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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: TyRecon am 15. März 2025, 09:40:54

Titel: Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 15. März 2025, 09:40:54
Hallo zusammen,

mein Sohn (17) war kürzlich bei der Eignungsfeststellung und hatte sich für die Laufbahn des Feldwebels beworben. Leider wurde ihm nur die Eignung als Mannschaftssoldat (SaZ 2) erteilt, was natürlich eine große Enttäuschung für ihn war.

Der Einplaner hat ihm einen passenden Dienstposten in der Mannschaftslaufbahn angeboten, mit Dienstbeginn am 1.8.2025. Mein Sohn wird im Juni seine mittlere Reife abschließen. Jetzt bin ich unsicher, ob dieser Weg für ihn der richtige ist.

Mir ist bewusst, dass ein Laufbahnwechsel grundsätzlich möglich ist, aber ich habe gehört, dass es gerade aus der Mannschaftslaufbahn heraus sehr schwer sein soll. Zudem würde er ohne ZAW (zivile Aus- und Weiterbildung) dastehen, was seine Optionen nach der Bundeswehr einschränken könnte.

Als SaZ 2 wäre ein Wechsel der Laufbahn vermutlich schwierig, und falls es nicht klappt, bliebe ihm nur die Verlängerung oder der Wechsel in eine zivile Ausbildung. Ich habe ihm geraten, erst eine Ausbildung zu machen und dann zur Bundeswehr zu gehen, aber er ist aktuell sehr entschlossen, sofort einzutreten. Da er noch nicht volljährig ist, könnte ich die Entscheidung blockieren – aber wäre das sinnvoll oder sollte ich ihn seinen Weg gehen lassen?

Ich freue mich über eure Einschätzungen und Erfahrungen. ;)

Liebe Grüße,
Patrick
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ralf am 15. März 2025, 09:48:34
Ich glaube, man sollte seine Kinder beraten, aber nicht blockieren. Die Entscheidung sollte der Sohn schon selbst dran treffen, es ist sein Leben. Nur weil er formal noch nicht 18 hier einzugreifen? Ich glaube, ich würde das nicht machen.

Der LfbAufstieg ist bei gut möglich. Voraussetzung ist ein besetzbarer Dienstposten in rd. 3-5 Jahren, je nach Verwendung und dass er seine Vorgesetzten überzeugt, dass er für die Wunschlaufbahn geeignet ist. Eine erneute Eignung am KarrCBw braucht er nicht, wenn er sich intern bewirbt, im Gegensatz zur externen Bewerbung. Von daher ist nmB sogar einfacher.
Wichtig ist, dass er flexibel ist: wenn er also nur am Ort x und nur die Verwendung y will, dann wird es schwer.
Der Vorteil einer ZAW ist auch unbestritten: er bekommt ein viel höheres Gehalt und die Ausbildung ist kürzer, dafür aber auch komprimierter. Der Abschluss ist der Gleiche, als wenn er extern eine Ausbildung machen würde.
Und selbst wenn es nicht klappt, dann scheidet er nach 2 Jahren aus, hat viele Erfahrungen gesammelt, gut verdient und ist reifer geworden.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 15. März 2025, 10:05:09
Hi Ralf,

danke für deine ehrliche Meinung! Natürlich sehe ich das genauso, ich möchte ihn ja keineswegs ausbremsen. Man merkt ihm an, wie sehr er dafür brennt. Er hat bis spät in die Nacht gelernt, um die Eignung zu bestehen, und es war für ihn eine große Enttäuschung, dass er die Qualifikation als Feldwebel nicht erhalten hat. Für einen Moment ist für ihn eine Welt zusammengebrochen, aber er hat sich nicht entmutigen lassen und möchte sich nun als Mannschaftsdienstgrad nach oben arbeiten.

Der Ehrgeiz ist definitiv da, und ich traue es ihm auch zu. Ich bin mir nur nicht sicher, welche konkreten Möglichkeiten ihm jetzt offenstehen, deshalb dachte ich, ich frage mal die Profis.

Er bräuchte keine weitere Eignung? Ich dachte die sei in jedem fall nochmal von Nöten.

Danke und viele Grüße,
Patrick
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Westmünsterländer am 15. März 2025, 11:58:02
Servus,

nicht das einem was geschenkt wird, aber sein zukünftiger Disziplinarvorgesetzter,wird sofern er gute Leistungen abliefert ihm natürlich wohlwollend gesonnen sein.

Sofern Dienstposten verfügbar sind, kann deutlich unbürokratischer ein Laufbahnwechsel erfolgen. Auf Aktenlage in der das Wort des Disziplinarvorgesetzten ein großes Gewicht hat.

Wieso sollte sich jemand gegen eine Entscheidung entgegenstellen, wenn der zuständige Vorgesetzte ihn in der Laufbahn sieht und ihn auch als diesen weiter beschäftigen möchte. Zumal er Ihren Sohn dann auch schon kennt und nicht wie bei einem flüchtigen Vorstellen wie im Assessment Center das Quäntchen Glück vielleicht auch ein Faktor war.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: VeggieBurger am 15. März 2025, 12:31:07
Ich bin selber mit 17 Jahren als Mannschaftssoldat zur Bundeswehr gekommen.
Du schreibst, es besteht der Wunsch eine ZAW-Maßnahme zu besuchen also schätze ich, es geht um die Laufbahn der Feldwebel im Fachdienst.
Auch als Feldwebel im Fachdienst ist man militärischer Führer, Vorgesetzter und Vorbild.
Nachträglich betrachtet bin ich froh, nicht als FA eingestellt worden zu sein.
Mit 17 war ich charakterlich definitiv nicht reif genug.
Durch die Zeit in der Mannschaftslaufbahn konnte ich reifen, habe diverse Führungspersönlichkeiten erlebt zu denen ich teilweise aufgeblickt habe oder mir diese zum Teil als Negativbeispiel gemerkt habe.
Von diesen Erfahrungen habe ich massiv profitiert.

Sieh es so, dein Sohn hat zwei Jahre Zeit "sich den Laden anzuschauen".
Als Feldwebel beträgt die Regelverpflichtungszeit 15 Jahre.
Wenn ihm der Dienst bei der Bundeswehr keinen Spaß macht, ist er mit 19 wieder draußen, kann eine Berufsausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen und hat im Idealfall ein bisschen Geld gespart, kann sich ein Auto leisten oder die Erstausstattung für die eigene Wohnung.
Wenn es ihm gefällt, kann er später immer noch die Laufbahn wechseln.

Der Laufbahnwechsel an sich ist unbürokratisch und einfach.

Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 15. März 2025, 17:12:16
Ja, der Wunsch nach einer ZAW besteht definitiv, das war ja auch ursprünglich der Plan. Leider hat es nicht ganz so geklappt, aber das mindert Papas Stolz keineswegs. Wenn wir ehrlich sind: Er hat noch nicht viel von der Welt gesehen, ist noch in der Schule und sammelt gerade erst seine ersten Erfahrungen. Also alles gut, ich unterstütze ihn dabei voll und ganz.

Er hat jetzt SaZ2, kann sich das Ganze in Ruhe anschauen, und wenn es doch nicht das Richtige für ihn ist, ist er mit 19 wieder draußen. Dann stehen ihm noch alle Türen offen.

Danke für die hilfreichen Infos, das beruhigt mich ein wenig und bestätigt mich darin, ihn seinen eigenen Weg gehen zu lassen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: T108 am 28. März 2025, 07:47:02
Guten Morgen, ich bin damals mit 17 Jahren selbst als FWDL 23 zur Bundeswehr. Ich konnte mir alles in Ruhe anschauen und mich überzeugen. Die Mannschaftslaufbahn ist eine sehr wichtige Laufbahn ich muss auch sagen das ich mich dort sehr wohl gefühlt habe. Ich konnte mich meist um die Aufgaben kümmern die mir gegeben worden sind von Vorgesetzen. Ich wurde gefördert und habe immer mehr Verantwortung bekommen. Aufsteigen tut man in der Mannschaftslaufbahn auch und verdient wirklich sehr gut. Irgendwann nach fast 10 Jahren bin ich dann aus der Bundeswehr raus weil meine Dienstzeit vorbei gewesen ist. Ich habe dann über den BFD (Berufsförderungsdienst der Bundeswehr) eine Ausbildung nachgeholt und hab sogar noch ein Fernstudium abgeschlossen. Danach habe ich gemerkt das mir etwas fehlt und bin als sogenannten Wiedereinsteller zurück zur Bundeswehr in die Feldwebellaufbahn. Es gibt nicht nur den einen Weg. Lass ihn in den zwei Jahren seine eigenen Erfahrung sammeln. Es kann auch nicht nur Häuptlinge geben, es brauch auch Indianer.. die sind in der aktuellen Zeit sowieso absolut Mangelware. Er hat auch ausreichend Zeit per Abendschule oder Fernstudium sich weiterzuentwickeln auf Kosten der Bundeswehr. Ich hoffe ich konnte helfen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 01. September 2025, 10:47:57
Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für euer bisheriges Feedback.
Mein Sohn befindet sich aktuell in der AGA, die bei ihm diesmal auf zwei Monate angesetzt ist. Dadurch ist der Dienstplan natürlich sehr straff, vor 20 Uhr gibt es kaum Dienstunterbrechungen und auch schon zwei Wochenenden wurden komplett durchgezogen.

Ich schreibe hier aus der Sicht des Vaters und gebe zu, dass man sich da schon seine Gedanken macht, ob das alles das Richtige für den Sohnemann ist. Klar, die AGA soll fordern und die Soldaten an ihre Grenzen bringen, das gehört dazu und ist auch wichtig. Aber als Papa schaut man da eben mit anderen Augen drauf. Ich selbst habe meine AGA vor rund 20 Jahren gemacht und weiß noch gut, wie intensiv die Zeit war.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:
Mein Sohn ist SaZ2, die Feldwebel-Eignung hat er leider nicht geschafft. Nach der AGA wird er als IT-Soldat in einem ITBtl eingesetzt und bleibt auch dort, wo er gerade ist.

Was mich beschäftigt:





Ich gebe ehrlich zu: Ich mache mir viele Gedanken, weil ich möchte, dass mein Sohn die richtigen Entscheidungen für seine Zukunft trifft. Vielleicht könnt ihr mir hier aus eurer Erfahrung ein paar Tipps geben, wie man das Thema am besten angeht.

Vielen Dank euch schon mal!
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 01. September 2025, 11:27:06
Also:

Erstmal GA abschließen.

Dann Überstunden abbauen / erholen.

Anschließend die Dienstpostenausbildung abschließen.

Wenn es dann gefällt, ggf. erneut FA (Feldwebelanwärter) Antrag stellen - dies wird dann in der Truppe entschieden.

Viel Erfolg.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 01. September 2025, 12:02:52
Zitat von: F_K am 01. September 2025, 11:27:06Also:

Erstmal GA abschließen.

Dann Überstunden abbauen / erholen.

Anschließend die Dienstpostenausbildung abschließen.

Wenn es dann gefällt, ggf. erneut FA (Feldwebelanwärter) Antrag stellen - dies wird dann in der Truppe entschieden.

Viel Erfolg.


Ok,
das Thema Überstundenabbau ist auch noch interessant. Da wissen wir bislang gar nicht, wie das genau läuft, ob und wie viele Stunden überhaupt als Überstunden notiert werden und wie später der Abbau funktioniert.

Dank dir
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: KillBurn93 am 01. September 2025, 12:08:27
Die Einheit sollte die Stunden für jeden Rekruten in einem entsprechenden Tool festhalten und diese dann bei Ende der GA mitgeben oder für eine entsprechende Freistellung sorgen.
Der Abbau von Überstunden kann befohlen werden, allerdings handhaben die meisten Einheiten es so das die Soldaten einen Antrag auf Abbau der Stunden stellen und dann dementsprechend frei bekommen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 01. September 2025, 13:29:33
Solange er in der Mannschaftslaufbahn ist, wird er keine ZAW erhalten. Hierzu müsste er mindestens die Unteroffiziereignung bekommen und den Laufbahnwechsel machen.

Wenn er seine Dienstpostenausbildung erfolgreich abschließt, wird er auf seine Verpflichtungszeit festgesetzt. Für diese Verpflichtungszeit erhält er auch BFD-Anwartschaften und diese kann er nutzen, wie er mag (Schulausbildung, Berufsausbildung, Studium).

Aber ohne einen Laufbahnwechsel wird er vom Bund keine zivile Ausbildung erhalten.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 01. September 2025, 13:41:15
Zitat von: wolverine am 01. September 2025, 13:29:33Solange er in der Mannschaftslaufbahn ist, wird er keine ZAW erhalten. Hierzu müsste er mindestens die Unteroffiziereignung bekommen und den Laufbahnwechsel machen.

Wenn er seine Dienstpostenausbildung erfolgreich abschließt, wird er auf seine Verpflichtungszeit festgesetzt. Für diese Verpflichtungszeit erhält er auch BFD-Anwartschaften und diese kann er nutzen, wie er mag (Schulausbildung, Berufsausbildung, Studium).

Aber ohne einen Laufbahnwechsel wird er vom Bund keine zivile Ausbildung erhalten.

Hi Wolverine,

ist mir bewusst, dass er für die ZAW den Laufbahnwechsel braucht. Du hast von der Uffz-Eignung gesprochen. Bedeutet das, er muss nicht zwingend die FW-Eignung haben, um eine ZAW zu bekommen? Da habe ich wirklich nur Halbwissen, also nicht übelnehmen, falls ich da was durcheinanderbringe.

Ich denke, wir warten erstmal ab, bis er in der Stammeinheit ist. In der AGA sind die Jungs aktuell sowieso mental ziemlich am Anschlag. Danke dir auf jeden Fall schon mal für die Infos.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Rekrut84 am 01. September 2025, 13:44:43
Das wichtigste ist:
Offen und klar mit seinem Disziplinarvorgesetzten und in der späteren Stammeinheit kommunizieren.

Wenn er sagt was sein Ziel ist, eine ZAW und Fw Laufbahn, er sich entsprechend beweisen und dafür Aufgaben übernehmen möchte, dann wird ein guter Vorgesetzter ihn entsprechend fördern.
Dazu dann Interesse und Engagement unter den Vorgesetzten seiner Teileinheit zeigen und bringen.

Der DV beurteilt und spricht Empfehlungen aus, doch der stützt sich auf das was die TE Führung oder Fw sagen die täglich mit ihm arbeiten.

Wer gute Leistungen erbringt kann alles erreichen.

Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 01. September 2025, 14:01:21
Zitat von: Rekrut84 am 01. September 2025, 13:44:43Das wichtigste ist:
Offen und klar mit seinem Disziplinarvorgesetzten und in der späteren Stammeinheit kommunizieren.

Wenn er sagt was sein Ziel ist, eine ZAW und Fw Laufbahn, er sich entsprechend beweisen und dafür Aufgaben übernehmen möchte, dann wird ein guter Vorgesetzter ihn entsprechend fördern.
Dazu dann Interesse und Engagement unter den Vorgesetzten seiner Teileinheit zeigen und bringen.

Der DV beurteilt und spricht Empfehlungen aus, doch der stützt sich auf das was die TE Führung oder Fw sagen die täglich mit ihm arbeiten.

Wer gute Leistungen erbringt kann alles erreichen.




Ich danke euch für die Worte, vor allem für ,,Wer gute Leistungen erbringt, kann alles erreichen". Da stimme ich euch voll und ganz zu.

Ich bin ehrlich zu euch. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, meinen Sohn zu blockieren, aber wie ihr ja schon mitbekommen habt, ist er jetzt seit 4 Wochen in einer verkürzten AGA, die es echt in sich hat. Da kommen natürlich Zweifel auf. Zwei Stunden von der Heimat klingt nicht viel, ist aber trotzdem eine Entfernung. Gerade mit 17 ist es nicht leicht, wenn man Montag bis Donnerstag nicht nach Hause kann. Zumal es am Wohnort sogar CIR-Standorte gibt. Und wenn dann noch Wochenenddienste dazukommen, ist das schon eine Herausforderung.

Man muss wirklich abwarten, wie sich das entwickelt. Mein Sohn wird sein Ziel auf jeden Fall beim Disziplinarvorgesetzten (wahrscheinlich dem Kompanieführer?) ansprechen.

Entschuldigt bitte das Wirrwarr, aber ich gebe auch zu, dass ich selbst ein bisschen daran zu knabbern habe. Väter, deren Kinder langsam flügge werden, wissen bestimmt, was ich meine.

Danke euch Jungs für eure offenen Worte und die Unterstützung.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 01. September 2025, 14:08:52
Gespräch erst nach der GA / Dienstpostenausbildung.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 01. September 2025, 14:15:20
Zitat von: F_K am 01. September 2025, 14:08:52Gespräch erst nach der GA / Dienstpostenausbildung.

Verstanden.

Danke
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: slider am 02. September 2025, 10:20:03
Eine ZAW kann man sowohl in der Laufbahn der Unteroffiziere als auch in der Laufbahn der Feldwebel (Fachdienst) erhalten.

Im Fall der Unteroffiziere erfolgt eine ZAW mit Ziel eines anerkannten Berufsabschlusses (Geselle/Fachkraft). In der der Fachdienst-Feldwebel erfolgt darauf aufbauend eine berufliche Weiterbildung (Meister, Fachwirt oder äquivalent).
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 02. September 2025, 12:42:29
Aktuell ist's bei meinem Sohn in der AGA ein bisschen schwierig. Mit dem ganzen Dienst kommt er klar, aber das Fernsein von Zuhause macht ihm zu schaffen. Verständlich irgendwo – er ist 17, die Kumpels hängen noch jeden Tag draußen ab, weil die meisten noch nicht arbeiten oder in der Ausbildung sind. Wir wissen ja, dass das nicht ewig so bleibt. Spätestens wenn die erste Ausbildung läuft oder die erste Perle da ist, steht man auch nicht mehr jeden Tag in der City rum. 😉

Abends muss ich ihm im Moment viel Zuspruch geben. Eigentlich ist die AGA ja eher 'ne Zeit, in der man nicht wirklich einsam ist, weil ständig was los ist, aber die Gedanken im Kopf lassen sich halt nicht immer wegdrücken.

Ich hoffe, dass er nach der AGA ein bisschen runterfahren kann, seine Überstunden abbaut und dann mit frischem Kopf in der Stammeinheit durchstartet.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 10:32:08
Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr könnt mir mit eurem Rat weiterhelfen.
Mein Sohn hat aktuell große Schwierigkeiten mit dem, was man wohl als Heimweh bezeichnen würde. Natürlich ist die AGA ein hartes Pflaster und psychisch sehr belastend – das war mir auch vorher schon bewusst, da er in diesem Bereich etwas zu kämpfen hat.

Auch wenn er ab Oktober in seiner Stammeinheit eingesetzt wird, bin ich unsicher, ob dieses Gefühl bei ihm wirklich nachlassen wird. Ich weiß, dass viele Soldaten Probleme damit haben, nicht heimatnah stationiert zu sein. Objektiv betrachtet empfinde ich 170 km durchaus als heimatnah (zumindest nach Bundeswehr-Maßstäben). Aber Gefühle sind eben Gefühle – und wenn er sich auch in der Stammeinheit unwohl fühlen sollte, bleibt eventuell wirklich nur der Widerruf als Option. Denn ob es sinnvoll ist, sich zwei Jahre lang durchzukämpfen, wenn die psychische Belastung so groß bleibt, ist für mich fraglich.

Vielen Dank schon jetzt für eure Einschätzungen und Erfahrungen!
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ralf am 08. September 2025, 11:00:13
Das klingt jetzt auf den ersten Blick vielleicht sehr hart:
Irgendwann muss er sich mal abnabeln.
Und vielleicht auch etwas durchziehen, ohne den leichtesten Weg zu gehen (Widerruf). Daran wächst man auch. Man muss sich auch mal durchbeißen.

Und ob es der richtige Weg ist, wenn du hier für ihn Tipps sucht und nicht er selbst (er ist ja bestimmt schon volljährig (oder zumindest) fast, darf Wählen gehen, Auto fahren etc.)?
ZitatNatürlich ist die AGA ein hartes Pflaster und psychisch sehr belastend
Hmmm, also wenn das schon so belastend ist, vielleicht ist dann der Beruf des Soldaten dann nicht der richtige? Was ist, wenn er den Einsatz muss oder an die Ostflanke? Er will ja eigentlich Feldwebel werden, damit führt er Menschen ggf. auch in Richtung Tod oder Verwendung.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 08. September 2025, 11:07:08
170 km ist quasi "um die Ecke".

GA ist durch längere Dienstzeiten geprägt, dies wird weniger im Regeldienst - und besser planbar.

Ansonsten ist Ralf zuzustimmen - erwachsen werden, durchhalten.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 11:36:10
Hallo zusammen,

ich sehe das im Grunde genauso wie Ralf. Glaubt mir, ich nehme meinen Sohn da auch schon mal ,,volley", weil er wusste, was auf ihn zukommt. Er hat ja fast ein Jahr vorher gewusst, wohin die Reise geht.

Ralf, mir geht es hier wirklich nur darum, Rat einzuholen. Ich möchte für mich herausfinden, was in seiner Situation am besten machbar ist. Schwarmwissen aus so einem Forum hat schon oft kleine Wunder bewirkt. Aber klar – ich bin zu 100 % bei dir: am Ende heißt es auch ,,Mund halten und durchziehen". Er wird ja bestimmt nicht der Einzige sein, der solche Gedanken hat oder so stark an den Heimatort gebunden ist.

Natürlich habe ich ihn auch gefragt, was wäre, wenn es mal ins Ausland geht. Seine Antwort war, dass er damit besser umgehen könnte, weil es zeitlich begrenzt wäre und Start- und Enddatum feststehen. Eine Kaserne in Heimatnähe, wo er nach der AGA täglich heimfahren könnte, wäre für seinen Kopf sicher einfacher. So zumindest mein Eindruck.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 08. September 2025, 11:56:00
Nunja - alles hat ein Ende, ist zeitlich begrenzt.

... und ggf. mehrere Monate in einem Feldlager unter "Feinddruck" ist eine ganz andere Nummer, als 5 Tage (!) mal nicht zu Hause sein.

(Die GA ist kürzer als ein übliches Kontingent mit 4 Monaten - und da gibt es KEIN Wochenende zu Hause).
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 12:08:39
Da hast du vollkommen recht der Vergleich hinkt natürlich, mehrere Monate im Auslandseinsatz mit Feinddruck sind eine ganz andere Hausnummer. Mir geht's in erster Linie darum, dass er sich gerade in dieser ersten Phase sehr schwer tut, und da macht man sich als Vater eben seine Gedanken.

Klar ist die AGA zeitlich begrenzt und kürzer als ein Kontingent, aber für ihn fühlt es sich jetzt eben schon sehr belastend an. Ich hoffe einfach, dass er mit der Zeit besser damit umgehen kann und die Erfahrung ihn am Ende auch stärkt.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 08. September 2025, 12:16:05
Nicht jeder kann "vernünftig" mit Belastungen umgehen - ggf. ist er nicht zum Soldaten geeignet.

(GA - Kein Feind, Ausbildung auf niedrigem Niveau, nur 5 Tage am Stück, WE frei, weniger als 3 Monate, Kameraden, die genau das gleiche erleben - zwar kein Ponyhof, aber nicht viel mehr ...)
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 12:44:58
Das stimmt natürlich – die AGA ist im Vergleich zu späteren Belastungen auf einem eher niedrigen Niveau und zeitlich überschaubar. Mir ist bewusst, dass es kein ,,Ponyhof" ist, aber eben auch nicht mit einem Einsatz vergleichbar.

Genau hier liegt mein Punkt: wenn er sich schon jetzt so schwer damit tun würde, müsste man ernsthaft hinterfragen, ob die Bundeswehr langfristig das Richtige für ihn ist. Ich möchte nicht, dass er sich zwei Jahre lang nur quält, wenn er innerlich gar nicht dafür gemacht ist.

Allerdings muss ich klarstellen: an der AGA selbst liegt es gar nicht so sehr – die will er durchziehen. Sein eigentliches Problem ist eher das ,,nur am Wochenende nach Hause können". Und ja, da ärgert es mich, weil er das vorher wusste. Er hat unzählige Videos geschaut und sich informiert, aber manchmal merkt man eben erst in der Realität, wie sich etwas wirklich anfühlt.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 08. September 2025, 13:09:21
Was erhoffen Sie oder er sich denn hier für Tipps? Die Lage ist doch, wie sie ist und hier kann keiner etwas daran ändern.

Sein Grundausbildungsstandort steht fest und auch bisher seine Nachfolgeverwendung mit Standort.

Seine Optionen sind akzeptieren, Versetzungsantrag (ggfs. mit Laufbahnwechsel/ Weiterverpflichtung) oder Widerruf.
Ob es eine adäquate Verwendung näher am Zuhause gibt und dort eine Verwendung möglich ist, weiß hier keiner.

Ausmeiner Erinnerung war gerade die Grundausbildung sehr dicht gepackt, sodass ich gar keine Zeit für Heimweh o. ä. hatte. So ein Unwohlsein kam hin und wieder später auf Lehrgängen an Truppenschulen auf, wo man pünktlich Dienstschluss hatte.

Also noch einmal: was erhoffen Sie sich hier von uns? Und es erscheint so wirklich ein wenig das Bild, dass Sie doch sehr auf Ihrem Sohn glucken, was vielleicht ein Teil seines Problems ist.

Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: SanStffEins am 08. September 2025, 13:13:55
Und da denke ich hast du eins der Probleme: Er ist mit dem Kopf "nur" beim WE und daheim. Heutzutage haben die jungen Soldaten "zu viel Zeit um sich Gedanken zu machen" also denken sie natürlich an zu Hause. Whatsapp und Co macht es nicht einfacher. Er hat wahrscheinlich einfach Angst daheim was zu verpassen.

Spätestens nach dem ersten Übungsplatz über mehrere Wochen, bei dem es kein WE gibt, stellt sich eventuell eine Gewöhnung ein.


Diese Erfahrung sollte er sich jedenfalls gut merken, sollte er Feldwebel werden kommen vielleicht mal junge Rekruten auf ihn zu und fragen ihn danach.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 14:40:54
Zitat von: wolverine am 08. September 2025, 13:09:21Was erhoffen Sie oder er sich denn hier für Tipps? Die Lage ist doch, wie sie ist und hier kann keiner etwas daran ändern.

Sein Grundausbildungsstandort steht fest und auch bisher seine Nachfolgeverwendung mit Standort.

Seine Optionen sind akzeptieren, Versetzungsantrag (ggfs. mit Laufbahnwechsel/ Weiterverpflichtung) oder Widerruf.
Ob es eine adäquate Verwendung näher am Zuhause gibt und dort eine Verwendung möglich ist, weiß hier keiner.

Ausmeiner Erinnerung war gerade die Grundausbildung sehr dicht gepackt, sodass ich gar keine Zeit für Heimweh o. ä. hatte. So ein Unwohlsein kam hin und wieder später auf Lehrgängen an Truppenschulen auf, wo man pünktlich Dienstschluss hatte.

Also noch einmal: was erhoffen Sie sich hier von uns? Und es erscheint so wirklich ein wenig das Bild, dass Sie doch sehr auf Ihrem Sohn glucken, was vielleicht ein Teil seines Problems ist.



Hi Wolverine,

genau das, was du geschrieben hast, wäre eventuell eine Option – also eine Versetzung. Aber was meinst du genau mit ,,Weiterverpflichtung"?

Was erhoffe ich mir hier? Vor allem Erfahrungsberichte von Soldaten, die in einer ähnlichen Situation waren. Von Eltern, die gerade das Gleiche durchmachen, wird man hier vermutlich nicht so viele finden.
Mir ist bewusst, dass es Möglichkeiten geben kann, die ich selbst vielleicht noch gar nicht kenne. Deshalb die Frage: Kann man als SaZ 2 überhaupt einen Versetzungsantrag stellen?

Wahrscheinlich meinst du mit ,,Weiterverpflichtung", dass man einen Antrag stellt und im Gegenzug eine längere Verpflichtung anbietet – liege ich da richtig?
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 08. September 2025, 15:50:39
Zitat von: TyRecon am 08. September 2025, 14:40:54Von Eltern, die gerade das Gleiche durchmachen, wird man hier vermutlich nicht so viele finden.

Da würde ich widersprechen.
Abnabelung ist ein allgemeines Thema (das hat jetzt nichts mit Bundeswehr zu tun), da können die "erfahrenen" Eltern hier dir sicher einige Anekdoten berichten.
Ich für mich bin irgendwann zu dem Punkt gekommen, an dem ich eingesehen habe, dass die Kinder ihren Weg gehen (müssen) und ihre Fehler machen (müssen). Und dass ich eventuell derjenige mit dem Problem bin: Ich muss loslassen. Vogel flieg und fall ab und an auf die Schnauze. Aber flieg alleine.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 16:04:00
Zitat von: Ali1896 am 08. September 2025, 15:50:39
Zitat von: TyRecon am 08. September 2025, 14:40:54Von Eltern, die gerade das Gleiche durchmachen, wird man hier vermutlich nicht so viele finden.

Da würde ich widersprechen.
Abnabelung ist ein allgemeines Thema (das hat jetzt nichts mit Bundeswehr zu tun), da können die "erfahrenen" Eltern hier dir sicher einige Anekdoten berichten.
Ich für mich bin irgendwann zu dem Punkt gekommen, an dem ich eingesehen habe, dass die Kinder ihren Weg gehen (müssen) und ihre Fehler machen (müssen). Und dass ich eventuell derjenige mit dem Problem bin: Ich muss loslassen. Vogel flieg und fall ab und an auf die Schnauze. Aber flieg alleine.

Ja klar, auf allgemeiner Ebene haben da wohl alle Eltern denselben Struggle – da bin ich voll bei dir. Ich meinte eher speziell Mamas und Papas, deren Söhne oder Töchter bei der Bundeswehr sind. Ob da vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wurden, würde mich interessieren.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 08. September 2025, 16:09:53
Jeder, der hier aktiv Wehrdienst geleistet hat, hat einmal eine Grundausbildung absolviert und bis auf ganz wenige Ausnahmen auch nicht an seinem Wohnort.

Ich frage mich halt, was hier Erfahrungen bringen? Ich kann mich wirklich in der Grundausbildung nicht an Heimweh erinnern und ich meine, dass man zu meiner Zeit gleich das erste Wochenende durchgehend Dienst hatte und gar nicht nach Hause kam.

Wie gesagt: als ich eher älter und gesetzter wurde und zum xten Mal in einer Truppenschule im Nichts irgendeinen Lehrgang absolviert habe und nach 16:30/ 17:00 Uhr überlegte, mit wem man was noch anstellen konnte, kam manchmal die Sinnfrage auf.

Dann hat man halt irgendwas mit irgendwem gemacht.

Das Ziel war doch ein Laufbahnwechsel mit ZAW. Dazu müsste er ja einen Antrag stellen und der geht regelmäßig mit anderen (längeren) Verpflichtungszeiten einher und die Dienstposten sind meistens an anderen Standorten. Ob die dann aber näher liegen oder irgendwie "besser" sind, weiß wieder keiner.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: uffz-ad SL am 08. September 2025, 16:37:07
Zitat von: TyRecon am 08. September 2025, 16:04:00
Zitat von: Ali1896 am 08. September 2025, 15:50:39
Zitat von: TyRecon am 08. September 2025, 14:40:54Von Eltern, die gerade das Gleiche durchmachen, wird man hier vermutlich nicht so viele finden.

Da würde ich widersprechen.
Abnabelung ist ein allgemeines Thema (das hat jetzt nichts mit Bundeswehr zu tun), da können die "erfahrenen" Eltern hier dir sicher einige Anekdoten berichten.
Ich für mich bin irgendwann zu dem Punkt gekommen, an dem ich eingesehen habe, dass die Kinder ihren Weg gehen (müssen) und ihre Fehler machen (müssen). Und dass ich eventuell derjenige mit dem Problem bin: Ich muss loslassen. Vogel flieg und fall ab und an auf die Schnauze. Aber flieg alleine.

Ja klar, auf allgemeiner Ebene haben da wohl alle Eltern denselben Struggle – da bin ich voll bei dir. Ich meinte eher speziell Mamas und Papas, deren Söhne oder Töchter bei der Bundeswehr sind. Ob da vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wurden, würde mich interessieren.


Guten Tag,

Ich glaube nicht das Sie hier eine Antwort auf ihre Situation bekommen, jeder hat es anders erlebt, jeder geht damit anders um, ich denke das sollte ihr Sohn /Tochter selber entscheiden, ob er verlängern möchte , ich habe einen Neffen , der befindet sich gerade in der GA war die ersten Wochen überhaupt nicht begeistert, stand vorgestern, gefällt es ihm und möchte eventuell doch SaZ werden, ich rate ihm halt sich es zu überlegen. Also sie sehen jeder geht damit anders um. Und für junge Menschen die sollten mal woanders was erleben, sie können immer noch ihr ganzes Leben in die Heimat zurück kommen und da bleiben, spätestens mit ner Freundin/Freund wird eh wieder alles anders:)
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 08. September 2025, 16:41:36
Zitat von: uffz-ad SL am 08. September 2025, 16:37:07
Zitat von: TyRecon am 08. September 2025, 16:04:00
Zitat von: Ali1896 am 08. September 2025, 15:50:39
Zitat von: TyRecon am 08. September 2025, 14:40:54Von Eltern, die gerade das Gleiche durchmachen, wird man hier vermutlich nicht so viele finden.

Da würde ich widersprechen.
Abnabelung ist ein allgemeines Thema (das hat jetzt nichts mit Bundeswehr zu tun), da können die "erfahrenen" Eltern hier dir sicher einige Anekdoten berichten.
Ich für mich bin irgendwann zu dem Punkt gekommen, an dem ich eingesehen habe, dass die Kinder ihren Weg gehen (müssen) und ihre Fehler machen (müssen). Und dass ich eventuell derjenige mit dem Problem bin: Ich muss loslassen. Vogel flieg und fall ab und an auf die Schnauze. Aber flieg alleine.

Ja klar, auf allgemeiner Ebene haben da wohl alle Eltern denselben Struggle – da bin ich voll bei dir. Ich meinte eher speziell Mamas und Papas, deren Söhne oder Töchter bei der Bundeswehr sind. Ob da vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wurden, würde mich interessieren.


Guten Tag,

Ich glaube nicht das Sie hier eine Antwort auf ihre Situation bekommen, jeder hat es anders erlebt, jeder geht damit anders um, ich denke das sollte ihr Sohn /Tochter selber entscheiden, ob er verlängern möchte , ich habe einen Neffen , der befindet sich gerade in der GA war die ersten Wochen überhaupt nicht begeistert, stand vorgestern, gefällt es ihm und möchte eventuell doch SaZ werden, ich rate ihm halt sich es zu überlegen. Also sie sehen jeder geht damit anders um. Und für junge Menschen die sollten mal woanders was erleben, sie können immer noch ihr ganzes Leben in die Heimat zurück kommen und da bleiben, spätestens mit ner Freundin/Freund wird eh wieder alles anders:)


Ja, da geb ich dir recht – wir sind hier eh schon viel zu weit vom eigentlichen Thema abgekommen. Am Ende muss er das für sich selbst wissen. Ich kann nur zuschauen und da sein, um ihn aufzufangen, wenn er mal auf's Fressbrett fällt.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Thufir am 08. September 2025, 22:15:41
Als ein kleiner Baustein deines nächsten Telefonates: Unter der Annahme dass man die Zeitmaschine erfunden hätte, frage ihn welchen Ratschlag sein zukünftiges (z.B. 15 Jahre älteres) Ich ihm jetzt geben würde.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 11. September 2025, 10:18:56
Guten Morgen zusammen,

puhh, ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll, ohne hier gleich die Sprengung meines Lebens zu kassieren 😅. Aber wie Mama immer gesagt hat: ,,Fragen kostet nix." 😉

Ihr kennt ja die ganze Situation mit meinem Sohnemann, und so sieht der aktuelle Plan erstmal aus:

-AGA beenden (in 2 Wochen ist er durch)

-Erholung/Überstunden abbauen (wahrscheinlich, so wie es üblich ist – sicher wissen wir's aber nicht)

-Einschleusung in die Stammeinheit

Und jetzt kommt der Punkt, bei dem ich echt Hemmungen hatte, das zu schreiben... aber gut:
Mein Sohn hat überhaupt kein Problem mit dem Militärischen an sich – im Gegenteil, er fühlt sich in der AGA richtig wohl und weiß auch, dass es in der Stammeinheit etwas ruhiger wird. Sein Problem ist ein ganz anderes: Er kommt nicht damit klar, nicht täglich pendeln zu können zwischen Kaserne und Zuhause.

So verrückt es vielleicht klingen mag, sein ernst gemeinter Gedanke ist folgender:
Er würde mit seinem Chef in der Stammeinheit sprechen, seine Situation offen schildern und im Gegenzug einen Versetzungsantrag stellen – verbunden mit dem Angebot, sich länger zu verpflichten.

Ich weiß, das klingt erstmal total schräg (ich hab mir auch gedacht, ob er noch ganz dicht ist 🙈), aber nach vielen langen Gesprächen ist das aktuell das, was ihn im Kopf beschäftigt. Er ist sich sicher: Wenn er täglich pendeln kann, hat er keine Probleme. Ihm ist auch völlig klar, dass Auslandseinsätze oder Lehrgänge irgendwo im Nirgendwo trotzdem auf ihn zukommen können. Aber solange seine Stammeinheit grundsätzlich in Pendelreichweite wäre, scheint für ihn alles im Reinen zu sein.

Jetzt meine Frage an euch: Glaubt ihr, dass so etwas überhaupt Chancen auf Erfolg hat?
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: KlausP am 11. September 2025, 10:25:47
Versetzungsantrag kann er natürlich immer und ,,noch und nöcher" stellen, ABER die werden regelmäßig nur dann in seinem Sinne beschieden, wenn es im dienstlichen Interesse liegt. Das dienstliche Interesse hat immer Vorrang vor persönlichen Gründen, Härtefälle ausgenommen. Ein Härtefall liegt bei ihm aber nicht vor.
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Beitrag von: TyRecon am 11. September 2025, 10:49:26
Zitat von: KlausP am 11. September 2025, 10:25:47Versetzungsantrag kann er natürlich immer und ,,noch und nöcher" stellen, ABER die werden regelmäßig nur dann in seinem Sinne beschieden, wenn es im dienstlichen Interesse liegt. Das dienstliche Interesse hat immer Vorrang vor persönlichen Gründen, Härtefälle ausgenommen. Ein Härtefall liegt bei ihm aber nicht vor.

Hi KlausP,

dies ist uns klar, dass das dienstliche Interesse Vorrang hat. Mein Sohn möchte aber zeigen, dass er bereit ist, etwas zurückzugeben: Er würde dem Bund mehr Zeit anbieten (z. B. SaZ 8), und im Gegenzug hofft er auf etwas mehr Planbarkeit – also eine Stammeinheit, die für ihn pendelbar bleibt. So hätten beide Seiten etwas davon: die Truppe könnte langfristiger mit ihm planen, und er hätte die Sicherheit, seinen Alltag besser in den Griff zu bekommen.
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Beitrag von: TyRecon am 11. September 2025, 10:51:33
Zitat von: TyRecon am 11. September 2025, 10:49:26
Zitat von: KlausP am 11. September 2025, 10:25:47Versetzungsantrag kann er natürlich immer und ,,noch und nöcher" stellen, ABER die werden regelmäßig nur dann in seinem Sinne beschieden, wenn es im dienstlichen Interesse liegt. Das dienstliche Interesse hat immer Vorrang vor persönlichen Gründen, Härtefälle ausgenommen. Ein Härtefall liegt bei ihm aber nicht vor.

Hi KlausP,

dies ist uns klar, dass das dienstliche Interesse Vorrang hat. Mein Sohn möchte aber zeigen, dass er bereit ist, etwas zurückzugeben: Er würde dem Bund mehr Zeit anbieten (z. B. SaZ 8), und im Gegenzug hofft er auf etwas mehr Planbarkeit – also eine Stammeinheit, die für ihn pendelbar bleibt. So hätten beide Seiten etwas davon: die Truppe könnte langfristiger mit ihm planen, und er hätte die Sicherheit, seinen Alltag besser in den Griff zu bekommen.

SaZ 8 er hat dort ein Smiley reingemacht  ::)
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: KillBurn93 am 11. September 2025, 11:41:55
Selbst wenn er einen pendelbaren Dienstort angeboten bekommt, ist das keine Garantie seine ganze Dienstzeit vor Ort zu bleiben. Dazu kommen dann 21 Monate Zaw, irgendwo in Deutschland, weitere Fachlehrgäne etc.
Bis das alles abgeschlossen ist kann die geplante Einheit aufgelöst, umgezogen oder noch vor Ort sein.
Heimatnah ist Deutschland damit muss man sich bei diesem Beruf abfinden. Heimweh oder andere persönliche Befindlichkeiten interessiert den Dienstherr herzlich wenig.
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Beitrag von: F_K am 11. September 2025, 11:56:52
Frage:

Welche Laufahn strebt er an?
Gibt es überhaupt Stellen in der Kaserne "vor Ort"?
Sind dort Stellen für Ihn verfügbar?

(Mit einem DV "vor Ort in der Stammeinheit" kann man übrigens solche "Deals" nicht machen - der DV ist weder für den Dienstort, noch für die Verlängerung zuständig - und er hat ja keinen Vorteil aus dem "Deal" - im Gegenteil, er hat Nachteile).
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 11. September 2025, 12:49:44
Hi F_K,

er ist aktuell in der Laufbahn des Mannschaftsdienstgrades und strebt anschließend eine Verwendung als Zeitsoldat an. Der ursprüngliche Plan war, zunächst SaZ 2 zu machen, um sich alles in Ruhe anzuschauen, dann auf eine ZaW hinzuarbeiten und dementsprechend zu verlängern.

Mit den möglichen Stellen ,,vor Ort" sind wir noch gar nicht so weit. Wir wissen auch gar nicht genau, wie man da am besten vorgeht – ob und wie eine Versetzung in Frage kommt usw. Sollte man den DV dazu nicht in Kenntnis setzen?

Wie gesagt: Wir sind da echt unsicher, was der richtige Weg ist, und würden uns sehr über euren Support freuen, damit wir zumindest den korrekten Dienstweg einhalten können.
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Beitrag von: Rekrut84 am 11. September 2025, 13:08:45
Zumal er doch mit unter 25 sowieso zum schlafen in der Kaserne verpflichtet ist. Eine Ausnahme kann nur der DV entscheiden und ob ein DV dies bei jemandem den er nicht kennt und der ihm zuversetzt worden ist einfach so genehmigt ist ungewiss.

Sorry, aber muss erwachsen werden und akzeptieren, dass er noch eine ganze Weile nicht täglich zuhause sein kann.
Er sollte sich die Frage stellen was für ihn Priorität hat:
Täglich zu pendeln oder seinen Dienst für Deutschland leisten.
Wenn er ersteres priorisiert dann  zeigt sich, dass er beim Militär falsch ist.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 11. September 2025, 13:49:10
Gehen wir das doch einfach sachlich an.

Was gibt es überhaupt für Standorte in der Nähe zum Wohnort? Was gibt es dort für Verwendungen, die ihn interessieren?

Wenn man da etwas identifiziert, kann man gucken, ob überhaupt etwas frei ist und sich darauf bewerben.

"Nur näher zu Hause" mag eine zweifelhafte Motivation sein, jedoch ist das letztendlich egal, wenn es dann ja für beide Seiten passt.

Wenn aber in der Nähe zur Heimat gar nichts ist oder nichts, was einen interessiert oder schlicht nichts besetzbar, braucht man den Plan nicht weiter zu verfolgen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 11. September 2025, 14:01:45
@ Rekrut:

Niemand wird "gezwungen", in der Kaserne zur schlafen.

Die Verpflichtung für Ü25 ist lediglich eine Möglichkeit, die Infrastruktur zu begründen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 11. September 2025, 14:42:24
Danke dir, Wolverine.

Ja, es gibt tatsächlich Standorte in der Nähe: Wesel, Köln, Unna und Euskirchen wären alles Kasernen in unmittelbarer Pendelreichweite. Aktuell ist er in einer CIR-Kaserne in der Pfalz, wo er einen Dienstposten als Soldat für Informations- und Telekommunikationstechnik besetzen soll. Ursprünglich war eigentlich EloKa geplant, aber da er bei der Eignungsprüfung den Führerschein noch nicht hatte, war das leider keine Option mehr.

Sein Interesse liegt vor allem bei Inst-Soldat, Logistik und natürlich im IT-Bereich. Wichtig ist ihm, im CIR zu bleiben – am liebsten in der ,,Schill-Kaserne", wo er auch schon zweimal ein dreiwöchiges Praktikum gemacht hat. Sollte es aber nötig sein, würde er auch einen Wechsel in einen anderen Bereich in Betracht ziehen.

Ich danke euch allen herzlich für eure Unterstützung! Mein Sohn, ein junger Kamerad, hat zum Start leider ein paar Schwierigkeiten und braucht hier und da einen kleinen Schubser. Schön, dass es euch gibt! 🙏
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 12. September 2025, 10:04:00
Zitat von: wolverine am 11. September 2025, 13:49:10Gehen wir das doch einfach sachlich an.

Was gibt es überhaupt für Standorte in der Nähe zum Wohnort? Was gibt es dort für Verwendungen, die ihn interessieren?

Wenn man da etwas identifiziert, kann man gucken, ob überhaupt etwas frei ist und sich darauf bewerben.

"Nur näher zu Hause" mag eine zweifelhafte Motivation sein, jedoch ist das letztendlich egal, wenn es dann ja für beide Seiten passt.

Wenn aber in der Nähe zur Heimat gar nichts ist oder nichts, was einen interessiert oder schlicht nichts besetzbar, braucht man den Plan nicht weiter zu verfolgen.



Weißt du, wo man konkret nachsehen könnte, ob an den entsprechenden Standorten überhaupt Stellen frei sind? Oder bei wem man das am besten erfragt – wäre in so einem Fall der DV der richtige Ansprechpartner?
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 12. September 2025, 10:06:48
Die S1Abt. im Rahmen der Bewerbung für den Laufbahnwechsel.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 12. September 2025, 10:16:56
Zitat von: wolverine am 12. September 2025, 10:06:48Die S1Abt. im Rahmen der Bewerbung für den Laufbahnwechsel.

Ok, danke dir.
Ich gehe aber mal davon aus, dass er weitere Informationen bekommt, sobald er sein Anliegen direkt mit dem Chef bzw. dem Spieß bespricht.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: CHR-W am 12. September 2025, 18:56:13
Hallo,

ich kann mir kaum vorstellen, dass er mit 17 Jahren abends nach Hause fahren kann usw.? Also mein Sohn >>musste<< in der Kaserne (220 km) übernachten.

Aber was bringt ihm dass? Er kommt heim, isst zu abend, schaut noch etwas TV? Oder wie verbringt er seinen Abend? Ich denke einfach, er muss lernen, damit umzugehen, mal 5 Tage nicht zuhause zu sein. Das wird er auch lernen, sobald er Freunde/Kollegen hat mit denen er sich versteht und er abends seinen Spaß mit ihnen hat.

Warum hat er denn Heimweh? Sorry, aber Heimweh gab es bei uns in der Familie nie, auch wie ich noch jung war. Wenn weg, dann weg  ;D Er war doch sicher mit der Schule auch schon länger wie 2 Tage weg oder?

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Versetzung aufgrund dessen möglich ist.



Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 12. September 2025, 23:41:15
Zitat von: CHR-W am 12. September 2025, 18:56:13Hallo,

ich kann mir kaum vorstellen, dass er mit 17 Jahren abends nach Hause fahren kann usw.? Also mein Sohn >>musste<< in der Kaserne (220 km) übernachten.

Aber was bringt ihm dass? Er kommt heim, isst zu abend, schaut noch etwas TV? Oder wie verbringt er seinen Abend? Ich denke einfach, er muss lernen, damit umzugehen, mal 5 Tage nicht zuhause zu sein. Das wird er auch lernen, sobald er Freunde/Kollegen hat mit denen er sich versteht und er abends seinen Spaß mit ihnen hat.

Warum hat er denn Heimweh? Sorry, aber Heimweh gab es bei uns in der Familie nie, auch wie ich noch jung war. Wenn weg, dann weg  ;D Er war doch sicher mit der Schule auch schon länger wie 2 Tage weg oder?

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Versetzung aufgrund dessen möglich ist.






Also mal ehrlich Leute, ich rede hier nicht von der AGA – die ist eh irgendwann rum und danach geht's für ihn in die Stammeinheit mit geregelten Zeiten. Bis dahin ist er auch volljährig. Klar, jeder 17-Jährige, der sich für die Bundeswehr entscheidet, muss ein Stück weit mit Heimweh klarkommen. Aber wir sollten auch nicht vergessen: das sind halt noch Jungs, die gerade erst dabei sind erwachsen zu werden.

Manche hängen nun mal stark an ihrer Familie oder am Heimatort, und das finde ich ehrlich gesagt vollkommen nachvollziehbar. Nicht jeder ist mit 17 oder 18 schon so abgebrüht, dass ihm alles egal ist. Und ich finde auch, dass man das nicht kleinreden sollte.

Soldat sein bedeutet ja nicht, dass man automatisch seine Gefühle ausschalten muss und wie eine Maschine funktioniert. Am Ende sind wir alle Menschen. Gerade am Anfang, wenn man frisch dabei ist, sind die Emotionen eben noch stark – und das ist völlig okay. Wer das nicht nachvollziehen kann, hat vielleicht vergessen, wie das war, als man selbst das erste Mal längere Zeit von zuhause weg war.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 13. September 2025, 07:10:01
Ehrlich gesagt macht es sich dein Beitrag ein bisschen zu leicht. Natürlich ist Heimweh mit 17 menschlich und völlig normal – aber nicht jeder, der es nicht hat, ist deswegen gleich eine gefühlskalte ,,Maschine".

Manche haben einfach schon vorher gelernt, selbstständig zu sein – sei es durch Jugendfreizeiten oder andere längere Aufenthalte weg von zuhause. Ich war z. B. ab 15 in den Ferien jeden Sommer drei Wochen auf einer Sommerfahrt in Schweden, ohne Heimweh. Mit 18 dann die AGA in einer anderen Stadt und danach Studium woanders – auch kein Thema. Und trotzdem habe ich ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin keine Maschine.

Manchmal ist Heimweh also nicht nur ,,altersbedingt", sondern hängt auch davon ab, wie sehr man vorher schon Gelegenheit hatte, Selbstständigkeit zu üben – oder ob die Familie da vielleicht etwas zu behütend war.

Und wenn die Entscheidung für eine noch längere Verpflichtung als Feldwebel ansteht, sollte man so etwas mMn unbedingt mit einbeziehen. Das Thema Heimweh wird ja vermutlich nicht erst seit der AGA bestehen bzw. mit deren Ende weg sein. Andere Teilnehmer haben das ja auch schon aufgeworfen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: CHR-W am 13. September 2025, 07:55:14
Ich möchte hier nichts kleinreden, mein Sohn war auch erst 17 als er bei der Bundeswehr angefangen hat.

Vielleicht hatte er auch Heimweh, kann ich nicht sagen, er hat nie darüber gesprochen und wenn er es gehabt haben sollte, hat er damit umgehen müssen.

Er hatte einen guten Ausbildungsplatz in der IT Branche oder hätte die Wahl zur Fachhochschule gehabt. Er hat jedoch den Weg der Bundeswehr eingeschlagen und wir haben es akzeptiert.

Da Dein Sohn ja auch diesen Weg gewählt hat, muss er jetzt damit lernen umzugehen. Das hat nichts mit Gefühlskälte oder so zu tun.

Es gab mal einen Punkt, wo mein Sohn auch fast widerrufen hätte. Da haben wir ihm aber deutlich gesagt, dass er damit umgehen muss und nicht alles gleich hinschmeissen kann. Er wollte zur Bundeswehr, also dann Kopf hoch und durch. Aus dem freiwilligen Dienst wurden dann 4 Jahre.
Und er würde auch dort bleiben, wenn er nicht versetzt worden wäre.

Als Eltern muss man eben, auch wenns einem selbst schwer fällt, hart bleiben. Es werden vielleicht noch andere Problemchen kommen mit denen er umgehen muss, aber all dass, führt dazu, dass er lernt sich durchzusetzen und selbstständig zu werden.

Ich verstehe Dich, ich bin die Mutter, aber ich hab´ auch kalte Worte benutzen müssen, was mir am Anfang nicht einfach gefallen ist.
Die Kinder müssen einfach erwachsen, selbstständig usw. werden und sie müssen lernen, stark zu sein.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 13. September 2025, 14:17:27
Ali1896 und CHR-W,

ich habe eure Worte schon verstanden, keine Sorge. :'(
Es sind ja nur noch zwei Wochen, dann sehen wir weiter. Gestern hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Sohn – bei einem leckeren Bananenweizen 😉 – und man merkt, dass er langsam erkennt, wie gut es für ihn läuft. Ihm macht das Ganze wirklich Spaß: die Kameradschaft, der Drill, das ist genau sein Ding.

Ob wir später einen Versetzungsantrag stellen, wissen wir noch nicht. Erstmal warten wir ab, wie es in der Stammeinheit aussieht und was dort für ihn geplant ist.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 13. September 2025, 14:28:32
Zitat von: TyRecon am 13. September 2025, 14:17:27Ob wir später einen Versetzungsantrag stellen, wissen wir noch nicht. Erstmal warten wir ab, wie es in der Stammeinheit aussieht und was dort für ihn geplant ist.

Und dieses Pronomen macht mir ein wenig Sorgen (und lässt mich ein wenig zweifeln, ob du mich verstehst.)Für meinen Geschmack sollte da ein ,,er" stehen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 13. September 2025, 14:51:54
Zitat von: Ali1896 am 13. September 2025, 14:28:32
Zitat von: TyRecon am 13. September 2025, 14:17:27Ob wir später einen Versetzungsantrag stellen, wissen wir noch nicht. Erstmal warten wir ab, wie es in der Stammeinheit aussieht und was dort für ihn geplant ist.

Und dieses Pronomen macht mir ein wenig Sorgen (und lässt mich ein wenig zweifeln, ob du mich verstehst.)Für meinen Geschmack sollte da ein ,,er" stehen.


Stimmt, das war vielleicht unglücklich formuliert 😊
Natürlich ist mit ,,wir" nur gemeint, dass ich meinen Sohn dabei unterstütze. Den Antrag stellt selbstverständlich er und auch die Planung in der Stammeinheit betrifft nur ihn.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 13. September 2025, 15:23:17
Mein Eindruck ist, dass dein ,,wir" gar nicht so sehr ein Verschreiber war, sondern zeigt, wie stark du die Dinge für deinen Sohn mitdenkst und vielleicht auch mitregelst (siehe Internetfrage).

Meiner Meinung nach ist das aber genau der Punkt, an dem er anfangen sollte, Dinge selbst in die Hand zu nehmen – gerade wenn er sich für die Bundeswehr und eine Zeit als SAZ entschieden hat.

Aus meiner Erfahrung (sowohl privat als auch beruflich) ist es wichtig, dass junge Leute lernen, Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen zu übernehmen. Wenn du zu viel abnimmst, nimmst du ihm auch die Chance, Selbstständigkeit zu entwickeln.

Am Ende muss er durch solche Erfahrungen selbst durch – sonst bleibt dieses ,,wir" noch sehr lange bestehen. Vielleicht ist es auch hilfreich, sich mal Tipps von Eltern zu holen, die diesen Prozess des Loslassens schon hinter sich haben.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 13. September 2025, 15:59:40
Hi Ali1896,

dein Eindruck ist nicht ganz falsch – natürlich unterstütze ich meinen Sohn und regel auch mal das ein oder andere für ihn.

Aber klar, er muss jetzt Schritt für Schritt Dinge selbst in die Hand nehmen, und das tut er ja auch. Dass ich ihm dabei ein wenig den Rücken freihalte und hier im Forum nachfrage, solltest du mir bitte nicht als Vorwurf auslegen. Vieles macht und regelt er bereits allein.

Wenn ich die ersten beiden Wochen der AGA mit den letzten beiden vergleiche, sind das wirklich Welten. Das Heimweh lässt nach, die Versetzungsfrage ist nicht mehr so akut. Trotzdem will er es versuchen, weil er sich gut vorstellen kann, noch ein paar Jahre dranzuhängen.

Ich schätze deine Worte wirklich sehr. Aber am Ende bleibt mir ja gar nicht so viel zu tun – außer, meinen Sohn zu unterstützen, wo es nötig ist, und mich hier im Forum ein wenig auszutauschen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: schlammtreiber am 15. September 2025, 12:36:37
Freut mich, dass Dein Sohn sich gut einlebt  :)

Aber in einer Sache muss ich als Bayer protestieren:


Zitat von: TyRecon am 13. September 2025, 14:17:27bei einem leckeren Bananenweizen 😉

Entweder "lecker" oder "Bananenweizen", beides geht nicht  ;)
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Stabshauptmann am 16. September 2025, 12:03:26
So verrückt es vielleicht klingen mag, sein ernst gemeinter Gedanke ist folgender:
Er würde mit seinem Chef in der Stammeinheit sprechen, seine Situation offen schildern und im Gegenzug einen Versetzungsantrag stellen – verbunden mit dem Angebot, sich länger zu verpflichten.


Das ist in der Tat verrückt: "Gestehe mir eine Sonderrolle zu, dafür nutze ich die dadurch für mich positivere Situation auch länger aus".
So funktioniert das aber nicht: Grundvoraussetzung für den Soldatenberuf ist ein hoher Grad an Flexibilität und Selbstständigkeit.
Natürlich sind dies Eigenschaften in die man auch hinauswachsen kann, aber aus den weniger Informationen die hier geschildert sind, sehe ich da (noch) keine Anlage für.
Grundsätzlich stelle ich mir in solchen Fällen auch die Frage was der Grund für das tägliche Pendeln ist: geht es wirklich um das Zuhause sein oder geht es um das nicht in der Kaserne zu sein.

Ich habe viele Soldaten erlebt die mit der Trennung vom Wohnort nicht klar gekommen sind, und grundsätzlich finde ich da auch nichts Verwerfliches dabei, jeder tickt halt anders, aber wenn zu Beginn der Zeit schon solche Gedanken herrschen, dann ist es vielleicht nicht die beste Berufswahl.   
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 16. September 2025, 15:38:33
Zitat von: Stabshauptmann am 16. September 2025, 12:03:26So verrückt es vielleicht klingen mag, sein ernst gemeinter Gedanke ist folgender:
Er würde mit seinem Chef in der Stammeinheit sprechen, seine Situation offen schildern und im Gegenzug einen Versetzungsantrag stellen – verbunden mit dem Angebot, sich länger zu verpflichten.


Das ist in der Tat verrückt: "Gestehe mir eine Sonderrolle zu, dafür nutze ich die dadurch für mich positivere Situation auch länger aus".
So funktioniert das aber nicht: Grundvoraussetzung für den Soldatenberuf ist ein hoher Grad an Flexibilität und Selbstständigkeit.
Natürlich sind dies Eigenschaften in die man auch hinauswachsen kann, aber aus den weniger Informationen die hier geschildert sind, sehe ich da (noch) keine Anlage für.
Grundsätzlich stelle ich mir in solchen Fällen auch die Frage was der Grund für das tägliche Pendeln ist: geht es wirklich um das Zuhause sein oder geht es um das nicht in der Kaserne zu sein.

Ich habe viele Soldaten erlebt die mit der Trennung vom Wohnort nicht klar gekommen sind, und grundsätzlich finde ich da auch nichts Verwerfliches dabei, jeder tickt halt anders, aber wenn zu Beginn der Zeit schon solche Gedanken herrschen, dann ist es vielleicht nicht die beste Berufswahl.   

Ja, da stimme ich dir zu – das klingt auf den ersten Blick schon verrückt. Aber wenn man ehrlich ist, scheint es bei der Bundeswehr gar nicht so unüblich zu sein: so nach dem Motto ,,ich geb euch Zeit, dafür gebt ihr mir ein Stück Planbarkeit".

Natürlich, ein Soldat muss flexibel sein, da sind wir uns alle einig. Trotzdem ist die Bundeswehr ja gerade bei den jungen Leuten auch dazu da, Selbstständigkeit und Flexibilität überhaupt erst zu entwickeln. Das ist ein Prozess, den man erst im Laufe des Erwachsenwerdens richtig lernt.

Wir Älteren vergessen leicht, wie das in dem Alter war – bei mir liegt das 24 Jahre zurück. Man muss dem Ganzen einfach etwas Zeit geben. Und ihr kennt ja selbst die hohe Ausfallquote in den AGAs. Mein Junge zieht aber durch, Heimweh und Co. lassen Stück für Stück nach.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Testo am 22. September 2025, 05:52:41
Bin ich wirklich der einzige dem sich die zehnägel hochrollen bei diesem Drama?
Lass den Jung sie Grundausbildung machen und hör dir das geheule nicht an. Wenn er klar kommt dann geht es weiter wenn nicht dann ist er halt kein Soldat.
Handauzucht ist der falsche Weg.

Btw Über eine FW Laufbahn würde ich h ni vt nachdenken bei diesem Drama.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 22. September 2025, 11:54:40
Zitat von: Testo am 22. September 2025, 05:52:41Bin ich wirklich der einzige dem sich die zehnägel hochrollen bei diesem Drama?
Lass den Jung sie Grundausbildung machen und hör dir das geheule nicht an. Wenn er klar kommt dann geht es weiter wenn nicht dann ist er halt kein Soldat.
Handauzucht ist der falsche Weg.

Btw Über eine FW Laufbahn würde ich h ni vt nachdenken bei diesem Drama.

Harte Worte, aber ich nehme das so an!
Eine FW-Laufbahn ist aktuell sowieso nicht geplant. Mein Fokus liegt erstmal auf: AGA → Stamm → ZaW.

Trotzdem danke dir für deine Einschätzung und die offenen Worte 😉
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Rekrut84 am 22. September 2025, 12:54:47
Zitat von: TyRecon am 22. September 2025, 11:54:40Mein Fokus liegt erstmal auf: AGA → Stamm → ZaW.


Dein Fokus?
Es sollte sein Fokus sein.

Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: F_K am 22. September 2025, 13:37:00
Ansonsten:

Die GA sollte ja nun langsam "durch" sein, die Versetzung in die Stammeinheit steht doch an, oder?

Eine ZAW ist nur mit Laufbahnwechsel (mindestens Unteroffizieranwärter (UA)) möglich, dies kann in der Stammeinheit entschieden werden - dazu sollte der Soldat positiv bekannt sein.
Neben einem Laufbahnausstieg lässt sich schlecht (gleichzeitig) eine gewünschte örtliche Veränderung durchsetzen - es sei denn, es gibt passende Stellen.

Viel Erfolg.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 22. September 2025, 14:23:26
Zitat von: Testo am 22. September 2025, 05:52:41Bin ich wirklich der einzige dem sich die zehnägel hochrollen bei diesem Drama?
Ich würde das anders formulieren. Eher so, dass meine Augenbrauen nach oben gehen.

Zitat von: TyRecon am 22. September 2025, 11:54:40Mein Fokus liegt erstmal auf: AGA → Stamm → ZaW.

Wie mein Vorredner schon schrieb: Das "m" müsste für meinen Geschmack ein "s" sein. Und da liegt mMn, wie weiter oben schon beschrieben, das Problem.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 22. September 2025, 15:20:45
Zitat von: Rekrut84 am 22. September 2025, 12:54:47
Zitat von: TyRecon am 22. September 2025, 11:54:40Mein Fokus liegt erstmal auf: AGA → Stamm → ZaW.


Dein Fokus?
Es sollte sein Fokus sein.
Ihr nehmt mich echt hart auseinander 😅 Natürlich meinte ich ,,sein".
Es ist nicht immer einfach, aus der Sicht des Vaters zu schreiben... ihr wisst doch mittlerweile, wie ich das meine.


Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 22. September 2025, 15:23:51
Zitat von: F_K am 22. September 2025, 13:37:00Ansonsten:

Die GA sollte ja nun langsam "durch" sein, die Versetzung in die Stammeinheit steht doch an, oder?

Eine ZAW ist nur mit Laufbahnwechsel (mindestens Unteroffizieranwärter (UA)) möglich, dies kann in der Stammeinheit entschieden werden - dazu sollte der Soldat positiv bekannt sein.
Neben einem Laufbahnausstieg lässt sich schlecht (gleichzeitig) eine gewünschte örtliche Veränderung durchsetzen - es sei denn, es gibt passende Stellen.

Viel Erfolg.

Ja, heute ist die Rekrutenbesichtigung und am Donnerstag das Gelöbnis. Danach sollte es in die Stammeinheit gehen.
Er schaut mal, was möglich ist. Er strebt auf jeden Fall die UA an ob und wie das möglich ist, wird dann in der Stammeinheit besprochen.

Danke!
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 22. September 2025, 16:46:01
Zitat von: TyRecon am 22. September 2025, 15:20:45ihr wisst doch mittlerweile, wie ich das meine.
Ich weiß nicht wie du das meinst. Ich interpretiere hier natürlich nur in dem Fall das zweite mal, dass du das Pronomen mMn nicht richtig setzt.

Für mich liest sich dein Verhalten/deine Beiträge sehr nach etwas, was wir in meinem Bereich salopp als Helikoptereltern bezeichnen. Helikoptereltern nennen wir Mütter oder Väter, die ständig über ihren Kindern ,,kreisen" und ihnen jedes Hindernis aus dem Weg räumen wollen.

In der Schule/Kindergarten zeigt sich das oft darin, dass sie jede Kleinigkeit begleiten: Hausaufgaben werden überprüft, Streitigkeiten mit Klassenkameraden sofort bei der Lehrkraft thematisiert, vergessene Brotdosen oder Sportsachen nachgebracht. Das Kind hat dadurch wenig Gelegenheit, selbst Verantwortung zu übernehmen oder eigene Lösungen zu finden.

Später im Leben setzt sich dieses Muster fort. Auch wenn die Kinder bereits volljährig sind oder im Studium, in Ausbildung oder Beruf stehen, mischen sich Helikoptereltern ein. Sie wollen Entscheidungen beeinflussen, sind übermäßig präsent und können nur schwer loslassen. Im Extremfall würden sie am liebsten den Vorgesetzten selbst anrufen oder sogar praktische Aufgaben übernehmen – vom Aufbau einer Dackelgarage bis hin zum Verfassen von Bewerbungen.

Kurz gesagt: Helikoptereltern wollen ihren Kindern helfen, nehmen ihnen aber dadurch wichtige Lern- und Lebenserfahrungen weg.

Mein Tipp, wenn du lesen willst:
Hör auf, deinem Sohn die Grundausbildung bze. die Entscheidungen abnehmen zu wollen. Er braucht keinen Papa, der beim Spieß anruft oder die Dackelgarage mit aufbaut. Er braucht einen Vater, der ihm zutraut, das alleine durchzustehen. Wenn du dich einmischst, schwächst du ihn – und blamierst ihn gleich mit. Dein Job ist jetzt nicht Eingreifen, sondern Vertrauen haben. Halte dich raus, hör zu, wenn er erzählt, und sei stolz, dass er seinen Weg geht.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Gast hier am 22. September 2025, 17:26:24
In der Beschreibung der Helikopter Eltern finde auch ich mich überraschend wieder. Auch mein Sohn, 19 (innerlich eher 17, holt aber gerade rasant auf), knabbert an der Entfernung (3Std Auto, 4,5 Std Bahn), v.a. jetzt in der Stamm, wo es auf Stube eher knirscht, auch weil die Alten den Neuen nicht gerade herzlich aufgenommen haben, was noch niedlich ausgedrückt ist.
Für mich ist es DIE Chance, bzw. der Zwang, jetzt endlich loszulassen. Zeit wurde es...
Dass heimatnah ganz Deutschland bedeutet, Lehrgänge wochenweise woanders stattfinden, Auslandseinsätze möglich sind, hat Sohn vorher gewusst, zumindest in der Theorie, und abgenickt. Das jetzt am eigenen Leib zu erleben und zu spüren, ist was anderes. Widerrufsfrist vorbei, jetzt heißt es durchhalten und daran wachsen. Mir bleibt, gut zuzureden und das Vertrauen zu zeigen, dass er das packt und daran wächst. Als SaZ2 ist der Verbleib überschaubar. Daher wäre ich erstmal vorsichtig mit längeren Verpflichtungen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 23. September 2025, 07:27:48
Ali1896 mein Lieber, ich würde lügen wenn ich sage das stimmt nicht was du schreibst. Ich scheine tatsächlich so ein bisschen der Airwolf Papa zu sein und ja vielleicht habe ich das Empty Nest Syndrom. Natürlich knabbere ich daran, dass der Junge jetzt seinen eigenen Weg geht und natürlich will ich ihm helfen. Den Spieß anrufen und solche Sachen, auf solche Ideen komme ich aber mit Sicherheit nicht 😉 im Ernst.

Wie du es darstellst ist schon die extreme Version. So heftig haben wir ihn nie unter die Arme gegriffen. Klar, hier und da haben wir unterstützt, aber das meiste hat er alleine gemeistert. Führerschein, seinen Abschluss und auch die Bewerbung bei der Bundeswehr – das war alles sein Ding.

Die AGA ist inzwischen vorbei. Gestern war die Rekrutenbesichtigung, jetzt folgen nur noch zwei Tage Formaldienst und dann das Gelöbnis.

Um nochmal auf den Punkt zurückzukommen: ja, ich habe damit zu kämpfen, dass er diesen Weg geht. Natürlich hätte ich ihn lieber in meiner Nähe. Er hätte auch bei mir in der Firma eine Ausbildung machen können, die Türen standen offen. Er hätte jederzeit widerrufen können und nahtlos bei mir anfangen können. Ich habe ihm diese Option nie verwehrt, aber ich habe ihn auch immer bestärkt in seiner Entscheidung Soldat zu werden. Er wusste, dass er im Hintergrund bei mir eine sichere Alternative gehabt hätte und trotzdem hat er durchgezogen.

Wer geht schon in ein Bundeswehrforum und schreibt, dass er damit zu knabbern hat und vielleicht auch mal eine Träne verdrückt, weil er sein Kind vermisst? Klar, hier ist es anonym, aber trotzdem.

Glaub mir, ich halte mich schon viel raus. Wir haben einfach ein super Verhältnis und er ist ein richtig guter Junge. Ich möchte nur, dass er den bestmöglichen Weg für sich geht.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Ali1896 am 23. September 2025, 08:15:10
Zitat von: TyRecon am 23. September 2025, 07:27:48r hätte auch bei mir in der Firma eine Ausbildung machen können, die Türen standen offen. Er hätte jederzeit widerrufen können und nahtlos bei mir anfangen können. Ich habe ihm diese Option nie verwehrt, aber ich habe ihn auch immer bestärkt in seiner Entscheidung Soldat zu werden. Er wusste, dass er im Hintergrund bei mir eine sichere Alternative gehabt hätte und trotzdem hat er durchgezogen.

Dann macht er doch einiges richtig. Und du machst das auch schon gut.
Ihm wünsche ich viel Erfolg auf seinem Weg und du schaffst das mit dem Loslassen!

Zitat von: TyRecon am 23. September 2025, 07:27:48Wie du es darstellst ist schon die extreme Version.

Dazu neigt man (leider) in der schriftlichen Konversation.

Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: C4r15 am 23. September 2025, 13:14:24
Ich kann ein wenig nachfühlen, wie du denkst.
Euer Vater-Sohn Verhältnis wird ähnlich sein, wie bei meinem Sohn und mir.

Das du dir Gedanken über seine Zukunft machst fühle ich zu 100%
Auch bei uns war es so und ist es teils immernoch. Wir wollen, dass er vereinzelte "dumme" Entscheidungen nicht trifft. Wenn unser Sohn fragen hat, bekommt er einen Rat und/oder eine Meinung. Diese kann er beherzigen oder seine eigene Entscheidung treffen. Ob diese dann die richtige Entscheidung ist, muss er selbst tragen.
Wenn es weiterreichende Folgen hätte, würde ich aber auch einschreiten und meine meine Meinung bestimmter äußern. Dann weiß er aber auch, dass es sinnvoller ist dem zu folgen.

Im Bezug auf die Bundeswehr hatte er von uns exakt eine Vorraussetzung bekommen, damit er mit 17 gehen kann.
Eine ZAW muss in seiner Laufbahn integriert sein. Anderenfalls erstmal Abi/Ausbildung und dann erneut bewerben. In seinem Fall hat es geklappt. Anderenfalls hätten wir ihn aber auch noch nicht losgelassen.

Genau in diesem Punkt waren wir Helikopter Eltern. Eine Ausbildung muss sein, da es keine Garantie zum Berufssoldaten gibt und folge dessen ein Weg für die Zeit danach vorbereitet sein sollte.

Was er nun jedoch, seit Eintritt, entscheidet bzw. welchen Weg er einschlagen wird obliegt ihm.
Anfangs telefonierten wir täglich (ausgehend von unserem Sohn und teils Mama 😄)
Mittlerweile 1-2x pro Woche. Wir empfinden es als wichtig, dass er ein eigenständiges Leben führt. Er bleibt die Woche über in der Kaserne, obwohl er nur 40 km entfernt ist 😜 Dies ist, für seine Entwicklung, jedoch absolut förderlich.

Wenn es um, für ihn wichtige militärische Fragen geht, dann schickt er mir gerne Mal ne WhatsApp und bittet mich um meine Meinung. ( Ich war viele Jahre dabei und es folgen auch noch viele Jahre 😜)

Was ich sagen möchte : wenn wir gefragt werden, helfen wir. Fragt er nicht, lassen wir ihn selbst entscheiden und hoffen, dass er seinen Weg findet.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: Rekrut84 am 23. September 2025, 15:11:49
Die Frage die sich mir schon den ganzen Thread über aufdrängt ist, wie häufig wird mit dem Nachwuchs kommuniziert und von wem geht es aus?
Rufen die Eltern nach Dienstschluss an oder schreiben eine Nachricht und fragen wie der Tag war, dass sie ihn oder sie vermissen, ihn oder sie gerne zuhause hätten?
So kann dann natürlich das Heimweh entstehen, oder auch nur suggeriert werden.

Vielleicht werden manche eigene Emotionen in die Aussagen des Sprosses hineininterpretiert obwohl sie vielleicht in Wahrheit gar nicht krass sind.

So hart es klingt, aber zum abnabeln sollte man auch nicht täglich proaktiv Kontakt zum Kind beim Bund aufnehmen, damit es seinen eigenen Alltag entwickeln und sich entfalten kann.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 24. September 2025, 07:07:26
Hi Rekrut84,
wir schreiben eigentlich jeden Tag, aber telefonieren tun wir nicht. Er erzählt mir nur von seinem Tag nach Dienstschluss und schickt ab und zu ein paar Snaps über Snapchat. Das Thema Heimweh hat sich inzwischen auch erledigt, die Sache ist durch 😉 War ja klar, dass das ein bisschen Zeit braucht.

@C4r15
Ja, die ZaW ist definitiv etwas, worauf mein Sohn hinarbeiten möchte. Ob es klappt, wird man sehen. Als SaZ2 vermutlich eher nicht, aber wenn eine ZaW in Aussicht steht, muss er eben überlegen, ob er verlängert. Mal schauen. Ansonsten, wie schon erwähnt, wird er bei mir in der Firma aufgefangen. Im Hintergrund hat der ,,Airwolf Papa" alles vorbereitet, aber ich betone noch einmal: Er hat diese Karte nicht gezogen und bleibt da, wo er ist.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: KillBurn93 am 24. September 2025, 14:21:27
Die Zaw wird es nur bei einem Laufbahnwechsel mit entsprechender Weiterverpflichtung von weiteren 8-13 Jahren geben.
Im Regelfall dauernd die meistens Zaws 21 Monate, dementsprechend wird er als SAZ garantiert keine bekommen.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 24. September 2025, 14:26:16
Zitat von: TyRecon am 24. September 2025, 07:07:26Als SaZ2 vermutlich eher nicht, aber wenn eine ZaW in Aussicht steht, muss er eben überlegen, ob er verlängert. Mal schauen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier noch ein grundsätzliches Verständnisproblem vorliegt:

Als Mannschaftsdienstgrad wird er nie eine ZAW machen, ganz egal für wie lange er sich verpflichtet.

Die ZAW befähigt einen Unteroffizier oder Feldwebel für seinen Dienstposten im Fachdienst, sofern er selbst nicht die vergleichbare zivilberufliche Qualifikation schon mitbringt.
Beispiel: Der Uffz oder Fw in der Inst  ist entweder schon KFZ-Mechatroniker oder macht die ZAW im Rahmen seiner Ausbildung.

Als Mannschaftsdienstgrad braucht es die Qualifikation nicht, da man nur unter Anleitung der vorgenannten Dienstgrade tätig wird. Hier macht man bestenfalls einen Führerschein/ Staplerschein o. ä.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: TyRecon am 24. September 2025, 15:04:54
Ja klar, so wie ich das verstanden habe, müsste er in die Laufbahn des Uffz oder eben des Fw wechseln, wobei der Fw ja eher die Führungsposition wäre (korrigiere mich gerne, falls ich da falsch liege). Uns ist schon bewusst, dass eine ZAW als Mannschaftsdienstgrad nicht möglich ist. Er müsste also, wie du schon sagst die Laufbahn wechseln.

Und genau da bin ich natürlich auf die Erfahrung von euch angewiesen, um zu verstehen, wie er das am besten angehen kann und welche Möglichkeiten er hat. Ihr kennt die Abläufe da ja deutlich besser als wir.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: wolverine am 24. September 2025, 17:57:09
Der Ablauf ist ganz simpel: Antrag stellen, das jeweilige Auswahlverfahren bestehen, eine Stelle angeboten bekommen und den dann angebotenen Laufbahnwechsel unterschreiben.
Titel: Antw:Beratung zur Laufbahnentscheidung meines Sohnes (Mannschaft SaZ2 statt Feldwebel
Beitrag von: KlausP am 24. September 2025, 18:35:27
Und mal sollte sich vorher im Klaren sein, welche dienstliche Verwendung mit welchem Zivilberuf man anstrebt. Jemand, der eine Stabsdienstverwendung anstrebt wird keine ZAW als Mechatroniker bekommen sondern eine kaufmännische Ausbildung. Irgendwann ist ja die Dienstzeit bei der Bw nämlich auch zu Ende, wenn man nicht BS werden will oder kann.