Hallo,
Ich hätte da einige Fragen, vorallem weil ich noch nicht einmal die Mittlere Reife errungen habe und ich zum Beruf einige Fragen habe. Würde mich freuen wenn Sie mir diese beantworten könnten. Dann fangen wir ja gleich mal an:
1. Ich gehe zur Zeit in die 9. Klasse einer Realschule nahe München, heisse Manuel und bin kürzlich 15 Jahre alt geworden. Ich interessiere mich sehr für den Beruf Ingenieur und würde da gerne im Bereich militärische Flugzeuge was machen. Flugzeugingenieur eben. Meine schulische Ausbildung in der Zukunft habe ich folgendermaßen vor Augen:
- Realschulabschluss mit sehr guten Noten, ich werde mich reinhängen.
- Danach 3 jährige Schulausbildung an einer Fachhochschule um dort mein Abitur zu machen - mit ebenfalls Noten die so gut sind wie es mir eben möglich sein wird.
So und wenn ich diese Sachen hätte..was jetzt?
1.Was muss ein Flugzeugingenieur bei der BW so machen? Gibt es da spezielle Bereiche für Jets, Helikopter etc oder ist es allgemein?
2. Wenn ich mein Abi hab, was muss ich tun? Mich bei der BW bewerben? Um einen Studienplatz oder..? Oder gleich an eine Uni gehen und da studieren?Ihr seht ich bin verständlich noch unerfahren im Berufswesen.
3. Was muss ich denn studieren? Ich bin in Mathe...naja also ich würde meine Fähigkeiten in Mathe auf eine Note zwischen 2 und 3 einschätzen. Bin ganz gut in Geometrie, jeder hat ja so seine Mankos und guten Stellen in einem Fach. In Physik. Nun ja wir lernen gerade die Elektrizitätslehre und ich muss sagen ich komme sehr gut zurecht. Formeln auswendig lernen etc kann ich gut...in physik würde ich eher zu 2 tendieren. In Englisch, weiss nicht ob das wichtig ist für diesen Beruf, bin ich wirklich sehr gut, Klassenbester...würde 1 sagen. In IT (Informationstechnologie, Computerwesen) bin ich ebenfalls sehr gut, 1-2. Chemie...najaa hab nicht wirklich probleme in dem fach...würde sagen 2-3. Ich lerne nicht wirklich viel, ich lerne eigentlich nur sehr krass wenn meine Abschlussprüf. kommt und beim Abitur/Studium möcht ich mich auch reinhängen.
4. Muss man auch Wehrdienst leisten?? Also ich hab die Vorstellung, dass ein Flugzeuging. Flugzeuge reparieren bzw. verbessern soll. Also muss der nicht Wehrdienst leisten?
5. Uniform?
6. Studium an einer Bw Uni oder normalen? Macht das Unterschied? Gehen beide?
7. Verdienst ca.?
8. Studiumlänge? Wann kann ich anfangen mit dem "Trust me im an Engineer"?
9. Ist das Studium schwer? Könnt ihr mir Beispiele machen was man da so können muss?
10. Gibt es irgendeine Verpflichtungszeit?
Ihr müsst mir nicht alle Fragen beantworten, ist viel Arbeit ich weiss, ich würde mich bereits um eine teilweise Beantwortung freuen. Ebenfalls freuen würde ich mich wenn ein Flugzeugingenieur bei der BW selbst hier antworten würde.
Danke jetzt schonmal,
Manu
Richtungsweisende Frage: willst du denn Offizier (z.B. im technischen Dienst) werden oder Flugzeugingenieur?
Hallo Manuel,
3 jährige Schulausbildung an einer Fachhochschule ist nicht möglich.
Also entweder eine 3-jährige Berufsfachschule mit gymnasialer Oberstufe (berufliches Gymnasium oder wie das im Freistaat auch immer heißt oder "normales" Abitur an einem Gymnasium. Je nach Bundesland gibt es auch Höhere Berufsfachschule mit Ausbildung zum technisches Assistenten und gleichzeitigem Erwerb der Fachhochschulreife.
Im letzten Jahr vor dem Abitur oder ggf. im letzten Jahr vor der Fachhochschulreife machst Du nach den Sommerferien einen Termin beim zuständigen Karriereberater. Der erklärt Dir dann das Bewerbungsverfahren für eine Offizierslaufbahn mit Studium. Flugzeugingenieur heißt amtlich "Master/Bachelor of Engineering/Science Luft- und Raumfahrttechnik" (LRT) ;)
Was Du studieren musst, übersetze ich mal mit Welche Fächer kommen dran?: Gebe einfach mal "Studium Luft- und Raumfahrttechnik" ein. Da gibt es Studienpläne und Modulbeschreibungen. Da sind üblicherweise auch die einzelnen Themengebiete genannt.
Regelstudienzeit an den Universitäten der Bundeswehr sind 4 Jahre mit Trimestern, statt Semestern an einer zivilen Uni/FH.
Regelverpflichtungszeit für den Offizier mit Studium derzeit 13 Jahre
Grundsätzlich sollte man mal Ingenieur-Student Mathematik und Naturwissenschaften mögen und gerne lernen.
Grundsätzlich ist auch ein Ingenieur bei der Bundeswehr erst einmal Offizier und dann Ingenieur :) und trägt dann auch Uniform ...
Das ist komisch, denn meines Wissens nach kann man in den FoS in meiner Umgebung 3 Jahre machen, nachdem man die Real abgeschlossen hat, 2 Jahre fürs Fachabi 3 Jahre fürs Gesamte Abi. Bist du sicher das das nicht stimmen kann?
Zu der Frage ob ich Offizier werden möchte..nun ich weiss gar nicht so sehr was dies ist, ich möchte eben kein Soldat sein der an der Front kämpft, sondern ganz normaler Flugzeugingenieur.
Muss man an eine Bw Uni? Oder geht auch eine zivile? Luft und Raumfahrttechnik wird meines Wissens nach ja auch an zivilen Unis gelehrt. Die Plätze an Bw Unis sind ja sehr begehrt und sind schwer zu kriegen, deshalb frag ich einfach mal.
Lieg ich denn richtig mit den Aufgabenbereichen des Flugzeugingenieurs? Ich möchte Flugzeuge reparieren bzw. verbessern, also direkt mit diesen in Kontakt sein.
Luft und Raumfahrttechnik soll sehr schwer sein, was wird da so gelehrt weiss das jemand? Ich google gleich mal.
Mathe..ist jetzt kein Fach was mir sehr viel Spass macht, wenn ich ein Thema schön verstehe usw. das macht mir Spass, aber naja wenn ichs so weit schaffe werde ich eh sehr viel lernen, damit ichs schnell hinter mir hab :D Naturwissenschaften finde ich interessant, ist ja schonmal gut. Lernen tu ich auch gern also ist nicht so das es mich ankotzt.
Also als ziviler Ingenieur gehts nicht? Oder..? Also muss man Offizier werden?
Und weiss jemand etwas über den Verdienst? Ingenieure sollen ja ganz gut verdienen hab ich gehört, und vorallem gefragt sein.
Mfg
Manu :)
Ach schhhhh...ade falsch gepostet, nicht beachten bitte.
Ich hab die beiden Threads mal wieder zusammengeführt.
Die Frage ist eher, ob du lieber direkt am Luftfahrzeug rumschrauben willst. Das machen vor allem die Luftfahrzeugmechaniker.
Oder, ob du lieber Ingenieur mit Studium und später dann eher organisatorischen Aufgaben werden willst.
Dankeschön!
Eben das möchte ich rausfinden. In welchen dieser beiden Berufe verdient man mehr? Klar Verdienst ist nicht alles, ist mir allerdings schon wichtig.
Was gehört denn zu den Aufgaben eines Flugzeugingenieurs?
Ich möchte mit dem Flugzeug schon in Kontakt sein, also vor Ort sein, sehen was nicht stimmt bzw. defekt ist, einbauen weiss ich nicht ob das zum Aufgabenbereich eines F I gehört, wär aber schon wunderbar.
Geht das ganze auch an einer zivilen Uni? Und muss man Offizier werden um diese beiden Berufe bei der BW durchzuführen?
Organisatorische Aufgaben und praktische Aufgaben wären eben toll :)
Mfg
Manu :)
Ingenieur Luft- und Raumfahrttechnik => planerische, organisatorische und überwachende Funktionen beim Flugzeugentwurf, Flugzeugbau und Flugzeuginstandsetzung
Luftfahrzeugmechaniker und verwandte Berufe =>praktische Tätigkeit an Teilen des Luftfahrzeugs bei Flugzeugbau und Flugzeuginstandsetzung/-wartung
Zivile Tätigkeit als Ingenieur mit viel praktischer Tätigkeit am Luftfahrzeug ==> Tätigkeit beim früheren Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (heißt jetzt aber anders) an der entsprechenden WTD (wehrtechnischen Dienststelle), wobei praktisch eben mehr bedeutet, Untersuchungen und ähnlichen "Kram" zu Bauteilen und anderen Gerätschaften.
Ich hab mal hier was für dich gefunden:
http://www.studienwahl.de/de/thema-des-monats0783.htmWenn du was im militärischen Bereich im engeren Sinne machen willst, bleibt nur der Offizier mit Studium. Dafür brauchst du aber auch die allgemeine Hochschulreife. Fachhochschulreife reicht für das Fachgebiet meines Wissens nach nicht.
Als Ingenieur verdienst du natürlich mehr als als Mechaniker.
Du willst Ingenieur werden, beschreibst aber eher die praktischen Tätigkeiten eines Meisters. Z.B. in EASA gesprochen eines CAT B1 mit Prüferlaubnis oder eines CAT C (wobei letzterer auch ein Ingenieur sein kann).
Das gibts sowohl zivil als auch militärisch. Aber ehrlich gesagt ist das, was du gerne wissen willst, nicht in 3 Sätzen erklärt, sondern bedingt eine richtige Beratung, denn dafür sind die Möglichkeiten zu facettenreich.
Du solltest dir erst einmal im Klaren sein, ob du Soldat (!) werden willst. Dann können wir weiter sehen.
Um dich selbst mit Informationen zu versorgen gibts auf der Seite
www.bundeswehr-karriere.de Broschüren zum downloaden, z.B. "Offizier mit Studium".
Ich kann dir aber gleich sagen, dass ein LRT oder MschBau-Studium (und nur letzteres geht mit einem FH-Abi!) sehr hohe Anteile Mathematik beinhalten und wenn da nicht echt gut bist, wird es schwierig, eine Studieneignung für die Bundeswehr zu bekommen.
Mit einem MschBau-Studium FH kannst du auch Offz Techn. Dienst (TO) werden, dort gibt es auch PrüfOffiziere. Allerdings wird man das nicht sofort, sondern erst nach Bewährung als TO.
Also Tipps wären:
1. Bw-Broschüren lesen. Flugzeugfirmen und Airlines wegen Infomaterial löchern.
2. Arbeitsagentur Beratungsgespräch über die zivilen Möglichkeiten.
3. Ca. 1 Jahr bevor du Diensteintritt Bundeswehr haben könntest, ein Beratunsgsgespräch mit einem Karriereberater ausmachen.
4. Anhand der dir dann vorliegenden Infos eine Entscheidung treffen.
5. Bis dahin...richtig viel Spaß an Mathe gewinnen.
Zitat von: Manu10744 am 02. Mai 2013, 15:22:28
Das ist komisch, denn meines Wissens nach kann man in den FoS in meiner Umgebung 3 Jahre machen, nachdem man die Real abgeschlossen hat, 2 Jahre fürs Fachabi 3 Jahre fürs Gesamte Abi.
Das ist völlig richtig. Vielleicht hat Christoph etwas verwechselt, weil er aus einem anderen Bundesland kommt.
Aha, Danke das klärt mich schon weiter auf.
Inwiefern organisatorisch? Ich möchte Flugzeugteile bauen bzw. mich damit beschäftigen wie Flugzeuge funktionieren, da bin ich eher beim F I richtig oder? Einbauen gehört aber nicht zu den Aufgaben eines F I, liege ich da richtig?Überwachen..meinst du damit ein Flugzeug zu warten bzw. direkt nach zu sehen ob alles funktioniert?
Ja das LRT sehr viel mit Mathe zu tun hat weiss ich, nur weiss ich nicht welche Aufgaben ich da so rechnen/lösen muss, wäre gut weil ich dann wüsste worauf ich mich einstellen kann.
Und nein, ein Soldat in dem Sinne möchte ich eigentlich nicht werden.
Ja das ich mich da beraten lassen sollte ist klar, ich wollte hier anfangen Infos zu sammeln :)
Mfg
Manu
So weit ich weiss, baut die Bundeswehr Flugzeugteile nicht selber, sondern kauft die ein.
Aber wenn es dir um Flugzeugkonstruktion etc geht, dann ist Ingenieur das Richtig.
So grob kann man den Unterschied wie folgt beschreiben:
Der LfzMechaniker baut eher die Teile ein, schraubt dran rum etc. Und der Ingenieur prüft hinterher, ob alles richtig eingebaut wurde und das Ding wirklich wieder fliegen darf. Aber das ist nur eine grobe Beschreibung.
Also besteht eine der Aufgaben eines F I z.B. an einem Luftwaffenstützpunkt z.B. defekte Flugzeuge zu überprüfen? Gibt es sonst noch irgendwelche detaillierten Aufgaben eines F I?
Und kann man das ganze auch an einer zivilen Uni machen oder muss ich wirklich dafür unbedingt an eine Bw Uni?
Mfg
Manu
Und was verdient ein Flugzeugingenieur bei der BW, und kann man theoretisch mit 1 Ausbildung sowohl zivil wie z.B. Lufthansa als auch Bw mässig F I werden? Und was gibts noch so für Aufstiegmöglichkeiten?
Bei der Bundeswehr bekommst du die Dienstbezüge, die deinem Dienstgrad und deiner Erfahrungsstufe entsprechen. Dabei verdient ein Flugzeugingenieur das gleiche wie andere Offiziere mit dem gleichen Dienstgrad und der gleichen Erfahrungsstufe.
Da die Bundeswehr die passenden Studiengänge anbietet, wirst du als Offizier auch an einer Bw-Uni studieren. Das zivile Studium ist nur für Studiengänge vorgesehen, die die Bundeswehr nicht selber anbietet (z.B. Medizin, ein paar nautische Studiengänge etc.)
Wenn du bei der Bundeswehr Offizier bist dann arbeitst du natürlich nicht bei Lufthansa. Ein Seiteneinstieg mit zivilem Studium ist zwar prinzipiell möglich, aber das wird nur gemacht, wenn die Bundeswehr den Bedarf nicht durch eigene Ausbildung decken kann- ob das in deinem angestrebten Gebiet der Fall ist, weiss ich nicht.
Was meinst du mit Aufstiegsmöglichkeiten? Als Offizier kannst du Berufssoldat werden, wenn du gut genug bist und an sich kannste bis zum General befördert werden- aber das schaffen naturgemäß nur sehr, sehr wenige.
Die meisten werden aber nach 13 Jahren wieder entlassen und müssen sich zivil was suchen. Dabei kann es Probleme geben, da du ja auf militärische Maschinen spezialisiert bist und die Abläufe bei uns oft anders als im Zivilen sind.
Wie groß die Hürden da sind und wie sehr der zivile Mark gesättigt ist, weiss ich allerdings nicht.
Ich würde dir raten, mal ein Parktikum oder einen Truppenbesuch zu machen und dir das direkt anzuschauen und die Kameraden direkt zu fragen.
Den Verdienst findest du auf den Karriereseiten der Bundeswehr. Der junge Leutnant verdient natürlich weniger als der 4 Sterne General. Wenn es dir übrigens nur um die Kohle geht, solltest du vielleicht ein anderes Berufsziel verfolgen: Bankdirektor, Chefarzt, Airline Kapitän, Richter...
Ein Offizier & Ingenieur bei der Bundeswehr (Flugzeug Ingenieur gibt es übrigens nicht) überprüft keine defekten Flugzeuge, das tun die dafür ausgebildeten Techniker.
Ralf hat ja bereits sehr wertvolle Tipps gegeben. Folge einfach mal diesen Empfehlungen.
Nochmal du kannst zivil studieren was du möchtest. Luft- und Raumfahrttechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Aeronautik und und und. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind fast unbegrenzt: zivile bis zum Vorstandsvorsitzenden, militärisch bis zum Generalinspekteur der Bundeswehr. Aber erstmal Step by Step.
Wenn du als Ingenieur in erster Linie auf die rein technische Seite abzielst: Forschung, Entwicklung, Umrüstung, Instandhaltung usw. scheidet der Beruf Offizier schon fast aus.
Hier gibt es zahlreiche Alternativen. Um mal im Bereich Wehrtechnik zu bleiben: die zivile Komponenten der Bundeswehr (BAAINBw mit seinen wehrtechnischen Dienststellen, Fliegerei speziell in Manching) und die Industrie (zum Beispiel EADS oder MTU).
Der Techniker entspricht dem Handwerker, der Ingenieur dem Theoretiker. (Mal grob skizziert)
In der Zivilluftfahrt gibt es unzählige Regularien und Lizenzen bei der Arbeit an Luftfahrzeugen. Bei den Mechanikern zum Beispiel die bereits von Ralf aufgeführten EASA Freigabeberechtigungen Category A, B1 & C. Darüber hinaus kann man zunächst Fluggerätemechaniker lernen und sich zum Meister oder Techniker weiterqualifizieren.
Der typische Ingenieur schafft dagegen die Grundlagen für den Bau, die Instandhaltung, Modifikation von Flugzeugen und deren Komponenten. Zum Beispiel wird eine Tragfläche optimiert, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen oder die Genauigkeit eines Wetterradars verändert. Oder auch die Ursache für einen erhöhten Treibstoffverbrauch eines Triebwerks untersucht.
Zahlreiche Ingenieure sind allerdings auch in anderen Bereichen, wie Planung oder Leitung tätig. Diesen letzten Sektor decken auch die zum Ingenieur ausgebildeten Offiziere der Bundeswehr ab.
Was die Mathematik betrifft, würde es dir nichts bringen, beispielhafte mathematische Aufgabenstellungen zu nennen. Du hast dafür noch nicht mal die fundamentalen Grundlagen kennengelernt. (Integralrechnung zum Beispiel) Im Studium kommt dann, aufbauend auf dem Abiturstoff die Mathematik, die du für das Studium und teilweise auch später im Berufsleben brauchst. Um mal Schlagwörter zu nennen: Partitielle Differentialgleichungen, Laplace- & Fouriertransformation oder Fehlerrechnungsverfahren.
Ok Danke :)
Aber ist doch eigentlich voll doof das man nach 13 Jahren entlassen wird bzw. werden kann und dann steht man da und hat kaum chancen einen zivilen Beruf zu haben oder?
Niemand zwingt Sie dazu.
Zitat von: Manu10744 am 02. Mai 2013, 19:54:02
Aber ist doch eigentlich voll doof das man nach 13 Jahren entlassen wird bzw. werden kann und dann steht man da und hat kaum chancen einen zivilen Beruf zu haben oder?
Wieso sollte man kaum Chancen haben?
Weil, man ein Studium geschafft beim dem die Abbrecherquote 50% ist oder weil man 7 Jahre Berufserfahrung und ne Ausbildung im Bereich Menschenführung bekommen hat?
Abgesehen davon kannst das auch Zivil machen da sind die Verträge auch nicht anders. ;)
Naja ich dachte weil man auf militärisches spez. ist und wenn man dann entlassen wird was dann wie soll es beruflich weitergehen?
Und hier sind wir an der Stelle wo man mit 15 eben noch nicht alles wissen kann und "Ich dachte" oder "Ich denke" meistens der falsche Ansatz ist.
Die meisten dualen Ausbildungssysteme sind befristete Arbeitsverträge mit 10-20 Jahren eine Anspruch auf Übernahme hat man nie.
Eine Ausbildung wird niemals so fokussiert sein das du damit nichts in einem anderen Fachgebiet anfangen kannst.
Man kann eigentlich nicht erwarten das man einen Arbeitgeber fürs ganze Leben hat und meistens wäre das auch sehr langweilig
Irgendwann wird man also wieder sich umschauen was man die nächsten 10-20 Jahre machen will oder kann.
Eine ordentliche Anzahl an Offizieren im Techn Dienst will garnicht weiter machen, sondern in die zivile Wirtschaft. Also wenn die Chancen sooo schlecht wären, würden diese Offze das wohl nicht wollen
Darüber hinaus zertifiziert die Bw immer mehr Ausbildungen nach zivilen Normen. EASA ist da ein gutes Beispiel. Du bist darauf garnicht eingegangen, ich denke mal, du hast dich damit nicht beschäftigt. Denn das heißt, dass du zivile Lizenzen hast, die kannst du 1:1 übernehmen. Und ein Cat B1 oder sogar CAT C-Mann ist gefragt.
Damit wäre ich wieder bei meinen Tipps, die ich dir ans Herz gelegt habe.
Hab ja schon erwähnt das ich mich sehr schlecht auskenn, daher dieses Thema :o
Das heisst jede Ausbildung nützt einem auch in einer anderen Branche? Das klingt sehr gut.
Wenn man im Bereich Ingenieur Maschinenbau studiert, fällt darunter auch Fahrzeugmaschinerie wie von Flugzeugen?
Danke
Manu
Zitat von: Manu10744 am 02. Mai 2013, 20:41:08
Hab ja schon erwähnt das ich mich sehr schlecht auskenn, daher dieses Thema :o
Das heisst jede Ausbildung nützt einem auch in einer anderen Branche? Das klingt sehr gut.
Wenn man im Bereich Ingenieur Maschinenbau studiert, fällt darunter auch Fahrzeugmaschinerie wie von Flugzeugen?
Danke
Manu
Für dich wäre vielleicht der Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik interessanter als Maschinenbau. Während sich beide Studiengänge im Bachelor nahezu gleichen, kannst du dann im Master entsprechende Vertiefungsrichtungen wählen:
Maschinenbau:
- Energie- und Umwelttechnik
- Fahrzeugtechnik
- Mechatronik
- Produktentstehung und Logistik
Innerhalb der vier Masterstudiengänge von Maschinenbau lassen sich weitere Schwerpunkte und Vertiefungsrichtungen bilden. Bei Interesse einfach mal nach dem Master-Modulhandbuch auf der Seite der Helmut-Schmidt-Universität suchen. Flugzeugtechnik kommt aber eher wenieger vor. Aber mit einem abgeschlossenen Maschinenbaustudium sollte es trotzdem möglich sein, sich in die Aufgaben eines Luftfahrtingenieurs einzuarbeiten.
Der Master-Studiengang LRT lässt sich in folgende Schwerpunkte aufteilen:
- Luftfahrtsystemtechnik
- Aerothermodynamik
- Flugführungssysteme
- Antriebe
- Raumfahrttechnik
- Regelungstechnik
- CAE-Methoden
- Bauweisen und Werkstoffe
Bei Fragen zu Maschinenbau kann ich dir auch gerne detaillierter weiterhelfen. Die Informationen zu LRT habe ich größtenteils auch nur von der Homepage der Universität in München.
Vielen Dank für diese sehr hilfreiche Antwort!
Ja detaillierte Sachen zum Studiengang Maschinenbau wären toll!
Mfg
Manu
Hier einfach mal der Link zur Beschreibung des Maschinenbau Studiums in Hamburg das ist relativ umfangreich.
http://www.hsu-hh.de/download-1.4.1.php?brick_id=qZY59m5WuTtJO1vzIn München gibt es dann noch das FH Studium Maschinenbau mit den Vertiefungen:
Kraftfahrzeugtechnik
Luftfahrzeugtechnik
Schiffs- und Kraftwerkstechnik
Energie- und Umwelttechnik
Sicherheitstechnik
Ergänzend dazu hier noch die beiden Modulhandbücher für Bachelor und Master Maschinenbau. Darin findest du eine genaue Auflistung welche Fächer zu belegen sind, mit wie vielen Credit Points diese gewichtet werden und eine kurze Erläuterung der Anforderungen jedes einzelnen Faches:
Modulhandbuch BachelorModulhandbuch Master
Zitat von: Ralf am 02. Mai 2013, 20:39:51
Darüber hinaus zertifiziert die Bw immer mehr Ausbildungen nach zivilen Normen. EASA ist da ein gutes Beispiel. Du bist darauf garnicht eingegangen, ich denke mal, du hast dich damit nicht beschäftigt. Denn das heißt, dass du zivile Lizenzen hast, die kannst du 1:1 übernehmen. Und ein Cat B1 oder sogar CAT C-Mann ist gefragt.
Damit wäre ich wieder bei meinen Tipps, die ich dir ans Herz gelegt habe.
Vorsicht Ralf, hier bewegen wir zum einen auf Mechaniker Niveau (auch den CAT C kann jeder nach genug.Erfahrung als B Mann beantragen und in den wenigsten Firmen die Base Maintenance durchführen sind das Ingenieure), zum anderen ist das Umschreiben auch bei zivilen Mustern (A310 zum Beispiel) gar nicht so einfach. Der CAT A ist, da nicht Musterbezogen, relativ unkritisch. Beim CAT B wird sehr oft (kenne keinen Fall wo es geklappt hat) nicht das Muster für die zivile AML anerkannt. Lediglich der Grundlagenlehrgang wird vom deutschen LBA anerkannt, was einen natürlich schon ein ganzes Stück weiterbringt. Bei den neueren Mustern und Typenlehrgängen darf man gespannt sein. Vor allem falls der ein oder andere BS mal kündigt.
Mal aus Interesse: gibt es Bereiche wo ein CAT C angedacht ist? A400M vielleicht? Den die Base Maintenance macht doch die Bundeswehr doch nach meinem Kenntnisstand gar nicht selber?
Mein Beispiel war auch nicht auf die Offiziere bezogen, sondern eher als allgemeiner Hinweis gedacht, dass sich einige stut hinsichtlich der zivil nutzbaren Qualifikationen. Es gibt ja auch eine Initiative, den "Feldwebel" beruflich anerkennen zu lassen
Zu EASA, bzw. eigentlich EMAR:
Bisher planen wir nur bis B1 beim A400M aus. Aber das ist ja auch erst der Anfang.
Auf der Zeitachse werden da (wohl) alle Waffensysteme folgen.
Wollte ich nur nochmal unterstreichen, um den TE und Mitleser nicht zu sehr zu verwirren;-) Der B1/2 macht beim A400M ja auch Sinn.Bei Helikoptern würde ich das ganze ebenfalls begrüßen. Allerdings bei Eurofihter und co. sehe ich tendenziell weder Nutzen für die Streitkräfte, noch für den Soldaten.
Da bin ich mal gespannt was sich noch so tut.
Zitat von: FoxtrotUniform am 03. Mai 2013, 07:03:51
Zitat von: Ralf am 02. Mai 2013, 20:39:51
Darüber hinaus zertifiziert die Bw immer mehr Ausbildungen nach zivilen Normen. EASA ist da ein gutes Beispiel. Du bist darauf garnicht eingegangen, ich denke mal, du hast dich damit nicht beschäftigt. Denn das heißt, dass du zivile Lizenzen hast, die kannst du 1:1 übernehmen. Und ein Cat B1 oder sogar CAT C-Mann ist gefragt.
Damit wäre ich wieder bei meinen Tipps, die ich dir ans Herz gelegt habe.
... Beim CAT B wird sehr oft (kenne keinen Fall wo es geklappt hat) nicht das Muster für die zivile AML anerkannt. Lediglich der Grundlagenlehrgang wird vom deutschen LBA anerkannt, was einen natürlich schon ein ganzes Stück weiterbringt. Bei den neueren Mustern und Typenlehrgängen darf man gespannt sein. Vor allem falls der ein oder andere BS mal kündigt.
Mal aus Interesse: gibt es Bereiche wo ein CAT C angedacht ist? A400M vielleicht? Den die Base Maintenance macht doch die Bundeswehr doch nach meinem Kenntnisstand gar nicht selber?
Aus persönlichem Interesse in Erfahrung gebracht, dass es eine Stelle des LwAmtes gibt, die in Zusammenarbeit mit dem LBA, soweit möglich, eine direkte Umschreibung militärischer in zivile Berechtigungen/Lizenzen vornimmt bzw. dabei behilflich ist, soweit möglich Tle der Berechtigungen/Lizenzen anzuerkennen.
Wegen der Bearbeitungsdauer, ist da allerdings ein gewisser Atem gefragt ... Das LBA prüft da akribisch die Angaben des LwAmtes nach.
Das LBA rät allerdings dazu, im Rahmen des BfD "Refresher"-Kurse o. ä. zu besuchen bzw. ggf. mit dem potenziellen Arbeitgeber vorab Kontakt aufzunehmen, weil sich gewisse Dinge (Software/Prozesse etc.) unterscheiden können.