Hallo zusammen,
ich habe mich für die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr beworben und wurde im Rahmen des Auswahlverfahrens nun leider als dienstunfähig eingestuft – laut Beurteilung des psychiatrischen Facharztes.
Hintergrund: Ich hatte in der Vergangenheit Angststörungen, diese wurden aber erfolgreich behandelt. Ich habe die Therapie inzwischen abgeschlossen und bin aktuell dabei, die Medikamente in Rücksprache mit meinem Arzt auszuschleichen. Aus meiner Sicht bin ich stabil, belastbar und wieder vollständig einsatzfähig.
Mein Sporttest beim Auswahlverfahren lief super, und auch alle anderen Tests habe ich ohne Probleme bestanden. Eigentlich wäre ich medizinisch für alle Laufbahnen tauglich – wenn es nicht die Einschätzung des Facharztes gewesen wäre.
Ich habe mittlerweile eine Beschwerde eingereicht und hoffe auf eine erneute Prüfung.
Meine Frage an euch: Hat jemand Ähnliches erlebt oder weiß, ob es realistische Chancen gibt, doch noch als dienstfähig eingestuft zu werden? Wird so etwas im Nachhinein noch anerkannt, wenn man Stabilität und Belastbarkeit nachweisen kann?
Ich freue mich sehr über jede Erfahrung, jeden Hinweis oder Tipp. Ich bin hoch motiviert und will diesen Weg wirklich gehen – wäre schade, wenn es daran scheitert.
Vielen Dank im Voraus!
In aller Regel muss die LAUFENDE Behandlung vollständig abgeschlossen sein und ein, zwei Jahre ZURÜCK liegen - dies ist ja nach deiner Aussage nicht der Fall - Du nimmst Medikamente ein.
Also nach ABSCHLUSS der Behandlung und ca. 1 Jahr Wartezeit erneut bewerben. Viel Erfolg
Und das Ergebnis auf
ZitatIch habe mittlerweile eine Beschwerde eingereicht
abwarten...
Da es grundsätzlich auf den Einzelfall ankommt ... würden alle hier nur spekulieren können...
Ich kann dir bloß aus subjektiver Erfahrung sagen: Sitz die Zeit aus, für die du D4 geschrieben wurdest.
Bei mir war es ähnlich. Ein Jahr "Sperre" wegen kurz zuvor beendeter Therapie. Obwohl meine damalige Therapeutin keinen Grund gesehen hat, mich zum Dienst nicht zuzulassen, wurde ich im BWK Ulm dennoch dienstuntauglich für 12 Monate geschrieben. Und dieses Jahr kann ich endlich starten.
Damals super nervig und frustrierend, heute bin ich dankbar für das eine Jahr mehr und verstehe, wieso die Bundeswehr eine gewisse Zeit zwischen Therapieende und Dienstantritt sehen möchte. Auch mich hat damals der Arzt massiv demotiviert, er hatte sich nicht mal meine Akte richtig angeschaut. Aber ein Jahr vergeht wirklich unfassbar schnell.
Wenn du die Bundeswehr als Arbeitgeber wirklich willst: Dran bleiben. Nutze die Zeit, bereite dich vor, zeig, dass du es willst. Dann bist du für den Start gut vorbereitet.
Es steht und fällt mit dir und deinem Willen.
Mich würde interessieren, für wie lange der Threadersteller gesperrt wurde.
Bei mir sinds nämlich zwei Jahre, bei abgeschlossener Therapie, ohne je Medikamente genommen zu haben.
Ich hab auch schon von drei Jahren gelesen.
Und da bewegen wir uns ja doch in einem Rahmen, wo man nicht "einfach warten kann".
HanPa, du hast es jetzt tatsächlich im zweiten Anlauf geschafft? Hättest du Lust, mir/uns ein Bisschen was über deinen Werdegang zu erzählen?
Man findet zwar viele enttäuschte Abgelehnte, aber selten mal einen Fall wo jemand sagt: Trotz psychischer Vorgeschichte angenommen. Und noch seltener: Im zweiten Versuch nach psychischen Ausschlussgründen angenommen.
Ich denke ich habe schon einen ganz guten Plan, wie ich die zwei Jahre bis zum nächsten Versuch nutzen kann, aber mehr Inspiration schadet gewiss nicht. :)
Also "im zweiten Anlauf" ist da vielleicht nicht der passende Ausdruck. Ich habe einfach die 12 Monate "abgesessen".
Hab mich 2023 im Dezember beworben, war im März 2024 zum Assessment in Köln und hab da mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen abgeschlossen. Einziges Thema bei der Ärztin war eben die Therapie, die bis zum ursprünglich geplanten Start zum 01.07.24 auch erfolgreich abgeschlossen gewesen wäre. Hatte auch keine Medikation und keine langen Krankheitsphasen in meinem derzeitigen Job, Therapiedauer war knapp 18 Monate in einer niedergelassenen Praxis.
Die Ärztin in Köln hat mich dann zur Vorstellung ins BWK Ulm geschickt und dort hat der Oberstabsarzt eben gesagt "12 Monate D4 nach Ende der Therapie. Danach Einstellung ohne Wiedervorstellung." Ich habe dann nochmal mit meinem Einplaner gesprochen und dann eben gewartet. Im September habe ich die Ärztin nochmal angerufen und nachgefragt, ob sie die Sperre früher rausnehmen kann, weil ich als OA sowieso nur zum 01.07. anfangen kann. Das wurde verneint. Im Februar 2025 dann nochmal mit der Einplanung gesprochen, der Einplaner hat Rücksprache mit der Ärztin gehalten, die Sperre wurde rausgenommen und ich erhielt D1 mit einer Direktzusage bei den Feldjägern.
Ist nur Mutmaßung, aber vielleicht hängt es auch mit der Diagnose zusammen. Bei mir war es ein gewalttätiger Ex-Partner, hab das in dem Prüfgespräch mit dem Prüfoffizier auch sehr offen kommuniziert.
Mich hat es wie gesagt von Beginn an sehr frustriert, das Gespräch in Ulm hat keine 20 Minuten gedauert und ich konnte ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie ein Arzt in dieser Zeit meinen psychischen Zustand adäquat einschätzen kann, zumal er nichts zur Diagnose gefragt hat. Aber blöd gesagt: machste nix. Es ist wie es ist.
Man ist da natürlich bisschen hilflos und demotiviert. Aber es dir wichtig ist, wenn du es wirklich willst, wie gesagt: Dran bleiben. Hätte ich zwei Jahre bekommen, hätte ich eben nochmal das Assessment gemacht. Im Nachhinein wie gesagt, bin ich froh, dass ich ein Jahr mehr "zuhause" hatte und ich kann es jetzt durchaus nachvollziehen, warum die Bundeswehr so handelt.
Anmerkung:
Der Dienst bei der Bundeswehr KANN wegen der vielen Veränderungen und BELASTUNGEN eben sehr belastend sein - selbst GESUNDE Menschen können deshalb Probleme entwickeln (z. B. PTBS, Anpassungsstörungen, usw.) - insoweit ist eine "Gesundungs- / Stabilisierungsphase" nach einer abgeschlossenen Therapie schon sachlich nachvollziehbar - auch ohne Fachmann zu sein.
(Viele gesunde Menschen stellen sich den Dienst auch "einfacher" vor - eben auch ein Grund für viele Kündigungen in der Anfangszeit - es sind große Veränderungen und Belastungen).
Die DAUER dieser Phase (die eben auch in Vorschriften so vorgesehen ist - gibt es bei "normalen" OPs auch) ist dann eben vom EINZELFALL abhängig - dafür gibt es ein Facharzturteil.
Wer (noch) Medikamente nimmt, ist NOCH in Therapie - die Phase hat also noch nicht begonnen.
Diese Maßnahmen dienen der Gesundheit der Bewerber / Soldaten - Eurer Gesundheit.
Gute Besserung und viel Erfolg.
Zitat von: BewerberinLisa am 01. Mai 2025, 10:57:50Mich würde interessieren, für wie lange der Threadersteller gesperrt wurde.
Leider wurde ich in die Tauglichkeitsstufe D5 eingestuft und komme somit überhaupt nicht mehr für die Bundeswehr infrage. Ich habe jedoch keinen Befund oder eine nähere Begründung erhalten, daher kann ich nur vermuten, dass es an meiner Medikation bzw. an der Therapie liegt. Inzwischen habe ich eine Beschwerde eingereicht, da ich selbstverständlich gerne den genauen Grund für die Einstufung erfahren möchte. Außerdem halte ich es für mein Recht, eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt einzuholen.
ZitatInzwischen habe ich eine Beschwerde eingereicht, da ich selbstverständlich gerne den genauen Grund für die Einstufung erfahren möchte.
Ja, einen Anrecht auf den Grund hast du.
ZitatAußerdem halte ich es für mein Recht, eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt einzuholen.
Nein, hast du nicht, du legst ja kein Rechtsmittel gegen den ärztl. Befund ein, sondern gegen das Gesamtergebnis.
Hallo zusammen,
kurzes Update: Ich habe inzwischen die schriftliche Absage von der Bundeswehr erhalten – bisher wurde mir alles nur telefonisch mitgeteilt.
In dem Schreiben steht allerdings nicht einmal, wie ich eingestuft wurde (telefonisch sagten sie D5). Schriftlich heißt es lediglich, dass meine Einstellung aufgrund des ärztlichen Untersuchungsergebnisses nicht erfolgen kann.
Ich habe bereits mehrfach versucht, nähere Informationen zu meinem Tauglichkeitsgrad oder den konkreten medizinischen Gründen zu erhalten – bisher leider ohne Antwort. Bis heute wurde mir nichts Schriftliches zum Befund oder zur Einstufung übermittelt.
Weiß jemand, ob die Bundeswehr dazu verpflichtet ist, auf Anfrage diese Informationen bereitzustellen?
Ich würde das gerne nachvollziehen können.
Danke euch im Voraus für jede Rückmeldung oder Erfahrung!
Anmerkung:
Dieser Arbeitgeber "will nicht" - mit hier dargestellten Gründen auch sachlich nachvollziehbar.
Was soll da ein "Nachvollziehen" bringen? Unabhängig von einer Pflicht ...
Du kapierst es echt nicht, oder? Die Therapie ist nicht endgültig abgeschlossen, solange du noch Medikamente nimmst.
Was willst du für eine zusätzliche Diagnose- die ist doch klar??? Angststörung und offenbar ist die so gravierend, dass es ein dauerhafter Ausschluss für den Dienst als Soldat ist.
Warum ist es für manche so schwer nachvollziehbar, dass der TE ein Verfahren nachvollziehen möchte? Ich finde es hingegen absolut nachvollziehbar, dass er das nachvollziehen möchte.
Deshalb versuch ichs mal ohne herablassenden Tonfall gegenüber einem durchweg freundlich auftretenden Ratsuchenden:
Als selbst psychisch erkrankter Mensch kann ich sehr gut verstehen, warum du mehr über die Ablehnung wissen möchtest – insbesondere, weil du offenbar mit D5 eingestuft wurdest, während in anderen, vergleichbaren Fällen mit D4 zumindest die Aussicht auf eine Neubewertung nach "Wartezeit" besteht.
Mein Rat: Wenn du allein nicht weiterkommst, hol dir fachanwaltliche Unterstützung. Ich habe selbst erlebt, dass das in bestimmten Situationen nicht nur hilfreich, sondern notwendig ist – nicht jeder kann oder muss sich alles gefallen lassen, nur weil eine Behörde einen Stempel gesetzt hat.
Viel Erfolg und gute Besserung!
Zitat von: cc am 30. April 2025, 10:13:53Ich habe die Therapie inzwischen abgeschlossen und bin aktuell dabei, die Medikamente in Rücksprache mit meinem Arzt auszuschleichen.
Bei allem Verständnis für den Bewerber, aber hier liegt doch schon der Fehler im Eingangspost. Wenn man noch Medikamente nimmt - und wenn man sie "ausschleicht" - ist die Therapie noch nicht abgeschlossen.
Und regelmäßig folgt dann noch eine längere Periode, in welcher man seine Stabilität erst unter Beweis stellen muss.
Zitat von: ulli76 am 07. Mai 2025, 21:44:41Du kapierst es echt nicht, oder? Die Therapie ist nicht endgültig abgeschlossen, solange du noch Medikamente nimmst.
Was willst du für eine zusätzliche Diagnose- die ist doch klar??? Angststörung und offenbar ist die so gravierend, dass es ein dauerhafter Ausschluss für den Dienst als Soldat ist.
Das ist sehr unfreundlich gesagt, du weißt ja gar nicht ob die bw Dauerhaft abschließen kann mit dieser Krankheit dafür muss man ja Arzt sein um das zu sagen
Zitat von: UAmarcus am 11. Mai 2025, 05:26:35Zitat von: ulli76 am 07. Mai 2025, 21:44:41Du kapierst es echt nicht, oder? Die Therapie ist nicht endgültig abgeschlossen, solange du noch Medikamente nimmst.
Was willst du für eine zusätzliche Diagnose- die ist doch klar??? Angststörung und offenbar ist die so gravierend, dass es ein dauerhafter Ausschluss für den Dienst als Soldat ist.
Das ist sehr unfreundlich gesagt, du weißt ja gar nicht ob die bw Dauerhaft abschließen kann mit dieser Krankheit dafür muss man ja Arzt sein um das zu sagen
@Ulli76 ist Arzt
Ich möchte den Kommentaren vom TE, ,,Grino" und ,,HanPa" zustimmen und betonen, dass ich es auch etwas befremdlich finde, wie der durchweg höfliche TE hier abgekanzelt wird. Gerade von einem Arzt/einer Ärztin finde ich Aussagen wie ,,Du kapierst es echt nicht, oder?", zumal im Kontext einer Fragestellung, die seelische Probleme bzw. Erkrankungen zum Gegenstand hat, problematisch.
Man stelle sich vor: In der Öffentlichkeit wird ständig betont, wie groß der Personalbedarf der Bundeswehr sei. Der TE durchläuft erfolgreich nahezu das gesamte Assessment, und dann ist nach einem kurzen Facharztgespräch, das ohne ,,harte Diagnostik" auskommt, alles vorbei. Ganz ehrlich, ich kann die Enttäuschung des TE absolut nachvollziehen. In einer solchen Situation würde ich mir ebenfalls eine tiefere und nachvollziehbare Begründung seitens der Bundeswehr wünschen.
Natürlich ist es korrekt, dass hier auf die Wehrmedizinische Begutachtungsvorschrift und die entsprechenden Regularien verwiesen wird. Diese schließen eine Dienstfähigkeit in einer Konstellation mit aktiver Medikation und ohne Stabilitätsphase nach Ende der Medikation aus. Dennoch würde ich mir von der Bundeswehr wünschen, dass sie Bewerberinnen und Bewerbern in solchen Fällen Perspektiven für die Zukunft aufzeigt, anstatt sie einfach stehen zu lassen – so wie es in diesem Fall offenbar geschehen ist. Am Ende bleibt bei Interessierten dann eben primär Frust und Enttäuschung zurück.
Generell möchte ich anmerken, dass mich das FU-6-Wesen der Bundeswehr schon während meiner Dienstzeit irritiert hat. Häufig hatte ich den Eindruck, dass Menschen dort nicht gerecht und wohlwollend behandelt und/oder begutachtet wurden. Besonders die Bundeswehrkrankenhäuser in Berlin und Ulm (unter dem ehemaligen Chefarzt) hatten in meiner Einheit einen entsprechenden Ruf. Das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung und Meinung – no offence intended.
Es wurde ihm MEHRFACH erklärt. Er will es nur nicht wahrhaben und die Beiträge hier sprechen ach nicht gerade dafür, dass er als Solat und dann auch noch als Offizier geeignet ist.
Der Bundeswehrfacharzt muss auch nicht eine neue Diagnose stellen. Er WIRD doch schon wegen seiner Diagnose behandelt.
Es ist auch nicht die Aufgabe der Bundeswehr, Bewerber vor Enttäuschungen zu bewahren, noch ist es die Aufgabe eines Gutachters irgendwas wohlwollen zu betrachten. Es ist auch weder die Aufgabe der Buneswehr noch des Gutachters ungeeigneten Bewerbern eine berufliche Perspektive zu bieten.
Die Buneswehr braucht GEEIGNTE Bewerber.
Alleine schon wegen der laufenden Behandlung war der Bewerbungsprozess für beide Seiten eine Vergeudung von Zeit und Ressourcen.
Ich respektiere Ihre Perspektive und möchte mich auch nicht streiten. Formal-fachlich haben Sie in dieser Sache auch absolut Recht, darum geht es mir jedoch nicht.
Was mich betroffen macht, ist erstens der Umgang mit dem TE. Ich würde mir sowohl hier im Forum als auch von Seiten der Bundeswehr einen anderen Umgang wünschen, weil ich glaube, dass es zum Nutzen aller wäre. Eine Aussage ,,Er will es nur nicht wahrhaben und die Beiträge hier sprechen auch nicht gerade dafür, dass er als Soldat und dann auch noch als Offizier geeignet ist." finde ich um ehrlich zu sein nicht in Ordnung. Sie haben den TE doch nie begutachtet und nur aus Forumsposts auf eine Nichteignung zu schließen, halte ich für nicht zulässig und ist im Übrigen auch wieder eine Evidenz dafür, warum ich das FU 6-Wesen in der Bundeswehr und die nahezu absolute Macht der Mediziner darin für so problematisch halte. Im Grunde schreiben Sie ja "Der TE ist nicht in der Lage meine Fachmeinung als Arzt zu akzeptieren und das spricht für seine Dienstunfähigkeit."
Zweitens ärgert es mich, wie gegenüber manchen Interessenten, aber auch Kameraden, das Argument der Nichteignung stark gemacht wird, wenn sie nicht eingestellt werden sollen oder die Einheit die Entlassung möchte. Meiner Erfahrung nach gibt es viele aktive Soldatinnen und Soldaten, die eigentlich (gesundheitlich, vom Charakter etc.) nicht für den Dienst geeignet wären, aber eben nicht entlassen werden. Meiner persönlichen Erfahrung ist das Argument der Nichteignung doch sehr flexibel, wenn zum Beispiel jemand wegen einer Qualifikation in der Bundeswehr verbleiben soll. Ich bringe hier das von mir selbst erlebte Beispiel eines massiv übergewichtigen Facharztes in einem militärischen Dienstverhältnis, der keine Entlassung bei offensichtlicher Dienstunfähigkeit fürchten musste. Dies halte ich im Licht des hier diskutierten Falls für sehr ungerecht.
Wie geschrieben – ich respektiere Ihre fachliche Perspektive absolut, ich halte jedoch das System mit den doch sehr subjektiven FU 6-Begutachtungen, sowohl im Bewerbungsprozess als auch im aktiven Dienstverhältnis, für hochproblematisch. Ich möchte auch die Frage in den Raum stellen, warum der TE denn überhaupt zum Assessment-Center eingeladen wurde, wenn die Nichteignung doch wegen der laufenden Pharmakotherapie so klar absehbar war. Die von Ihnen beschriebene ,,Vergeudung von Zeit und Ressourcen" ist ja dann im Grunde auch wieder ein Fehler im System, für den der TE nichts kann.
Zum Thema Enttäuschung: Ja, Sie haben Recht, das ist nicht Aufgabe der Bundeswehr. Aber dann muss sich die Bundeswehr als Institution eben auch nicht wundern, wenn sie Personalmangel hat.
Nur zum Verständnis:
Wie soll es einem AG helfen, bei nicht geeigneten Bewerbern "einfülsamer" zu sein?
Jeder Bewerber hat einen Rechtsanspruch auf eine Bewerbung / Prüfung - hier kann nur der möglicher Bewerber vorab Entscheidungen treffen - und der Thread zeigt ja gut, dass dies selbst nach Ablehnung nicht "funktioniert".
Du verwechselst ständig Bewerber mit aktiven Soldaten. Bei aktiven Soldaten gibt es eine gegenseitige Treueverpflichtung. Gegenüber ungeigneten Zivilisten nicht.
Fakt ist, dass der TE nun mal untauglich ist. Der Facharzt hat es ja nicht aufgrund von Posts in Foren beurteilt. Beiträge hier spiegeln aber oft die Problematik im RL wieder.
Die Bundeswehr braucht GEEIGNETE Bewerber, und das ist der TE offenbar nicht.
@Ulli IST Arzt und war sogar Bundeswehrarzt. Also, was soll Ihr Gequake nun? Wenn man keine Ahnung hat einfach mal ...
Auch wenn es nun nicht mehr ganz sinnig ist, ich habe den Quatsch mittendrin gelöscht.
Einfühlsam wie ich bin, teile ich dir, UAMarcus mit, dass dein Getrolle hier nicht erwünscht ist.
Alle anderen bitte zurück zum Topic und das ist nicht, wie man mit abgelehnten Bewerbenden umgeht.
Zitat von: Ralf am 11. Mai 2025, 16:55:31Auch wenn es nun nicht mehr ganz sinnig ist, ich habe den Quatsch mittendrin gelöscht.
Einfühlsam wie ich bin, teile ich dir, UAMarcus mit, dass dein Getrolle hier nicht erwünscht ist.
Alle anderen bitte zurück zum Topic und das ist nicht, wie man mit abgelehnten Bewerbenden umgeht.
Was soll das denn jetzt? Das ist Zensur in einem offiziellen Bundeswehr forum?
Wir sind hier in einem privat betrieben und finanzierten Forum abgesehen von den Themen und dem Haufen Soldaten hat die Bundeswehr nichts damit zu tun.
Ganz ehrlich, wer vor der Bundeswehr bereits eine psychische Erkrankung hatte, sei es Depressionen oder Angststörung etc, lasst es sein mit der Bewerbung.
Es geht nicht nur um eure Gesundheit, sondern um das Leben der anderen Kameraden und die müssen stabile und gefestigte Kameraden in ihren Reihen haben und wenn dann ein Offizier, der Verantwortung für seine Untergebenen trägt, unter Stress und Belastung einen Rückfall hat und out of Order ist, das gefährdet dann Leib und Leben der gesamten Gruppe! Die ganzen Vorschriften haben ihren Sinn, und es laufen tatsächlich bereits einige in der Truppe herum, die einen Dachschaden haben! Die Bundeswehr sollte tatsächlich nur die besten und belastbarsten einstellen und wenn die Quote nicht erfüllt werden kann, dann ist das so und die BW unternimmt in den letzten Jahren auch ziemlich viel, um die besten jungen Leute als attraktiver Arbeitgeber anzusprechen.
Es gibt in der zivilen Welt genug Möglichkeiten, um auch mit einer psychischen Erkrankung einen Job zu finden, der gut bezahlt ist und einem Spaß macht, lasst es sein, ins Militär gehen zu wollen, wenn ihr vorbelastet seid! Und das meine ich wohlwollend und als Ratschlag als ehemaliger Soldat der im Einsatz gewesen ist und tatsächlich dann mit männlichen u weiblichen Kameraden zu tun hatte, die der Belastung nicht gewachsen waren! Wenn man das im Auslandseinsatz merkt, wenn es dicke kommt, dann ist das richtiger Bockmist für alle!
Mit Verlaub, aber mich macht es enorm wütend und betroffen, wie du über Menschen mit seelischen Problemen sprichst. ,,D***schaden" ist keine angemessene Ausdrucksweise und enorm beleidigend und verletzend diesen Menschen gegenüber. Gerade in Deutschland und in den deutschen Streitkräften sollte man in diesem Kontext dringend auf seine Wortwahl achten (Stichwort: ,,Aktion T4" etc.).
Auch finde ich deinen Kommentar enorm undifferenziert und eindimensional. Nicht jeder Soldat (gerade bei den Offizieren) springt irgendwo im Kampfgeschehen herum und ich finde durchaus, dass Menschen mit der Erfahrung von seelischen Problemen beispielsweise im Bereich IT oder auch Personalwesen einen super Job machen können, gerade weil sie diese Erfahrungen haben und unter Umständen emphatischer agieren können. Letztlich bedient und verstärkt dein Kommentar die Vorstellung des idealen, harten Kämpfers, der nie Probleme hat und immer ,,funktioniert". Auch hier verweise ich wieder auf die historische Erfahrung, die wir in Deutschland mit solchen ,,Idealvorstellungen" haben und wo das hinführen kann. Ich habe es als (traurige) Bereicherung empfunden, in meiner Einheit Kameraden gehabt zu haben, die PTBS hatten, eben genau als sichtbare Mahnung und Korrektiv zu dieser stereotypen Konstruktion des idealen Soldaten ohne Probleme. Meiner Meinung nach ist es traurig, dass so eine Einlassung dann auch noch geliked wird. Bin gerade richtig angefressen...
Da wir uns immer weiter von der eigentlichen Frage entfernen, schließe ich hier, zumal der TE seit längerem hie rnicht mehr reingeschaut hat. Auf seinen Wunsch kann ich gerne wieder öffnen.