Hallo liebe Community,
Ich habe ein erfolgreiches Gespräch mit einer sehr netten Wehrdiensberater(in) hinter mir. Da ich mein Abitur auf einem Wirtschaftsgymnasium mache, kamen wir zu dem gemeinsamen Entschluss, dass eine Bewerbung für ein wirtschaftliches Studium am sinnvollsten wäre und als Truppengattung ein logistischer Bereich. Da die Einstellungschancen steigen, wenn man sich für eine Truppengattung bewirbt die sowieso gerade einen Mängel an Offizieren haben, fragte ich nach welche Truppengattungen personell in Schwierigkeiten sind. Sie meinte, dass die Panzertruppen wieder im kommen sind aufgrund der aktuellen Konflikte (Ukraine etc.). Von einem Soldaten auf einer Studienmesse habe ich erfahren, dass die ABcisten ein mängel an Soldaten haben.
Gibt es jemanden hier der sich in diesem Bereich etwas auskennt und mir sagen kann wo Not am Mann ist bzw. die Chancen erhöht sind?
Lg Passmann
"Not am Mann" ist nirgendwo. Es werden regelmäßig jedes Jahr alle Einstellungsvorgaben der TSKs für die Offiziere erfüllt und darüber hinaus viele abgelehnt, trotz bestandenem Eignungstest.
Du solltest dir das raussuchen, was du dann auch machen willst.
In der Luftwaffe gibt es z.B. eine Koppelung Logistik mit "kaufmännischen" Studiengängen.
Moin
1.) Du musst erstmal untersucht werden - dann siehst du welche Verwendungsausschlüsse du hast, d.h. was du nicht machen kannst.
2.) Allgemein gibt es Personalmangel in der Bundeswehr und zwar in vielen Bereichen. In meinem OA Jahrgang ist genau 1 Person weniger eingestellt worden als insgesamt gebraucht wurden und es sind bisher viele gegangen (Lehrgänge nicht bestanden, Raus aus der Bw usw.). Ich rechne mit mindestens 15% Fehl, wenn nicht mehr.
Dazu kommt, dass in den letzten beiden OAJ Personal noch nachnominiert und eingestellt wurde mit kurzfristigen Zusagen, dass eigentlich nicht geeignet war (Reife, geistige Eignung) um die Einstellungszahlen zu erfüllen.
Hier wird Niemand sagen können, dass hier oder da genau XX Offiziere fehlen.
Zitat... einen Mängel ...
Finde den Fehler!
Zitat von: itchy am 28. März 2015, 14:05:36
Moin
2.) Allgemein gibt es Personalmangel in der Bundeswehr und zwar in vielen Bereichen. In meinem OA Jahrgang ist genau 1 Person weniger eingestellt worden als insgesamt gebraucht wurden und es sind bisher viele gegangen (Lehrgänge nicht bestanden, Raus aus der Bw usw.). Ich rechne mit mindestens 15% Fehl, wenn nicht mehr.
Dazu kommt, dass in den letzten beiden OAJ Personal noch nachnominiert und eingestellt wurde mit kurzfristigen Zusagen, dass eigentlich nicht geeignet war (Reife, geistige Eignung) um die Einstellungszahlen zu erfüllen.
Hier wird Niemand sagen können, dass hier oder da genau XX Offiziere fehlen.
Wo hast du denn das aufgeschnappt?
Es wird bestimmt niemand eingestellt, der keine Eignung, hatte um Quoten zu erfüllen.
Kann ich mir auch nicht vorstellen. Wenn, dann waren die Nachrücker welche von der Warteliste.
Zitat von: KlausP am 28. März 2015, 14:08:22
Zitat... einen Mängel ...
Finde den Fehler!
ZitatLeider ersetzt mein Iphone gerne den "Mangel" durch die "Mängel" wollte es noch ändern aber leider ist dies nicht mehr möglich :-\
Es ist nie zum Vorteil nur was anzunehmen, damit man was "hat".
Was nützt es wenn man in einer Verwendung ist wo hoher Bedarf ist und es einem keinen Spaß macht?
Als Altenpfleger hat man auch gute Berufschanchen, deswegen möchte das auch nicht jeder machen.
Zitat von: mailman am 28. März 2015, 14:41:56
Es ist nie zum Vorteil nur was anzunehmen, damit man was "hat".
Was nützt es wenn man in einer Verwendung ist wo hoher Bedarf ist und es einem keinen Spaß macht?
Als Altenpfleger hat man auch gute Berufschancen, deswegen möchte das auch nicht jeder machen.
Die genaue Verwendung wird meines Wissens erst nach dem Studium beschlossen. Da ich nicht auf den Kopf gefallen bin, würde ich mich nicht für eine Truppengattung bewerben die mich überhaupt nicht interessiert. Allerdings finde ich viele Truppengattungen spannend und sollte es bei einer Gattung ein Mangel an Offizieren geben, würde es sich anbieten sich bei dieser zu bewerben. Siehe "Wehrbericht 2014, S.55, 15.1 Sanitätsoffiziere" dort wird berichtet, dass der Bedarf von SanOffz im Bereich Chirurgie... nicht gedeckt werden kann. [/quote]
Daraus zu schließen dass es zu wenig Bewerber für den SanOA gibt, wäre aber falsch :D
Viel mehr gibt es zu wenig geeignete Bewerber vermutlich.
Zitat von: HG_NRW92 am 28. März 2015, 16:23:25
Daraus zu schließen dass es zu wenig Bewerber für den SanOA gibt, wäre aber falsch :D
Ich glaube zu wenig qualifizierte/geeignete Bewerber für den SanOA wäre die bessere Formulierung?
Auch das nicht. Dafür gibt es genug, alle Medizinstudenten werden ja zuerst allgemeinmedizinisch ausgebildet. Das hängt mit der späteren fachärztlichen Orientiereung zusammen.
Zitat von: itchy am 28. März 2015, 14:05:36
2.) Allgemein gibt es Personalmangel in der Bundeswehr und zwar in vielen Bereichen. In meinem OA Jahrgang ist genau 1 Person weniger eingestellt worden als insgesamt gebraucht wurden und es sind bisher viele gegangen (Lehrgänge nicht bestanden, Raus aus der Bw usw.). Ich rechne mit mindestens 15% Fehl, wenn nicht mehr.
Dazu kommt, dass in den letzten beiden OAJ Personal noch nachnominiert und eingestellt wurde mit kurzfristigen Zusagen, dass eigentlich nicht geeignet war (Reife, geistige Eignung) um die Einstellungszahlen zu erfüllen.
Hier wird Niemand sagen können, dass hier oder da genau XX Offiziere fehlen.
Ein gewisser Schwund ist mit einberechnet. Also daraus zu schließen, dass bei Abbrechern nun ein Mangel herrschen würde, ist schlichtweg falsch.
Nicht geeignete werden nicht eingestellt. Es wird dann von der Warteliste weiter eingestellt.
Und ja, ich wüsste schon, wo es ggf. nicht ausreichend Einstellungen gibt. StrahlLFF wird knapp dieses Jahr. Pharmazie und Veterinärmedizin auch.
Naja Problem ist auch die ca. 5-6 jährige Ausbildung bis ein Offizier mal auf einem Dienstposten sitzt. Mit der Reformwut des Ministeriums passierts da halt mal das mehr OAs eingestellt werden als gebraucht werden, oder auch weniger.
z.B: Wenn man davon ausgeht das 2013 mit den Planbeständen der (damals) aktuellsten Reformen gerechnet wurde haben wir neues Personal für 4 aktive PzBtl eingestellt. Sollte jetzt doch in Bergen ein gekadertes Btl aktiviert werden, hätten wir aber 5. Natürlich gibt es da Stellen die nicht eingeplant sind.
Aber das aktivieren eines gekaderten PzBtl ändern überhaupt nichts an den absoluten Personalzahlen der Streitkräfte. Vielmehr werden die entsprechenden Dienstposten aus anderen Bereichen "geklaut" und in dieses Btl gesteckt. Alles was sich ändert ist die Verwendung einiger weniger Soldaten. Bzw. diverse Kameraden, die gerade dabei sind die PzTr zu verlassen tun dies dann halt nicht.
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 30. März 2015, 14:36:42
Alles was sich ändert ist die Verwendung einiger weniger Soldaten. Bzw. diverse Kameraden, die gerade dabei sind die PzTr zu verlassen tun dies dann halt nicht.
Gruß Andi
Grundsätzlich führt das aktivieren eines gekaderten PzBtl natürlich zu mehr Dienstposten. Dienstposten die eben nicht eingeplant waren. Im jeweiligen Jahrgang bedeutet das eine Abweichung von den Planbeständen. Man kann nichts bei B hinzufügen ohne es bei A wegzunehmen. Ergo fehlen irgendwann, wie im genannten Bsp. PzTrp-Offiziere oder Offiziere aus anderen Truppengattungen aus dem Jahrgang 2013
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 14:44:41
Grundsätzlich führt das aktivieren eines gekaderten PzBtl natürlich zu mehr Dienstposten.
Nein, weil die Aktivierung unter der Vorgabe erfolgt ist, dass das Heer die entsprechenden Dienstposten im eigenen Bereich bereitstellen muss. Es findet also nur eine Personalverschiebung statt.
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 30. März 2015, 14:51:11
Es findet also nur eine Personalverschiebung statt.
Aber woher kommt denn das verschobene Personal? Das muss doch zwangsläufig heißen das manche DP gestrichen werden, um die DP im aktivierten Btl zu füllen.
Die Frage ist ja dann wie viele ausgebildete Offze hat die PzTrp auf entbehrlichen Dienstposten.
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 14:55:26
Aber woher kommt denn das verschobene Personal?
Aus anderen Bereichen des Heeres. Stäben, Ämtern, anderen Truppenteilen.
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 14:55:26
Das muss doch zwangsläufig heißen das manche DP gestrichen werden, um die DP im aktivierten Btl zu füllen.
Diese Dienstposten werden dann in die Struktur des PzBtl verschoben, richtig. Dann hat Stab X halt einen A15 Oberstleutant-Dienstposten weniger, der dann der Kommandeurdienstposten wird. Viel interessanter wird es bei den Mannschaftsdienstposten, denn die sind wirklich Mangelware, aber das ist dann halt so.
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 14:55:26
Die Frage ist ja dann wie viele ausgebildete Offze hat die PzTrp auf entbehrlichen Dienstposten.
Wieso sollten diese Dienstposten aus der PzTr kommen? Das macht ja mal gar keinen Sinn. Diese Dienstposten kommen aus allen Bereichen des Heeres. Und ehemalige Panzerleute haben wir da alle Nase lang. Wobei es keinerlei Zusammenhang zwischen den Dienstposten abgebenden Dienststellen (bzw. den Dienstposteninhabern) und der Stellenbesetzung im aktivierten Btl gibt.
Gruß Andi
Klingt alles logisch ;)
Dann nehme ich das PzTrp Beispiel zurück und beschränke mich auf die zeitliche Diskrepanz zwischen Einplanung auf- und einnehmen des DP bei Offizieren
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 15:13:48
Dann nehme ich das PzTrp Beispiel zurück und beschränke mich auf die zeitliche Diskrepanz zwischen Einplanung auf- und einnehmen des DP bei Offizieren
Was soll die denn aussagen? Offiziere sind grundsätzlich in ihrer Verwendung nicht an eine bestimmte Truppengattung gebunden, sondern werden da eingesetzt, wo sie gebraucht werden. Querverschiebungen gab es da schon immer und sind seit Einführung der aktuellen Offizierausbildung im Heer auch in allen drei TSK plus SKB einkalkuliert. In meiner Dienstzeit gab es noch nie einen Offiziermangel, sondern höchstens einen problematischen erheblichen Regenerationsbedarf, der alle drei bis vier Jahre für unterschiedliche TrG oder Bereiche in Wellen auftritt, während in den Jahren dazwischen ständig DPäK vorkommen. Insgesamt nivelliert sich das aber. Zudem geht die Bundeswehr mehr und mehr dazu über auch angehende Offiziere familienfreundlich zu behandeln, so dass im Zweifelsfall eine Stelle in Ort A unbesetzt bleibt, weil der Offizier mit Familie in Ort B wohnt und ihm dort ein DPäK geschaffen wird.
Und Überbestände an SaZ, die es durchaus in allen Laufbahnen (bis auf die Mannschaftslaufbahn) in Teilen schon gab erledigen sich schnell von selbst - und sei es nur durch die Ableistung der Dienstzeit.
Die eigentlichen Probleme hat die Bundeswehr vielmehr im Bereich der jungen Berufsoffiziere, denn da gehen mittlerweile ziemlich viele wieder freiwillig...
Zitat von: Andi am 30. März 2015, 15:23:28
Was soll die denn aussagen? Offiziere sind grundsätzlich in ihrer Verwendung nicht an eine bestimmte Truppengattung gebunden, sondern werden da eingesetzt, wo sie gebraucht werden. Querverschiebungen gab es da schon immer und sind seit Einführung der aktuellen Offizierausbildung im Heer auch in allen drei TSK plus SKB einkalkuliert.
Die Bindung zu der Truppengattung zu der man eingeplant worden ist, soll jetzt fest sein. Das heißt Querverschiebungen sind eben nicht mehr eingeplant.
Seit gut 2 Jahren gibt es das System nicht mehr wonach im letzten Studienjahr die Einplanung des Jahrgangs erst "bestätigt" wurden
::) Sagt wer?
Och kills,
Die Truppengattung ist bei einem Offizier nur ein Personalbegriff, das ist von einer auf die andere Minute geändert.
Zitat von: Andi am 30. März 2015, 15:42:30
::) Sagt wer?
Der Inspizient der Offizierausbildung
Zitat von: F_K am 30. März 2015, 15:44:43
Och kills,
Die Truppengattung ist bei einem Offizier nur ein Personalbegriff, das ist von einer auf die andere Minute geändert.
Naja, auf dem Papier vielleicht, aber ich würde gerne mal einen PzKpChef sehen welcher nicht auf Panzer und ihren Umgang ausgebildet ist.
wenn ich zu wenig PzOffz hab - nehm ich halt nen PzGren und schul ihn um ;)
Zitat von: bayern bazi am 30. März 2015, 16:22:00
wenn ich zu wenig PzOffz hab - nehm ich halt nen PzGren und schul ihn um ;)
widerspricht aber dem hier:
Zitat von: F_K am 30. März 2015, 15:44:43
das ist von einer auf die andere Minute geändert.
Wird die Offz Ausbildung nicht mehr generell am verstärkten PzGrenBtl gemacht? Bei mir war es so und ich war niemals PzGren...
Naja, PzGrenTrp+PzTrp=Panzertruppen (Truppengattungsverbund)
Schon klar das da einiges an Ausbildung zusammenfällt
Zur PzTr gehörte ich aber auch nie ...
@C_kills: Wenn Sie schon Abkürzungen für die Truppengattungen verwenden, nehmen Sie bitte die richtigen. "Truppe" wird immer noch mit "Tr" abgekürzt, die Abkürzung "Trp" steht für "Trupp".
Ich bitte um harte und gerechte Bestrafung
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 18:13:59
Ich bitte um harte und gerechte Bestrafung
GvD von Karfreitag bis Ostermontag. ;)
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 16:15:39
Der Inspizient der Offizierausbildung
Wäre mir neu, dass es den gibt. Es gibt einen Inspizienten der Truppenausbildung.
Zitat von: C_kills am 30. März 2015, 16:15:39
Naja, auf dem Papier vielleicht, aber ich würde gerne mal einen PzKpChef sehen welcher nicht auf Panzer und ihren Umgang ausgebildet ist.
Die Ausbildung folgt dem Auftrag und nicht der Auftrag der Ausbildung.
Und das besetzen eines Dienstpostens und das Ausüben des entsprechenden damit verbundenen Amtes war noch nie daran gebunden, dass man erst mal alle dafür erforderlichen Lehrgänge absolviert hat. Vielmehr findet die Lehrgangsplanung spätestens mit der Planung der Versetzung auf den Dienstposten statt.
Gruß Andi
Und auf welches Schriftstück beruft er sich da? Diese Querverschiebungen gab es schon immer und es wird sie immer geben.