Hallo,
ich frage mich gerade, warum die Bundeswehr in den letzten Jahren so viele Probleme mit der Beschaffung neuer Ausrüstung hat? Hier im Forum werden ja auch regelmäßig Artikel gepostet bzw. verlinkt (z.B.: NH90, Airbus M400), in denen es um Mängel und Verzögerungen bei der Beschaffung neuer Ausrüstung geht.
Ich vermute mal, dass sich hier Politik und Wirtschaft gegenseitig die Taschen füllen und die BW mit dem klar kommen muss, was bei diesem Gemauschel raus kommt.
Gruß Scipio
ZitatIch vermute mal, dass sich hier Politik und Wirtschaft gegenseitig die Taschen füllen und die BW mit dem klar kommen muss, was bei diesem Gemauschel raus kommt.
Genauso ist es ::)
Zitat von: Ralf am 13. Juni 2015, 15:12:59
ZitatIch vermute mal, dass sich hier Politik und Wirtschaft gegenseitig die Taschen füllen und die BW mit dem klar kommen muss, was bei diesem Gemauschel raus kommt.
Genauso ist es ::)
Ich hatte es befürchtet......
Kann es sein, dass Sie öfters mal schneller schreiben als Sie nachdenken?
Zitat von: Scipio am 13. Juni 2015, 14:55:50
...ich frage mich gerade, warum die Bundeswehr in den letzten Jahren so viele Probleme mit der Beschaffung neuer Ausrüstung hat? ...
Streiche "in den letzten Jahren" und ersetze "die Bundeswehr" durch "das Militär". Das berühmteste Beispiel in der Bundeswehr war sicher der Starfighter oder auch der fast vergessene Schützenpanzer, lang. Ich bin aber zuversichtlich, dass ein Militärhistoriker das bis zu Julius Cäsar zurückverfolgen kann.
Zitat von: mrr89 am 15. Juni 2015, 11:15:57
Ich bin aber zuversichtlich, dass ein Militärhistoriker das bis zu Julius Cäsar zurückverfolgen kann.
Hannibals Nachschubprobleme während des 2. Punischen Krieges in Italien sind bestens dokumentiert. Nach ein paar Jahren (und gewonnenen Schlachten) trugen seine Soldaten überwiegend erbeutete römische Ausrüstung ;)
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
Tja, das war allerdings Cato, der Ältere ;) :
https://de.wikipedia.org/wiki/Ceterum_censeo_Carthaginem_esse_delendam
Von Scipio, dem Älteren fiel mir leider nichts passendes ein :-[
Zitat"Undankbares Vaterland, nie sollst du meine Gebeine beherbergen!"
Ist übrigens seine Grabinschrift ...
http://www.aphorismen.de/zitat/148590
Ich würde auch behaupten, dass es einfach zu lange dauert bis eine Neuregelung von oben her abgesegnet wird.
Danach muss das ganze noch umgesetzt werden und das dauert oft...
Ein gutes Beispiel ist das G36..
Wieso sollte man noch eine Waffe im Gebrauch haben, wenn sie die uns bekannten Mängel aufweist?
Weil eben jeder einen anderen Vorschlag für die Lösung des Problems hat und vertritt.
@ diesteve, wie sollte denn Ihr Beispiel mit dem G 36 anders gelöst werden, als es nun getan wird? Immerhin ist es die Standard-Handwaffe in allen TSK und milOrgBer ...
Ich sehe jetzt einmal ab davon, die Vorgänge bis hin zur jüngsten Entscheidung der Ministerin zu bewerten. Das ist Aufgabe der politischen und militärischen Leitung und könnte ggf. sogar Aufgabe eines parl. Untersuchungsausschusses werden.
Die Ministerin hat Ende April/Anfang Mai entschieden, dass über eine Modifikation/Neubeschaffung eines leichten Sturmgewehrs zu entscheiden sein wird und hat den GI angewiesen, für die Zeit bis dahin eine Weisung für die Nutzung zu veranlassen. Dies wurde Mitte Mai getan, was für einen ministeriellen Vorgang extrem schnell ist, denn dder GI setzt sich dazu nicht einfach an seinen PC und schreibt diese Weisung selbst. Sondern lässt sich von seinen dafür zuständigen Untergebenen sachkundig beraten.
Nun ist diese Weisung zwei Wochen im Umlauf und damit auch sichergestellt ist, dass sie - vor allem in den Einsätzen - auch umgesetzt wird, wird BG Hagemann, Kdr InfS mit einem Team von Schießlehrern sämtliche Einsatzländer, in denen deutsche Soldaten mit G 36 eingesetzt sind, aufsuchen, um die Umsetzung der Weisung des GI zu überwachen und wo nötig mit Informationen und Beratungen nachzusteuern.
Parallel wird im Ministerium zusammen mit einer wehrtechnischen Dienststelle und externen Fachgutachtern geklärt, inwiefern das G 36 technisch so nachgerüstet werden kann, dass die an es gestellten Anforderungen erfüllen kann. In diesem Zusammenhang muss auch geprüft werden, ob die tatsächlich in den Serienlosen verwendeten Materialien der Technischen Lieferbeschreibung entsprechen etc. Daneben wird geprüft, welche Hersteller ggf. die technischen und militärischen Anforderungen der Bundeswehr alternativ zu welchen Bedingungen und zu welchen Zeiten erfüllen könnten. Schließlich wird ein Kosten-/Nutzen- und Zeitvergleich zu einer Entscheidung der zuständigen Rüstungsstaatssekretärin führen.
Hier geht es um um knapp 200.000 Handwaffen. Eine solche Entscheidung sollte nun wirklich nicht mal eben aktionistisch erfolgen.
Ich hätte ja ein sehr simple und kostensparende Lösung des Problems. ;D Aber mich fragt ja keiner ... :D
Zitat von: wolverine am 18. Juni 2015, 12:10:05
Ich hätte ja ein sehr simple und kostensparende Lösung des Problems. ;D Aber mich fragt ja keiner ... :D
Erleuchte uns bitte. ;)
Zitat von: wolverine am 18. Juni 2015, 12:10:05
Ich hätte ja ein sehr simple und kostensparende Lösung des Problems. ;D Aber mich fragt ja keiner ... :D
Es soll ja auch Bündnispartner geben, die uns ab und an kostengünstige und etablierte Systeme anbieten.
Ich würde in der Ausbildung schlicht den Feeuerstoß streichen oder hilfsweise eine neue Abzugsgruppe ohne diese Feuerart beschaffen. That's it.
"That's it."
Damit wäre nur Teil des Problems beseitigt, dass andere mit den hohen wetterbedingten Temperaturunterschieden bleibt noch.
Was mir noch von keinem Praktiker bestätigt wurde.
Richtig, persönlich wird Dir dies keiner bestätigt haben, die Ergebnisse sind aber von dem Untersuchungsteam WeWiB, FEMI u. WTD 91 bestätigt worden.
Ja. Und jetzt? War wohl immer Zufall wenn ich im Sommer getroffen habe. Und bei den anderen auch.
Wurde die Wa kurz vorher angeschossen?
Regelmäßig ja. Gab aber auch andere Situationen.
Das Thema mit der heißen Umgebungstemperatur ist insofern irrelevant, da andere Versionen des G 36 mit denselben Bestandteilen der Baugruppen in heiße Länder geliefert wurden und dort ohne Beanstandung genutzt werden.
Dass heiße Umgebungstemperaturen regelmäßig eine veränderte Ablage hervorrufen, sollte in der Ausbildung entsprechend berücksichtigt werden. Dies war beim G 1 auch nicht anders.
Hier liegt - neben möglicherweise nicht ausschreibungsgerechten Materialkombinationen bei den ausgelieferten Serienwaffen - ein typischer Fall von veränderten Anforderungen vor. Bei der Bedchaffung des G 36 sollte KEIN leichtes MG entwickelt und eingeführt werden, sondern der - leichtere Nachfolger des G 1. Dass es in den Einsätzen de facto häufig als leMG genutzt wurde ist dann letztlich das Problem des Bestellers, nicht des Herstellers.
Denke, es ist das G3 gemeint und nicht das ganz alte G1.