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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: StierNRW am 12. März 2016, 12:48:13

Titel: Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: StierNRW am 12. März 2016, 12:48:13
Hallo wertes Forum,

laut FAZ will Urusla von der Leyen Tausende weiterer Soldaten einstellen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-von-der-leyen-will-tausende-soldaten-einstellen-14120279.html

Viele Grüße,
StierNRW
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: SCPO am 12. März 2016, 15:00:47
Das wäre sicherlich eine absolut gute Sache. Ich bin allerdings skeptisch, ob das passieren wird.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Merowig am 12. März 2016, 15:11:55
Vielleicht erstmal sicherstellen, dass die derzeitige Truppe genug einsatzfaehiges Material hat?
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 12. März 2016, 16:10:04
Was nützt das eine ohne das andere?
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Der_Neue am 12. März 2016, 18:03:18
Wenn von 185.000 Planstellen gesamt nur 179.000 besetzt sind, würde es dann nicht mehr Sinn machen zu versuchen diese erstmal zu füllen, bevor man 10.000 neue schafft?  ???
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: F_K am 12. März 2016, 18:12:33
... Und dann das Material für die Soldaten.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: ulli76 am 12. März 2016, 18:13:40
Es sagt ja keiner, dass es sich um die gleichen Verwendungen handelt.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 12. März 2016, 18:14:19
Gegenfrage: wenn diese 6000 fehlenden Soldaten (nicht Planstellen) alles IT-Personal wäre und man würde entscheiden, FschJ-Regimenter aufzustellen oder Fregatten oder Hubschrauber, würde es dann Sinn machen, erst einmal die 6000 ITFw einzustellen (die man eh nicht bekommt)?
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: F_K am 12. März 2016, 18:56:35
@ Ralf:

Nein.

Trennung: Es gibt aber viele Strukturen ohne Vollausstattung und keine vernünftige Aufgabenbeschreibung.
Das sollte zuerst gelöst werden - und dann das Material / Personal entsprechend beschafft werden.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: BulleMölders am 13. März 2016, 08:48:08
Zitat von: F_K am 12. März 2016, 18:56:35
Es gibt aber viele Strukturen ohne Vollausstattung und keine vernünftige Aufgabenbeschreibung.
Die Lösung solcher Probleme ist aber nicht Medienwirksam.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Niederbayer am 13. März 2016, 14:07:59
Ich glaube, ich verstehe nicht ganz. Man hat sich doch politisch entschlossen, im Zuge der Neuausrichtung die Zahl der Soldaten auf 185.000 zu senken. Heißt das, die Zahl wird wieder erhöht?
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 13. März 2016, 14:25:53
Noch nicht ganz, aber es gibt Überlegungen dazu.
Das sicherheitspolitische Umfeld hat sich (überraschend?) geändert oder was immer man als Begründung anführen möchte.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: IdZ am 13. März 2016, 16:18:58
So war es nun schon immer in der Geschichte. Das Militär wächst, dann schrumpft es, es wächst wieder etc. pp.

Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Papierberg am 13. März 2016, 16:57:35
Es gab in der Vergangeheit nicht nur von Seiten der Gewerkschaften und Berufsverbände Stimmen, die sich kritisch mit der betriebenen Sicherheitsvorsorge nach Kassenlage auseinandergesetzt haben. Wie meistens in solchen Fällen: Vergeblich. Leider wird fast jede finanzielle Maßnahme zur Stärkung der Bundeswehr im öffentlichen Diskurs pauschal als Wiederaufrüstung, Neuauflage des kalten Krieges, Todesexporte usw. verunglimpft. Ich denke, die jüngere politische Entwicklung in Osteuropa und dem mittleren Osten hat nochmals gezeigt, dass wehrlose Staaten letztlich Gefahr laufen, von der Landkarte getilgt zu werden. Zur ganzen Wahrheit gehört m.E. leider auch, dass der Westen in Bezug auf Russland in der Vergangenheit eine große Chance für eine faire Partnerschaft vertan hat. Eine aktuelle Analyse des sicherheitspolitischen Umfeldes und der vielfältigen Risiken kann deshalb aber eigentlich nur zu dem Schluss führen, dass Deutschland insgesamt wieder mehr in seine Sicherheit investieren muss. Insofern ist die Absicht von BM'in v.d. Leyen zu begrüßen.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: StOPfr am 13. März 2016, 17:04:27
Zitat von: Papierberg am 13. März 2016, 16:57:35
Zur ganzen Wahrheit gehört m.E. leider auch, dass der Westen in Bezug auf Russland in der Vergangenheit eine große Chance für eine faire Partnerschaft vertan hat.

Vergangenheit ist hier welcher Zeitraum? Wenn schon ganze Wahrheit, dann aber auch der Hinweis darauf, dass Russland an einer fairen Partnerschaft - jedenfalls in den letzten Jahren - nicht sehr interessiert war. Also: Chance vertan! 
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Papierberg am 13. März 2016, 17:26:57
Ich meinte den Zeitraum bis Anfang der 2000er. Meine Ausführungen zur veränderten Sicherheitslage nach diesem Zeitraum dürften mit Ihrer Bewertung übereinstimmen. Für die sich daraus ergebende, aktuelle Situation halte ich eine Verstärkung der Bundeswehr jedenfalls für notwendig.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: IdZ am 13. März 2016, 19:46:13
Verstärkung hin oder her, aufhalten kann man Russland dadurch trotzdem nicht. Aber dafür gibt es ja zum Glück die NATO.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: IdZ am 18. März 2016, 17:26:39
Für die, die es interessiert, die SPD hat sich ebenfalls für eine Erhöhung ausgesprochen:
http://augengeradeaus.net/2016/03/spd-positionspapier-zur-personalstaerke-every-man-a-rifleman/#more-23458

Nicht zu verachten zudem:
"Die Verwendungsfähigkeit und eine grundsätzliche körperliche Leistungsfähigkeit von Soldaten sind auch weiterhin unabdingbar. Ob sich dieser Anspruch jedoch bei IT-Spezialisten auf dem gleichen Niveau wie bei aktiven Fallschirmjägern bewegen muss, wagen wir zu bezweifeln und sehen hier Nachsteuerungsbedarf und Möglichkeiten, eine wirklich aufgabengerechte Personalstruktur in der Bundeswehr zu entwickeln.
Trotzdem muss gerade die Zweitrollenfähigkeit Infanterist gestärkt werden. Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist. Diese Fähigkeit ist ein besonderes Markenzeichen der Bundeswehr und sollte sich daher auch deutlicher in der Struktur widerspiegeln."



Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 18. März 2016, 17:39:54
Diese Papiere sind immer nett zu lesen. Leider haben sie gar keine Relevanz. Da ist das, was in den Koalitionsverträgen stehen wird schon eher dazu geeignet, aber auch keine 1005 Sicherheit.
Man muss sich leider vor Augen halten, dass derzeit schon dringend benötige Dinge (Planstellen A04) nicht mehr entschieden werden im Hinblick auf den Wahltermin in 2017. Auch wenn es 100% sachlich begründet ist...so was ist mir zutiefst zuwider aber leider nicht zu ändern.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Papierberg am 18. März 2016, 22:12:03
Selbst wenn es zu einem notwendigen Aufwuchs des Stellenumfangs käme, bedeutet dies noch nicht, dass
a) hierfür in ausreichender Zahl geeignetes und qualifiziertes Personal gewonnen werden kann,
b) mit diesen Stellen nicht wieder hauptsächlich Kommandobehörden oder Ämter ausgestattet oder ausgebaut werden  :P .

Aber bis es so weit ist, dürfte die Bundeswehr schon weitere 2 attraktive Reformen weiter sein und wird in ihrer Aufgabenerfüllung in gelegter Solidarität durch das BAMF unterstützt.  ;D
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 19. März 2016, 06:29:07
a) Es kommt darauf an, wofür man die Dienstposten ausbringt. Wer sagt denn, dass man für diese ganzen neuen DP neu einstellen müsste?
b) Und wieso wäre das schlecht, wenn damit u.a. erkannte Defizite behoben werden?
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Papierberg am 19. März 2016, 11:47:22
a) Die Gesetze der Mathematik  ;D
b) Weil m.E. die vorhandenen Defizite der Bundeswehr nicht primär in diesem Bereich liegen.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: IdZ am 19. März 2016, 11:54:56
Sehe ich auch so. Es sollten in erster Linie die dringend benötigten Mannschaften eingestellt werden.
Und die Ausrüstung endlich mal auf 100% anheben.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 19. März 2016, 14:34:52
a) Es wäre doch erst einmal sinnvoll, größere Tele des Personals auf Überhang auf Dienstposten zu bringen. Etatisierte DP sind immer DPäK-Lösungen vorzuziehen. Da reden wir schon einmal von um die 5500. Alles Personal, das nicht eingestellt werden muss.

b) Wo liegen denn die Defizite?

@IdZ: Ja, werden Msch wirklich dringend benötigt?
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: IdZ am 19. März 2016, 15:06:31
Ja, sie werden benötigt. Bei den FWD ist es ja besser geworden, glaube ich gelesen zu haben (sprich alles gedeckt).
Aber SaZ? Was mir gesagt wurde: Nein. Nicht umsonst wurden Maßnahmen seitens der KC entwickelt, um mehr Personal zu gewinnen. Und vor allem gutes und geeignetes Personal, was wohl auch in dieser Laufbahn bei vielen Bewerbern nicht der Fall ist.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Westside am 19. März 2016, 15:07:49
Es werden sicher mehr IT'ler bzw. in Technische Verwendungen gesucht.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 19. März 2016, 15:11:54
Nein, es ist umgekehrt. FWDL sind zwar die Fix (was nicht schwer ist) gedeckt, aber weit weg von den möglichen 12.500.
Msch SaZ sind insgesamt mehr da als sein dürften (was aber nicht ausschließt, dass es in einigen Bereichen keine vollständige DP-Besetzung gibt. Da haben nämlich andere Bereiche über Soll auf DPäK). Aber das war ja nicht die Frage. Es geht ja darum, ob man zusätzliche Dienstposten für Msch braucht.
Ich sehe das nicht so. M.M.n. kommt es darauf an, was man bei einer Dienstpostenerhöhung an neuen Truppenteilen fordert.
Und die Marine, die mit Bordverwendungen auf dem Zahnfleisch geht, kann mit Msch nicht so viel anfangen, weil i.d.R. eine Verwendung mit Zivilberuf gefordert ist.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: IdZ am 19. März 2016, 15:16:49
Edit: Ich habe meinen Post etwas unglücklich formuliert. Es hört sich so an, als wären die Mannschaften das Dringlichste Personalproblem. Dem ist ja gar nicht so, das weiß ich auch und hätte es deswegen anders schreiben sollen.

Sicher gibt es noch dringlicheren Mangel, z.B. Fachkräfte und auch die Marine ist ja gnadenlos überbelastet.

@Ralf: OK, du weißt es natürlich besser. Dann hatte ich da unkorrekte Informationen vorliegen. Aber nein, wenn man genug Msch hat, sehe ich es nicht so, dass man noch zusätzliche braucht. Mir ging es eher darum, den Mangel (wenn einer da wäre) abzustellen.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 19. März 2016, 15:26:12
Ich will dir da ja auch gar nicht widersprechen, du magst ja vielleicht Recht haben. Es wird halt darauf ankommen, was man zusätzlich haben will und muss.
Stellt man neue PzGren Verbände auf, wird man eher FwTrD und Msch brauchen. Schaut man sich mal CIT an, werden es eher Fw allgFachD und Offz sein.
Mit meinen Fragen versuche ich ja nur, den Blick von holzschnitzartig auf differenziert zu lenken. Ich lese einfach zu oft: wieso eine größere Armee, es sind ja jetzt schon nicht alle DP gefüllt. Das stimmt, aber wer sagt denn, dass man nur DP in Mangelverwendungen ausbringt?
Wichtig wäre, dass man versucht (!) Dienstposten für das ganze Überhang Personal zu schaffen, damit die endlich etatisiert sind. Dann Schiffsbesatzungen erhöht, damit die durchschnittlichen Seetage runtergehen und die Marine weider an Attraktivität gewinnt. Das ist derzeit ein Teufelskreis.
Ja und auch in Stäben und Kdo gibt es Defizite. Bei gleichbleibender Auftragsdichte und einer hohen Schlagzahl aus dem Ministerium (ich habe noch nie eine solche Fülle und Dichte an Aufträgen gesehen wie seit UvdL (ob sinnvoll oder nicht sei mal dahingestellt), aber auch da gehen einige Teile auf dem Zahnfleisch.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Papierberg am 20. März 2016, 16:18:32
Ich sehe das eher so, dass ein möglicher Stellenzuwachs vorrangig in Dienstposten für benötigte Fähigkeitskategorien investiert werden sollte. Der Zweck dieser Maßnahme läge doch in erster Linie darin, einen außenpolitischen Zuwachs an Handlungsmöglichkeiten zu  gewinnen, also Durchhaltefähigkeit und Durchsetzungfähigkeit für größere Einsatzkontingente und ein Mehr an Szenarien zu generieren. Wenn man dabei zum Ergebnis käme, dass die Marine handlungsfähiger werden müsste oder die Zahl der DPÄK reduziert werde könnte: Umso besser. Jedoch durch diese Möglichkeit zum großen Teil Managementfehler der Vergangenheit zu reduzieren mag haushaltsrechtlich geboten sein und ansonsten auch wünschenswert, bringt unter dem Strich aber keinen Gewinn im Sinne der Zweckbestimmung.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: SCPO am 20. März 2016, 16:48:41
Zitat von: Ralf am 19. März 2016, 15:11:54
Nein, es ist umgekehrt. FWDL sind zwar die Fix (was nicht schwer ist) gedeckt, aber weit weg von den möglichen 12.500.
Msch SaZ sind insgesamt mehr da als sein dürften (was aber nicht ausschließt, dass es in einigen Bereichen keine vollständige DP-Besetzung gibt. Da haben nämlich andere Bereiche über Soll auf DPäK). Aber das war ja nicht die Frage. Es geht ja darum, ob man zusätzliche Dienstposten für Msch braucht.
Ich sehe das nicht so. M.M.n. kommt es darauf an, was man bei einer Dienstpostenerhöhung an neuen Truppenteilen fordert.
Und die Marine, die mit Bordverwendungen auf dem Zahnfleisch geht, kann mit Msch nicht so viel anfangen, weil i.d.R. eine Verwendung mit Zivilberuf gefordert ist.

Diese Aussage verstehe ich nicht. Die Marine braucht auch gerade Mannschafts DG und UO. Es gab 2014 ein Fehl von ca. 1000 Mannschaften in der Marine.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 20. März 2016, 17:28:16
Schau dir mal an, was auf den Fregatten noch an Msch ist. Es sind eher UoP aufwärts.

Und @Papierberg: wenn das Weißbuch und die in der Dokumentenhierarchie folgenden Papiere da wären, könnte man vielleicht auch das beantworten...
Man sollte aber die "Fehler" (wobei ich das nicht als Fehler bezeichne, wenn strukturbedingt DPäK geschaffen wurden), die Planstellen fehlen, weil Leute nach dem alten Recht im BFD sind etc. nicht weiter zu Lasten der aktiven Soldaten mitschleppen. Was nützt es, neue Fähigkeiten aufzubauen, wenn man die alten noch nicht mal so ausfüllt, wie es geboten erscheint.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Papierberg am 20. März 2016, 19:10:37
Bei diesem Thema kommen wir nicht zusammen. 8) Und wenn wir nicht mal die "alten" Fähigkeiten darstellen können, scheint mir der Begriff Fehler durchaus angebracht. Das aktive Bestandspersonal ist zweifellos das größte Pfand der Bundeswehr, bei strukturellen Zukunftsplanungen sollten Lasten aktiver Soldaten aber keine Rolle spielen.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Ralf am 20. März 2016, 19:55:21
Zitatbei strukturellen Zukunftsplanungen sollten Lasten aktiver Soldaten aber keine Rolle spielen.
Das schlimme ist, dass es wahrscheinlich so kommen könnte. Neue Aufgaben, ohne dass die alten abgedeckt sind.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: FoxtrotUniform am 20. März 2016, 22:51:42
Meinung Meinung zum Thema:

1. Vor eine Anpassung des Personalkörpers sollte die materielle Ausstattung, einschließlich der logistischen Konzepte sowie Verträge, optimiert werden. D. h. was erforderlich ist auf 100 % Verfügungsbestand erhöhen, was nicht erforderlich ist aussondern.

2. Der Umstand nicht besetzbarer IT Dienstposten ist - nicht ausschließlich, aber in großen Teilen - auf den falschen Einsatz der personellen Resourcen zurückzuführen. Fachleute werden für administrative sowie organisatorische Verwendungen für die kein explizites IT-Wissen erforderlich ist "vergeudet", gleichzeitig sind Dienstposten die zwingend IT-Spezialisten erfordern vakant. Das trifft zumindest auf Luftwaffe und SKB zu, für die ich sicher sprechen kann.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: benba am 21. März 2016, 00:25:03


Zitat von: FoxtrotUniform am 20. März 2016, 22:51:42
Meinung Meinung zum Thema:


2. Der Umstand nicht besetzbarer IT Dienstposten ist - nicht ausschließlich, aber in großen Teilen - auf den falschen Einsatz der personellen Resourcen zurückzuführen. Fachleute werden für administrative sowie organisatorische Verwendungen für die kein explizites IT-Wissen erforderlich ist "vergeudet",...

Zumindest dies wurde schon erkannt, Stichwort IT-ServiceExperte.
Problematischer sehe ich die zumindest teils unnötig lange Ausbildung.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Andi am 21. März 2016, 18:39:28
Wir leisten uns trotzdem zigtausende Fachdienststellen in Führungsunterstützungsverbänden in denen früher ein normaler Truppendiener mit Ausbildung am Gerät völlig ausgereicht hätte. In der klassischen SAT-Com Gruppe ist wahrscheinlich selbst ein einziger IT-ler noch zu viel.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: funker07 am 21. März 2016, 20:52:52
Zitat von: FoxtrotUniform am 20. März 2016, 22:51:42
Fachleute werden für administrative sowie organisatorische Verwendungen für die kein explizites IT-Wissen erforderlich ist "vergeudet", gleichzeitig sind Dienstposten die zwingend IT-Spezialisten erfordern vakant.
Demnach dürfte man keine ITFw mehr für KpTrpFhr, Spieß,... einsetzen.
Was passiert dann mit dem guten ITFw der eine Führungsverwendung anstrebt und sich einen herausgehobenen Dienstposten wünscht?
Muss der sich erst ein paar Jahre doof stellen?

Zitat von: Andi am 21. März 2016, 18:39:28
In der klassischen SAT-Com Gruppe ist wahrscheinlich selbst ein einziger IT-ler noch zu viel.
Bei einfachen/kleinen Systemen wie RBM würde ich dir aus dem Bauch heraus zustimmen. Aber selbst da kommt es oft genug dazu, dass (jetzige) Teilnehmer die Vorraussetzungen an Grundwissen in Netzwerktechnik, Wellenausbreitung usw nicht haben.
Ich kenne einige ehemalige Truppendiener, die man per Kurzschulung zu ITlern gemacht hat und da fehlt dann einfach das Grundverständnis.
Bei Satcom (große Systeme: BSkM, C-Band, hü) ist definitiv mehr Wissen notwenig, um den Trupp handlungssicher zu betreiben.

Wir müssen uns immer vor Augen halten: In der Regel sitzen da max. zwei ausgebildete Admins auf dem System und müssen irgendwo am A***h der Welt Fehler suchen und finden, ohne dabei nennenswerte Unterstützung erhalten zu können.

Bei neueren Systemen wie MobKommSys, Lokale Verlegefähige Netze (bzw VAN), oder Dezentrale Serversegmente sind die Anforderungen so hoch, dass da auch der durchschnittliche ITFw an seine Grenzen stößt.
Entsprechend sehen auch die Durchfallquoten auf den Lehrgängen aus.

Zum Verkürzen des Ausbildungsgangs:
Über die grüne/allgemeine Ausbildung müssen wir wohl nicht sprechen, da sehe ich kaum Potential.
Also bleiben: 21 Monate ZAW, ~3 Monate SysAdminFw (=FwLhrg MFT), 6 Wochen ITFw InfoÜtr/InfoVarb und danach die eigentlich Ausbildung aufs System, die zwischen 3 Wochen (RBM) und 9 Monaten (MKS MgmtTrp) liegt.

Von meiner ZAW hab ich bisher alles Wissen, bis auf den Teil Betriebswirtschaft/Recht und die Prüfungsvorbereitung gebraucht. Einsparpotential ~3 Monate, allerdings hat der Soldat dann keine ZAW (Nachwuchsgewinnung/Attraktivität/Berufserfahrung?).
Vom SysAdminFw wird der Satcom-Mann wohl nur 75% brauchen, der LVNer hat aber ohne das gesamte Wissen keine Chance die weiteren Lehrgänge zu bestehen.
Der InfoÜtr macht erstmal den Eindruck eines reinen Kaffeetrinkerlehrgangs. Aber auch dieses Wissen habe ich bisher mehrfach gebraucht, weil sonst einfach der Blick fürs Ganze und der Einblick ins Nachbarsystem fehlt
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: SCPO am 21. März 2016, 22:15:09
Zitat von: Ralf am 20. März 2016, 17:28:16
Schau dir mal an, was auf den Fregatten noch an Msch ist. Es sind eher UoP aufwärts.

Und @Papierberg: wenn das Weißbuch und die in der Dokumentenhierarchie folgenden Papiere da wären, könnte man vielleicht auch das beantworten...
Man sollte aber die "Fehler" (wobei ich das nicht als Fehler bezeichne, wenn strukturbedingt DPäK geschaffen wurden), die Planstellen fehlen, weil Leute nach dem alten Recht im BFD sind etc. nicht weiter zu Lasten der aktiven Soldaten mitschleppen. Was nützt es, neue Fähigkeiten aufzubauen, wenn man die alten noch nicht mal so ausfüllt, wie es geboten erscheint.

Also bei einer F 123 habe ich so ca. 80 Mannschaften bei einer Besatzung von ca. 220. Das ist immerhin mehr als 1/3 und ich habe nur so ca. 65 UO. Außerdem war die Kampagne bei der 2014 oder 2015 so massiv um Mannschaften für die Marine geworben wurde ja sicherlich nicht ohne Grund. Stichwort Fehl von 1000 Mannschaften. Die VwdR 99 wurde sihcerlich auch nicht ohne Grund für die FWDler eingeführt.
Ich gebe Dir aber recht, das es bei den UO noch schlimmer aussieht. Fehl von ca. 50% in einigen VwdR. Aber der UO von heute (ja der tolle FD UO) ist der HG von früher, was Qualifikation und Verantwortung angeht. So ein wahnsinniger Unterschied besteht zu den Mannschaften auch nicht (3 Monate F1) und es diesem Grund sollen in Zukunft die längerdienenden Mannschaften (SaZ) auch wieder auf den F1 bzw. einen dreimonatigen Gastenlehrgang gehen. 
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Andi am 22. März 2016, 13:21:27
Zitat von: funker07 am 21. März 2016, 20:52:52
Zitat von: FoxtrotUniform am 20. März 2016, 22:51:42
Fachleute werden für administrative sowie organisatorische Verwendungen für die kein explizites IT-Wissen erforderlich ist "vergeudet", gleichzeitig sind Dienstposten die zwingend IT-Spezialisten erfordern vakant.
Demnach dürfte man keine ITFw mehr für KpTrpFhr, Spieß,... einsetzen.
Was passiert dann mit dem guten ITFw der eine Führungsverwendung anstrebt und sich einen herausgehobenen Dienstposten wünscht?
Muss der sich erst ein paar Jahre doof stellen?

Wenn es nach mir geht bleibt der in seinem Fachdienstkosmos und kommt für alle Verwendungen, die ein Truppendiener wahrnehmen kann nicht in Frage.
Was die Attraktivität angeht stimme ich dir zu: die wäre/ist nicht gegeben, aber das liegt mitunter auch daran, dass das derzeitige Laufbahnrecht eben Fachdienst/Sanitätsdienst vorsieht, aber keine rechtlich adäquaten Anreize für eine Förderung auf rein fachlicher/sanitätsdienstlicher Ebene vorsieht. Andere Streitkräfte machen es uns da deutlich vor, wie es gehen kann: Wenn ich einen "Specialist" eventuell auch wie einen Offizier bezahle und entsprechend gesondert vom Dienstgrad her kennzeichne wäre ein erster Schritt getan. Aber in militärischen Führungsverwendungen, die entsprechenden Aufbau, Erfahrung und Ausbildung erfordern haben Spezialisten im Fach- und Sanitätsdienst m.E. absolut nichts verloren! In dem Moment, wo ich einen Spezialistendienstposten nicht besetzen kann, weil ein ausgebildeter Fachmann auf irgendeinem Dienstposten eingesetzt ist, der durch einen Truppendiener besetzt werden kann bringe ich die Einsatzfähigkeit ganzer Verbände in Gefahr.
Und mittlerweile könnten wir so vermutlich über hundert Arztstellen ad hoc wieder besetzen, wenn wir die ganzen in Ämtern und "Führungspositionen" eingesetzten Ärzte dorthin bringen, wo sie hingehören. Aber Dinge wie Beurteilungen und Disziplinarfunktion sollten genau denen überlassen werden, die dafür ausgebildet sind: Truppendiener - und selbst die sind auf Grund des Selbstverwaltungswahns der Bundeswehr regelmäßig am Rande der Überforderung.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: F_K am 22. März 2016, 14:22:16
Wobei die Einführung neuer Dienstgrade ja gar nicht notwendig ist.

Bei IT Fw (allen Fw) sind alle Stellen ja schon bis StFw geschlüsselt, für SaZ ist also eine (finanzielle) Förderung realisierbar.
Lediglich für einige Dienstposten müsste man die Möglichkeit ausbringen, dort auf "Fachdienstposten" auch OStFw zu werden (den Dienstgrad erreichen ja "nur" ca. 30% der BS oder so ..)

Gleiches gilt für die Ärzte - es ist kein neuer Dienstgrad erforderlich, sondern ggf. muss der Stellenschlüssel angepasst werden.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: funker07 am 22. März 2016, 14:53:33
Durch 12 fehlende Fw (je 6 Spieße/KTF) wird die Einsatzfähigkeit ganzer Verbände (~300 DP für ITFw) in Gefahr gebracht?
Da sehe ich eher die fehlenden/unausgebildeten 200 anderen als Gefahr. Und da auch die, die von dem Bild bis DZE nur Truppführer zu sein, abgeschreckt werden könnten.
In Einsätzen kommt es letztendlich auch vor, dass Personal aus oben genanntem Bereich wieder einen IT-Dienstposten besetzt.

Besoldungstechnisch ist das egal, Stabsfeldwebel wird man auch da. (Da könnte man eher über eine Spezialistenzulage nachdenken)
Aber genau vor soetwas hat mein letzter Chef mich in jedem Beurteilungsgespräch gewarnt: Mit 50 Jahren immer noch ein kleines Licht in der Schlammzone zu sein, das 3 Soldaten führt und einen Trupp bedient.
Was denkt wohl ein Grenadier, dem man sagt, er wird bis zur Pensionierung nur seinen Schützentrupp führen?
Für einige bestimmt ein Grund, kein BS einzureichen.

Bei den Ärzten fehlt mir der tiefere Einblick, aber ich bin der Meinung, dass zumindest ein gewisser Teil der Führungspositionen aus dem Personal gewonnen werden sollte, das durch eigene Tätigkeit einen tiefen Einblick in den (dann) unterstellten Bereich hat.
Bei Piloten gibt es meines Wissens ähnliche Probleme.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: ulli76 am 22. März 2016, 15:10:33
Bei den Ärzten muss man unterscheiden:

Wir haben ja auf der einen Seite den Strang der SanZentren- da brauchts die ärztliche Fachexpertise. Einen Teil des Führungsproblems löst man ja durch die SanDstOffz. Das Problem ist aber auch, dass die Ärzte im Gegensatz zu normalen Truppenoffizieren nicht nach und nach in ihre Führungsposition reinwachsen- die Führungsverwendung gibt es ja erst vergleichsweise spät. Sowas wie ZgFhrOffze oder KEOs gibt es bei uns ja nicht bzw. ist nicht mit Ärzten besetzt. Wenn man Pech hat ,hat man in der ersten Führungsverwendung plötzlich 150 Mann und mehr zu führen und das bei nicht gerade einfachem Klientel und schlecht ausgebildeten Unterführern.
Und wenn es dann auch wieder auf höheren Ebenen keine Ärzte mehr gibt, hat man für die SanOffze keine Perspektive mehr. Bzw. auch da brauchts teilweise die Fachexpertise.
Aber ja, bei dem ein oder anderen DP kann man sich wirklich überlegen, ob der mit einem Arzt besetzt werden muss.

Wir leisten uns z.B. einen OSA? für das betriebliche Gesundheitsmanagement.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Andi am 22. März 2016, 15:48:12
Zitat von: funker07 am 22. März 2016, 14:53:33
Durch 12 fehlende Fw (je 6 Spieße/KTF) wird die Einsatzfähigkeit ganzer Verbände (~300 DP für ITFw) in Gefahr gebracht?

Da alle Verbände der Bundeswehr mittlerweile nicht mehr selbst Führungsunterstützungsfähig sind kurz und knapp: leider ja. Jeder einzelne, der fehlt, führt derzeit zu einer eingeschränkten Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik Deutschland.
Und die Perspektive A9 ist für einen ITler keine attraktive im Vergleich mit der Wirtschaft - davon auszugehen, F_K zeugt von einer völligen Verkennung der Situation. Deswegen müssen wir da eben Strukturen schaffen, die Attraktiv und mit militärischer Hierarchie und Expertise vereinbar sind - bisher haben wir da kläglich versagt und an sich nur das Rückgrat der Bundeswehr - den Truppendienst Feldwebel als Laufbahn geopfert und enteiert.

Was den SanDst angeht hab ich da eine klare Meinung: sofort auflösen! Pro Kompanieäquivalent ein Arzt, der truppendienstlich dem Chef untersteht und seinen Dienst im StOSanZ leistet, das mit Querschnittspersonal ausgestattet ist und aufgefüllt wird aus den Arzttrupps der Kp'en. Dadurch fällt das ganze truppendienstliche Geeiere für die Ärzte weg, die sich voll auf ihren Bereich konzentrieren können.
Als nächstes: Abschaffung der Betriebsmediziner bei der Bundeswehr, die uns auch von Jahr zu Jahr mehr Ärzte auffressen und Schluss mit dem Irrsinn den soldatischen Dienst mit unvereinbarer Arbeitsmedizin ins Absurde zu treiben - Vorgesetzte haben und hatten schon immer die gesetzliche Pflicht zur Fürsorge, das reicht. Aber dafür müssten Politiker mal den Arsch in der Hose haben das richtige zu tun, um die deutschen Streitkräfte irgendwann mal wieder einsatzfähig zu machen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: F_K am 22. März 2016, 15:57:12
Lieber Andi:

Die allermeisten IT Fw machen "Systemadministration" - keine Entwicklung oder Projekte.

In der freien Wirtschaft wird diese Dienstleistung aus Indien / dem weiten Osten eingekauft - da sind die Preise / Gehälter im freien Fall, auch in Deutschland.

Insoweit halte ich A9 (inklusive guter Bezahlung während der Ausbildung) tatsächlich für angemessen.

Aber wahrscheinlich hast Du da neben Deinem militärischen Schwerpunkt FJg einfach mehr Einblick als ich ..
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Andi am 22. März 2016, 16:09:50
Zitat von: F_K am 22. März 2016, 15:57:12
Die allermeisten IT Fw machen "Systemadministration" - keine Entwicklung oder Projekte.

Die allermeisten sicherlich nicht, denn der große Packen nicht besetzter Stellen ist im Bereich der FüUstgVerb.
Und wie sinnbefreit die Bundeswehr mit dem hochqualifizierten Personal umgeht ist ja eben das Problem.

Zitat von: F_K am 22. März 2016, 15:57:12
In der freien Wirtschaft wird diese Dienstleistung aus Indien / dem weiten Osten eingekauft - da sind die Preise / Gehälter im freien Fall, auch in Deutschland.

Wunderbar. Hilft nur nicht weiter, weil wir ja über Soldaten reden, die als Soldaten mit Fachexpertise eingesetzt werden sollen.

Zitat von: F_K am 22. März 2016, 15:57:12
Insoweit halte ich A9 (inklusive guter Bezahlung während der Ausbildung) tatsächlich für angemessen.

Schön für dich.

Zitat von: F_K am 22. März 2016, 15:57:12
Aber wahrscheinlich hast Du da neben Deinem militärischen Schwerpunkt FJg einfach mehr Einblick als ich ..

Lass mich überlegen...ja, bestimmt, aber das ist ja auch nicht schwer.

Gruß Andi
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: funker07 am 22. März 2016, 17:12:38
Zitat von: Andi am 22. März 2016, 15:48:12
Als nächstes: Abschaffung der Betriebsmediziner bei der Bundeswehr, die uns auch von Jahr zu Jahr mehr Ärzte auffressen und Schluss mit dem Irrsinn den soldatischen Dienst mit unvereinbarer Arbeitsmedizin ins Absurde zu treiben - Vorgesetzte haben und hatten schon immer die gesetzliche Pflicht zur Fürsorge, das reicht.
Richtig, diese Pflicht hat der Vorgesetzte. Da er aber als "nur" KpChef mit idR. fachfremdem Studium nicht beruteilen kann, welche Lärmbelastung, Sitzhaltung usw gut für den Soldaten ist, beauftragt er dafür einen Fachmann: Den Betriebsmediziner.
Die dafür anzuwendenden Standards kopiert man aus dem Zivilleben, weil man keine eigene Behörde voller Gutachter für sowas halten will.
Da diese Standards sich meist bewährt haben, kommen dabei auch überwiegend gute Ergebnisse zur Stande.
Dass ein Schützenpanzer nicht für schwangere geeignet sein muss, wäre dann aber über eine genauere Tätigkeitsbeschreibung, einen Verwendungsausschluss oder sonstwas zu klären. Das darf aber nicht dazu führen, dass man den Arbeitsschutz ganz abschafft - oft genug mit dem Argument, früher brauchte man sowas auch nicht.

@FK: Nein, auch in der Administation wird nicht so wahnsinnig viel ausgelagert.
Eine kurze Suche brachte mir gerade Gehält bis 60k€ p.a. als realistisch für die Tätigkeit, die manche (nicht alle) ITFw ausüben.
Hier kommen wir wieder zu dem Problem, dass "draußen" nach Qualifikation bezahlt wird, bei der Bundeswehr je nach System (RBM vs MKS) völlig unterschiedliche Ansprüche an den Admin gestellt werden, man aber beide gleich befördert und besoldet..
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: F_K am 22. März 2016, 18:06:41
@ Funker:

Siemens hat Siemens ausgelagert, dann wurde es SBS, verkauft und dann ATOS, mit vielen "Subs" - und da werden keine 60 K gezahlt.

Aber Ja, man muss da im Detail hinschauen, um was es geht.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Tommie am 22. März 2016, 20:40:35
Zitat von: Andi am 22. März 2016, 15:48:12Was den SanDst angeht hab ich da eine klare Meinung: sofort auflösen!

Einmal ganz abgesehen davon, dass wir uns in dieser Sache verdächtig einig sind, sehe ich da enorme Schwierigkeiten in dieser Forderung enthalten: Die ganze Lobby der Oberstärzte, die jetzt als Leiter eines SanUstgZ plötzlich nach B3 besoldet werden, weiterhin deren Stellvertreter, die plötzlich in die A16-Riege aufgestiegen sind, sowie alle Generalärzte, die sich gegenseitig die Dienstposten zugeschanz und verschachert haben, wären gegen uns ;) ! Meiner Meinung nach ging mit Nakath der ZSanDstBw in eine Richtung, die so nicht fortbestehen sollte und kann, die aber leider nur durch dermaßen radikale Einschnitte zu beheben wäre, dass sich wieder keiner traut, das Röckchen zu Heben und die Eier zu zeigen!

Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen, Verteidigungsminister zu werden, was ich a) weder anstrebe und b) auch nicht für erstrebenwert halte, wäre eine meiner ersten Amthandlungen ein Gespräch mit dem InSan, das nach ca. 3 Minuten mit dem Satz "Sie dürfen sich jetzt abmelden!" beendet wäre. Ich würde ihn auffordern mit innerhalb von drei Monaten ein schlüssiges Konzept für die Auflösung des ZSanDstBw innerhalb von weniger als einem Jahr vorzulegen. Kann er das nicht, würde ich ihn sofort entlassen.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: wolverine am 22. März 2016, 21:02:52
Dabei heißt es, dass Deutschland 80 Mio Bundestrainer habe. In Wahrheit haben wir Verteidigungsminister zur Genüge.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: StOPfr am 22. März 2016, 22:19:49
Das könnte man auch beunruhigend finden  ::)!
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: FoxtrotUniform am 23. März 2016, 01:19:46
Zitat von: funker07 am 21. März 2016, 20:52:52
Zitat von: FoxtrotUniform am 20. März 2016, 22:51:42
Fachleute werden für administrative sowie organisatorische Verwendungen für die kein explizites IT-Wissen erforderlich ist "vergeudet", gleichzeitig sind Dienstposten die zwingend IT-Spezialisten erfordern vakant.
Demnach dürfte man keine ITFw mehr für KpTrpFhr, Spieß,... einsetzen.
Was passiert dann mit dem guten ITFw der eine Führungsverwendung anstrebt und sich einen herausgehobenen Dienstposten wünscht?
Muss der sich erst ein paar Jahre doof stellen?

Grundlegend finden sich Führungsverwendungen im Bereich der (Truppendienst-)Offiziere. Das schließt nicht aus, dass Feldwebeldienstgrade auch führen. Aber lassen wir das, es führt hier zu nichts ;-)

SaZ - klassische Verpflichtungszeiten - sollten von den skiziierten Verwendungen ausgeschlossen werden, da bei denen das teuer erkaufte Know-How im Fokus stehen sollte. Gleiches gilt für den größten Teil der IT-ler im Status BS. OStFw bedingt keine "Führungsverwendung", sondern auch hier sollte die Fachexpertise maßgebend sein. Dennoch spricht nichts dagegen, einen kleinen Prozentsatz auch in Verwendungen wie StffFw einzusetzen.
However, Andi hat das Problem schon richtig dargestellt: FüUstgVerb schöpt die Resource IT-ler unnötig stark ab, da für breite Einsatzgebiete dieses Sektors, keine so tiefgreifendw Vorbildung erforderlich wäre.

Übrigens sind die Gehälter in der freien Wirtschaft im IT-Sektor auch nicht immer besser als bei den Streitkräften und Prämien locken das falsche Klientel.

Ärtze finde ich kein gelungenes Beispiel, da diese, angefangen mit eigenen Dienstgradbezeichnungen, mehr oder weniger völlig neben der übrigen Bundeswehr laufen.
Titel: Antw:Tausende weiterer Stellen für Soldaten geplant
Beitrag von: Andi am 23. März 2016, 11:07:56
Zitat von: funker07 am 22. März 2016, 17:12:38
Richtig, diese Pflicht hat der Vorgesetzte. Da er aber als "nur" KpChef mit idR. fachfremdem Studium nicht beruteilen kann, welche Lärmbelastung, Sitzhaltung usw gut für den Soldaten ist, beauftragt er dafür einen Fachmann: Den Betriebsmediziner.

Lustiger Weise sind damit regelmäßig aber eben leider auch die Betriebsmediziner völlig überfordert, weil sie eben genau das, was den militärischen Dienst ausmacht und die damit verbundenen und einzig maßgeblichen militärischen Erfordernisse gar nicht beurteilen können. ;)
Das System von Arbeitsschutz und betriebsmedizinischer fachlicher Überwachung ist mit dem System von Streitkräften in vielen der Kernbereiche schlicht nicht übereinbringbar. Und das Mantra, dass alles gehen würde, was nur von irgendwem angeordnet ist zieht da eben nicht.
Lustiges, aber trauriges Beispiel aus der Marine: Die Marinesoldaten sollen - auch aus betriebsmedizinischer Sicht - regelmäßig Sport machen. An Bord vieler Schiffe/Boote ist aber das Einrichten von Fitnessräumen - ebenfalls aus betriebsmedizinischer Sicht und auf Grund ziviler Arbeitsschutzbestimmungen rechtlich nicht möglich.

Für die Beratung in Fragen der Bewertung von Risiken für die Gesundheit von Soldaten hat ein Vorgesetzter den Truppenarzt - der im ursprünglichen Sinne eigentlich regelmäßig in "seinen" Einheiten körperlich anwesend sein sollte! Durch die Implementierung von Fachaufsicht führenden Betriebsmedizinern nehmen diese aber direkten rechtsverbindlichen Einfluss auf operative militärische Entscheidungen (bereits in der Ausbildung) und genau das kann und darf nicht sein, denn genau dafür sind sie in keinem Maße qualifiziert.
Und das Soldaten eben auch körperlichen Risiken - auch im Grundbetrieb - ausgesetzt sind ist doch wohl eine Binse.

Wenn der SanDst seinem Auftrag gerecht werden könnte und wenn die hauptamtlichen Bedenkenträger, die aus Soldaten seit Jahrzehnten Beamte machen wollen endlich mal im Sinne des Auftrags der Behörde arbeiten würden, die sie bezahlt, dass könnten aus der Bundeswehr irgendwann auch wieder einsatzfähige Streitkräfte werden.

@Tommie: Was die Unterbringung der gabzen B3er angeht habe ich überhaupt keine Probleme damit jede Truppenarztstelle mit A16 zu kodieren - was in der praktischen Arztbesoldung dann ja B3 bedeutet - und wie im österreichischen System die Ärzte nach fester Zeitabfolge zum Oberstarzt durchzubefördern. Bricht sich keiner einen bei ab, die Laufbahn bleibt attraktiv und die paar Generalärzte, die man dann noch braucht bekommt man auch irgendwo unter.

Gruß Andi