Hallo,
ich bin 30jahre und arbeite im zivilen als Notfallsanitäter im Rettungsdienst. An sich liebe ich meinen Job aber die finanzielle Situation (zu geringes gehalt für die stunden auf arbeit), bringen mich zum Überlegen ob ich wieder zur Bundeswehr zurück gehen soll. Ich war 04/2004-02/2006 FWDLer bei der Marine auf ner Fregatte.
Meine Fragen ist jetzt,
Mit welchem Dinstgrad werde ich eingestellt?
dann habe ich noch von eine Ausbildungspärmie/Unterschriftsprämie gehört, Wie sieht diese aus?
für Antworten bin ich dankbar.
Mfg Martin
Einstellung müsste als Feldwebel erfolgen, falls der zukünftige Dienstposten prämienberechtigt ist, beträgt die Prämie 1000,- pro Verpflichtungsjahr.
Ich hab mich heute mal mit einen unserer Azubis unterhalten die über die Bundeswehr ihren Notfallsanitäter bei uns machen...der meinte ich werd mit der Qualifikation und mehr als drei Jahre Berufserfahrung sofort als Hauptfeldwebel eingestellt.!?!?
Die Soldatenlaufbahnverordnung sagt dazu in § 17 (2):
Zitat... (2) In das Dienstverhältnis einer Soldatin auf Zeit oder eines Soldaten auf Zeit kann mit dem Dienstgrad
Feldwebel eingestellt werden
1. im Truppendienst, im Geoinformationsdienst der Bundeswehr und im allgemeinen Fachdienst, wer
a) in einem für die vorgesehene Verwendung verwertbaren Beruf die Meisterprüfung oder eine dieser nach
Art, Inhalt und Zulassungsvoraussetzung vergleichbare Prüfung oder die Abschlussprüfung an einer
mindestens zweijährigen Fachschule bestanden hat oder
b) einen für die vorgesehene Verwendung verwertbaren Vorbereitungsdienst für eine Laufbahn des
mittleren Dienstes erfolgreich abgeschlossen hat,
2. im Sanitätsdienst, wer die staatliche Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung Arztfachhelferin oder
Arztfachhelfer, Gesundheitsaufseherin oder Gesundheitsaufseher, Gesundheits- und Krankenpflegerin oder
Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenschwester oder Kinderkrankenpfleger, Krankenschwester
oder Krankenpfleger, Medizintechnikerin oder Medizintechniker, Physiotherapeutin oder Physiotherapeut,
zahnmedizinische Fachhelferin oder zahnmedizinischer Fachhelfer, Zahntechnikerin oder Zahntechniker
besitzt oder wer über einen für die vorgesehene Verwendung verwertbaren Berufsabschluss in einem
technischen Assistenzberuf oder einem Assistenzberuf im Gesundheitswesen verfügt,
3. im Militärmusikdienst, wer das Grundstudium an einer Hochschule für Musik mit dem Vordiplom
abgeschlossen oder eine gleichwertige Qualifikation erworben hat.
Liegen die Voraussetzungen des Satzes 1 vor, kann für eine militärfachliche Verwendung mit einem höheren
Dienstgrad, höchstens jedoch mit dem Dienstgrad Stabsfeldwebel, eingestellt werden, wer die besondere
Eignung für den höheren Dienstgrad durch eine hauptberufliche Tätigkeit erworben hat. Die hauptberufliche
Tätigkeit muss nach dem Erwerb der in Satz 1 genannten Bildungsvoraussetzungen ausgeübt worden sein
und nach Fachrichtung und Schwierigkeit der Tätigkeit der vorgesehenen Verwendung entsprechen. Die
Mindestdauer der Tätigkeit beträgt für eine Einstellung
1. als Oberfeldwebel ein Jahr,
2. als Hauptfeldwebel fünf Jahre und
3. als Stabsfeldwebel neun Jahre....
Ich finde das immer so freundlich und motivierend, wenn eine Antwort überhaupt nicht beachtet wird, von einem Danke ganz zu schweigen.
Absolut, Ralf, vor allen Dingen, wenn dann gleich noch dazu ein Müll gepostet wird, der sich mit dem ersten Blick ins Gesetz (hier: Soldatenlaufbahnverordnung (SLV)!) als unhaltbar entpuppt!
An den TE:
Mit einer Berufserfahrung von drei Jahren ab dem Datum an dem Ihnen die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Notfallsanitäter erteilt wurde, können (Achtung: Können ist nicht müssen!) Sie mit dem Dienstgrad Oberfeldwebel eingestellt werden! Natürlich nur, wenn Ihnen im KarrCBw die Eignung für die feldwebel-Laufbahn zuerkannt wird, denn ansonsten werden Sie wohl eher nicht eingestellt werden ;) !
Danke erstmal für eure Anworten, das hilft mir schon mal weiter. Nun warte ich erstmal mein Personalgespräch ab, vielleicht ist ja der Chef bereit gerechten Lohn zuzahlen.
Ansich hab ich die fünf Jahre Berufserfahrung schon als Rettungsassisten und seit diesem Jahr Juni bin ich Notfallsanitäter. Also kann ich damit Rechnen als HauptFW eingestellt zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Martin
Zitat von: Bubbgar am 14. Oktober 2016, 12:06:43
Ansich hab ich die fünf Jahre Berufserfahrung schon als Rettungsassisten und seit diesem Jahr Juni bin ich Notfallsanitäter. Also kann ich damit Rechnen als HauptFW eingestellt zu werden.
Rechnen können Sie schon mal mit gar nichts. Wenn Sie eingestellt werden, dann mindestens mit dem Dienstgrad Feldwebel, alles darüber kann passieren, muss aber nicht!
Genau. Das ist eben der kleine, aber feine Unterschied bei den Formulierungen mit "kann", "soll" und "ist zu ..." .
Bubbgar, bedenken Sie aber, dass die Chancen nicht so hoch sind Berufssoldat zu werden.
Dann gehen Sie nämlich nach der Verpflichtungszeit aus der Bw raus, müssen in den zivilen RD zurück und verdienen dann wieder weniger als bei der Bundeswehr.
Für viele ist es schwer, dann den Lebensstandard wieder runterzuschrauben, wenn man sich mal an mehr Gehalt gewöhnt hat. Das sollten Sie bedenken ;)
@ Pericranium:
Nur zum Verständnis: Dein Ratschlag ist "Besser nicht mehr Geld verdienen, weil es später anders aussehen kann"?
Bekannte Konzepte sind eher "Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not".
Zitat von: F_K am 14. Oktober 2016, 15:04:45
@ Pericranium:
Nur zum Verständnis: Dein Ratschlag ist "Besser nicht mehr Geld verdienen, weil es später anders aussehen kann"?
Bekannte Konzepte sind eher "Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not".
Nein, das ist nicht mein Rat. Ich wollte ihn nur vorwarnen, weil das manchen Menschen wohl nicht so bewusst ist ;)
Ich arbeite selber im RD und habe schon ein paar Kollegen gesehen, die daran nicht gedacht haben und dann dumm aus der Wäsche geschaut haben.
Zitat von: Bubbgar am 14. Oktober 2016, 12:06:43Ansich hab ich die fünf Jahre Berufserfahrung schon als Rettungsassisten und seit diesem Jahr Juni bin ich Notfallsanitäter. Also kann ich damit Rechnen als HauptFW eingestellt zu werden.
Verstehendes Lesen ist nicht so Ihre Stärke, was ;) ? Werden Sie als Rettungsassistent eingestellt oder als Notfallsanitäter? Wenn Sie als Notfallsanitäter eingestellt werden, zählt Ihre Berufserfahrung ab dem Tag, an dem Ihnen die Qualifikation Notfallsanitäter zuerkannt wurde! Und wenn Sie im Jahre 2017 eingestellt werden als NFS, dann haben Sie gerade mal etwas mehr Berufserfahrung als ein Jahr und somit werden Sie maximal als Oberfeldwebel eingestellt! Nebenher bemerkt kann man in einem Berufsbild, das als solches noch keine drei Jahre existiert, nicht mit fünf Jahren Berufserfahrung eingestellt werden ;) ! Haben Sie das jetzt verstanden?
@Tommie:Nicht so aggro. Die RA/NFS sind ein Sonderfall. Von demher kann es sein, dass die Berufserfahrung als RA angerechnet wird.
Laut Auskunft BAPersBw ist dem nicht so! Wer als RettAss eingestellt wird mit der Weiterbildungszusage zum Notfallsanitäter, der bekommt seine Erfahrung als RettAss angerechnet und wird ggf. mit einem höheren Dienstgrad als Feldwebel eingestellt. Wer jedoch als Notfallsanitäter eingestellt wird, der bekommt lediglich seine Berufserfahrung als Notfallsanitäter angerechnet! Quelle: Personalführerin BAPersBw für SanFw/RettAss/NFS im Dezernat IV 3.4.1 von gestern!
Wird so lange funktionieren, bis der erste wegen Ungleichbehandlung klagt. So hat ja der mit der schlechteren Qualifikation die besseren Karten. Irgendwie unsinnig
Ich kann schon lesen so is nich, aber ich sehe so das der rettungsassistent ja schon Feldwebel Laufbahn is und der notfallsanitäter jetzt als höherwertige Ausbildung auch dementsprechend mit nen höheren Dienstgrad eingestellt wird, heißt als Oberfeldwebel oder sorgst gleich Hauptfeldwebel.
Mir ist auch bewusst das es mit nen BS schlecht aussieht aber das spielt noch keine Rolle in meiner Planung, jetzt bin ich noch relativ jung und möchte auch dementsprechend mehr Geld verdienen, wenn ich sage mal auf 15jahre mich verpflichte verdien ich pro Monat ca 600€ mehr das heißt 108000€. Wer überlegt da den bitte nich. Selbst wenn ich dann wieder zurück gehe hab ich noch was aufn Konto zum wieder dran gewöhnen...
Zitatjetzt als höherwertige Ausbildung auch dementsprechend mit nen höheren Dienstgrad eingestellt wird, heißt als Oberfeldwebel oder sorgst gleich Hauptfeldwebel.
Das hat nur was mit der Zeit zu tun, die man in der militärisch verwertbaren Verwendung im Zivilen gearbeitet hat.
ZitatMir ist auch bewusst das es mit nen BS schlecht aussieht
Warum sollte das so sein?
Unbeschadet dessen sehe ich das aber auch so wie du oder Ulli.
Naja das werden dann wenn es soweit is die Herren vom karrierecenter entscheiden können. Ich weiß was ich hab und was ich will und wenn da nich das passende Angebot kommt muss ich ja auch nix unterschreiben
Sehen wir es mal realistisch: Beim Bund wirst du wahrscheinlich deutlich mehr verdienen (Nicht vergessen- vom Brutto geht viel weniger ab als im Zivilen). Du hast zwar Belastungen wie Übungsplatzaufenthalte und Einsätze, aber ansonsten ein relativ geregeltes Leben. Kein Geschleppe von 150-kg-ACS aus dem 5. Stock, kein Schichtbetrieb etc.
Die Tätigkeit ist zu 90% halt völlig anders.
Der Nachteil ist, dass du mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann wieder raus in´s Zivile musst und du dann wahrscheinlich weniger verdienst und weniger Rettungserfahrung hast, als deine Kollegen.
Aber auch da gibt es Möglichkeiten- viele SaZ landen bei der Polizei oder im Justizvollzug oder sonstwo im öffentlichen Dienst.
Die entscheidende Frage ist: Willst du Soldat werden mit allem was dazu gehört oder nicht. Alles andere drumrum kann man regeln.
Zitat von: ulli76 am 18. Oktober 2016, 19:18:18Willst du Soldat werden mit allem was dazu gehört oder nicht?
Mit Übungsplatzaufenthalten über das Wochenende und mit Ausbildungen z. B. in Feldkirchen (ELSA am ZEUS!) und München (Laufbahnlehrgänge, Sprachlehrgänge), mit Einsätzen in Ländern, in denen "normale" Leute niemals Urlaub machen würden? Und die "Killerfrage" ist immer die: "Wissen Sie, dass Sie sich bei der
Bundeswehr beworben haben und nicht bei der Heimatwehr von ... [hier beliebigen Ort einsetzen]? Das inkludiert
bundesweite Versetzbarkeit und Einsetzbarkeit ...
Das Thema ist zwar schon 120 d alt, kann aber aus aktuellem Anlass etwas dazu sagen. Ich bin NotSan + Desinfektor + Praxisanleiter gemäß NotSanG, war heute bei der "Beratung zur Wiedereinstellung", muss noch dazu sagen, ich bin 42 Jahre alt, adipös und 100 Lichjahre von sportlich entfernt. Mein BW Ursprung liegt zwischen 1996 - 2002 als Sanitätssoldat und Kraftfahrer "D" im BwZkrhs Koblenz.
Jetzt festhalten....Der Berater meinte (bin da immer sehr vorsichtig) ich sichere Ihnen eine (Wieder-)Einstellung als Hauptfeld zu, bekommen sie schriftlich. Er hat sich fast überschlagen, als ich meine Quali auf den Tisch gelegt habe. Glaube, zur Zeit kann man fast alles bekommen, wenn man die richtige Qualifikation vorweist. Bin seit 2008 RA und seit 2015 NotSan. Gibt es noch weitere Erfahrung seit dem letzten Eintrag im Thema?
Viele Grüße aus Nordbaden
Die Erklärung für diese sofortige Zusage dürfe hier zu finden sein, von wegen freien Stellen, suche nach "Sani":
https://bewerbung.bundeswehr-karriere.de/erece/portal/index.html#/careerSearch/resultList?SearchCategory=0003Dazu Deine Bw-Vorgeschichte, Deine Qualifikationen - und die Sache mit dem Gewicht wird bei Bedarf heute nicht mehr so strikt gesehen...
Zitat von: PzPiKp360 am 27. August 2018, 11:43:57
sofortige Zusage
Darum bleibt der Karriereberater trotzdem hierfür schlicht unzuständig und eine Untersuchung auf Tauglichkeit hat offensichtlich noch nicht stattgefunden. Wenn der Betreffende das wirklich schriftlich gibt, könnte das auf eine empfindliche Haftung für einen Schadensfall hinauslaufen.
Einstellungszusagen macht der EINPLANER nach erfolgreicher Eignungsfeststellung.
Mein Erklärungsansatz: Die durchaus positive Rückmeldung des Karriereberatung ("WENN Sie das Eignungsfestellungsverfahren erfolgreich durchlaufen und tauglich sind, wird ihnen eine Stelle angeboten werden - dann auch als HptFw) wurde deutlich überinterpretiert.