Guten Tag,
hatte vom 06.04. - 08.04. meine Eignungsfeststellung im KC Düsseldorf. Alles bestanden, bis auf dass bei dem persönlichen Gespräch mit der Psychologin festgestellt wurde dass ich noch nicht die Charakterliche Eigenschaft besitze Feldwebel zu werden. Habe jetzt Mannschaften Saz 8 Jahre genommen, da der Fachunteroffizier im Truppendienst ja nicht mehr angeboten wird. Jetzt meine Frage an euch, wenn die 8 Jahre vorüber sind, müsste ich nochmal 12 Jahre SaZ machen um Feldwebel zu werden? Welche Möglichkeiten bestehen mir sonst nach den 8 Jahren? Ich weiß eigentlich hätte ich das da noch alles Fragen müssen aber war noch ziemlich geflasht nach dem Gespräch da ich mich mit der Laufbahn der Mannschafter vorher kaum auseinandergesetzt habe.
Mit freundlichen Grüßen
Du kannst dich jederzeit auch aus der Mannschaftslaufbahn heraus für höhere Laufbahnen bewerben.
Du kannst dich auch aus der Msch-Laufbahn nach einem Jahr erneut für die Fw-Laufbahn bewerben.
Um Ralf noch zu ergänzen...
Warten Sie auf keinen Fall bis zum Ablauf der 8 Jahre mit der erneuten Bewerbung !
Nutzen Sie das 1. Jahr Ihrer Dienstzeit um sich die Bw "anzuschauen" und zeigen Sie Leistungsbereitschaft!
Wenn Sie dann im 2. Anlauf die Hürde schaffen ... wird Ihre Dienstzeit z.B. auf 12 Jahre festgesetzt, wobei die schon gediente Zeit eingerechnet wird.
Was für einen Schulabschluss bzw. Lehrabschluss haben Sie denn ?
Das sind Standard Antworten der Prüfoffiziere. Die prozentualen Chancen einen Wechsel in eine höhere Laufbahn hinzubekommen, können Sie sich an einer Hand abzählen.
Ich habe die Fachhochschulreife. Der Prüfer sagte mir ich solle erstmal die mannschafter Laufbahn machen um mich zu entwickeln und dann die Feldwebel Laufbahn.
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Befolgen Sie den Rat, der Ihnen schon gegeben wurde. Ein Jahr nach Ihrem "versemmelten" letzten Eignungsfeststellungsverfahren dürfen sie erneut für die Feldwebellaufbahn getestet werden. Bis dahin haben Sie sich den Laden auch schon etwas angesehen. Vielleicht wollen Sie dann ich gar nicht mehr ... ;)
Dann überlegen Sie sich diesen Schritt zur Bw zu gehen nochmals sehr gut !!
Da Sie bisher keinen Zivilberuf haben... und nur im Rahmen des Wechsels in die Laufbahn der Fw des allg. Fachdienstes der Erwerb bei der Bw möglich ist...
...könnte es ja passieren... das Sie ... trotz aller Bemühungen ... den Laufbahnwechsel nicht schaffen...
Dann gehen Sie nach 8 Jahren aus der Bw ... und Beginnen dann erst mit Ihrer ersten zivilen Berufsausbildung... !
Wenn Sie aber weiter an Ihrem Plan festhalten ... Sie haben jetzt ja das Prüfverfahren beim KC erlebt ... nutzen Sie das
Jahr bis zur erneuten Bewerbung um sich eingehend mit dem Dienst als Fw zu beschäftigen, "arbeiten Sie an sich" und
"zeigen Sie Leistung" im täglichen Dienst... Sie haben dann ja den Vorteil ... die Truppe "von Innen" zu erleben...
Danke erstmal für eure Antworten. Ich muss ehrlich sagen, dass die Bundeswehr eh nur mein Plan B ist. Da ich Angst davor habe, ohne eine abgeschlossene Ausbildung nach meiner Dienstzeit ins "kalte Wasser" zu fallen.
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... und das ist auch gut und richtig so.
Ich kann nur eindringlichst dazu raten, die Mannschaftslaufbahn auf keinen Fall einzuschlagen.
Einige Gründe dafür wurden schon genannt und die Liste ist noch lange nicht vollständig.
Wenn es unbedingt die Karriere bei der Bundeswehr werden soll (nicht negativ gemeint), dann lieber erstmal eine Ausbildung machen und im Anschluss nochmal bewerben.
Oder wenn du frisch aus der Schule kommst meinetwegen auch ein Jahr Auszeit nehmen (z.B. Work-and-travel o.ä.) und dann nochmal bewerben und eine Ausbildung in der FW-Laufbahn absolvieren (wenn es dann klappt).
Auch FWD ist vllt. eine Option um die "Wartezeit" bis zur nächsten Bewerbung zu überbrücken. Ganz nebenbei bekommst du dadurch auch schon einen kleinen Eindruck, was dich erwarten könnte.
Sich für 8 Jahre zu verpflichten in einer Laufbahndis man eigentlich garnicht möchte und darauf hoffen, dass es mit der Bewerbung aus der Truppe heraus klappen könnte, ist die denkbar schlechteste aller Optionen...
Hätte noch ne Frage. Nachdem ich beim einplaner war, war ich beim bfd, dort wurde mir gesagt ich erhalte eine gewisse Summe (sehr gute Summe) um mir Fortbildung, Ausbildung etc. zu finanzieren. Das wäre doch nach den 8 Jahren dann schon ne gewisse Absicherung falls das mit der Bewerbung aus der Truppe heraus o. ä. nicht klappt.
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Und die Frage ist nun welche?
Ob das nicht schon die Absicherung wäre nicht ins kalte Wasser zu fallen?
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Das liegt doch immer im Auge des Betrachters. Für den einen reichts, für den anderen nicht. Ich finde die Ansprüche schon recht ordentlich.
Die Ansprüche reichen definitiv aus, um eine Ausbildung zu absolvieren (und dabei nicht nur vom Lehrlingsgehalt leben zu müssen - wichtiger Punkt, da man mit Ende 20 evtl. nicht mehr von 500 €/Monat leben kann).
Die Frage ist nur, ob man sich das auch antun möchte, wenn andere Kollegen in dem Alter bereits Meister oder Akademiker sind (was auch das anzustrebende Niveau für einen Fachabiturienten sein sollte) und man selber sich auf dem Stand des 17jährigen Azubi im 1. LJ befindet.
Ich persönlich hätte ja einen anderen Weg gewählt - FWDL für >12 Monate, währenddessen Bewerbung aus der Truppe. Nach 12 Monaten kann man dann auch wesentlich besser beurteilen, ob evtl. 8 Jahre Msch eine Option wären oder das nur zur Verblödung (insbesondere im TrD als Fachabiturient - wo dort doch mittlerweile vorzugsweise Hauptschüler unterwegs sind) führt - und durch >1 Jahr weiterer Lebenserfahrung kann man dann auch evtl. bessere zivile Alternativen ausmachen, wenns mit der Fw-Eignung doch nicht klappt.
Just my 2 cents.
Natürlich ist das eine Art Absicherung.
Allerdings solltest du dabei folgendes bedenken:
1.) Du wirst nicht jünger und würdest dann mit Mitte-Ende Zwanzig eine Ausbildung beginnen und mit etwa 30 als berufsunerfahrener auf dem Arbeitsmarkt landen - Sicherlich keine Unmöglichkeit, aber doch nicht unbedingt wünschenswert.
2.) Bei einem Studium sieht es ähnlich aus.
3.) Du solltest dich nicht nur auf das Thema Absicherung fixieren, sondern auch etwas ganz anderes im Auge haben: Offenbar siehst du dich selbst als Feldwebel, sonst hättest du dich nicht beworben. Wenn es blöd läuft sitzt du aber 8 Jahre in der Mannschaftslaufbahn fest. Mannschaften haben nunmal den Status eine ungelernten Hilfsarbeiters und werden auch etnsprechend eingesetzt (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Und ohne jetzt irgendeinem Manschafter zu nahe treten zu wollen, KANN es dir passieren, dass du da eventuell geistig etwas unterfordert wirst - das kann verdammt frustrierend werden. 8 Jahre können Seeh. lang werden.
4.) Ich verstehe nicht, warum du überhaupt das Risiko eingehen willst... Es gibt genug andere/bessere Wege. Im besten Fall nutzt du das eine Jahr bis zur nächsten Bewerbung/Prüfung sinnvoll und wirst dann entsprechend deinen wünschen eingestellt.
Im schlechtesten Fall vergeudest du so schlicht 8 Jahre deines Lebens (Sry wenn das hart klingt, ist aber in meinen Augen so).
Dazwischen gibt es tausend andere Möglichkeiten und du wählst die mit dem höchsten Risiko...
Nicht böse gemeint, aber mich würden deine Beweggründe interessieren. Insbesondere warum du keinen FWD machst wenn du unbedingt direkt in die Truppe willst. Deine Möglichkeiten dich aus der Truppe zu bewerben bleiben erhalten und du hast nicht das Risiko 8 Jahre Mannschaften machen zu müssen.
Zitat von: HCRenegade am 11. April 2015, 14:32:17
...
Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. Warst nur schneller als ich ;)
Mein Wunsch ist es eigentlich ne Ausbildung zu machen, allerdings bekomme ich weder in der Industrie noch im kaufmännischen Bereich eine (habe ein Recht gutes Fachabitur, verstehe selbst nicht so ganz was auf dem ausbildungsmarkt los ist). Das mit dem fwd wäre dann wohl doch eine Überlegung wenn ich das jetzt so lese.
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Wenn du ein "gutes Fachabitur" hast, dann unterstelle ich dir mal eine gewisse Intelligenz. Damit ist die Chance sehr groß, in der Msch-Laufbahn aufgrund der begrenzten Möglichkeiten und der evtl. monotonen Tätigkeit schnell auf Langeweile und Unzufriedenheit (insbesondere beim TrD) zu stoßen. Desweiteren heißt Msch sein in der Kampftruppe auch nicht unbedingt, eine grüne Verwendung zu haben - demnach kann es durchaus sein, als halbwegs gescheiter Kerl im Gezi oder Stab zu landen, was ja nicht sein Ziel sein kann, wenn du eine "grüne" Verwendung anstrebst.
Vorteil beim FWDL:
Du lernst den Laden kennen - vllt bietet sich ja nach ersten Einblicken und Gesprächen mit Kameraden doch eine Verwendung als UoP (oder evtl Fw FD) an (mit den damit verbundenen Ausbildungsmöglichkeiten). Als jemand, der selbst mal Fw im TrD war, kann ich sagen, dass der typische (Fach)Abiturient in der Laufbahn auf Dauer wahrscheinlich nicht sehr glücklich wird - Gefechtsdienst etc. ist in den ersten Monaten/Jahren vllt ganz toll, aber es verliert irgendwann seinen Glanz, daher (und auch wegen der Tatsache, erst nach 12 Jahren eine Ausbildung im rahmen des BFD machen zu können) kann ich diese Laufbahn prinzipiell nicht empfehlen. Zumal es (vor ein paar jahren9 auch so manchen Fw gab, der seit Jahren Dienst in einer AGA-Kp getan hat - und ich habe noch niemanden gesehen, der >10 AGAs am Stück gemacht hat und danach noch sonderlich glücklich auf seinem DP war. Das nur mal so als Denkanstoß.
Fall du aber nach 12+ Monaten als FWDLer der Ansicht bist, dass Truppendienst nachwievor dein Wunschtraum ist, kannst du ja diesen weg gehen und weißt dann auch, auf was du dich da einlässt. wenns dann nicht mit der Fw-Eignung klappt, ist das auch kein Problem - der Wechsel zum SaZ Msch ist relativ unproblematisch, diese Option fällt also nicht weg.
Ich würde dir aber empfehlen, den Weg des Fachdienstes zu gehen - gerade auch, weil die Wahrscheinlichkeit, im TrD irgendwann mal BS zu werden, sehr gering sind (erfahrungsgemäß stellt fast jeder Truppendiener einen/mehrere BS-Antrag - im Fachdienst ist das Verhältnis Antragsteller:Stellen günstiger, auch aufgrund der Perspektiven nach DZE).
Es ist meiner Meinung nach definitiv intelligenter, vor einer langen Verpflichtungszeit in der Mannschaftslaufbahn eine Ausbildung zu absolvieren. Somit hat man schonmal eine gute Grundlage für die Zeit nach der Bundeswehr, auf der man dann mit den Ansprüchen des BFD gut aufbauen kann und nicht bei Null anfangen muss. Wenn es dieses Jahr für keine Ausbildung gereicht hat, ist der FWD in der Tat eine gute Alternative um Zeit zu überbrücken und sich während dieser Zeit für alle möglichen Ausbildungen zu bewerben.
Zitat von: dunstig am 11. April 2015, 17:17:35
Es ist meiner Meinung nach definitiv intelligenter, vor einer langen Verpflichtungszeit in der Mannschaftslaufbahn eine Ausbildung zu absolvieren.
Würde ich nur sehr begrenzt so unterschreiben wollen - mit frisch abgeschlossener Ausbildung dann nach 8 (oder 12) Jahren Tätigkeit ohne Fachbezug wiedereinsteigen zu wollen, macht es auch nicht einfacher - da ist es vermutlich doch besser, nach DZE die Ausbildung über den BFD zu machen, denn dann ist das Gelernte wenigstens noch frisch und greifbar.
Die Chance, als Msch mit Fachbezug zur vorher erfolgten Ausbildung eingesetzt zu werden, sind nur bedingt gegeben und dann auch nur auf Hilfstätigkeiten beschränkt. Der gelernte Bürokaufmann wird sich freuen, wenn er als HG jahrelang Kaffee kochen und Botengänge erledigen darf - das hat zwar noch einen gewissen Fachbezug zur Ausbildung, aber die Wertigkeit dürfte klar sein.
Bitte keine Zitate aus dem Kontext reißen. Ich schrieb weiter, dass eine abgeschlossene Ausbildung eine gute Grundlage ist, um mit dem BFD darauf aufbauen zu können und nicht, um direkt wieder ins Berufsleben einsteigen zu können. Weiterhin eröffnet einem eine abgeschlossene Ausbildung bessere Chancen bzgl. einem Einstieg in die Laufbahn der Unteroffiziere des allgemeinem Fachdienstes.
Und meiner Meinung nach wird sich ein Fachabiturient genauso sehr wie ein gelernter Bürokaufmann freuen, Kaffee zu kochen oder Botengänge zu erledigen ;)