder auf und sie werden überschrieben ;D