Polizeiruf 110 am 9. Mai: Zapfenstreich

[StOPfr]

In der ARD läuft am Sonntag, 9. Mai, ab 20.15 Uhr "Polizeiruf 110: Zapfenstreich". Die Sendung hat erneut einen Bundeswehr-Hintergrund:

Zitat: "Eine junge Soldatin, die gerade einen Lehrgang zur Vorbereitung eines Auslandseinsatzes absolviert, wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Kommissarin Steiger ermittelt mit ihrem neuen Kollegen Reiter im beruflichen und privaten Umfeld der Toten."

Weitere Informationen hier.
Hauptdarstellerin Stefanie Stappenbeck spielte in ihrer ersten Polizeiruf-Folge ein Mitglied der Feldjägertruppe, wechselte in der nächsten Folge zur Kriminalpolizei und ermittelt in ihrem dritten und leider auch schon letzten Einsatz bei der Bundeswehr.

[ARMY STRONG]

Wie realistisch ist es denn eigentlich, dass man von der Feldjägertruppe einfach in den Polizeidienst "wechselt"...?

Geht das wirklich so einfach (kanns mir ehrlicherweise nicht vorstellen, bin aber nur Laie).

[StOPfr]

Das ist unrealistisch und sollte in der Spielhandlung über mehrere Folgen für zusätzliche Spannung sorgen. Natürlich kann ein ehemaliger Feldjäger auch Kriminalbeamter werden, - wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Aber ein schlichter Wechsel ist nicht möglich.  

[Steve87]

Und vorallem nicht so wie es in der Serie war....Der Kommissar sagt:So jemanden wie Sie könnte ich in meiner Truppe gut gebrauche. Und am nächsten Tag steht sie vor der Tür und ist dabei^^

[ulli76]

OMG- Hab mir nur einen Teil angetan-das war ja nicht zum Aushalten. Machen das die Öffentlich-Rechtlichen eigentlich absichtlich? Ich mein, mir ist schon klar, dass das kein Dokumentarfilm werden sollte- aber das 

[meisterjäger]

Den Sidekick und bespaßer der Kommissarin fand ich recht amüsant.

Alle Inhalte des Films, die Tätigkeiten bei der Bundeswehr gezeigt haben, waren absoluter Schwachsinn und jenseits von jeglicher Realität. 

[RD]

Ich habs auch nur bis ca. 20min vor Schluss ertragen können. Schule abgebrochen, Drogenvergangenheit, aber OA - sicher. Frau Komissarin war knapp 5 Jahre dabei aber Hauptmann, Rambogirl schiesst während nem Marsch mal eben mit scharfer Munition auf ihre Kameraden, Einsatzvorbereitende Ausbildung besteht aus "Rucksack über Baum werfen und hinterher", Bei der Waffenausbildung darf "Vor jedem Feuerstoss will ich ein lautes Motherfucker hören" nicht fehlen, jeder etwas höherrangige trägt das Barett innnerhalb von Gebäuden, die Bundeswehr ist natürlich ein totaler Sauhaufen von Zivilversagern, der Kommandant befiehlt eine Speichelprobe an die Polizei zu geben...
Hab ich irgendwas vergessen?

Ich finde es traurig das so ein Mist mit unseren Geldern finanziert wird...

[StOPfr]

Ich habe tapfer durchgehalten, aber auszuhalten wars wirklich nicht. Wer die zweite der Folgen mit Stefanie Stappenbeck gesehen hat (>> die Immobiliengeschichte) weiß, wie erleichert ich bin, dass der Drehbuchautor für diese Konstellation nichts mehr liefert...  Da schaue ich mir am nächsten Sonntag lieber den Tatort aus Münster an. Da weiß man was man hat.

Den Kollegen der Kommissarin fand ich übrigens auch ganz amüsant, aber sonst  . Grenzwertig! 

Für 17 oder 18 Euro Gebühren im Monat dürfen die allerdings auch mal daneben liegen; ich bin nicht so nachtragend wie RD  !

[ulli76]

Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass die Bundeswehr in irgentwelchen Filmen so schlecht/falsch dargestellt wird. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen nehmen da einen unrühmlichen Spitzenplatz ein. (Vielleicht erinnert sich einer an den grottenschlechten Film, der im Kosovo gespielt hat- oder besser gesagt, die beiden Filme)
Von dem her sehe ich das so wie RD.

[ARMY STRONG]

Da schliesse ich mich doch glatt an! Die Art und Weise wie hier die Bundeswehr dargestellt wird ist m.E. eine grobe Unverschaemtheit!
Darueber hinaus beschleicht mich der Verdacht, dass man sich in den Kreisen der Filmemacher mit dem Thema Bundeswehr bestenfalls am Rande beschaeftigt hat, Gediente scheint es in diesen Reihen ohnehin nicht zu geben.

Wie bereits meine Vorrednder geschrieben haben gab es nicht nur ein paar Details zu bemaengeln sondern eine ganze Reihe grober Schnitzer!!
Dazu dann noch dieser "Motherfucker" Schwachsinn, der seinerzeit ja durch die Medien ging. Muss man sowas oeffentlich rechtlich gefoerdert unbedingt in so einen Film einbauen.

Man liest ja hier im Forum oft genug was junge Leute von der Bundeswehr wissen - nicht allzuviel, was angesichts solcher Darstellungen im Fernsehen nicht verwunderlich erscheint. Warum muss gerde in der heutigen Zeit unbedingt ein solches Zerrbild unserer Armee gezeichnet werden??

Ich verstehts nicht.....

[wolverine]

Dass es Schauspielern nicht peinlich ist so einen Dreck zu spielen! Da würde ich mein Geld lieber mit Werbespots für Einlegesohlen verdienen. Niveauloser geht es echt nicht mehr.

[ulli76]

Ihr kennt ja vielleicht den OTL d.R. Barschow. Der gehört im Zivilleben irgentwie zur ARD und war min. 2x in Kabul im Einsatz und hat beim ersten Mal ein Buch drüber geschrieben (Heisst: KAbul, ich komme wieder- nicht sclecht geschrieben).
Der darf jetzt für die ARD keine Reportagen/Berichte über A-Stan machen, weil er ja durch seine Tätigkeit als Soldat nicht mehr objektiv sein kann.
Also lieber irgentwelche Sensationsheischer schicken, die vieles gar nicht sehen/sehen wollen.

Hat zwar nicht unbedingt was mit dem Thema zu tun- passt aber in´s Bild.

Zur Polizeiruf-Episode:
Ich seh´s ja ein, dass ein paar Dinge aus dramaturgischen Gründen geändert werden und dann nicht mehr der Realität entsprechen- aber so generell sollte das doch passen.

[wolverine]

Gegen ein paar "künstlerische Freiheiten" aus dramaturgischen Gründen hätte ich wahrschlich nichts gesagt. Aber das war so bodenlos, dass man schon nicht mehr von Bodensatz sprechen kann. Ich hatte von der Wahlberichterstattung nur ´reingesappt und konnte mich gar nicht mehr losreißen vor Verwunderung, wie blödsinnig es denn nocht weitergehen kann. Das ging mir kürzlich schon einmal so mit einer DSDS-Folge: Hätte mir das am nächsten Morgen einer erzählt, hätte ich das nicht geglaubt und für übertrieben gehalten. Diese Belanglosigkeit, dieses völlige Fehlen jedes Könnens und dieser allein voyeuristische Blick auf den Bodensatz der Gesellschaft! Ich kam mit in beiden Fällen vor wie ein Gaffer bei einem Verkehrsunfall! Das war so schlecht, dass echt Blut geflossen ist!

[StOPfr]

Ganz abgesehen von der schlechten Dramaturgie haben mich besonders einige der Figuren extrem genervt: Von den drei Soldatinnen besonders die mit "Kopftuch", - zum Henker: wer denkt sich sowas aus  . Dann erneut der Vater von Frau Steiger und natürlich der ausbildende Spieß... 
Da waren doch einige ältere Dienstgrade mit im Gelände. Derart unbeteiligte gar desinteressierte Personen (Offiziere, Unteroffiziere!) in einer Einsatzvorbereitung hat wohl noch nie jemand von uns irgendwo gesehen.

Das war so schlecht, dass echt Blut geflossen ist!

Wen von den Verantwortlichen hast Du gemeuchelt? Sags uns, ich besorg Dir einen guten Verteidiger  !

[wolverine]

Nee, das war schon mein eigenes Blut, dass mir vor Unverständnis über den Bullshit aus Ohren und Augen geronnen ist! Wer das zu verantworten hat, hat sowieso kein Blut mehr in den Adern. Da hat man einfach die Körperhüllen mit Sand aufgefüllt.