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Scharfschütze/"regulärer" Jäger

Begonnen von Schnitzeljäger, 04. Mai 2009, 23:13:11

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Schnitzeljäger

Hi!
Ich wollte mal so frech sein und die Wissensquelle hier anzapfen, hoffe ihr verzeiht mir!  ;)

Mein "Problem" ist folgendes: Ich wurde bereits im Februar gemustert(T2), GWD steht für 2010 an, könnte natürlich wie viele verweigern, möchte das aber eigentlich nicht. Also habe ich bei der Musterung mich bei Wunsch für Jäger Ziehlfernrohrschütze, dann Grenni, Gebirgsjäger u.s.w. eintragen lassen (Falli,Fernspäher ging nicht->Rücken angeblich blablabla..), weil ich nicht vorhabe nach 13 Jahren in der Schule wieder an nem Schreibtisch, im Stabsdienst z.B., zu landen, was mir als erstes gleich offeriert wurde (abgesehen von Flak O_O ).
Nun bin ich zur Einplanerin (Kaiserslautern) gar nicht erst gekommen, weil die noch keine Bedarfszahlen für 2010 hatte, konnte das also auch nicht "beeinflussen".
Habe mich dann nachträglich bis zur Einplanerin durchgeklingelt und die sagte mir das ich Scharfschütze im Prinzip vergessen kann wenn ich nicht auf 18 Monate verlängere. Nebenbei habe ich dann noch erfahren das sie die Zahlen der FWDStellen im September bekommt während die GWDStellen Anfang November auf dem Tisch liegen.
Jetzt habe ich die Qual der Wahl: Rufe ich im September an, bekomme mit hoher Wahrscheinlichkeit Jäger Zielfernrohrschütze muss dafür aber ins Ausland vll, oder rufe ich später an und bettel um die "reguläre" Jäger GWD-Stelle, wobei das dann nicht sicher ist und ich dann sowieso wahrscheins schon die FWD-Scharfschützen-Stelle vergessen kann weil die rar sind. Ich möchte einfach mal eine Auszeit von dem Lernen nehmen bevor ich dann ins Studium gehe, gleichzeitig aber auch verhindern das ich 6 Monate Formulare abstempeln muss. Durch den Schlamm robben und total übermüdet im Wald rumliegen ist eher so meins wie ich mich selbst kenne. Was meint ihr? Soll ich sicherheitshalber die Scharfschützenstelle nehmen um nicht enttäuscht zu werden oder bekomme ich auch die GWD-Jäger-Stelle wenn ich mich einfach zügig melde, nach dem Motto: wer-zu-erst-kommt-mahlt-zu-erst?

Gruß Schnitzeljäger 8)
5./Jägerbataillon 292 DZE 12.2010

BulleMölders

Als ich bezweifel mal ganz stark, dass du als FWDL zum Scharfschützen ausgebildet wirst.
Zumal Scharfschützen nur aus der aktiven Soldaten rekrutiert werden und nicht ungediente dort eingeplant werden.
Meines Wissens nach kann man sich auch nicht als Scharfschütze bewerben, sondern wird bei mutmaßlicher Eignung von seinen Vorgesetzten darauf angesprochen.

schlammtreiber

Wieder ein Opfer der missverständlichen Beschreibung "Jäger/Scharfschütze"
Semper Communis
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wolverine

Wenn Sie es nicht völlig ausschließen, länger zu bleiben: Überlegen Sie doch einmal die Laufbahn W23/Z2 ROA und lassen Sie sich in dieser Zeit zum Reserveoffizier ausbilden. Sie nehmen in der Dienstzeit einen Haufen interessanter Lehrgänge mit, erleben wenig Leerlauf und können während der Semesterferien Wehrübungen in unterschiedlichen Verwendungen ableisten. Und als studierter Bildungsbürger halten Sie im Idealfall hinterher die Verbindung zur Truppe.

So - den Rest soll der Wehrdienstberater machen. Der verdient damit sein Geld!
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Fitsch

als GWDL werden sie bei den Gebirgsjägern wahrscheinlich auch hinterm Schreibtisch (Stab / KpFü etc.) landen.
I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

ulli76

Warum wollen eigentlich alle Scharfschützen werden?
Leute, überlegt doch mal was das wirklich bedeutet "echter" Scharfschütze zu sein! Also nicht nur in nem Ballerspiel, beim Paintball oder so.

Ich hab jetzt schon ein paar Lebensjahre hinter mir und mich aufgrund meiner beiden Berufe (Soldat und Arzt) schon einige Gedanken über Leben und Tod im allgemeinen und im Zusammenhang mit meinen Aufträgen gemacht.

Es wäre sicher zu viel zu sagen, dass ich kein Problem damit hätte das Feuer zu erwidern wenn jemand auf mich oder meine Kameraden schießt- aber von meiner grundsätzlichen Einstellung wäre das sicher erstmal sein Problem und da ist mir mein Leben und das meiner Kameraden sicher wichtiger als seins. Die Spätfolgen für mich kann ich natürlich nicht absehen, da ich noch nicht in so einer Situation war. Aber spätestens hinterher würde mir sicher erstmal ordentlich der Kackstift gehen und meine Knie sicher ganz schön weich sein. Erst recht wen ich den anderen getroffen hätte.

Mit ist natürlich auch der Auftrag von Scharfschützen bekannt. Und ich bin davon überzeugt dass es einer sehr gefestigten Persönlichkeit und Lébensphilosophie/Glauben (oder wie ihr es auch immer nennen wollt) bedarf diese Art von Aufträgen auszuführen, gerade weil keine unmittelbare Bedrohung durch die zu eliminierende Bedrohung besteht und der dahinterstehende Zweck sicher nicht immer bekannt ist.
Dazu sind meiner persönlichen Meinung nach nur ganz Wenige berufen.

Und das ist definitiv nicht damit zu vergleichen was man auf Übungen macht. Im Wald rumliegen, anschleichen, peng- tu bist tot. Hey-das hab ich auch oft genug gemacht. Hat mir auch Spass gemacht. Und macht mir auch mehr Spass als am Schreibtisch zu sitzen. Egal ob mit scharfer Munition auf Klappfallscheiben oder mit ManMun gegen andere Gruppen. Hab ich im Studium sogar freiwillig gemacht.
Aber es gibt Situationen da weiss ich meinen Schreibtisch durchaus zu schätzen.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

wolverine

Der hier häufig geäußerte Wunsch relativiert sich wahrscheinlich bei den meisten schon während der Ausbildungs- und Übungsphase sehr schnell - und dazu bedarf es gar nicht der Vorstellung von Tod und Verwundung. Wenn das "übungsmäßige Abschleichen und Peng - Du bist tot" zu einer 48stündigen Beobachtung wird, ist der "Spaß"  in aller Regel schon vergangen. Der Rest kommt mit den Tagen, Monaten und Jahren. Da mussten alle einmal durch.
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ulli76

#7
Zitat48stündigen Beobachtung
Jep, auch dieses. Und sich in der Zeit tunlichst nicht bewegen. Und ob sich die Kameraden schon mal überlegt haben wo gewisse Ausscheidungen dann hinkommen?

Da lob ich mir doch meine "Ich-will-das-auf-keinen-Fall-werden-ich-will-richtiger-Soldat-sein"-Truppengattung. (Ist jetzt vielleicht was doof rübergekommen- ich kann schon mit einigen Einränkungen leben wenn´s sein muss und gewisse Herausforderungen zu meistern macht sicher auch Spass- aber so manche Annehmlichkeiten meiner Truppengattung weiss ich schon zu schätzen)

Auch beim Wache-Stehen am Tor in AFG bei -28 dürfte der Spass begrenzt gewesen sein. Ach wie kuschlig warm kann da ein geheizter Büro-Container sein. ;D
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Fitsch

ein Scharfschütze wird eher bei -28° auf´m Campdach liegen bzw. die gleiche Tätigkeit bei 38° durchführen. Gibt dann wenigstens harte Eier  ;D
I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

ulli76

Also irgentwo zwischen -30 und +45° je nach Jahreszeit. Und gewisse Körperteile dann zwischen tiefgefroren und hartgekocht. Eher weniger Campdach, irgentwelche Felsspalten oder so triffts glaub ich eher- und das ohne Dixi. (Naja wenigstens schaut keiner zu- das ist mir an der Hauptstraße und meiner Kollegin im Wadi passiert)

Äh- wenn ich euch jetzt richtig verstanden hab- je nach Auftrag oder Phase der Auftrags bewegt sich ein Scharfschütze ja gar nich- egal wie´s drückt, oder? (Ok wollt jetzt keine ekligen Geschichten austauschen, nur mal den ganz begeisterten ein bischen die unanenehmen Seiten des Jobs ein wenig vor Augen führen.)
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BulleMölders

Zitat von: ulli76 am 05. Mai 2009, 15:28:08
(Ok wollt jetzt keine ekligen Geschichten austauschen, nur mal den ganz begeisterten ein bischen die unanenehmen Seiten des Jobs ein wenig vor Augen führen.)
Na ja, vielleicht empfindet Schnitzeljäger das ganze ja gar nicht als unangenehm. ;)

Schnitzeljäger

Also erstmal danke für die vielen Antworten!
Keine Sorge ich habe mich schon über das Scharfschützen-Dasein informiert. Mir ist durchaus bewusst das man bei einer Operation, die die gezielte Neutralisation einer Person erfordert, man schonmal tagelang an einer Stelle liegt, an genau dieser Stelle seine Ration auch isst und auch wieder ausscheidet, aber dafür gibts ja die "shitbags", Fernspäher kennen die ja auch... ::)
Was das töten der Person dann anbelangt: In der Regel erschiesst man als Scharfschütze ja nicht den regulären feindlichen Soldaten/Terroristen sondern einen der höheren Ränge(Offiziere) um eine gezielte Demoralisierung herbeizuführen. Ich denke das wenn ich einen solchen erschiessen müsste dies nur einer weniger ist, der seine Soldaten nicht gegen unsere eigenen Kameraden ins Feld führen kann.(Sonstige psychologischen Aspekte wie die drohende Identifikation mit dem Ziel durch das tagelange bebachten lasse ich an dieser Stelle aus, da das alles zu weit führen würde..) Drastisch gesagt: 1 Leben gegen das von womöglich vielen...
Gleiches gilt im direkten Gefecht, im Verband, mit eigener Infantrie, motorisierten Einheiten u.s.w. . Ein feindlicher Soldat weniger ist ein Soldat weniger der meine eigenen Kameraden töten kann... Desweiteren was meine Psyche anbelangt: Mir wurde von der Einplanerin schon gesagt, das sollte ich mich für Zielfernrohrschütze Jäger entscheiden, ich eh noch einmal für ein Gespräch mit dem Psychologen antreten muss (Eignung und möglicher Auslandseinsatz), also lasst das dem und meine sorge sein. :)
Ebenso gilt doch auch: Wenn die Einplanerin doch die Zahlen und Stellen dann auf dem Tisch liegen hat und mir meldet das eine Stelle für mich da wäre wenn ich mich für 18 Monate melde, ich zusage und sie mich einträgt, kann doch nicht ein paar Monate später der Brief des Kreiswehrersatzamtes kommen, mit der Bitte, mich doch möglichst bei der Artillerie am 1.4. 2010 einzufinden? ;)
Aber eigentlich wollte ich ja von euch einen Rat haben was ich besser wählen sollte: Scharfschütze, oder doch lieber auf Jäger spekulieren (was mir ehrlich gesagt lieber wäre weil ich dann vll noch ins Wintersemester kommen kann).

Gruß Schnitzeljäger
5./Jägerbataillon 292 DZE 12.2010

MediNight

Schnitzeljäger, welches der vorigen Postings hast Du denn nicht verstanden ;) ?

Du wirst als GWDL/FWDL definitiv NICHT zum Scharfschützen ausgebildet! Ein guter Freund von mir hat ein paar Jahre lang einen Hörsaal in der betreffenden Inspektion in Hammelburg geleitet, daher kann ich Dir das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen! Erstens sind die Kameraden, die auf diesen lehrgang gehen, handverlesen aufgrund ihrer Schiessergebnisse, die von Dir ja noch gar nicht vorliegen können und zweitens sind das im Normalfalle Leute, die sich auf mindestens 4 Jahre verpflichtet haben! Und dann ist der "Scharfschütze" auch noch eine ATB/ATN, die überwiegend als Zweit-ATB/ATN vergeben wird, d. h. dass die betreffenden Kameraden auch noch eine Haupttätigkeit haben, der sie überwiegend nachgehen!

Fazit: Egal wie viele Tüten Du als vorbereitendes Training mit Deinen Exkrementen füllst, ohne Deine Schiessergebnisse gesehen zu haben, wird Dich NIEMAND auf einen solchen Lehrgang schicken. Und als GWDL/FWDL nimmt die Wahrscheinlichkeit für die Zuteilung dieses Lehrganges geradezu exponentiell ab, je kürzer Deine Restdienstzeit ist! Und Deine Restdienstzeit als FWDL18 wäre nach AGA und SGA gerade noch ein Jährchen! Da wäre dann jeder FWDL23 auf der Liste vor Dir dran!

Schnitzeljäger

Brauchst mich hier nicht gleich anzugehen wie wenn ich was nicht kapiert hätte. Des Umstandes das mache diese Möglichkeit bezweifelt haben, bin ich mir durchaus bewusst, aber bisher hat auch keiner außer dir gesagt das ich das das nicht geht geschweige so massig Informationen zu dem Verfahren geliefert!
Alles klar dann werde ich mich bei der Einplanerin wegen Jäger nochmal melden und beten das das klappt....

Eine Frage hätte ich noch: Ist es eigentlich erlaubt während Übungen mit einer Helmkamera zu filmen? Von Amis gibt es ja 1000 Videos auf Youtube in denen Szenen von Helmkameras drin sind. Dürfte ich im Prinziep mit einer selbstgekauften das auch? So gefilmt wird ja auch öfter bei Übungen, nur halt mit Handkameras....
Wahrscheinlich muss ich das dann erst mit meinem zuständigen Ausbilder ausmachen oder?
5./Jägerbataillon 292 DZE 12.2010

mailman

Schon mal was von militärischer Sicherheit gehört?

Vor jeder Kaserne steht ein schönes Schild dazu. Es herrscht Fotografier und Filmverbot.

Es gibt Vorgesetzte die erlauben Fotos und Filmen in der Allgemeinen Grundausbildung. Und danach wird es in der Regel nicht so eng gesehen.

Aber ich würde das nicht erlauben. Die Gefahr das sowas ins Internet kommt ist einfach zu groß. Und was in der Bundeswehr vorgeht, geht in der Regel niemand außerhalb der Bw was an.