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Bajonette

Begonnen von Schlagge, 17. Juli 2004, 13:38:18

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rakart

Apropos Bajonette und Bundeswehr

Als ich damals meine Grundausbildung machte wurde uns  im Unterricht zu Bajonetten als Waffe mitgeteilt, dass diese gem. Genfer Konvention nicht zugelassen seien und aus diesem Grund von der Bundeswehr nicht beschafft wurden.

schlammtreiber

Das mit der GK hab ich in leicht abgewandelter Form auch schon gehört: nur ganz "glatte" Bajonette dürften verwendung finden, weil sich an Bajonetten mit Sägezahnung oder Löchern (Drahtschneider) Knochen verhaken könnten und dies damit als unnötige Grausamkeit gelte etc....

Aber ich halte das persönlich für Legende...
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U.Kaiser

Daß Bajonette durch die Genfer Konvention generell verboten sind, ist in der Tat eine dieser Antworten, die vermutlich auf Unkenntnis der Fakten beruhen. Verboten sind nur solche Waffen, die unnötig große Wunden reißen. Dazu könnte in der Tat ein Bajonett mit GROBER SÄGEZÄHNUNG gehören. Aber selbst wenn man dem Gedanken der Humanisierung der Kriegführung nicht allzu viel Bedeutung beimißt, verbietet sich die Anschaffung eines SOLCHEN Bajonetts bereits aus praktischen Gründen: Ein gezähntes Bajonett verhakt sich leichter in Kleidungsstücken und an Knochen. So sind auch die meisten Bajonette ohne Zähnung, diejenigen, die als Mehrzweckbajonette angesehen werden, haben zumindest eine angedeutete (relativ stumpfe) Zähnung.
Sinnigerweise hat die Bw ein Messer unter dem Begriff "Kampfmesser 2000" mit einer teilgezähnten Tantoklinge eingeführt. Auch wenn keine Messerkampfausbildung stattfindet und das Messer wohl eher als Arbeitsmesser Verwendung findet, dürfte eine solche Klinge (theortetisch) als Bajonettklinge benutzt (oder tatsächlich als "Kampfmesser") weit schwerere Wunden reißen als beispielsweise die glatte Klinge des (nicht offiziell eingeführten) G 3 - Bajonetts. Soviel zur Genfer Konvention und ihrer Achtung durch die Bundeswehr!

schlammtreiber

Wie groß und unnötig wäre eigentlich die Klappspaten-im-Halsansatz-Wunde?

:o
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jag

Ein weiterer Beweis für die Unsinnigkeit der These von der "Genfer Konvention".

Aber vermutlich müßte man dann auch noch die Feldeßbestecke einziehen! Nicht auszudenken, was damit alles passieren könnte!  :o

rakart

Mein Beitrag zu dem, was wir im Unterricht in der AGA über Bajonette und die Genfer Konvention vermittelt bekamen war so konkret, wie ich mich nach der langen Zeit noch an diese Angelegenheit erinneren konnte. Es wurde uns damals unter Verweis auf die Regelungen der Genfer Konvention und deren Interpretation schlüssig und nachvollziehbar vermittelt und uns damit auch das Fehlen einer Bajonetthalterung am G3 erklärt. Da dies wie gesagt jetzt schon so lange Zeit zurückliegt kann ich mich an die Details der Hinderungsgründe jetzt nichtmehr erinnern.
Der Aspekt mit der Verwendung von Hartkernmunition im Gefecht wegen des geringeren Ausmass der von ihr hervorgerufenen Weichteilschäden wurde uns übrigens ebenfalls vermittelt und demgegenüber die Nichtzulässigkeit von aufpilzender Munition (z.B. Jagdmunition) erklärt.
Ich wundere mich ein wenig, dass das heute nichtmehr bekannt ist oder liegt es daran, dass heute die AGA-Ausbildung andere Schwerpunkte setzt?

Fitsch

I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

jag

Stimmt, aber ohne Adapter funktioniert es nicht. Der muß im Durchladerohr verschraubt werden.

Beim G 36 dürfte es ohne Adapter funktionieren.

vertikalkrabbler

#23
Tut es auch. ;)

Fragt sich nur wozu. Die beste Nahkampfwaffe ist immernoch die geladene Feuerwaffe.

Lieber schnell schiessen als sich des Risikos des Angriffes mit Blankwaffe auszusetzten.

@Kaiser

Sagt dein schlaues Buch auch etwas darüber, wie man mit dem Bajonet eine Schutzweste (welche auch bei zwielichtigen Gestalten immer mehr Verwendung findet) durchdringt?

jag

#24
@ vertikalkrabbler

Laut Galvert hat das Marinecorps neue Bajonette beschafft, die auch geeignet sein sollen, Schutzwesten besser zu durchdringen.
Abgesehen davon heißt es immer bei der Beschreibung der Schutzwirkung solcher Westen, daß sie im Regelfall einen ZUSÄTZLICHEN Stichschutz benötigen, um den Träger umfassend zu schützen, was im Umkehrschluß nur bedeuten kann, daß die Westen, mit der die MASSE der Soldaten ausgerüstet sind, nicht gegen einen wuchtigen Bajonettstoß gefeit sind.

Eine (nicht geplante) relative "Schutzwirkung" dürften schon eher harte Gegenstände wie Magazine/Kochgeschirre in einer Mehrzwecktasche getragen u.ä. darstellen.

Hier ein Bild vom G 36 Bajonett:

www.cds-ehrenreich.de/zubehoer/images/g36.jpg

schlammtreiber

Wenn wir schon bei "unnötig grausamen" Waffen laut GK ins Raten kommen, seht Euch mal diese Definition von "Massenvernichtungswaffe" an: "jede Waffe, die nach ihrer Konstruktion und Wirkungsweise geeignet ist mehr als 1 Menschen gleichzeitig zu töten oder schwer zu verletzen"

Demnach wären z.B. Handgranaten oder MG "Massenvernichtungswaffen"  ;)

Hey George, such im Irak nochmal - jetzt findest du garantiert WMD!  8)
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Fitsch

@Schlammi
MG fällt nicht darunter, da es nicht mehrere Menschen gleichzeitig tötet, sondern kurz hintereinander ...  ;)
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rakart

Ich will mich mit weiteren Beiträgen zu diesem Thema jetzt wieder zurückhalten, weil m. E. zu den aufgeworfenen Fakten wenig sachliches beigetragen wurde und fasse nochmals zusammen:
.
Fakt 1: Wir lernten zum Anfang unserer Dienstzeit im Unterricht auch etwas über die Art von Waffen und wurden dabei u.a. auch darüber informiert, dass ein Bajonett nach dem Rechtsverständnis der Bundeswehr gegen die Genfer Konvention verstösst. Dies scheint den hier agierenden Forumsteilnehmern nascheinende unbekannt zu sein, vielleicht haben sie auch in der Ausbildung nur nicht aiufgepasst oder es wird heute nichtmehr vermittelt.
Fakt 2: Die von Kombattanten eingesetzten Munitionssorten schliessen nach Genfer Konvention aufpilzende und zerlegende Munition, u.a. auch sogen. Dum-Dum-Geschosse, aus. Auch das hat man zu meiner Zeit in der AGA gelernt und der einfache Soldat wusste das. Dieses Wissen scheint unter den jüngeren Jahrgängen auch in Vergessenheit geraten zu sein. An Stelle dessen wird der Begriff Mannstopwirkung ins Spiel gebracht, der mit Kombattantengefechten nichts zu tun hat. Hier geht es darum, als Ziel eines Waffengebrauchs die Kampfunfähigkeit des Gegners zu erreichen. Hat man zu meiner Zeit ebenfalls in der AGA gelernt.
Fakt 3: Wir wurden ebenfalls darüber instruiert, dass, weil in der Bundeswehr der Gebrauch von Bajonetten aus rechtlichen Gründen  nicht erlaubt sei, deshalb das Gewehr G3 in der Version, wie sie die Bundeswehr als STAN-Waffe eingeführt hat, keine funkionsfähige Halterung zum Anbringen eines Bajonettes besitzt. Auch dass die Einführung eines Bajonettes in die Truppe aus denselben Gründen eben nicht erfolgte. Lernt man heute anscheinend auch nichtmehr. Wird an Stelle dessen heute im dienstlichen Unterricht tatsächlich über die verletzende Wirkung von Sägezähnen in Grob- oder Feinschliff philosophiert?

Lernt man denn heute als Bundeswehrsoldat die Genfer Konvention mit ihren diversen Regelungen garnicht mehr kennen?
Bleibt vielleicht in den heute zur Verfügung stehenden 9 Monaten für solche Inhalte einfach nichtmehr die Zeit?

schlammtreiber

rakart,

halt mal die Füße still und spiel Dich nicht so auf.
Wenn Du "Weichkern" nicht von "aufpilzend/zerlegend" unterscheiden kannst ist das Dein Problem. Was Du hier als "Fakten" anpreist sind THESEN, nichts weiter. Es gibt in den Genfer Konventionen (plural geläufig?) keine Stelle an der Bajonette explizit verboten werden. Auch ist mir keinerlei Rechtsgutachten oder Stellungnahme der Bw bekannt, daß man diese Rechtsauffassung habe.

Was Du hier also aufgeplustert als "FAKTEN" bezeichnest ist lediglich das, was Dir Dein Ausbilder mal erzählt hat - und da es sich offenbar nicht mit dem deckt, was andere von ihren Ausbildern gehört haben, steht quasi Meinung gegen Meinung.

Also einfach mal nen Gang runterschalten.
Semper Communis
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rakart

Jawoll, Ihr habt recht und ich ab jetzt wieder meine Ruhe.
Und meine veralteten Ansichten nehme ich natürlich auch alle zurück, dass das G3 bei der Bundeswehr keine Bajonetthalterung hatte interessiert ohnehin nichtmehr ...

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