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Einstufung als dienstunfähig durch BW-Psychiater – gibt es noch Hoffnung?

Begonnen von cc, 30. April 2025, 10:13:53

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cc

Hallo zusammen,

ich habe mich für die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr beworben und wurde im Rahmen des Auswahlverfahrens nun leider als dienstunfähig eingestuft – laut Beurteilung des psychiatrischen Facharztes.

Hintergrund: Ich hatte in der Vergangenheit Angststörungen, diese wurden aber erfolgreich behandelt. Ich habe die Therapie inzwischen abgeschlossen und bin aktuell dabei, die Medikamente in Rücksprache mit meinem Arzt auszuschleichen. Aus meiner Sicht bin ich stabil, belastbar und wieder vollständig einsatzfähig.

Mein Sporttest beim Auswahlverfahren lief super, und auch alle anderen Tests habe ich ohne Probleme bestanden. Eigentlich wäre ich medizinisch für alle Laufbahnen tauglich – wenn es nicht die Einschätzung des Facharztes gewesen wäre.

Ich habe mittlerweile eine Beschwerde eingereicht und hoffe auf eine erneute Prüfung.
Meine Frage an euch: Hat jemand Ähnliches erlebt oder weiß, ob es realistische Chancen gibt, doch noch als dienstfähig eingestuft zu werden? Wird so etwas im Nachhinein noch anerkannt, wenn man Stabilität und Belastbarkeit nachweisen kann?

Ich freue mich sehr über jede Erfahrung, jeden Hinweis oder Tipp. Ich bin hoch motiviert und will diesen Weg wirklich gehen – wäre schade, wenn es daran scheitert.

Vielen Dank im Voraus!

F_K

In aller Regel muss die LAUFENDE Behandlung vollständig abgeschlossen sein und ein, zwei Jahre ZURÜCK liegen - dies ist ja nach deiner Aussage nicht der Fall - Du nimmst Medikamente ein.

Also nach ABSCHLUSS der Behandlung und ca. 1 Jahr Wartezeit erneut bewerben. Viel Erfolg

LwPersFw

Und das Ergebnis auf

ZitatIch habe mittlerweile eine Beschwerde eingereicht

abwarten...

Da es grundsätzlich auf den Einzelfall ankommt ... würden alle hier nur spekulieren können...
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

HanPa

Ich kann dir bloß aus subjektiver Erfahrung sagen: Sitz die Zeit aus, für die du D4 geschrieben wurdest.

Bei mir war es ähnlich. Ein Jahr "Sperre" wegen kurz zuvor beendeter Therapie. Obwohl meine damalige Therapeutin keinen Grund gesehen hat, mich zum Dienst nicht zuzulassen, wurde ich im BWK Ulm dennoch dienstuntauglich für 12 Monate geschrieben. Und dieses Jahr kann ich endlich starten.

Damals super nervig und frustrierend, heute bin ich dankbar für das eine Jahr mehr und verstehe, wieso die Bundeswehr eine gewisse Zeit zwischen Therapieende und Dienstantritt sehen möchte. Auch mich hat damals der Arzt massiv demotiviert, er hatte sich nicht mal meine Akte richtig angeschaut. Aber ein Jahr vergeht wirklich unfassbar schnell.

Wenn du die Bundeswehr als Arbeitgeber wirklich willst: Dran bleiben. Nutze die Zeit, bereite dich vor, zeig, dass du es willst. Dann bist du für den Start gut vorbereitet.

Es steht und fällt mit dir und deinem Willen.

BewerberinLisa

Mich würde interessieren, für wie lange der Threadersteller gesperrt wurde.
Bei mir sinds nämlich zwei Jahre, bei abgeschlossener Therapie, ohne je Medikamente genommen zu haben.
Ich hab auch schon von drei Jahren gelesen.
Und da bewegen wir uns ja doch in einem Rahmen, wo man nicht "einfach warten kann".

HanPa, du hast es jetzt tatsächlich im zweiten Anlauf geschafft? Hättest du Lust, mir/uns ein Bisschen was über deinen Werdegang zu erzählen?
Man findet zwar viele enttäuschte Abgelehnte, aber selten mal einen Fall wo jemand sagt: Trotz psychischer Vorgeschichte angenommen. Und noch seltener: Im zweiten Versuch nach psychischen Ausschlussgründen angenommen.

Ich denke ich habe schon einen ganz guten Plan, wie ich die zwei Jahre bis zum nächsten Versuch nutzen kann, aber mehr Inspiration schadet gewiss nicht. :)

HanPa

Also "im zweiten Anlauf" ist da vielleicht nicht der passende Ausdruck. Ich habe einfach die 12 Monate "abgesessen".

Hab mich 2023 im Dezember beworben, war im März 2024 zum Assessment in Köln und hab da mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen abgeschlossen. Einziges Thema bei der Ärztin war eben die Therapie, die bis zum ursprünglich geplanten Start zum  01.07.24 auch erfolgreich abgeschlossen gewesen wäre. Hatte auch keine Medikation und keine langen Krankheitsphasen in meinem derzeitigen Job, Therapiedauer war knapp 18 Monate in einer niedergelassenen Praxis.

Die Ärztin in Köln hat mich dann zur Vorstellung ins BWK Ulm geschickt und dort hat der Oberstabsarzt eben gesagt "12 Monate D4 nach Ende der Therapie. Danach Einstellung ohne Wiedervorstellung." Ich habe dann nochmal mit meinem Einplaner gesprochen und dann eben gewartet. Im September habe ich die Ärztin nochmal angerufen und nachgefragt, ob sie die Sperre früher rausnehmen kann, weil ich als OA sowieso nur zum 01.07. anfangen kann. Das wurde verneint. Im Februar 2025 dann nochmal mit der Einplanung gesprochen, der Einplaner hat Rücksprache mit der Ärztin gehalten, die Sperre wurde rausgenommen und ich erhielt D1 mit einer Direktzusage bei den Feldjägern.

Ist nur Mutmaßung, aber vielleicht hängt es auch mit der Diagnose zusammen. Bei mir war es ein gewalttätiger Ex-Partner, hab das in dem Prüfgespräch mit dem Prüfoffizier auch sehr offen kommuniziert.

Mich hat es wie gesagt von Beginn an sehr frustriert, das Gespräch in Ulm hat keine 20 Minuten gedauert und ich konnte ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie ein Arzt in dieser Zeit meinen psychischen Zustand adäquat einschätzen kann, zumal er nichts zur Diagnose gefragt hat. Aber blöd gesagt: machste nix. Es ist wie es ist.
Man ist da natürlich bisschen hilflos und demotiviert. Aber es dir wichtig ist, wenn du es wirklich willst, wie gesagt: Dran bleiben. Hätte ich zwei Jahre bekommen, hätte ich eben nochmal das Assessment gemacht. Im Nachhinein wie gesagt, bin ich froh, dass ich ein Jahr mehr "zuhause" hatte und ich kann es jetzt durchaus nachvollziehen, warum die Bundeswehr so handelt.

F_K

Anmerkung:

Der Dienst bei der Bundeswehr KANN wegen der vielen Veränderungen und BELASTUNGEN eben sehr belastend sein - selbst GESUNDE Menschen können deshalb Probleme entwickeln (z. B. PTBS, Anpassungsstörungen, usw.) - insoweit ist eine "Gesundungs- / Stabilisierungsphase" nach einer abgeschlossenen Therapie schon sachlich nachvollziehbar - auch ohne Fachmann zu sein.

(Viele gesunde Menschen stellen sich den Dienst auch "einfacher" vor - eben auch ein Grund für viele Kündigungen in der Anfangszeit - es sind große Veränderungen und Belastungen).

Die DAUER dieser Phase (die eben auch in Vorschriften so vorgesehen ist - gibt es bei "normalen" OPs auch) ist dann eben vom EINZELFALL abhängig - dafür gibt es ein Facharzturteil.

Wer (noch) Medikamente nimmt, ist NOCH in Therapie - die Phase hat also noch nicht begonnen.

Diese Maßnahmen dienen der Gesundheit der Bewerber / Soldaten - Eurer Gesundheit.

Gute Besserung und viel Erfolg.

cc

Zitat von: BewerberinLisa am 01. Mai 2025, 10:57:50Mich würde interessieren, für wie lange der Threadersteller gesperrt wurde.
Leider wurde ich in die Tauglichkeitsstufe D5 eingestuft und komme somit überhaupt nicht mehr für die Bundeswehr infrage. Ich habe jedoch keinen Befund oder eine nähere Begründung erhalten, daher kann ich nur vermuten, dass es an meiner Medikation bzw. an der Therapie liegt. Inzwischen habe ich eine Beschwerde eingereicht, da ich selbstverständlich gerne den genauen Grund für die Einstufung erfahren möchte. Außerdem halte ich es für mein Recht, eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt einzuholen.

Ralf

ZitatInzwischen habe ich eine Beschwerde eingereicht, da ich selbstverständlich gerne den genauen Grund für die Einstufung erfahren möchte.
Ja, einen Anrecht auf den Grund hast du.
ZitatAußerdem halte ich es für mein Recht, eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt einzuholen.
Nein, hast du nicht, du legst ja kein Rechtsmittel gegen den ärztl. Befund ein, sondern gegen das Gesamtergebnis.
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

cc

Hallo zusammen,

kurzes Update: Ich habe inzwischen die schriftliche Absage von der Bundeswehr erhalten – bisher wurde mir alles nur telefonisch mitgeteilt.
In dem Schreiben steht allerdings nicht einmal, wie ich eingestuft wurde (telefonisch sagten sie D5). Schriftlich heißt es lediglich, dass meine Einstellung aufgrund des ärztlichen Untersuchungsergebnisses nicht erfolgen kann.

Ich habe bereits mehrfach versucht, nähere Informationen zu meinem Tauglichkeitsgrad oder den konkreten medizinischen Gründen zu erhalten – bisher leider ohne Antwort. Bis heute wurde mir nichts Schriftliches zum Befund oder zur Einstufung übermittelt.

Weiß jemand, ob die Bundeswehr dazu verpflichtet ist, auf Anfrage diese Informationen bereitzustellen?
Ich würde das gerne nachvollziehen können.

Danke euch im Voraus für jede Rückmeldung oder Erfahrung!

F_K

Anmerkung:

Dieser Arbeitgeber "will nicht" - mit hier dargestellten Gründen auch sachlich nachvollziehbar.

Was soll da ein "Nachvollziehen" bringen? Unabhängig von einer Pflicht ...

ulli76

Du kapierst es echt nicht, oder? Die Therapie ist nicht endgültig abgeschlossen, solange du noch Medikamente nimmst.
Was willst du für eine zusätzliche Diagnose- die ist doch klar??? Angststörung und offenbar ist die so gravierend, dass es ein dauerhafter Ausschluss für den Dienst als Soldat ist.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Grino

Warum ist es für manche so schwer nachvollziehbar, dass der TE ein Verfahren nachvollziehen möchte? Ich finde es hingegen absolut nachvollziehbar, dass er das nachvollziehen möchte.
Deshalb versuch ichs mal ohne herablassenden Tonfall gegenüber einem durchweg freundlich auftretenden Ratsuchenden:

Als selbst psychisch erkrankter Mensch kann ich sehr gut verstehen, warum du mehr über die Ablehnung wissen möchtest – insbesondere, weil du offenbar mit  D5 eingestuft wurdest, während in anderen, vergleichbaren Fällen mit D4 zumindest die Aussicht auf eine Neubewertung nach "Wartezeit" besteht.
Mein Rat: Wenn du allein nicht weiterkommst, hol dir fachanwaltliche Unterstützung. Ich habe selbst erlebt, dass das in bestimmten Situationen nicht nur hilfreich, sondern notwendig ist – nicht jeder kann oder muss sich alles gefallen lassen, nur weil eine Behörde einen Stempel gesetzt hat.

Viel Erfolg und gute Besserung!

wolverine

Zitat von: cc am 30. April 2025, 10:13:53Ich habe die Therapie inzwischen abgeschlossen und bin aktuell dabei, die Medikamente in Rücksprache mit meinem Arzt auszuschleichen.
Bei allem Verständnis für den Bewerber, aber hier liegt doch schon der Fehler im Eingangspost. Wenn man noch Medikamente nimmt - und wenn man sie "ausschleicht" - ist die Therapie noch nicht abgeschlossen.

Und regelmäßig folgt dann noch eine längere Periode, in welcher man seine Stabilität erst unter Beweis stellen muss.

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UAmarcus

Zitat von: ulli76 am 07. Mai 2025, 21:44:41Du kapierst es echt nicht, oder? Die Therapie ist nicht endgültig abgeschlossen, solange du noch Medikamente nimmst.
Was willst du für eine zusätzliche Diagnose- die ist doch klar??? Angststörung und offenbar ist die so gravierend, dass es ein dauerhafter Ausschluss für den Dienst als Soldat ist.

Das ist sehr unfreundlich gesagt, du weißt ja gar nicht ob die bw Dauerhaft abschließen kann mit dieser Krankheit dafür muss man ja Arzt sein um das zu sagen