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SAZ oder Pflichtdienst?

Begonnen von KayBee09, 31. August 2009, 14:02:53

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KayBee09

Guten Tag, bin durch Google auf dieses Forum gestossen..

Nun zu meinem Anliegen..

erst mal muss ich n bisschen ausholen..

Hab im Mai d. J. meine ausbildung zum Bürokaufmann abgeschlossen und hatte eigentlich auch damit gerechnet, bei dieser Firma weiterhin zu arbeiten. Kann ich auch erstmal, nur wenn ich dann auf meine Abrechnung schaue, kommen mir die Tränen.. 950 € brutto, bei 40 Std. in der Woche? Pardon, ist das ein Scherz? Hab ich dafür gelernt? Sicher nicht.

Zeitgleich mit der ersten Abrechnung kam ein Schreiben der BW in Haus geflattert, in dem stand, dass ich doch bitte am 1.10.09 bei den Sanis erscheinen sollte.. Da ich nun schon letztes Jahr mit T1 gemustert wurde und mir eigentlich alle Türen offen standen, dachte ich, ich lass mich mal beraten, was ich so machen könnte, wo ich meinen erlernten Beruf miteinbringen kann...

Feldwebel im Fachdienst nannte man mir.. Hab dann Bewerbungsunterlagen mit nach Hause bekommen, die ich heute abgeliefert habe.. SAZ 12 sollte es werden..

Nunja.. Nun bin ich nach Abgabe der Unterlagen ins Grübeln gekommen, denn mein bester Freund ( der überzeugter Soldat ist) riet mir dringlichst davon ab, bzw. solle ich mir das gründlichst überlegen..

Da 12 Jahre eine lange Zeit ist und ich eigentlich noch nie wirklich weit auf Dauer von zu Hause weg war, bin ich nun natürlich auch ins  Überlegen gekommen..

Nun zur meiner eigentlichen Frage:

Wie mach ich das nun, falls ich nicht mehr als SAZ dienen möchte? Wie fahre ich fort? Und wann werde ich dann als nächstes eingezogen? Weiterhin zum 1.10? Wieder zu den Sanis?

Oder verschiebt sich das nun alles nach hinten und es wird später? Oder muss ich gar nicht mehr?

Und wie ist derzeit die Besoldung?

Wäre nett, wenn ihr mir ein wenig helfen könntet.

Gruss, Kevin

Timid

Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 14:02:53Wie mach ich das nun, falls ich nicht mehr als SAZ dienen möchte? Wie fahre ich fort?

Du ziehst die Bewerbung zurück. That's it.

ZitatUnd wann werde ich dann als nächstes eingezogen? Weiterhin zum 1.10? Wieder zu den Sanis?

Solange du keinen Änderungsbescheid zu deinem Einberufungsbescheid bekommst, musst du sowieso gemäß Einberufung am 1.10. zu der angegebenen Einheit einrücken!

ZitatOder verschiebt sich das nun alles nach hinten und es wird später? Oder muss ich gar nicht mehr?

Wenn du auf Grund deiner Bewerbung vom Wehrdienst zurückgestellt bzw. deine Einberufung aufgehoben werden solltest, dann würdest du natürlich zu einem späteren Zeitpunkt erneut einberufen. 1.10. wäre für eine erneute Einberufung vermutlich viel zu kurzfristig, realistischer wäre Januar oder April.

ZitatUnd wie ist derzeit die Besoldung?

Das kommt darauf an ...

Das Geld, das man jeden Monat bekommt, richtet sich nach Dienstgrad und Dienstverhältnis.

Ein Wehrpflichtiger erhält beispielsweise Wehrsold, der bei einem Schützen (niedrigster Dienstgrad) etwa 280 Euro im Monat beträgt, bei der Beförderung zum Gefreiten und Obergrefreiten steigt er jeweils um gute 20 Euro. Dazu kommt der Mobilitätszuschlag, Weihnachtsgeld, gegebenenfalls Mittel zur Unterhaltssicherung etc. pp. - genaueres gibt es hier.

Soldaten auf Zeit bekommen Dienstbezüge entsprechend der Bundesbesoldungsordnung. Wenn du im niedrigsten Dienstgrad einsteigen würdest, wäre das Besoldungsstufe A3, mit gelerntem Beruf ist allerdings, je nach Schulabschluss etc., gegebenenfalls auch ein Einstieg mit höherem Dienstgrad (Unteroffizier, Stabsunteroffizier oder sogar Feldwebel) möglich - also A5 bis A7. Was das für dich als Bruttogehalt bedeuten würde, kannst du hier nachlesen.
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KayBee09

Hab ich das nun richtig verstanden, dass ich, weil ich eine ausbildung habe, bereits im Grundwehrdienst mehr, als welche, die keine haben?

Also als SAZ wäre ich als Stabsunteroffizier eingestiegen, dass wurde mir bereits mitgeteilt..

Aber nun bin ich ja quasi genauso "klein" wie einer, der gar nichts hat, oder?

Bei dem, pardon, lächerlichen Sold stellt sich mir aber die Frage, wie soll man davon Leben? Okay, man bekommt Verpflegung und Co., aber auch Soldaten haben Freizeit und Ansprüche, oder etwa nicht?

Mit was kann ich denn maximal rechnen, bzw. was kann ich maximal rausholen?  Ich werde selbst mit dem  Auto fahren und mich vermutlich auch selbst mit Essen eindecken, sitz an der Quelle, dass würde für mich wahrscheinlich günstiger werden.

mailman

Deine Ausbildung bringt dir im Grundwehrdienst nicht viel. Außer das es vielleicht bei der Besetzung von Dienstposten einfacher ist.

Ansonsten bist du genauso GWDL wie die anderen.

Klar kann man von dem Sold leben, aber man sollte siene Ansprüche in gewissen Dingen vllt. zurückschrauben.

wolverine

Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 14:54:20
Bei dem, pardon, lächerlichen Sold stellt sich mir aber die Frage, wie soll man davon Leben?

Nun, das haben so ein paar Mio. vor Ihnen auch geschafft. Es ist zugegeben nicht üppig, aber es geht (ich habe auch einmal als GWDL angefangen). Ob man dabei unbedingt mit dem eigenen Auto fahren sollte o. ä. ist sicher fraglich. Ganz von der Verpflegung entbinden lassen wird in der Grundausbildung wohl nichts werden. Und selbst dann wird man vom ausbezahlten Verpflegungssatz sicher nicht reich. Und evtl. Mietbeihilfe über die Unterhaltssicherungsbehörde deckt maximal das ab, was man auch zahlt. Als rechnen Sie lieber nicht mit allzu viel mehr.
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Timid

Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 14:54:20Hab ich das nun richtig verstanden, dass ich, weil ich eine ausbildung habe, bereits im Grundwehrdienst mehr, als welche, die keine haben?

Nein. Das mit dem höheren Dienstgrad bezieht sich einzig und allein auf Soldaten auf Zeit/Berufssoldaten.

ZitatBei dem, pardon, lächerlichen Sold stellt sich mir aber die Frage, wie soll man davon Leben?

So, wie es zig Millionen andere Bundesbürger auch geschafft haben ...

ZitatOkay, man bekommt Verpflegung und Co., aber auch Soldaten haben Freizeit und Ansprüche, oder etwa nicht?

Wehrpflichtige erhalten kostenlos Unterkunft, Verpflegung und Bekleidung, erhalten eine Bahnfahrkarte für kostenlose Fahrten zwischen Wohn- und Standort, anteilig kann gegebenenfalls sogar die Miete übernommen werden. Zusätzlich müssen Wehrpflichtige z.B. beim Eintritt in Museen etc. normalerweise nur den ermäßigten Preis bezahlen. Wem das nicht reicht, der sollte vielleicht mal darüber nachdenken, dass er seinen Lebensstil für die 9 Monate dem Geld, das er bekommt, anpasst ...

Der Wehrdienst ist ein Pflichtdienst an der Gesellschaft. Man bekommt dafür viele Vergünstigungen und ein "Taschengeld" vom Staat. Mehr kann man nicht erwarten.
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schlammtreiber

Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 14:02:53
950 € brutto, bei 40 Std. in der Woche?

Fehlt da vielleicht eine Eins vor der Neun?  :o
Semper Communis
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Fitsch

hab ich mich auch gefragt. Meine Zivis gehen ja schon mit 580,-- Euro netto nach Hause.
(Heimschläfer, Selbsteinkleider, Selbstverpfleger)
OK, sie haben mich als ihren M A S S A  ;D ;D , dafür ist das Schmerzensgeld noch niedrig bemessen  ;)
I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

sliderbp

Zitat von: schlammtreiber am 31. August 2009, 15:39:10
Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 14:02:53
950 € brutto, bei 40 Std. in der Woche?

Fehlt da vielleicht eine Eins vor der Neun?  :o

950€ ist schon extrem niedrig ... aber Brutto-Löhne von etwas über 1.000€ sind inzwischen in kaufmännischen Berufen weit verbreitet.
Obwohl ... eigentlich sind niedrige Löhne inzwischen sowieso weit verbreitet ... ich könnte jedes Mal losschreien, wenn ich dran denke, dass ich als studierter Ingenieur heute ernst gemeinte Angebote für 30.000 Jahresbrutto bekomme.

KayBee09

Hallo,

danke erst mal für eure rege Beteiligung :)

Und nein, es fehlt leider keine Eins vor der Neun..

Das ist ein Mit-Grund, warum ich zur Bundeswher wollte, die Zahlen einfach gut und bieten viel..

PvtM

Du weißt aber schon, dass du die Z12 mit Widerruf von 6 Monaten unterschreiben kannst?
Das heißt du schnupperst 6 Monate in den Beruf Soldat hinein
und entscheidest dich erst dann, ob du bleiben willst!

Wenn nicht musst du noch 3 Monate da bleiben und hast deine Wehrpflicht erfüllt.
Wenn doch kriegst du deine SaZ Bezüge nachgezahlt und bleibst "nen Weilchen im Verein"

SemperFidelis

Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 20:37:38
...
Das ist ein Mit-Grund, warum ich zur Bundeswher wollte, die Zahlen einfach gut und bieten viel..

Sollte aber nicht zur Motivation, warum man zur Bundeswehr will, gehören!
... Er lebe Hoch, er lebe Hoch. ...

"Patrioten reden immer davon, dass Sie für ihr Land sterben würden, aber nie, dass Sie für ihr Land töten würden"

snake99

@KayBee09

Gestatten sie mir die Anmerkung, dass sie nicht nur alleine wegen dem guten Verdienst zur Bw gehen sollten. Wer SaZ werden will sollte sich zu 100% mit dem Beruf des Soldaten identifizieren und eine gewisse Leidenschaft an den Tag legen. Immerhin ist es kein Alltagsjob -> siehe Auslandseinsätze, die man als SaZ nicht vermeiden kann.

Wer nur wegen dem Geld SaZ wird, wird recht schnell unglücklich mit seiner Berufswahl ...
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

PvtM

Zitat von: SemperFidelis am 31. August 2009, 21:17:46
Zitat von: KayBee09 am 31. August 2009, 20:37:38
...
Das ist ein Mit-Grund, warum ich zur Bundeswher wollte, die Zahlen einfach gut und bieten viel..

Sollte aber nicht zur Motivation, warum man zur Bundeswehr will, gehören!

Er hat ja geschrieben MIT Grund
Und man muss einfach sagen es ist ein netter nebenaspekt

Man muss sich mit dem Beruf identifizieren können - das ist klar!

KayBee09

Tag,


klar, einzig und allein wegen dem Geld sollte man das nicht machen.. Wenn ich aber ehrlich bin, ein Soldat bin ich nicht.. Sonst hätte ich nicht die ausbildung zum Bürokaufmann gemacht, sondern wäre schon bei der Bundeswehr.. Aber mein super Gehalt lässt mich halt drüber nachdenken..

Ausserdem weiss ich durch viele Kollegen, die SAZ sind, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.. (Insbesondere was Statistiken angeht).

Wenn ich diese Woche noch meine Bewerbung zurückziehe, wann darf ich frühestens mit einer Einberufung zum Grundwehrdienst rechnen?

Gruss