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Flugzeugingenieur bei der BW -Hilfe!

Begonnen von Manu10744, 02. Mai 2013, 14:38:19

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ulli76

Bei der Bundeswehr bekommst du die Dienstbezüge, die deinem Dienstgrad und deiner Erfahrungsstufe entsprechen. Dabei verdient ein Flugzeugingenieur das gleiche wie andere Offiziere mit dem gleichen Dienstgrad und der gleichen Erfahrungsstufe.

Da die Bundeswehr die passenden Studiengänge anbietet, wirst du als Offizier auch an einer Bw-Uni studieren. Das zivile Studium ist nur für Studiengänge vorgesehen, die die Bundeswehr nicht selber anbietet (z.B. Medizin, ein paar nautische Studiengänge etc.)
Wenn du bei der Bundeswehr Offizier bist dann arbeitst du natürlich nicht bei Lufthansa. Ein Seiteneinstieg mit zivilem Studium ist zwar prinzipiell möglich, aber das wird nur gemacht, wenn die Bundeswehr den Bedarf nicht durch eigene Ausbildung decken kann- ob das in deinem angestrebten Gebiet der Fall ist, weiss ich nicht.

Was meinst du mit Aufstiegsmöglichkeiten? Als Offizier kannst du Berufssoldat werden, wenn du gut genug bist und an sich kannste bis zum General befördert werden- aber das schaffen naturgemäß nur sehr, sehr wenige.

Die meisten werden aber nach 13 Jahren wieder entlassen und müssen sich zivil was suchen. Dabei kann es Probleme geben, da du ja auf militärische Maschinen spezialisiert bist und die Abläufe bei uns oft anders als im Zivilen sind.
Wie groß die Hürden da sind und wie sehr der zivile Mark gesättigt ist, weiss ich allerdings nicht.

Ich würde dir raten, mal ein Parktikum oder einen Truppenbesuch zu machen und dir das direkt anzuschauen und die Kameraden direkt zu fragen.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

FoxtrotUniform

Den Verdienst findest du auf den Karriereseiten der Bundeswehr. Der junge Leutnant verdient natürlich weniger als der 4 Sterne General. Wenn es dir übrigens nur um die Kohle geht, solltest du vielleicht ein anderes Berufsziel verfolgen: Bankdirektor, Chefarzt, Airline Kapitän, Richter...

Ein Offizier & Ingenieur bei der Bundeswehr (Flugzeug Ingenieur gibt es übrigens nicht) überprüft keine defekten Flugzeuge, das tun die dafür ausgebildeten Techniker.

Ralf hat ja bereits sehr wertvolle Tipps gegeben. Folge einfach mal diesen Empfehlungen.
Nochmal du kannst zivil studieren was du möchtest. Luft- und Raumfahrttechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Aeronautik und und und. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind fast unbegrenzt: zivile bis zum Vorstandsvorsitzenden, militärisch bis zum Generalinspekteur der Bundeswehr. Aber erstmal Step by Step.

Wenn du als Ingenieur in erster Linie auf die rein technische Seite abzielst: Forschung, Entwicklung, Umrüstung, Instandhaltung usw. scheidet der Beruf Offizier schon fast aus.
Hier gibt es zahlreiche Alternativen. Um mal im Bereich Wehrtechnik zu bleiben: die zivile Komponenten der Bundeswehr (BAAINBw mit seinen wehrtechnischen Dienststellen, Fliegerei speziell in Manching) und die Industrie (zum Beispiel EADS oder MTU).

Der Techniker entspricht dem Handwerker, der Ingenieur dem Theoretiker. (Mal grob skizziert)

In der Zivilluftfahrt gibt es unzählige Regularien und Lizenzen bei der Arbeit an Luftfahrzeugen. Bei den Mechanikern zum Beispiel die bereits von Ralf aufgeführten EASA Freigabeberechtigungen Category A, B1 & C. Darüber hinaus kann man zunächst Fluggerätemechaniker lernen und sich zum Meister oder Techniker weiterqualifizieren.

Der typische Ingenieur schafft dagegen die Grundlagen für den Bau, die Instandhaltung, Modifikation von Flugzeugen und deren Komponenten. Zum Beispiel wird eine Tragfläche optimiert, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen oder die Genauigkeit eines Wetterradars verändert. Oder auch die Ursache für einen erhöhten Treibstoffverbrauch eines Triebwerks untersucht.
Zahlreiche Ingenieure sind allerdings auch in anderen Bereichen, wie Planung oder Leitung tätig. Diesen letzten Sektor decken auch die zum Ingenieur ausgebildeten Offiziere der Bundeswehr ab.

Was die Mathematik betrifft, würde es dir nichts bringen, beispielhafte mathematische Aufgabenstellungen zu nennen. Du hast dafür noch nicht mal die fundamentalen Grundlagen kennengelernt. (Integralrechnung zum Beispiel) Im Studium kommt dann, aufbauend auf dem Abiturstoff die Mathematik, die du für das Studium und teilweise auch später im Berufsleben brauchst. Um mal Schlagwörter zu nennen: Partitielle Differentialgleichungen, Laplace- & Fouriertransformation oder Fehlerrechnungsverfahren.


Hochmut kommt vor dem Fall  ::)


Manu10744

Aber ist doch eigentlich voll doof das man nach 13 Jahren entlassen wird bzw. werden kann und dann steht man da und hat kaum chancen einen zivilen Beruf zu haben oder?

KlausP

StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Lu Ziffer

Zitat von: Manu10744 am 02. Mai 2013, 19:54:02
Aber ist doch eigentlich voll doof das man nach 13 Jahren entlassen wird bzw. werden kann und dann steht man da und hat kaum chancen einen zivilen Beruf zu haben oder?
Wieso sollte man kaum Chancen haben?
Weil, man ein Studium geschafft beim dem die Abbrecherquote 50% ist oder weil man 7 Jahre Berufserfahrung und ne Ausbildung im Bereich Menschenführung bekommen hat?

Abgesehen davon kannst das auch Zivil machen da sind die Verträge auch nicht anders.  ;)

Manu10744

Naja ich dachte weil man auf militärisches spez. ist und wenn man dann entlassen wird was dann wie soll es beruflich weitergehen?

Lu Ziffer

Und hier sind wir an der Stelle wo man mit 15 eben noch nicht alles wissen kann und "Ich dachte" oder "Ich denke" meistens der falsche Ansatz ist.
Die meisten dualen Ausbildungssysteme sind befristete Arbeitsverträge mit 10-20 Jahren eine Anspruch auf Übernahme hat man nie.
Eine Ausbildung wird niemals so fokussiert sein das du damit nichts in einem anderen Fachgebiet anfangen kannst.
Man kann eigentlich nicht erwarten das man einen Arbeitgeber fürs ganze Leben hat und meistens wäre das auch sehr langweilig
Irgendwann wird man also wieder sich umschauen was man die nächsten 10-20 Jahre machen will oder kann.

Ralf

Eine ordentliche Anzahl an Offizieren im Techn Dienst will garnicht weiter machen, sondern in die zivile Wirtschaft. Also wenn die Chancen sooo schlecht wären, würden diese Offze das wohl nicht wollen
Darüber hinaus zertifiziert die Bw immer mehr Ausbildungen nach zivilen Normen. EASA ist da ein gutes Beispiel. Du bist darauf garnicht eingegangen, ich denke mal, du hast dich damit nicht beschäftigt. Denn das heißt, dass du zivile Lizenzen hast, die kannst du 1:1 übernehmen. Und ein Cat B1 oder sogar CAT C-Mann ist gefragt.
Damit wäre ich wieder bei meinen Tipps, die ich dir ans Herz gelegt habe.
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Manu10744

Hab ja schon erwähnt das ich mich sehr schlecht auskenn, daher dieses Thema :o
Das heisst jede Ausbildung nützt einem auch in einer anderen Branche? Das klingt sehr gut.
Wenn man im Bereich Ingenieur Maschinenbau studiert, fällt darunter auch Fahrzeugmaschinerie wie von Flugzeugen?

Danke
Manu

dunstig

Zitat von: Manu10744 am 02. Mai 2013, 20:41:08
Hab ja schon erwähnt das ich mich sehr schlecht auskenn, daher dieses Thema :o
Das heisst jede Ausbildung nützt einem auch in einer anderen Branche? Das klingt sehr gut.
Wenn man im Bereich Ingenieur Maschinenbau studiert, fällt darunter auch Fahrzeugmaschinerie wie von Flugzeugen?

Danke
Manu

Für dich wäre vielleicht der Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik interessanter als Maschinenbau. Während sich beide Studiengänge im Bachelor nahezu gleichen, kannst du dann im Master entsprechende Vertiefungsrichtungen wählen:

Maschinenbau:
- Energie- und Umwelttechnik
- Fahrzeugtechnik
- Mechatronik
- Produktentstehung und Logistik

Innerhalb der vier Masterstudiengänge von Maschinenbau lassen sich weitere Schwerpunkte und Vertiefungsrichtungen bilden. Bei Interesse einfach mal nach dem Master-Modulhandbuch auf der Seite der Helmut-Schmidt-Universität suchen. Flugzeugtechnik kommt aber eher wenieger vor. Aber mit einem abgeschlossenen Maschinenbaustudium sollte es trotzdem möglich sein, sich in die Aufgaben eines Luftfahrtingenieurs einzuarbeiten.

Der Master-Studiengang LRT lässt sich in folgende Schwerpunkte aufteilen:
- Luftfahrtsystemtechnik
- Aerothermodynamik
- Flugführungssysteme
- Antriebe
- Raumfahrttechnik
- Regelungstechnik
- CAE-Methoden
- Bauweisen und Werkstoffe

Bei Fragen zu Maschinenbau kann ich dir auch gerne detaillierter weiterhelfen. Die Informationen zu LRT habe ich größtenteils auch nur von der Homepage der Universität in München.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Manu10744

Vielen Dank für diese sehr hilfreiche Antwort!
Ja detaillierte Sachen zum Studiengang Maschinenbau wären toll!

Mfg
Manu

Lu Ziffer

Hier einfach mal der Link zur Beschreibung des Maschinenbau Studiums in Hamburg das ist relativ umfangreich.
http://www.hsu-hh.de/download-1.4.1.php?brick_id=qZY59m5WuTtJO1vz

In München gibt es dann noch das FH Studium Maschinenbau mit den Vertiefungen:
    Kraftfahrzeugtechnik
    Luftfahrzeugtechnik
    Schiffs- und Kraftwerkstechnik
    Energie- und Umwelttechnik
    Sicherheitstechnik

dunstig

Ergänzend dazu hier noch die beiden Modulhandbücher für Bachelor und Master Maschinenbau. Darin findest du eine genaue Auflistung welche Fächer zu belegen sind, mit wie vielen Credit Points diese gewichtet werden und eine kurze Erläuterung der Anforderungen jedes einzelnen Faches:

Modulhandbuch Bachelor

Modulhandbuch Master
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

FoxtrotUniform

Zitat von: Ralf am 02. Mai 2013, 20:39:51
Darüber hinaus zertifiziert die Bw immer mehr Ausbildungen nach zivilen Normen. EASA ist da ein gutes Beispiel. Du bist darauf garnicht eingegangen, ich denke mal, du hast dich damit nicht beschäftigt. Denn das heißt, dass du zivile Lizenzen hast, die kannst du 1:1 übernehmen. Und ein Cat B1 oder sogar CAT C-Mann ist gefragt.
Damit wäre ich wieder bei meinen Tipps, die ich dir ans Herz gelegt habe.

Vorsicht Ralf, hier bewegen wir zum einen auf Mechaniker Niveau (auch den CAT C kann jeder nach genug.Erfahrung als B Mann beantragen und in den wenigsten Firmen die Base Maintenance durchführen sind das Ingenieure), zum anderen ist das Umschreiben auch bei zivilen Mustern (A310 zum Beispiel) gar nicht so einfach. Der CAT A ist, da nicht Musterbezogen, relativ unkritisch. Beim CAT B wird sehr oft (kenne keinen Fall wo es geklappt hat) nicht das Muster für die zivile AML anerkannt. Lediglich der Grundlagenlehrgang wird vom deutschen LBA anerkannt, was einen natürlich schon ein ganzes Stück weiterbringt. Bei den neueren Mustern und Typenlehrgängen darf man gespannt sein. Vor allem falls der ein oder andere BS mal kündigt.
Mal aus Interesse: gibt es Bereiche wo ein CAT C angedacht ist? A400M vielleicht? Den die Base Maintenance macht doch die Bundeswehr doch nach meinem Kenntnisstand gar nicht selber?
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)