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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 10:10:23

Titel: Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 10:10:23


Hallo.

Zuvor habe ich mich bereits erkundigt und den Thread von "misterright85" durchgelesen, der im Grunde genommen dasselbe Thema beinhaltet. Jedoch gibt es einen kleinen Unterschied zwischen ihm und mir, da ich als biologischer Mann geboren wurde und eine Geschlechtsangleichung zur Frau vollzogen habe. Daher würde ich mich freuen, wenn ihr mich trotzdem beraten könntet. Danke im Voraus.

Zu meiner Person: Ich bin 17 Jahre jung, absolviere mein Abitur und möchte mich anschließend als Offizier im Heer bewerben. Wie bereits gesagt, bin ich als biologischer Mann geboren, habe jedoch eine geschlechtsangleichende Operation bereits hinter mir. Ein Brustaufbau steht noch bevor. Bezüglich des Brustaufbau weiß ich auch, dass dies ein kritischer Punkt bei der Musterung sein kann, aber das ist ein anderes Thema. Ansonsten bin ich ebenso sportlich, habe einen Notenschnitt von 2,2 und ich bin nicht benachteiligt gegenüber einer "Biofrau", abgesehen von den inneren Organen, die mir fehlen.
( Gebärmutter, Eierstöcke, etc. )

Ich hoffe also insgeheim doch, die Voraussetzungen für den Einstieg in die Bundeswehr gut zu erfüllen. Nun bin ich mal gespannt, was ihr dazu sagt. Anbei noch wollte ich bezüglich meines Brustaufbau fragen, ob es einen Unterschied macht, wenn der Eingriff kosmetischer Natur ist, oder wenn er sozusagen meinem "Seelenheil" dient? Ich kriege den Eingriff nach umfangreicher Begutachtung von der Krankenkasse nämlich bezahlt.
( Weiss jetzt nicht, wie man es anders benennnen soll. )

Johanna

Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: ulli76 am 21. Juli 2014, 11:02:30
Dadurch dass die Fragestellung selten ist,wird es auf Eimer Einzelfallentscheidung hinauslaufen. Die Brust-Op wird aber eher nicht durch die Bundeswehr bezahlt werde. Implantate sind aber kein genereller Grund zur Tauglichkeit mehr.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 11:14:06
@ Ulli76:

Was bringt Dich dazu, von der prinzipiellen Vorgabe durch die Vorschrift abzuweichen?

ZitatStörungen der Geschlechtsdifferenzierung (z. B. AGS, Zwitter) oder -identität sind nach GZr VI 83 einzustufen.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 11:14:46
Zitat von: ulli76 am 21. Juli 2014, 11:02:30
Die Brust-Op wird aber eher nicht durch die Bundeswehr bezahlt werde. Implantate sind aber kein genereller Grund zur Tauglichkeit mehr.

Hallo.

Die Brustoperation wird von der Krankenkasse bezahlt. Den entsprechenden Antrag habe ich bereits gestellt und genehmigt bekommen. Sollte ein Brustaufbau durchgeführt, dann spätestens im Herbst dieses Jahres. Aber diese Entscheidung möchte ich halt noch abwägen. Im Übrigen werde ich mir auch keine "Monstermöpse" machen lassen, sondern eine adäquate Größe, proportional zum Körper.

Zu deiner letzten Aussage: Du meinst doch Untauglichkeit, oder?

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 11:18:19
Zitat von: F_K am 21. Juli 2014, 11:14:06
@ Ulli76:

Was bringt Dich dazu, von der prinzipiellen Vorgabe durch die Vorschrift abzuweichen

ZitatStörungen der Geschlechtsdifferenzierung (z. B. AGS, Zwitter) oder -identität sind nach GZr VI 83 einzustufen.

Hallo.

Ja, im Grunde genommen wurde bei mir eine Geschlechtsidentitätsstörung diagnostiziert. Aber folglich wurde jene doch behandelt und letztendlich mit der letzten Operation auch "behoben", oder? Ich meine, ich bin doch im Einklang mit meiner Identität, jetzt, wo ich bin, was ich sein wollte. Kann man da noch von einer Geschlechtsidentitätsstörung reden?

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Tommie am 21. Juli 2014, 11:19:03
ZitatStörungen der Geschlechtsdifferenzierung (z. B. AGS, Zwitter) oder -identität sind nach GZr VI 83 einzustufen.


Na ja, was bringt die Ulli wohl dazu? Vielleicht kommt es daher, dass die beiden erwähnten Dinge schlicht und ergreifen auf die TE nicht zutreffen?

AGS siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Adrenogenitales_Syndrom

und Zwitter? Dat is wat janz anderes, würde ich sagen ;) !
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Tommie am 21. Juli 2014, 11:21:48
Ach so, ich hatte die Geschlechtsidentität irgendwie übersehen ;) ! Und genau das wird die Einzelfall-Prüfung ergeben, ob hier die GZr VI 83 zu vergeben ist!
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 11:26:07
Hallo.

Also kann ich davon ausgehen, dass mein "Fall" einzelnd geprüft wird? Gut, wir werden sehen. Aber wie sieht es aus mit einem Brustaufbau, der ja in dem Sinne kein kosmetischer Eingriff ist? Könnte das noch erschwerend zur Entscheidung beitragen?

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 11:28:16
@ Johanna96:

Musterungsentscheidungen sind immer EINZELfallentscheidungen.

Nach meiner Sichtweise steht das Ergebnis bei Dir aber fest - es wird hier ja nicht "vor bzw. nach Operation" unterschieden.

Die "Störung" dauert ja an - Du nimmst vermutlich Medikamente, hast noch OPs vor Dir und auch Unterschiede zu einer "Biofrau".
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Tommie am 21. Juli 2014, 11:35:19
Und gnau deswegen wird die Antwort definitiv nicht hier im Forum möglich sein, sondern nur bei einer Musterung bei gleichzietiger Vorlage aller entscheidungsrelevanter Befunde und Dokumente! Ich ermuntere Sie daher explizit, sich zu bewerben, weil Sie nur dann eine verbindliche Antwort auf die Fragestellung erhalten können und werden!
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 11:39:35
Zitat von: F_K am 21. Juli 2014, 11:28:16
@ Johanna96:

Musterungsentscheidungen sind immer EINZELfallentscheidungen.

Nach meiner Sichtweise steht das Ergebnis bei Dir aber fest - es wird hier ja nicht "vor bzw. nach Operation" unterschieden.

Die "Störung" dauert ja an - Du nimmst vermutlich Medikamente, hast noch OPs vor Dir und auch Unterschiede zu einer "Biofrau".

Hallo.

Die Störung dauert meines Erachtens nicht an, sofern ich die Operationen hinter mir habe. Das habe ich! Es geht jetzt nur noch um den Brustaufbau, von dem ich noch erwäge, ob ich den mache, oder nicht.

Natürlich nehme ich Hormone, aber das so als "Medikament" einzustufen, die in irgendeiner Art und Weise meine Gesundheit beeinträchtigen,  ist falsch. Wie gesagt: Ich bin vollkommen gesund und mir fehlt nichts.

Und ja, es gibt Unterschiede zwischen mir und einer "Biofrau", aber was kann das denn ausmachen? Es kann also kein Kritikpunkt sein, dass ich keine Kinder gebären kann. Im Gegenteil ist es doch z.B. auch vom Vorteil, dass ich keine Regelblutung oder durch Hormonschwankung bedingte Stimmungsschwankungen habe, da die Hormonzufuhr ja konstant ist. Bestimmt gibt es da andere Soldaten, die "gefährlichere" Medikamente einnehmen, oder?

Außerdem lese ich gerade, es gibt einen "Transmann" bei der Bundeswehr. Wie kann es sein, dass er dort arbeitet, obwohl es keinen Unterschied macht, "ob vor oder nach der Operation"?

Johanna
Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: miT am 21. Juli 2014, 12:01:21
Guten ohne jetzt 100 % zu wissen auf welchen Fall Sie Anspielen, meine ich zu wissen dass dieser bereits Soldat war, was ein erheblicher Unterschied macht. Diese bereits genannten Einzelfallentscheidungen haben etwas mit Risikoabwägung zu tun. Wir können Ihnen hier nur Vermutungen auferlegen, um eine derartige Entscheidung kommen Sie nicht herum.

Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: BulleMölders am 21. Juli 2014, 12:13:09
Bei der Regelmäßigen Einnahme von "Medikamenten" geht es ja nicht nur darum ob und in wie weit diese die Gesundheit beeinträchtigen.
Sondern es geht auch um die Kosten für diese "Medikamente", die da auf den Bund zukommen.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 12:15:23
Hallo.

Danke vielmals für eure Mutmaßungen. Ich werde mal sehen, was da auf mich zukommt.

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 12:22:44
ZitatAußerdem lese ich gerade, es gibt einen "Transmann" bei der Bundeswehr. Wie kann es sein, dass er dort arbeitet, obwohl es keinen Unterschied macht, "ob vor oder nach der Operation"?

Weil es einen Unterschied macht, ob ein SOLDAT erkrankt und behandelt wird (Treueverhältnis und so), oder ob es sich um einen Bewerber handelt.

Beispiel: Ein Herzschrittmacher führt zur Untauglichkeit, Bewerber mit Herzschrittmacher sind also Untauglich - Soldaten erhalten natürlich bei Notwendigkeit einen Herzschrittmacher und werden, sofern möglich, weiter verwendet.

Ansonsten mal schauen, warum Ulli zu der Ansicht "Einzelfallbetrachtung" kommt.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 12:42:39
Hallo.

Liege ich richtig in der Annahme, dass sie, F_K, nicht nur kritisch gegenüber einer Bewerbung als Transgender bei der Bundeswehr stehen, sondern es regelrecht verneinen oder als hoffnungslos ansehen? Wo liegt ihr Problem? Gibt es persönliche Differenzen zwischen ihnen und Menschen wie mir?

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 12:48:10
Ergänzung:

Zitateure Mutmaßungen

Mein Statement war keine Mutmaßung, sondern ein Auszug aus der ZDV 46/1 (einfach mal googeln), eine VI Gradation führt zur Untauglichkeit.

Die Hormone gibt es übrigens auf Rezept, und diesem Rezept liegt eine Diagnose zugrunde, sonst dürfte es nicht ausgestellt und von der Krankenkasse bezahlt werden. Insoweit handelt es sich also unabhängig von der Frage "vor oder nach der Operation" um eine Dauererkrankung mit Dauermedikamentation (auch wenn der akute Leidensdruck erstmal behoben ist).

@ Johanna96:

Gemäß Gesetz kann sich jeder auf jedes öffentliche Amt bewerben - und ich habe geschworen, Recht und Gesetz zu verteidigen.

Fragt mich aber jemand, ob er mit BMI 35 eine Chance bei der Bewerbung bei der Bundeswehr hat, antworte ich "Nein, dieser BMI führt zu Untauglichkeit".

Insoweit "verneine ich bzw. sehe ich eine solche Bewerbung als hoffnungslos an".

Ich habe kein Problem - ich habe keine Differenzen mit Personen mit "Geschlechtsproblemen".

... allerdings neigen solche Personengruppen immer gerne dazu, anderen ein solches "Problem" zu unterstellen.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: FmUffz am 21. Juli 2014, 12:51:28
Aus reiner Neugier,

wie geht man mit solch einem Soldaten um wenn er eingestellt wird?
Kommt der auf eine Frauenstube? Männerstube? Oder um Probleme aus dem Weg zu gehen eine Einzelstube?

Ich kann mir nicht vorstellen das weder die Masse an Frauen oder Männer auf einer Stube sich mit der Situation ohne weitere wohl fühlen würden.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 12:54:29
Och Brandenburg:

.. nach Recht und Gesetz.

Und das Geschlecht der TE ist nach der Operation ja eindeutig.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: A-Bomb am 21. Juli 2014, 12:56:04
Ich denke mal dass die Kameraden auch nicht von offizieller Seite unterrichtet werden, dass Soldat XY ein Transgender ist.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: FmUffz am 21. Juli 2014, 12:57:45
Zitat von: A-Bomb am 21. Juli 2014, 12:56:04
Ich denke mal dass die Kameraden auch nicht von offizieller Seite unterrichtet werden, dass Soldat XY ein Transgender ist.

Das sehe ich noch als am sinnvollsten an.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Muegge75 am 21. Juli 2014, 12:58:39
Zitat von: brandenburg3 am 21. Juli 2014, 12:51:28
Aus reiner Neugier,

wie geht man mit solch einem Soldaten um wenn er eingestellt wird?
Kommt der auf eine Frauenstube? Männerstube? Oder um Probleme aus dem Weg zu gehen eine Einzelstube?

Ich kann mir nicht vorstellen das weder die Masse an Frauen oder Männer auf einer Stube sich mit der Situation ohne weitere wohl fühlen würden.

ich denke das ist ganz einfach... wenn es zu einer Einstellung kommt, dann wäre es in dem Fall Johanna oder auch in einem umgekehrten Fall so zu handhaben, als wäre der oder die jenige schon immer dem empfundenen und nun angeglichenem Geschlecht zugehörig. Nach offizieller Anpassung und amtlich erfolgter Dokumentation des "Geschlechtswechsel" (sorry, weiß keinen anderen/besseren Ausdruck) ist man ja dann auch offiziell Mann oder Frau. Also Frauenstube für Transfrauen und Mänenerstube für Transmänner... oder sehe ich da was falsch ???

Aber wie gesagt: alles sehr spekulativ, da die Vorschriftenlage ja doch sehr eindeutig ist.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 13:01:03
Hallo.

Ich habe ihnen dieses Problem nicht unterstellt, sondern lediglich nachgefragt. Wie ich sehe, muss ich mein Glück selbst ausprobieren.

Johanna.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: FmUffz am 21. Juli 2014, 13:03:10
Zitat von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 13:01:03
Hallo.

Ich habe ihnen dieses Problem nicht unterstellt, sondern lediglich nachgefragt. Wie ich sehe, muss ich mein Glück selbst ausprobieren.

Johanna.

Sicher müssen Sie das, weil wie es 100% ausgeht weis hier Keiner.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: ulli76 am 21. Juli 2014, 14:15:53
Ganz einfach:Langjährige Erfahrung dass Vorschriften Auslegungssache sind. So eindeutig wie eine  Untauglichkeit nach Vorschriftenlage ist,ist sie in der Realität oft nicht.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 14:42:25
Liebe Ulli76:

.. nehme ich mal so zur Kenntnis.

Liebe TE:

Denke bitte daran, dass unabhängig von den hier besprochenen "Problem" noch andere gesundheitliche Einschränkungen vorhanden sein könnten, die zur Untauglichkeit führen.

Dann ist noch ungeklärt, ob eine Offiziereignung vorliegt bzw. Frau (Neufrau) sich im Leistungsvergleich durchsetzen kann.

Bewerbe Dich, dann gibt es ein schriftliches Musterungsergebnis.

Plan B und C sollte auch verfolgt werden.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: jonny.m am 21. Juli 2014, 16:59:37
Zitat von: F_K am 21. Juli 2014, 12:48:10
Ergänzung:

Die Hormone gibt es übrigens auf Rezept, und diesem Rezept liegt eine Diagnose zugrunde, sonst dürfte es nicht ausgestellt und von der Krankenkasse bezahlt werden. Insoweit handelt es sich also unabhängig von der Frage "vor oder nach der Operation" um eine Dauererkrankung mit Dauermedikamentation (auch wenn der akute Leidensdruck erstmal behoben ist).



schilddrüsenhormone gibt es auch auf rezept, welches einer diagnose zu grunde liegt und die hat mir und mehreren schilddrüsenunterfunktions"kranken" bwlern, die ich kenne, auch nix am T1/T2 geändert.
ich will hier nicht pauschalisieren, es gibt natürlich dutzendverschiedene varianten und ausprägungen einer schilddrüsenunterfunktion, aber die einschränkung der klassichen 0815 version, an der ungefähr jeder zweite "leidet", beläuft sich darauf, dass man morgens nach dem aufstehen ne tablette schluckt und fertig. und wenn man die mal vergisst, ist es auch nicht schlimm. und soweit ich das einschätzen kann, unterscheidet sich die hormongabe bei Johanna da nicht groß von. da ist jeder bodybuilder, der sich täglich sein testo in den arsch spritzt schlimmer dran...  ;)
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: FmUffz am 21. Juli 2014, 17:26:12
Zitat von: jonny.m am 21. Juli 2014, 16:59:37
da ist jeder bodybuilder, der sich täglich sein testo in den arsch spritzt schlimmer dran...  ;)

Genau, weil der brauch nicht nur ne Geschlechtsop und Tittenop sondern ein neues Gehirn.  ;D ;D ;D ;D
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 17:32:10
@ Jonny:

... Und wo ist jetzt die neue Erkenntnis?

Wer Hormone auf Rezept dauerhaft bekommt, hat eine Dauererkrankung ( ist also nicht gesund).

Welche Quali hast Du denn, um die beiden Krankheiten von den Kosten und Risiken miteinander vergleichen zu können?
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Marc am 21. Juli 2014, 19:51:28
Mir ist persönlich ein Transmann bekannt, der nach erfolgten OPs in die Bundeswehr neu eingestellt wurde - und das ist schon vor mehreren Jahren. Die Vorschrift ist da also nicht so eindeutig, wie F_K meint.
@Johanna96: also versuch dein Glück, bei gewünschter Kontaktaufnahme zu demjenigen, schick mir eine PN
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Marianna am 21. Juli 2014, 19:58:16
(ich arbeite in der pharmabranche, falls das qualifikation genug ist um meine meinug äußern zu dürfen)

die erkenntnis, die ich einbringen wollte, ist: würde jemand sagen "ich nehme täglich 50mg l-thyroxin" wär die antwort  von ungefähr jedem, der sich ein bisschen mit sowas auskennt, dass es kein problem ist solange man medikamentös gut eingestellt ist usw, aber wenn man hormone - die nicht deutlich teurer sind - wegen einer geschlechtsumwandlung einnimmt, steht das natürlich direkt auf nem ganz anderen blatt und uiuiuiui, das muss aber nochmal genau draufgeschaut werden. und obwohl beides ungefähr gleich "chronisch"** ist, wird man denke ich - an die TE: ich hoffe, ich sag da nichts falsches - bei der angabe, dass man l-thyroxin nimmt gesellschaftlich anders behandelt als wenn man sagt, man substituiere östrogen. solange man nicht unterschiedlich stark beeinträchtigt ist, wäre es meiner meinung nach wünschenswert, dass menschen gleich behandelt werden, egal ob sie schilddrüsenhormone oder geschlechtshormone substituieren müssen. das bezieht sich jetzt natürlich alles auch auf den zwischenmenschlichen umgang mit dieser thematik, und nicht nur auf die tatsächliche BW politik transgender betreffend. aber das eine bedingt das andere. FYI: bis in die 1960er war homosexualität nach dem ICD-10 noch eine deklarierte krankheit und es wär damals wohl normal gewesen über einen homosexuellen bewerber nochmal extra drüberzugucken weil "krank". heute wäre das offensichtlich diskriminerend und erscheint hoffentlich jedem als albern. soll heißen: krank ist nicht unbedingt krank nur weil es in irgendeinem regulatorium als solches erfasst wurde. solche dinge ändern sich.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: mailman am 21. Juli 2014, 20:00:16
Die Musterungsvorschrift ist nun mal aber bindend und darn hat sich der Arzt zu halten, auch wenn die Gesellschaft es vllt. als "normal" ansieht.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 20:26:29
@ marianna:

Arbeit als was?

Wäre es keine Krankheit, würde die Krankenkasse die Umwandlung nicht bezahlen dürfen - insoweit muss man mit Forderungen, den Krankheit status zu überprüfen, vorsichtig sein, weil es den Betroffenen schaden würde.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 20:49:32
Hallo F_K.

Ob es eine Krankheit ist oder nicht, das ist völlig irrelevant, da die Geschlechtsangleichung ja schon vollzogen ist. Diesbezüglich muss ich Marianne Recht geben. Auch, was die ethisch-moralischen Gründe angeht, eine "Krankheit", die zwar als solche deklariert ist, aber in einer toleranten Gesellschaft einfach keine ist. Da denke ich, dass diese Vorschrift bei der Bundeswehr überarbeitet werden muss.

Es dreht sich hier also alles letztendlich um die Kostenfrage bezüglich der Hormone. Hier muss ich einräumen, dass ich nicht weiß, in welchen Kostenraum man sich bewegt, wenn man diese Hormone privat bezahlt.

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 21. Juli 2014, 20:56:35
Liebe Johanna,

Leseprobleme?

Die Diagnose ist immer noch da, die Krankheit wird weiter behandelt.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 20:58:31
Achso. Das war auch in Bezug auf andere potentielle Transgender bezogen. Ja, das stimmt.

Und Nein, ich habe keine Leseprobleme. Du musst jetzt nicht so persönlich werden, ja?
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: FmUffz am 21. Juli 2014, 21:03:54
Und davon abgesehen gibt es einige Punkte in der Dienstvorschrift wo der eine Mensch so denkt und der Andere so und auch der eine Arzt sagt, passt so und ein anderer Arzt sagt, macht irgendwie kein sinn.

Änderungen in der Vorschrift werden aber nur dann vorgenommen wenn man in der Masse über einen längeren Zeitraum erkennt das da Änderungen zum positiven oder negativen notwendig sind.

Da man bei Geschlechtsumwandlung aktuell nich von einer Masse sprechen kann, muss man damit leben wie es ist. Ein Stückweit hängt es auch vom Musterungsarzt ab wie er die Vorschrift auslegt
und ob er sie für tauglich oder untauglich hält. Vielleicht werden Sie aber auch untauglich wegen etwas ganz anderem was Ihnen noch kein Arzt bisher sagte.

Fazit: Versuch macht Kluch, hier werden Sie keine 100% Aussage erhalten. Einige Pro und Contra haben Sie nun gehört, Gewissheit verschaft Ihnen dann die Bewerbung und das Eignungsfeststellungsverfahren.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Marianna am 21. Juli 2014, 21:04:21
ich weiß gar nicht, warum das überhaupt eine rolle spielt, was genau ich arbeite?  habe einen bachelor in chemie ing. und arbeite irgendwas in irgendeiner pharmafirma, das wird doch wohl ausreichen um sich äußern zu dürfen? selbst wenn ich bei der müllabfuhr arbeiten oder klos in der pharmafirma putzen würde und mich aber privat mit (trans)gender studies und medikamentösen behandlungskosten auseinandersetze, würde das meine aussage hier nicht weniger richtig oder falsch machen, es ist meine persönliche meinung. und die preispolitik bei medikamenten ist nichts, über dass man sich nicht auch selber informieren kann wenn man regelmäßig gängige fachliteratur im auge behält.

bzgl pathologisierung und kostenübernahme von krankenkassen ist das dann wahrscheinlich prioritätensetzung, es gibt jedenfall viele transverbände, die sich deutlich gegen  das konzept "transgender als krankheit" wehren, zb: http://atme-ev.de/index.php?option=com_content&view=section&id=3&Itemid=7

aber ich will diesen thread hier nicht zu müllen. alles gute johanna!
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: KlausP am 21. Juli 2014, 21:07:25
Zitat von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 20:58:31
Achso. Das war auch in Bezug auf andere potentielle Transgender bezogen. Ja, das stimmt.

Und Nein, ich habe keine Leseprobleme. Du musst jetzt nicht so persönlich werden, ja?

Machen Sie es wie ich: Einfach komplett ignorieren den "Herrn".  ::)
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 21:13:39
Hallo.

Also schlussendlich würde ich diese Diskussion gerne zu Ende führen. Wie ich sehe, gerät das hier nun ein wenig außer Kontrolle und da mir eh nichts Anderes übrig bleibt, als es zu probieren, sind die Spekulationen hier, die sowohl für als auch gegen eine Bewerbung als Transgender beim Bund sprechen, letztendlich eh alle hinfällig.

Ich danke für den Zuspruch und auch die Äußerung von Bedenken.

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 21:15:10
Zitat von: KlausP am 21. Juli 2014, 21:07:25
Zitat von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 20:58:31
Achso. Das war auch in Bezug auf andere potentielle Transgender bezogen. Ja, das stimmt.

Und Nein, ich habe keine Leseprobleme. Du musst jetzt nicht so persönlich werden, ja?

Machen Sie es wie ich: Einfach komplett ignorieren den "Herrn".  ::)

Hallo.

Danke, ich werde deinen Rat beherzigen.

Johanna
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: FmUffz am 21. Juli 2014, 21:26:48
Viel Glück und wenn das Thema rum ist kram den Thread hier ruhig noch mal aus und berichte uns das Ergebnis,
egal ob positiv oder negativ. Damit haben auch zukünftige Gleichgesinnte etwas davon.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 22. Juli 2014, 15:07:21
Zitat von: Johanna96 am 21. Juli 2014, 20:49:32
Auch, was die ethisch-moralischen Gründe angeht, eine "Krankheit", die zwar als solche deklariert ist, aber in einer toleranten Gesellschaft einfach keine ist.

Na dann hoffen wir doch mal, dass wir hier irgendwann eine tolerante Gesellschaft haben.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 22. Juli 2014, 15:18:30
.. und ich hoffe, dass die Frage, was eine Krankheit ist, nicht von Putzfrauen in Pharmaunternehmen beantwortet wird (aufgrund deren persönlicher Meinungen), sondern eben frei von "ethisch-moralischen Erwägungen" von einem Team von Fachärzten auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 23. Juli 2014, 09:04:55
Mensch F_K, bist du zu stolz, um mal dein Mund zu halten? Ist ja schrecklich, dass du immer das letzte Wort haben musst. Kritik kannst du offenbar auch nicht ab. Mein Gott, dass muss schlimm sein. Kannst du nicht einfach deinen Senf für dich behalten und abwarten, wie es ausgeht?
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 23. Juli 2014, 09:13:44
Tut mir Leid, war etwas überreagiert. Aber ich denke doch, dass das Thema hier gegessen ist, weil ich ja doch keine eindeutigen Antworten kriegen kann. Das sollte doch jetzt nicht so ausarten. Ich werde mich bewerben und dann fertig - gegebenfalls werde ich das hier reinstellen. Fertig.
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: F_K am 23. Juli 2014, 09:21:17
Liebe Johanna96,

nur als Nachfrage: Du bist der "nette" User, der persönliche Unterstellungen gegen mich vorgebracht hat und dann gesagt hat, es seien ja nur "Vermutungen"?

Als ich dann kritisch anfragte, ob Du hier im Thread (und weltweit) akzeptierte Tatsache nicht verstanden hast, hast Du mir vorgeworfen, persönlich zu werden.

Insoweit ist Dein Verhalten tatsächlich Deinen Alter angemessen eher kindlich - bis zur Eignungsfeststellung solltest Du daran arbeiten - spätestens im Interview wirst Du deutlich mehr "geärgert" werden, wenn Du dann so "an die Decke gehst", bist Du "draussen".

Trennung: (Back to topic):

Hast Du inhaltlich noch etwas beizutragen?

(Nachtrag: Die EINDEUTIGE Antwort hast Du schon bekommen: Das Musterungsergebnis legt der Arzt / der Musterungsarzt fest - nach Vorschriftenlage müßte mit Deiner Erkrankung eine Ausmusterung erfolgen, in der Praxis soll es trotz dessen schon Einstellungen gegeben haben - wie so oft muss man es also versuchen - viel Erfolg.)
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Johanna96 am 23. Juli 2014, 09:37:42
Ja, Danke. Kann man den Thread schließen, bitte?
Titel: Antw:Als Transgender zur Bundeswehr
Beitrag von: Flexscan am 23. Juli 2014, 09:48:23
hab mal Trollbeiträge entfernt und User entsprechend verwarnt