Hallo zusammen,
habe gerade im Internet einen interessanten Bericht über einen Grundausbildungsabbrecher gelesen.
http://www.derwesten.de/politik/das-heimweh-frass-mich-auf-id8092834.html
Natürlich sind die Schilderungen sehr subjektiv und nicht allgemein zu betrachten. Aber trotzdem macht's mir ein bisschen Angst, wenn ich in meiner GA ab Oktober nur mit Sprüchen a'la "Sind Sie dement?" oder dreistündigem Stillstehen konfrontiert werde
Auf der anderen Seite ist das mal wieder ein Paradebeispiel für den ahnungslosen Bewerber. Wenn man bereits am vierten Tag kündigt und mit Heimatverbundenheit zur Marine geht, dem ist nicht mehr zu helfen...
Was sagt Ihr, habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
Also das sind zum Teil wirklich extreme Beispiele (siehe drei Stunden)....bin mir auch nicht sicher ob man das so glauben kann.
Den Spruch mit der Geschwindigkeit hab ich auch schon zu hören bekommen, aber fand das jetzt eigentlich nicht so tragisch. Daran muss man sich schon ein wenig gewöhnen. Aber das sind eben nur Sprüche und die tuen nicht weh..vor allem sind sie nicht beleidigend.
Anfangs sind die Ausbilder in der Regel schon recht streng, aber auch nur aus dem Grund weil immer Kameraden dabei sind die zu viel Gutmütigkeit direkt ausnutzen und dann mit ihrem Verhalten querschießen. Es wird in der Regel "lockerer" wenn alle an einem Strang ziehen...
Also mach dir keine Gedanken, aber sei dir auch darüber bewusst dass man nicht mir Samthandschuhen angefasst wird.
Empfehlenswert finde ich die AGA Reportagen bei YouTube von Mengen Hohentengen....auch wenns schon ewas älter ist.
Das mit den 3 Stunden Grundstellung kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. In welcher Grundausbildung ist denn so viel Zeit, dass man sowas mit den Rekruten machen kann? Und das in den ersten 3 Tagen?
Und was meint er mit striktem Smartphone-Verbot? Das Verbot während der Dienstzeiten? Oder wurde das komplett bis zum WE verboten? Letzteres kann ich mir auch kaum vorstellen.
50% Abbrecher innerhalb der Grundausbildung? Glaub ich auch nicht. Selbst die GA-Kompanie mit dem höchsten Schwund bundesweit bewegt sich bei ca. 30%- und da war der junge Mann nicht.
ZitatDer Wehrdienst kam für mich zu früh. Ich war noch nicht reif genug. Heute meine ich, dass es ein Fehler war, so schnell wieder auszusteigen. Ich komme mir vor wie ein Feigling, weil ich nicht die Courage aufgebracht habe, einfach mal den Arsch zusammen zu kneifen. Ich würde es gern noch mal versuchen.
Nun ja, immerhin folgt am Ende ein ehrliches selbstkritisches Statement. Ich habe mich oft gefragt, was in Leuten vorgeht, die direkt in der ersten Woche abspringen...
Mit den Smartphones ist das auch so eine Sache. Bei vielen mir bekannten Einheiten liegen die Dinger von Dienstbeginn bis Dienstschluss im Spind, da fühlen sich einige massiv in ihrem Art. 2 GG beschnitten. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Deutsche eher auf ihr Wahlrecht als auf ihr Smartphone verzichten würden....
Die aus Roth habe ich auch schon gesehen.
Nachdem, was alles für Sprüche über die GA rumgeistern, konnte ich mir aber nicht vorstellen, dass es so "gemäßigt" zugeht wie in Roth.
Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
Zitat
Mit den Smartphones ist das auch so eine Sache. Bei vielen mir bekannten Einheiten liegen die Dinger von Dienstbeginn bis Dienstschluss im Spind, da fühlen sich einige massiv in ihrem Art. 2 GG beschnitten. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Deutsche eher auf ihr Wahlrecht als auf ihr Smartphone verzichten würden....
Ich habe gar kein Smartphone, deswegen kann mir das gar nicht passieren.
Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
Hierzu gibt es bereits einen ähnlich gelagerten Thread:
http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=42470.0 Was aber nach wie vor ein Problem ist, wie ich auch gerade sehr aktuell erfahren habe, ist:
- Es herrscht in manchen Kompanien ein unangemesser, demütigend wirkender Ton durch Gruppen- und Zugführer. Man sollte meinen, nach all den Erlassen zum Thema Abbrecher sollte das nicht mehr der Fall sein, aber in einigen Kompanien ist das auf dieser Ebene schlicht nicht angekommen oder wird ignoriert. - Dies ist nicht überall so, aber offenbar noch zu oft.
- Einigen Verbänden ist offenbar nicht klar, welche Wirkung sie durch ein derartiges Vorgehen erzielen, jede Nagativ-Erfahrung, die weitergegeben wird, wirkt mehrfach abschreckend.
- Wenn es Abbruch-Kandidaten gibt, gerade am Anfang, dann sollte das nicht einfach nur technisch gehandhabt werden - oder wie in den Zeitungsbeispiel schon derartige Vordrucke auf dem Flur liegen - , sondern hier ist der Chef und der Zugführer gefordert, menschlicher Ansprechpartner zu sein, um Ängste und Sorgen aufzufangen und auf diese Weise Abbrüche zu verhindern. Das mindeste sollte ein ausführliches Gespräch sein, bevor der Abbruch technisch weiter bearbeitet wird. Klar, alle haben viel zu tun.
- Es muss ein Klima geben: "Willkommen bei der Bundeswehr! Wir brauchen Sie als künftige Kameraden! Wir werden Sie gut ausbilden und werden unser Möglichstes tun, um Ihnen den Übergang vom zivilen in das militärische Leben zu erleichtern. Wenn es Probleme gibt: Sprechen Sie uns an!" - Das wird so auch in einigen Verbänden gemacht und gelebt, in anderen leider auch aktuell ganz und gar nicht.
- Das Thema "Trennung" gerade in der ersten Zeit ist gravierender, als sich manche alten Bundeswehr-Hasen vorstellen können. Dieses Thema muss bei den Karriereberatern deutlicher plaziert werden. Außerdem sollte man in der GA die Praxis überdenken, ob wirklich ausgerechnet am ersten Wochenende Dienst sein muss. Gerade dann, wenn man eigentlich die Rückkopplung mit der Familie nochmal braucht. - In einigen Karriereberatungen wird dies übrigens inzwischen recht gut umgesetzt.
- Vielen ist nicht klar, was "Verpflichtungserklärung" bedeutet, dass es nämlich nach der Probezeit keine Kündigungsmöglichkeit mehr gibt. Zivilisten kennen ja nur die normalen Kündigungsfristen - jedes normale Arbeitsverhältnis - auch Beamten-Verhältnis - kann man kündigen. Auch dies muss man deutlicher machen, als es bisher getan wird.
Zusammengefasst:
Es gibt Verbände, die eine gute und harte Ausbildung machen, bei denen aber dennoch der Ton stimmt (also keine Kuschel-AGA). Und es funktioniert! - Und es gibt immer noch Verbände, bei denen der Schuss noch nicht angekommen ist.
Wo war da bitte die Demütigung?
Zitat von: Fm 1994 am 23. Juni 2013, 11:41:05
Ich habe gar kein Smartphone, deswegen kann mir das gar nicht passieren.
Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
???.... ;D
Zitat von: SeScha am 23. Juni 2013, 12:26:29
Zitat von: Fm 1994 am 23. Juni 2013, 11:41:05
Ich habe gar kein Smartphone, deswegen kann mir das gar nicht passieren.
Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
???.... ;D
Ja nicht jeder muss ein Smartphone haben Kamerad ;)
ja aber nen Ipad haben ::)
Das ist wie "Ich hab kein Auto" und fährt dann mit ner Harley vorbei...
Zitat von: Paramedic am 23. Juni 2013, 13:39:41
ja aber nen Ipad haben ::)
Das ist wie "Ich hab kein Auto" und fährt dann mit ner Harley vorbei...
Stimmt :)
Aber das iPad hat man wenigstens nicht immer dabei, weil's nicht in ne Hosentasche passt :)
Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD
Zitat von: Paramedic am 23. Juni 2013, 13:39:41
ja aber nen Ipad haben ::)
Das ist wie "Ich hab kein Auto" und fährt dann mit ner Harley vorbei...
hahahah was ist das denn für ein dummer spruch :D?
Zitat von: So :) am 23. Juni 2013, 14:13:43
hahahah was ist das denn für ein dummer spruch :D?
Transferleistung ;)
Um nochmal auf das Thema zurückzukommen:
Hier ist ein recht ausführliches Tagebuch mit Eindrücken von den Ausbildern von Juni 2011, ebenfalls Heer:
http://bundeswehr-aga.blogspot.de/
Zitat von: ulli76 am 23. Juni 2013, 11:32:44
Das mit den 3 Stunden Grundstellung kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. In welcher Grundausbildung ist denn so viel Zeit, dass man sowas mit den Rekruten machen kann? Und das in den ersten 3 Tagen?
Genau DAS hab ich mir auch gedacht. Und dann kam es ja angeblich auch noch mehrmals vor ("manchmal").
Zitat von: schlammtreiber am 24. Juni 2013, 08:48:04
Zitat von: ulli76 am 23. Juni 2013, 11:32:44
Das mit den 3 Stunden Grundstellung kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. In welcher Grundausbildung ist denn so viel Zeit, dass man sowas mit den Rekruten machen kann? Und das in den ersten 3 Tagen?
Genau DAS hab ich mir auch gedacht. Und dann kam es ja angeblich auch noch mehrmals vor ("manchmal").
Mich wundert vor allen Dingen, das sich bei 3 Stunden Grundstellung keiner beschwert hat und keiner umgekippt ist ...
Bei 3 Stunden Grundstellung müssten die Leute selbst bei mäßigen Temperaturen wie die Fliegen umgekippt sein ...
Presse halt ...
3 Stunden ist doch Bullshit.
4. Nov 2010 auf meinem Gelöbnis in Torgelow - war keine 3 Stunden - sind 2 Kameraden aus den Latschen gekippt und während dem Gelöbnis von den Sanis weggetragen worden. Die 2 Kameraden waren übrigends Panzergrenadiere. Hatte mir die Panzergrenadiere eigentlich härter u. durchtrainiert vorgestellt!
Zitat von: ich1993 am 24. Juni 2013, 09:23:34
3 Stunden ist doch Bullshit.
4. Nov 2010 auf meinem Gelöbnis in Torgelow - war keine 3 Stunden - sind 2 Kameraden aus den Latschen gekippt und während dem Gelöbnis von den Sanis weggetragen worden. Die 2 Kameraden waren übrigends Panzergrenadiere. Hatte mir die Panzergrenadiere eigentlich härter u. durchtrainiert vorgestellt!
Wer trainiert denn in der Bundeswehr vorab das "Rumstehen" beim Gelöbnis??? Mangels Zeit fällt das aus.
Zitat von: christoph1972 am 24. Juni 2013, 09:36:30
Wer trainiert denn in der Bundeswehr vorab das "Rumstehen" beim Gelöbnis???
Das WachBtl ;D
Zitat von: schlammtreiber am 24. Juni 2013, 09:47:54
Zitat von: christoph1972 am 24. Juni 2013, 09:36:30
Wer trainiert denn in der Bundeswehr vorab das "Rumstehen" beim Gelöbnis???
Das WachBtl ;D
Fu** Ja, die üben das auch mit dekorativen Beiwerk, dem Karabiner 98k und tragen Leichtgewichtshelme ...
Exakt, lieber Schlammtreiber und es soll da auch den einen oder anderen TrTl geben, der seine Rekruten auch regelmäßig Formalausbildung in der GA zuteil werden lässt. Dennoch wurde auch in früheren Zeiten im WachBtl niemand 3 Stunden im Stillgestanden stehen gelassen. Das ist schlicht Unsinn. Die Zeit hatte früher und hat heute niemand, abgesehen davon, dass es sinnlos ist.
Zitat von: miguhamburg1 am 24. Juni 2013, 10:04:50
Exakt, lieber Schlammtreiber und es soll da auch den einen oder anderen TrTl geben, der seine Rekruten auch regelmäßig Formalausbildung in der GA zuteil werden lässt.
Ja, ich erinnere mich sogar, dass wir in der AGA vor dem Gelöbnis tatsächlich beim Formaldienst "unauffällige Muskelübungen bei stundenlangem Stehen" geübt haben, und sogar das Auffangen und nach-hinten-Durchreichen umkippender Kameraden wurde mal kurz durchexerziert. Aber das war 1995, und das Gelöbnis war im Hochsommer, keine Ahnung ob das heutzutage noch überall gemacht wird...
Ja, unauffälliges Bewegen der Finger sowie der Zehen in den Stiefeln war während des Gelöbnisses angesagt.
Entgegen allen anderslautenden Bekundungen, ist Formaldienst ziemlich anstrengend, vor allem erfordert es Konzentration.
Ich denke, viele Rekruten empfinden schon den "harten" Ton als ziemlich grenzwertig, weil einem "vermeintlich" Erwachsenen mehr oder minder lautstark erklärt wird, was er tun soll.
Dann noch der Mangel an Individualität. Das ungewohnte frühe Aufstehen, die geringe Intimsphäre ... das belastet vermutlich manchen Rekruten mehr, als er/sie sich das vorgestellt hat.
Das "Heimweh" spielt wohl auch eine nicht zu unterschätzende Rolle ... mir erschließt sich das zwar nicht, wie das mit dem grundsätzlichen Einverständnis zu bundesweiter Verwendbarkeit und einem mehrmonatigen Auslandseinsatz vereinbar ist, aber okay, das muss jeder selbst wissen.
.. halten wir einfach mal emotionslos fest, das viele Menschen nicht Beobachtung, Beurteilung und Einschätzung trennen können - und dann Dinge einfach verkürzt darstellen (bis zu einem Punkt, wo die Aussage dann "falsch" wird).
Sprich (Beispiel, hier vermutlich zutreffend):
- es findet eine Formaldienstausbildung statt, Dauer 3 Stunden, dabei Antreteübungen, Marschübungen, auch mal Stillstehen, Pause, usw.
- dies wird dann in einem Bericht als "3 Stunden stillstehen" dargestellt.
Zitat von: ulli76 am 23. Juni 2013, 11:32:44
Das mit den 3 Stunden Grundstellung kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. In welcher Grundausbildung ist denn so viel Zeit, dass man sowas mit den Rekruten machen kann? Und das in den ersten 3 Tagen?
Zum Beispiel wenn man 5 Stunden vor der LHBw steht ::)
Beste Grüße!
In Grundstellung? Die Pschopathenkombo will ich sehen ;D
Das war auch mein Gedanke:Wartezeit bei der Einkleidung oder Einstellungsuntersuchung. Aber da steht man auch nicht 3 Stunden ununterbrochen in Grundstellung.
Gefühlte drei Stunden "still stehen" (in der Warteschlange) werden da eben schnell zu mindestens drei Stunden "Stillstehen" ;)
Zitat von: ulli76 am 24. Juni 2013, 12:15:33
Das war auch mein Gedanke:Wartezeit bei der Einkleidung oder Einstellungsuntersuchung. Aber da steht man auch nicht 3 Stunden ununterbrochen in Grundstellung.
Nee, da hätte der entspechende Führer vor Ort anschließend ein Date beim Chef, der dann die Ausbilderqualitäten "würdigt".
Zitat von: KlausP am 24. Juni 2013, 14:19:31
Zitat von: ulli76 am 24. Juni 2013, 12:15:33
Das war auch mein Gedanke:Wartezeit bei der Einkleidung oder Einstellungsuntersuchung. Aber da steht man auch nicht 3 Stunden ununterbrochen in Grundstellung.
Nee, da hätte der entspechende Führer vor Ort anschließend ein Date beim Chef, der dann die Ausbilderqualitäten "würdigt".
Ihn aber vorher noch drei Stunden still vorm Zimmer stehen lässt. ;D
Davor aber noch zum Spieß ... ;)
Wenn er dann noch die Meldung beim Spieß vergisst zum durchgehen, ja dann gute Nacht.
Lange Antrete-"Übungen" in der Einschleusungswoche scheinen immer noch so verbreitet zu sein, das unsere obere Führung es für angebracht hält so etwas duch vorherige Belehrungen an die Ausbilder präventiv zu unterbinden. (Wobei es bei uns eh nie in diesem Rahmen vorgekommen ist).
Ich kann mich auch an einen Wehrbericht erinnern, in dem diese Form der "Ausbildung" entsprechend gerügt wurde...
Wie kommst du darauf, dass das verbreitet sein soll und was genau meinst du mit langen Antreteübungen?
In der ersten Woche gibt es natürlich viel Formaldienst, was die Grundlagen angeht: Meldung bei Vorgesetzten, Meldung der Stube, Heraustreten aus den Stuben, Antreten auf dem Gang, Antreten vor dem Gebäude etc.
Aber es ist keine Zeit, Rekruten 3 Stunden in der Grundstellung stehen zu lassen. Man kann ja schon froh sein, das durch zu bekommen, was in der ersten Woche erledigt werden muss ohne dass sich der jeweilige Dienstschluss bis mitten in die Nacht zieht.
Ich weiß es nicht. Wirklich. Wie gesagt: In unserer GA-Kompanie gab es sowas nicht. Unter anderem aus den von dir genannten Gründen.
Wir Ausbilder wurden aber mehrfach belehrt sowas nicht zu machen, weil es angeblich in "anderen" Kompanien wieder einen Vorfall damit gegeben haben soll....
Zitat von: ulli76 am 25. Juni 2013, 20:48:16
was genau meinst du mit langen Antreteübungen?
Zitat von: Kormoran am 25. Juni 2013, 21:07:42
Ich weiß es nicht. Wirklich.
Wahrscheinlich sind damit eher exzessive "Antreten - Wegtreten - Antreten - Wegtreten"-Geschichten gemeint.
Zitat von: schlammtreiber am 26. Juni 2013, 09:16:08
Zitat von: ulli76 am 25. Juni 2013, 20:48:16
was genau meinst du mit langen Antreteübungen?
Zitat von: Kormoran am 25. Juni 2013, 21:07:42
Ich weiß es nicht. Wirklich.
Wahrscheinlich sind damit eher exzessive "Antreten - Wegtreten - Antreten - Wegtreten"-Geschichten gemeint.
Unser Hauptfeld war ein Meister von "Im Laufschritt nach hinten weggetreten - Marsch Marsch! Zwoter Zug - ACHTUNG! ZWOTER ZUG - In Linie antreten!"
Ich weiß nicht, ob meine AGA damals jetzt so exzessiv war, dass ich im Rückblick sagen würde, der Formaldienst war jetzt so furchtbar. Klar, in 3 Monaten AGA war mehr Formaldienst möglich als heute. Allerdings wurde auch jede freie Minute mit Formaldienst ausgereizt.
Zur StOSchAnl und auf den StOÜbPl sind wir auch marschiert. Schön im Gleichschritt und wenn es nicht so richtig klappte, gab es dann Gruppenweise Fliegermarsch.
Im letzten Monat wurde es dann etwas lockerer.
"Wir" empfanden das nicht als Schikane. Das war eben so.
Zitat von: christoph1972 am 26. Juni 2013, 09:56:48
...und wenn es nicht so richtig klappte, gab es dann Gruppenweise Fliegermarsch.
(...) "Wir" empfanden das nicht als Schikane. Das war eben so.
Das ist z.B. etwas, was bei "uns" noch normal war, mittlerweile aber den exitus pluribus beschwerdibus gestorben ist ;D
Zitat von: schlammtreiber am 26. Juni 2013, 10:21:05
Zitat von: christoph1972 am 26. Juni 2013, 09:56:48
...und wenn es nicht so richtig klappte, gab es dann Gruppenweise Fliegermarsch.
(...) "Wir" empfanden das nicht als Schikane. Das war eben so.
Das ist z.B. etwas, was bei "uns" noch normal war, mittlerweile aber den exitus pluribus beschwerdibus gestorben ist ;D
Tja, Kniebeugen mit Gewehr auch?
Zitat von: christoph1972 am 26. Juni 2013, 10:41:35
Tja, Kniebeugen mit Gewehr auch?
Natürlich nicht! Wo soll das Gewehr denn während der Kniebeugen hin? Waffe bleibt am Mann! ;D
Öhm, Gewehr an durchgestreckten Armen *gggg* Rechte Hand umfaßt die Schulterstutze am Übergang, linke Hand umfaßt den Lauf am Handschutz ... Dann runter und wieder hoch ....
Steigerung = Stehend Gewehr in Vorhalt; bei "Runter" wird das Gewehr in fließender Bewegung hinter den Kopf geführt, bei "Hoch" in fließender Bewegung wieder in Ausgangsposition zurück .... pfeif
Mein "geliebtes" Singen existiert aber noch!? Oder ist das auch neuerdings abgeschafft, weil zu hart?
GAT dann mit
Lauflied der Fallschirmjäger
Abgestürzt aus 1000 Metern,
Aus der alten Tante Ju.
Mit geschloss'nem Schirm zur Erde,
Fand ein Springer seine Ruh'.
Seine Knochen sind zerbrochen,
Und der Schirm liegt obenauf.
Kommt ein San-Car angefahren,
Sammelt seine Reste auf.
Die Kameraden steh'n im Kreise,
Schauen sich das Unglück an.
Ein jeder denkt dann still leise,
Morgen ist ein and'rer dran.
Und im Himmel angekommen,
Steht Spieß Petrus vor der Tür,
Bist Du auch ein Fallschirmjäger?
Kehrt marsch, marsch! Wir haben Angst vor Dir!
In der Hölle angekommen,
Steht der Teufel vor der Tür.
Bist Du auch ein Fallschirmjäger?
Kehrt marsch, marsch! Wir haben Angst vor Dir!
In Wallhalla angekommen,
Steht Gott Odin vor der Tür.
Bist Du auch ein Fallschirmjäger?
Nur herein mit allen hier!!!
weil der Herr Hauptfeldwebel ehemals Falli war ...
Zitat von: christoph1972 am 26. Juni 2013, 11:15:29
Mein "geliebtes" Singen existiert aber noch!? Oder ist das auch neuerdings abgeschafft, weil zu hart?
Zu hart nicht, aber die "Walhalla"-Zeilen werden nicht gern
gesehen gehört ;)
Zitat von: schlammtreiber am 26. Juni 2013, 11:24:28
Zitat von: christoph1972 am 26. Juni 2013, 11:15:29
Mein "geliebtes" Singen existiert aber noch!? Oder ist das auch neuerdings abgeschafft, weil zu hart?
Zu hart nicht, aber die "Walhalla"-Zeilen werden nicht gern gesehen gehört ;)
Tja, so ändern sich die Zeiten ... heute wird vermutlich gerappt ... ;)
Es wird ja in der Aga z.B. beim Begegnen im Treppenhaus auch nicht mit "Guten Morgen, Herr Stabsfeldwebel" gegrüßt sondern mit "Hallo!" (Mir als Spieß der AGA-Kp so 2010 passiert - aber nur ein Mal!) :D
@ KlausP:
Zitatgegrüßt sondern mit "Hallo!"
Damit ist die Frage des TE endlich beantwortet - es gibt sie,
die Demütigungen in der GA (hier am Beispiel des KpFw).
In Auswertung des "Vorkommnisses" hatten die Gruppenführer der betreffenden Rekruten Zeit und Gelegenheit, das mit ihren "Schäfchen" zu üben. War der Zugtagesdienst mal zu was gut ... ::)
Dann muss ich mich klar in Seedorf vor ein paar Wochen verhört haben ... Genau wie das "Kreta-Lied" ....
In norddt. Standorten wird auch schon mal mit "Moin Kompanie" und "Moin Herr Hauptmann" der Tag begonnen ...
In Mittenwald habe ich mal "Grüß Gott" gehört und war erstmal ein bisschen baff ... aber ich liebe regionale Besonderheiten .. auch wenn die in keiner ZDv Erwähnung finden.
Zitat von: F_K am 26. Juni 2013, 12:41:43
@ KlausP:
Zitatgegrüßt sondern mit "Hallo!"
Damit ist die Frage des TE endlich beantwortet - es gibt sie, die Demütigungen in der GA (hier am Beispiel des KpFw).
Ja, der KpFw wurde gedemütigt, weil der Soldat nicht in der Lage war, trotz - vermutlich - hinreichender Form des Unterrichts, seinen KpFw ordentlich zu begrüßen ...
Gegen gelockerte Umgangsformen ist ja nichts einzuwenden, aber wenn die Disziplin darunter leidet, dann hört für mich jedes Verständnis auf.
ZitatGegen gelockerte Umgangsformen ist ja nichts einzuwenden, aber wenn die Disziplin darunter leidet, dann hört für mich jedes Verständnis auf.
Stimmt. Musst du den Rekruten aber nachsehen. Waren fast alles Abiturienten, noch nie länger als 2 Tage von Mutti weg und antiautoritär
aufgezogen erzogen. ::) :D
Zitat von: KlausP am 26. Juni 2013, 12:50:55
ZitatGegen gelockerte Umgangsformen ist ja nichts einzuwenden, aber wenn die Disziplin darunter leidet, dann hört für mich jedes Verständnis auf.
Stimmt. Musst du den Rekruten aber nachsehen. Waren fast alles Abiturienten, noch nie länger als 2 Tage von Mutti weg und antiautoritär aufgezogen erzogen. ::) :D
Tja, es ist schon schwer, Rekrut zu sein ... man wird gar nicht gewarnt, das Wert auf Disziplin und Umgangsformen gelegt wird ...