Ohne Tucholsky zitieren zu wollen, aber kann mir irgendjemand einen vernünftigen Grund nennen, warum ein Mensch Soldat werden möchte? Habe gerade "Mut zur Wahrheit" gesehen und es kam mir dabei fast hoch.
Ich war Rettungssanitäter im Zivildienst und habe gelernt, dass man sich bspw. im Straßenverkehr vordrängeln darf, wenn man Mitmenschen in Lebensgefahr helfen möchte.
Ich habe die Verzweiflung von Familien gesehen, die den Vater verloren haben.
Ich habe Menschen erlebt, die andere zu Tode gefahren haben.
Ich habe Verletzungen gesehen, die nie wieder heilen.
...
Und ich habe eine Mutter erlebt, die ihren gerade verstorbenen Säugling durch die Wohnung getragen hat und vor innerem Schmerz nicht einmal in der Lage war zu weinen.
Ich habe 15 Monate lang jeden Tag bestätigt bekommen, warum die Wehrdienstverweigerung zu den besten Entscheidungen meines Lebens gehört.
Warum Soldat werden und beruflich Menschen töten?
Zitat von: Zivi 1992 am 02. Oktober 2012, 00:07:30
Ohne Tucholsky zitieren zu wollen, aber kann mir irgendjemand einen vernünftigen Grund nennen, warum ein Mensch Soldat werden möchte?
Zum Erhalt unserer Gesellschaft, unseres Staates und unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung. All das lässt sich nicht kaufen, sondern nur mit sichern, wenn man bereit ist dafür zu kämpfen. Siehe dazu: Menscheitsgeschichte und aktuelle weltpolitische Sicherheitslage.
Zitat von: Zivi 1992 am 02. Oktober 2012, 00:07:30
Habe gerade "Mut zur Wahrheit" gesehen und es kam mir dabei fast hoch.
So ging es mir auch schon bei einigen Filmen. Aber was hat eine beliebige Hollywoodproduktion mit dem Thema zu tun? ;)
Zitat von: Zivi 1992 am 02. Oktober 2012, 00:07:30
Ich war Rettungssanitäter im Zivildienst und habe gelernt, dass man sich bspw. im Straßenverkehr vordrängeln darf, wenn man Mitmenschen in Lebensgefahr helfen möchte.
Ich habe die Verzweiflung von Familien gesehen, die den Vater verloren haben.
Ich habe Menschen erlebt, die andere zu Tode gefahren haben.
Ich habe Verletzungen gesehen, die nie wieder heilen.
...
Und ich habe eine Mutter erlebt, die ihren gerade verstorbenen Säugling durch die Wohnung getragen hat und vor innerem Schmerz nicht einmal in der Lage war zu weinen.
Und wenn es keine Soldaten gibt, die ihr Leben für den Schutz unserer Gesellschaft und unserer Bürger einsetzen, dann würdest du über kurz oder lang Verzweifelung, Tod, Verletzung und Schmerz erleben, weil es irgendwelchen Mächten auf dieser Welt wegen [hier beliebigen Grund entspringend aus menschlicher Niedertracht einsetzen] gerade gefällt hier einzufallen, zu plündern, rauben, vergewaltigen und zu morden.
Aber tatsächlich verstehen das viele Menschen in unserer vollkasko weichgespülten rosa Sonnebrillen Welt erst, wenn sie etwas haben, was sie verlieren können: Haus, Heim, Ehepartner, Kinder.
Einige werden es nie verstehen. Aber um auch die Unbelehrbaren zu schützen hat unser Staat das Grundgesetz. :)
Gruß Andi
ZitatWarum Soldat werden und beruflich Menschen töten?
Was ein Zufall, ich habe auch grade was gelesen bei dem es mir fast hochgekommen wäre ::). Ich verkneife mir meinen laienhaften Kommentar und bin sehr gespannt was hier passiert :-X.
Also aus meiner Sicht; kann für Sie Merkwürdig sein, aber ist ja auch meine:
Also bin 18 Jahre alt und finde das, dass was man bei der Bundeswehr lernen kann, auch im eigen Leben weiter bringen kann. Auch ist die Bundeswehr eine Möglichkeit für Patrioten ihre Gesinnung nützlich zu leben. Auch lernt man das aus Macht auch Verantwortung resutiert. Jetzt kann man sich fragen "Welche Macht denn?", aber schon die Möglichkeit mit einer Waffe einen anderen Menschen zu verletzen, bedeutet große Macht in eigenen Händen. Das Mass aller Dinge ist es kontroliert und Bewusst zu Handeln. Ausserdem kann man der Gesellschaft auch etwas zurückgeben, denn so wie wir Alle in Deutschland leben, ist es nicht überall auf der Welt.
So wie ich aus Ihren Ausführungen entnehme, gab es zur Ihrer zeit noch die Wehrpflicht, heute nicht mehr. Zugegebener massen gibt es den Wiederpart für den FWD oder SaZ, des Freiwillige-soziale-Jahr, aber für mich persönlich gäb es nur die Möglichkeit mich zu den Leuten zu setzen und zu Reden oder Fahrdienst zu machen, was mir bei der Bundeswehr aber auch passieren kan.
Und ich glaube nicht, dass in Deutschland Einer der offen zugibt zur Bundeswehr zu gehen um zu töten, auch nur im geringsten eine Chance hat in die Bundeswehr zu kommen. Eigendlich sollte doch der gezielte und schafte Schuss das letzte Mittel der Wahl wahl sein, und dann heißt ein Schuss ja auch nicht gleich den Tod des Anderen.
Wie gesagt aus meiner Schicht.
BeLin
Zu Anfang mal eine Frage : Wie kommen sie auf die Idee das ein soldat beruflich Menschen tötet ?
Jeder der in Deutschland Soldat wir entscheidet sich nicht dazu Menschen zu töten sondern "Das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen" (Auch ihr Recht darauf den Wehrdienst zu verweigern verteidigt die Bundeswehr). Das kann eben auch beinhalten Leute die "Das Recht und die Freiheit des ...." bedrohen im Ernstfall töten zu müssen.
Meine persönlichen Gründe waren zum einen
DER WICHTIGSTE
- wir bekommen viel vom deutschen Staat (Sicherheit, Gesundheitsfürsorge und und und...) und ich wollte dort etwas zurück geben. Ich bin mir aber auch bewusst das man das auf viele Arten machen kann , ich habe mich für die Bundeswehr entschieden was den Grund hat das ich eben zivil schon im THW war und mal was anderes kennenlernen wollte
andere Gründe:
-die möglichkeit eine "Arbeit" auszüben die einem höheren Sinn dient, als das mein Chef sich die Taschen voll stopft mit Geld.
-in meiner Umgebung haben fast alle Leute sich für den Wehrdienst entschieden und ich wolte schlichtweg mitreden :D
-mal weg von zu Hause
-guter Verdienst (hier möchte ich gerne anmerken das ich einen Beruf gelernt habe und auch hätte diesen ausüben können und auch dort ein mehr als annehmbares Gehalt bekommen hätte
P.s Ich lege jetz einfach mal zu Grunde das ich mit ihnen nicht über Sinn und Unsinn einer Armee reden muss und sie einfach an den persönlichen Beweggründen intressirt sind
Zitat von: Zivi 1992 am 02. Oktober 2012, 00:07:30
Ohne Tucholsky zitieren zu wollen, aber kann mir irgendjemand einen vernünftigen Grund nennen, warum ein Mensch Soldat werden möchte?
Zu Deinen Gunsten. Also damit realitätsferne Gutmenschen wie Du vom hohen Ross des vermeintlich moralisch überlegenen Pazifisten auf die niederen Wesen in Uniform herabgucken können.
Pazifismus ist eine parasitäre Geisteshaltung: der Pazifist kann seiner Ideologie nur folgen unter dem Schutz der (ihm wohlgesonnenen) Nicht-Pazifisten, welche ihn vor Unbill durch die ihm nicht wohlgesonnenen Nicht-Pazifisten schützen. Andernfalls wäre der Pazifist nur Opfer, er bedarf zum Überleben einer zentralen staatlichen Gewalt, die ihn schützt. Such mal im oberen Kongobecken oder Somalia, wo keine bewaffnete Staatsmacht zum Schutz der Menschen existiert, nach Pazifisten - die sind entweder tot oder Sexspielzeug. ;D
Dass der Pazifist dies nicht erkennen kann oder will, und dass er die Beschützer, von deren Handeln seine parasitäre Geisteshaltung abhängt, verachtet, wird von den Nicht-Pazifisten in Kauf genommen. Auch Geisteskranke beleidigen und attackieren ja oft ihre Pfleger, die sie trotzdem weiter pflegen.
So ist es auch mit Soldaten und Pazifisten. :)
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Sehr schön dargestellt! Dem kann ich mich nur 100%ig anschließen!
Eigentlich sind solche Threads immer wieder eine Freude, da sie mir das aufstehen um einiges amüsanter gestalten. :D
Es sollte Gefällt mir Buttons bei Beiträgen eingeführt werden, um deren Inhalt wenigstens etwas zu würdigen! ;)
@ Schlammtreiber:
... leider doch deutliche Schwächen in der Argumentation.
Ich bin (auch) Pazifist - so wie die allermeisten Soldaten (bereit zu helfen - fähig zu kämpfen).
Wir sollten hier die Gemeinsamkeiten herausstellen - Frieden (und rosa Ponys) wollen wir doch alle.
Zitatund habe gelernt, dass man sich bspw. im Straßenverkehr vordrängeln darf, wenn man Mitmenschen in Lebensgefahr helfen möchte.
Dies ist doch der Ansatzpunkt - man darf / muss auch ggf. Gewalt anwenden, um Mitmenschen in Lebensgefahr zu helfen.
Zitat von: F_K am 02. Oktober 2012, 10:23:12
Ich bin (auch) Pazifist - so wie die allermeisten Soldaten (bereit zu helfen - fähig zu kämpfen).
Nein, sorry. "Pazifist" und "Soldat" schließen sich gegenseitig aus. Du magst ja ein friedliebender Mensch sein, aber das allein reicht nicht aus für die Definition von "Pazifist".
Du magst da auch eine persönlich andere Definition des Wortes haben, die sei Dir natürlich belassen, aber ich verwende die gängige gesellschaftswissenschaftliche Auslegung.
Der TE stellt sich übrigens durch Bezugnahme auf Tucholsky selbst in die Nähe des radikalen Pazifismus ;)
ZitatNein, sorry. "Pazifist" und "Soldat" schließen sich gegenseitig aus.
Na, Pazifismus gibt es schon seit Tausenden von Jahren - vermutlich entstanden direkt nach dem ersten Krieg.
Daher gibt es im Pazifismus verschiedenste Strömungen (z. B. auch in "Grün", siehe Vollmer).
Der TE wendet letztendlich durch Nutzung des Blaulichtes GEWALT an - weil er sich mit der Strafandrohung "vordrängelt".
Ich bin nicht nur friedliebend, ich bin friedlich und für Frieden (mehr Pazifismus geht doch fast nicht).
Zitat von: F_K am 02. Oktober 2012, 10:47:42
Daher gibt es im Pazifismus verschiedenste Strömungen (...) Ich bin nicht nur friedliebend, ich bin friedlich und für Frieden (mehr Pazifismus geht doch fast nicht).
Ja, und jetzt stellen wir das Augenzwinkern ein und werden wieder ernsthaft.
Ich spreche auch Französisch und bin trotzdem kein Franzose.
Ein wichtiges Merkmal des klassischen Pazifismus welches Dir als Soldat abgeht ist der Antimilitarismus, ein weiteres wichtiges Merkmal welches Dir als Person abgeht (soweit ich das beurteilen kann) ist der Utopismus.
ZitatJa, und jetzt stellen wir das Augenzwinkern ein und werden wieder ernsthaft.
Naja, wenns sein muss.
Ernsthaft: Für Militarismus habe ich nicht viel übrig. Utopismus geht mir "ab", ich bin optimistischer Realist.
Meine Erfahrung in Diskussionen mit Pazifisten ist allerdings, dass diese sich von dem Statement "Ich bin Pazifist" schon gehörig aus dem Konzept bringen lassen - denn diese haben Ihr Konzept deutlich weniger verstanden als Du (der Du mal Soldat warst).
Zitat von: F_K am 02. Oktober 2012, 11:27:43
Ernsthaft: Für Militarismus habe ich nicht viel übrig.
Vielleicht noch ergänzend: "Antimilitarismus" richtet sich nicht nur gegen Militarismus (ANTImilitarismus) sondern gegen Militär allgemein (AntimilitarISMUS). Denn "militärisch" ist nicht gleich "militaristisch", wie auch "friedlich" nicht gleich "pazifistisch" ist... aber jetzt wird es akademisch...
ZitatMeine Erfahrung in Diskussionen mit Pazifisten ist allerdings, dass diese sich von dem Statement "Ich bin Pazifist" schon gehörig aus dem Konzept bringen lassen
Das ist meist richtig ;)
Also wenn ich mich nochmal einmischen darf.
Schön ist es wenn man nicht nur über den Eigenen sondern auch über den allgemeinen Tellerrand schaut:
Was ist ein Paszifist? Ist ja nach der weitgehenden Meinung ein Mensch der gewaltsame Ausschreitungen meidet (also gegen Krieg ist). Aber wer sich mal ein bissel vom Hochdeutschen wegbewegt und sich im Mittelhochdeutsche (Deutsch im epochalen bis späten Mittelalter) orientiert weiss, ein Pazifist ist ein nicht militärangehöriger, mittelständiger Bürger, ob er jetz Pro oder Contra Militär ist steht auf einem anderen Blatt.
Und mit dieser Erkenntnis macht auch meine Signatur mehr sinn. Ich bin nicht einer der mit allen Mitteln das militante Tun beseitigen möchte, sondern ein Angehöriger des Mittelstand der gerne ins Militär will, bzw. größten Respekt für Angehörige des Militärs hat.
Zitat von: schlammtreiber am 02. Oktober 2012, 10:36:57
Nein, sorry. "Pazifist" und "Soldat" schließen sich gegenseitig aus. Du magst ja ein friedliebender Mensch sein, aber das allein reicht nicht aus für die Definition von "Pazifist".
Du magst da auch eine persönlich andere Definition des Wortes haben, die sei Dir natürlich belassen, aber ich verwende die gängige gesellschaftswissenschaftliche Auslegung.
Ich auch - oder vielmehr die gängigen existenten Auslegungen - und da schließt sich nichts aus, weil es den "Pazifismus" so eben gar nicht gibt. Da gibt es zig Sichtweisen, Strömungen und Ansätze - schlicht weil bewusstseinserweiternde Drogen oftmals zu vielen Ideen führen, die zwar mit der Realität wenig gemein haben, dafür aber lustig sind. ;)
Und rationaler Pazifismus ist wohl fast allen Soldaten gemein, wie auch fast jedem anderen logisch denkenden Bürger.
Genauso, wie es genug Verwirrte gibt, die sich militantem Pazifismus hingeben und damit nicht nur offen behandlungsbedürftige soziopathische Sympthome zeigen, sondern darüber hinaus nicht mal in der Lage sind logisch zu durchsteigen, was sie selbst denken, wollen und tun. Aber da kommen wir dann auch schnell in den Bereich irrationaler Verschwörungstheorien, wie sie sich auch die RAF gerne zusammengezimmert hat.
Aber es ist doch schön hier endlich mal einen Pazifismusthread zu haben, der nicht gleich geschlossen werden muss. :D
Gruß Andi
PS: Vielleicht erstellt der TE ja gerade eine "wissenschaftliche" Arbeit über die Reaktionen hier für seinen nächsten Artikel in der jungen Welt: "Wie ich mich den Militaristen-Nazis stellte und sie bekehrte".
Zitat von: BeLin am 02. Oktober 2012, 11:44:24
Aber wer sich mal ein bissel vom Hochdeutschen wegbewegt und sich im Mittelhochdeutsche (Deutsch im epochalen bis späten Mittelalter) orientiert weiss, ein Pazifist ist ein nicht militärangehöriger, mittelständiger Bürger, ob er jetz Pro oder Contra Militär ist steht auf einem anderen Blatt.
Die Begriffe des "Pazifismus" und "Pazifist" kamen überhaupt erst im 19. Jahrhundert auf, als das Mittelhochdeutsche schon nicht mehr wirklich verbreitet war ;)
Zitat von: Andi am 02. Oktober 2012, 12:05:57
Aber es ist doch schön hier endlich mal einen Pazifismusthread zu haben, der nicht gleich geschlossen werden muss. :D
Reine Altersmilde, denn für gewöhnlich wird so ein Trollmüll entsprechend unserer Netiquette gleich beseitigt ;)
Und jetzt ist dieser Thread ein Tummelbecken friedliebender, sich innig umarmender, namentanzender Uniform- und Waffenfetischisten mit SM-Neigung.
Heißa und Gloria unserm allwissenden Dienstherrn. :)
Das zentrale Problem ist doch, inwiefern leisten deutsche Soldaten ihren Beitrag für Deutschland wenn sie sich am Hindukusch mit Ziegenbaronen Gefechte liefern ?
Achja ich hab vergessen das dort unsere Freiheit verteidigt wird...
Das eigene Land zu verteidigen ist eine ehrenvolle Aufgabe, aber Leute die in Afghanistan Krieg spielen wollen, machen einfach ihren Job zu dem sie niemand zwingt und haben keinen Anspruch auf Dankbarkeit von mir, weil sie schliesslich nichts für mich tun.
Zitatmachen einfach ihren Job zu dem sie niemand zwingt und haben keinen Anspruch auf Dankbarkeit von mir, weil sie schliesslich nichts für mich tun.
Diese extrem kurzsichtige Betrachtungsweise ist leider typisch für die bequeme deutsche Gesellschaft, die meint, alle Konflikte der Welt wären weit weg und hätten nichts mit dem eigenen Leben zu tun. Die Wahrheit sieht leider anders aus.
Zitat von: Andi am 02. Oktober 2012, 12:21:41
Und jetzt ist dieser Thread ein Tummelbecken friedliebender, sich innig umarmender, namentanzender Uniform- und Waffenfetischisten mit SM-Neigung.
Smile and wave, hearts & minds, das haben wir mittlerweile gelernt... ;D
[gelöscht durch Administrator]
Zitat von: Baronetten am 02. Oktober 2012, 12:24:37
haben keinen Anspruch auf Dankbarkeit von mir
Hat irgendjemand von deinesgleichen Dankbarkeit verlangt? :o
So von RA, die sich für eine Bundeswehrkarriere bewerben will zu Zivi RS...
ZitatIch war Rettungssanitäter im Zivildienst und habe gelernt, dass man sich bspw. im Straßenverkehr vordrängeln darf, wenn man Mitmenschen in Lebensgefahr helfen möchte.
Prinzipieller Denkfehler, du darfst dich nicht vordrängeln, sondern die anderen Straßenverkehrteilnehmer sind dazu angehalten dir Platz zu machen... Vordrängeln wäre ein aggressives, deine Mitmenschen gefährdendes Verhalten was dem Wesen deiner doch so umfassenden Erfahrung als "Blaulichtheld" widersprechen würde.
ZitatIch habe die Verzweiflung von Familien gesehen, die den Vater verloren haben.
Ich habe Menschen erlebt, die andere zu Tode gefahren haben.
Ich habe Verletzungen gesehen, die nie wieder heilen.
...
Und ich habe eine Mutter erlebt, die ihren gerade verstorbenen Säugling durch die Wohnung getragen hat und vor innerem Schmerz nicht einmal in der Lage war zu weinen.
Ganz ehrlich mir widerstrebt es nahezu dies zu kommentieren. Was hier beschrieben wird entspricht ca. 2% der eigentlichen Aufgaben eines RDlers, dies als Querschnitt an Einsatzbildern zu nehmen, wäre wie zu behaupten das der Alltag eines Soldaten daraus besteht, mit einer Waffe wedelnd durch die Gegend zu rennen.
Es ist immer ein gutes Gefühl wenn man einem Patienten helfen kann, wenn man vielleicht das Zünglein an der Waage war, das verhindert hat, dass der Patient bleibende Schäden erleidet/ verstirbt. Trotz allem funktioniert unser Rettungsdienstsystem und der Rest der BRD nur so lange wie wir eine Sozialdemokratie sind und bleiben und da kommt die Bundeswehr ins Spiel. Die Menschen, die du hier so nonchalant mit Berufskillern vergleichst sind dazu da unser Land und unsere Freiheit, Familien etc zu schützen.
Evtl. ist dies ja ein Grund Soldat zu werden.
Für mich aufjeden Fall war dies der Grund wieso ich mich entschieden habe mich für eine Karriere bei der Bundeswehr zu bewerben. Selbst mein Vater der wirklich ein Pazifist der ersten Stunde ist hat seinen Wehrdienst geleistet, weil er zwar nicht mit dem Militär aber mit dem Gedanken dahinter übereinstimmt.
And by the way, wenn du mal einen Einsatz hast bei dem dir ein psychiatrischer Patient eine Waffe unter die Nase hält, bist auch du froh wenn ein bewaffneter Polizist plötzlich neben dir steht. ;)
Zitat von: Leonie am 02. Oktober 2012, 14:23:15
so lange wie wir eine Sozialdemokratie sind und bleiben
:o
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P.S.: was gemeint war, ist schon klar ;)
Zitat von: Zivi 1992 am 02. Oktober 2012, 00:07:30
Und ich habe eine Mutter erlebt, die ihren gerade verstorbenen Säugling durch die Wohnung getragen hat und vor innerem Schmerz nicht einmal in der Lage war zu weinen.
Diesen einen Satz müsste ich dir derart heftig um die Ohren hauen, dass du nie wieder auf den Gedanken kommst, ihn gegen Menschen zu verwenden, die in Konflikt- und Kriegsgebieten das Recht von Müttern verteidigen, ihre Kinder ohne Gefahr für Leib und Leben großziehen zu können. Das ist Arbeit für Polizei oder Militär. Dass unsere Soldaten dazu einen wesentlichen Beitrag leisten ist mir sehr recht.
Du hättest deine Zeit anders verwenden sollen als friedliebende Menschen durch Phrasendrescherei zu beleidigen.
btw: @ schlammi
Herr Steinbrück will es versuchen...
Bleibt ruhig Kameraden.
Wir haben einen Eid geleistet. Leider auch für solche De****
,,Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst."
Voltaire
Ohne jetzt hier 3 Seiten auszufüllen: Jeder der am Beruf des Soldaten heutzutage zweifelt, sollte sich ganz einfach mal die Geschichte des 18. Und 19. Jahrhunderts angucken v.a. abschließend die Westintegration!
Ich kann mich nur deutlich den Ausführungen von Schlammtreiber anschließen!
BTW: Semper Communis!
Eine Sozial-Demokratie?
Damit ist die Diskussion schon beendet.
Du solltest dich erstmal mit politischen Strömungen und Ideologien auseinandersetzen bevor du deine Meinung niederschreibst. Aus dem einfachen Grund weil du nichts weißt.
Zum Einstieg: Wir leben in einer repräsentativen Demokratie sowie in einer sozialen Marktwirtschaft, in einem Rechtsstaat und Sozialstaat.
Wenn du noch nicht von der Arbeit der Bundeswehr überzeugt bist: Schau dir die Methoden der Islamisten an. Steinigungen, hinrichten durch Köpfen usw. Sag mir jetzt nicht das die Muslime das wollen oder sonstiges. Ich bin selber Muslim und verabscheue
Jede Form von Religiösem Fanatismus.
Wir können froh sein das in Deutschland kein Anschlag a la New York und Madrid geschehen ist. Das nicht noch mehr Mütter um
Ihre Kinder weinen liegt allein an den Soldaten.
Aber Es wird einem vornherein klar sein, dass als Soldat ihre Arbeit in Deutschland nicht gewürdigt wird wie es sein sollte.
ich find den Ausdruck, dass ein Soldat "beruflich Menschen tötet" sehr voreingenommen und von daher misch ich mich gar nicht mit ein dieses mal.
aber @schlammi: deine Pony ist mal wieder so wunderschön :D
wir wissen ja alle, dass du sie liebst und deswegen hier auch noch eins in extra groß. HAVE FUN ;D :
(http://fc08.deviantart.net/fs70/f/2010/317/3/3/my_little_pony_by_caperuza-d32suoo.jpg)
Mist- als Soldat töte ich beruflich Menschen und als Arzt begehe ich so gut wie täglich gefährliche Körperverletzungen.
Also- Augen auf bei der Berufswahl!
Ja, ulli76, Du hast es doppelt erwischt... Aber um es wieder gut zu machen heilst Du ja auch ab und zu wieder mal einen. Das gleicht sich wieder aus! ;)
Bundeswehrarzt und heilen, waren das nicht zwei Sachen die sich untereinander ausschließen?
*duck und weg*
Gesendet von meinem Nexus 7 mit Tapatalk 2
Kann nicht sein- so wie meine Terminliste aussieht, muss ich nen Wunderheiler sein ;-)
auf jeden fall ein oxymoron ;D
Obacht- früher oder später kommt ihr alle mit euern Wehwehchen zu mir.
Oder auch wegen ner Tauglichkeit...
war ja auch nur ein spaß ulli. :)
ja das mit der Tauglichkeit wäre tatsächlich nicht auszuschließen da ich die ja eh noch vor mir habe :)
Zitat von: GaryLee am 03. Oktober 2012, 08:11:35
ich find den Ausdruck, dass ein Soldat "beruflich Menschen tötet" sehr voreingenommen und von daher misch ich mich gar nicht mit ein dieses mal.
Was macht den ein Soldat beruflich im Kampfeinsatz.
Sicher net mit Wattebällchen werfen....
Zitat von: Flexscan am 04. Oktober 2012, 16:14:43
Sicher net mit Wattebällchen werfen....
Kommt auf die ROE an ;)
Er macht sie kampfunfähig.
Also irgendwie ist doch die Frage berechtigt und ich glaube im zweiten oder dritten Post schon beantwortet worden, also zumindest habe ich mich für die Bundeswehr entschieden um unseren tollen Staat zu schützen. Genauso denke ich das die deppen die meinen Sie dürften just for fun in Afghanistan rumballern gar nicht erst aufgenommen werden. Das die Bundeswehr in Deutschland einen so schlechten Ruf hat, kann ich nicht nachvollziehen, aber es ist schon etwas erklärbar was in einigen Köpfen der Leute vorgeht: Bundeswehr = nachfolger der Wehrmacht, Wehrmacht = zweiter Weltkrieg
Aber wer sich mit der entstehung unserer Bundeswehr auseinander setzt wird feststellen wozu sie da ist, das ist auch ganz klar im Grundgesetz festgehalten insbesondere sollten wir alle dafür sein das unsere BRD so bleibt wie die ist und um dieses zu Schützen ist u. a. die Bundeswehr da:
Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr im Innern ergibt sich gemäß Art. 87a Abs. 4 GG in Verbindung mit Art. 91 Abs. 2 GG aus der Gefährdung des Bestands der Bundesrepublik in der Form, wie ihn das Grundgesetz vorsieht. Dies umfasst zum einen eine Bedrohung der Existenz des Bundes oder eines Landes oder aber auch der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.
Dieser Passus als solches ist seid der Gründung vorhanden, natürlich kamen noch mehr hinzu, so das es auch übertragbar ist auf unsere Verbündeten ect. Abergrundsätzlich würde ich dazu mal Raten die Biografie von Helmut Schmidt zu lesen.
Wie schön es doch ist, wenn man sich den ersten Beitrag hier durchliest, daraufhin die Antworten durchstöbert und nach alle diesen Worten nochmal um einiges sicherer ist warum man diesen Beruf gewählt hat. Ich bin stolz,dass ich dienen darf und lasse mich auch sicher nicht von solchen Beiträgen, die der Author dieses Themas geschrieben hat abschrecken. Danke Kameraden das ihr mir mit euren Beiträgen nochmal schriftlich vor Augen geführt habt wieso ich diesen Beruf gewählt habe.