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RP online: Bundeswehr zu hart für Rekruten?

Begonnen von snake99, 25. Januar 2011, 10:04:29

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hbmaennchen

Ich fürchte, dass es auch solche "witzigen" Aussagen und Gedanken sind, die u.a. mitverantwortlich für die diversen Skandale, die immer wieder hochkommen.
"Das sind ja alles Weicheier, total träge, denen zeigen wir mal, wo der Hammer hängt - sch*** auf die lasche MeFü 2000; wir haben das damals ja auch überlebt, weil wir viel härter waren!" - und schwupps, ist die Innere Führung und die FDGO vergessen und die Grenze vom notwendigen Drill zur WDB-relevanten Schikane übertreten und man taucht als alter Fuchs, obwohl dienstgradgruppen-gleich, oder junger Vorgesetzter im Bericht des WDB auf.

SaniChris

Aber die Bw ist auch kein Pfadfindercamp, und ein gewisser Militärischer Drill gehört dazu.

Aber was viele von uns in ihrer AGA einfach als fordernd empfanden, ist für viele junge Leute heute Schikane, weil sie es ja auch nicht anders kennen, weil ihnen auch zu Hause bei Mutti immer schon jeder Handgriff abgenommen wurde.
01.04.03-31.06.03: AGA 4./ LazRgt 31 Hildesheim
01.07.03-31.12.03: 2./ SanRgt 32 Halle/Saale

Megawaldi

Meiner Meinung nach sind auch die Eltern der Rekruten mit Schuld, weil sie den Jungen einreden das jede Ausbildung die sie fordert gleich Schikane sein muss. ;-)   

hbmaennchen

Das ist - sorry - in dieser Pauschalität Dummfug. Manche Leute, die ich in Threads wie hier lese, sollten IMHO auch besser keine Vorgesetzten sein.

snake99

Es ist schon lustig, über was sich der Rekrut von heute teilweise meint beschweren zu müssen ... aber lassen wir das.

Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass es auch im Zivilleben Branchen gibt, die von einem rauen Umgangston geprägt sind. Nehmen wir als Beispiel die Gastronomie ;)

7 Jahre lang habe ich hin und wieder im familiären Betrieb ausgeholfen und ich habe etliche junge Aushilfen kommen und ganz schnell wieder gehen sehen. In der Gastro ist, ähnlich wie in der Bw, in vielen Situationen einfach keine Zeit stets freundlich die Angestellten etwas zu bitten oder immer freundlich danke zu sagen. Ja, es kann auch schon mal passieren, dass der Koch bei einem vollen Bonbrett einen kollerigen Anfall bekommt, den er dann volle Breitseite am Servicepersonal auslässt. Es kann in solchen Situationen auch schon mal eine schwere gusseiserne Pfanne hinter einem her fliegen ...

Aber so was ist nie persönlich gemeint ... in solchen Stresssituationen muss die Arbeit einfach fluppen und wer diesem Stress nicht gewachsen ist, der muss halt gehen. Gleiches würde ich auch gerne bei der Bw hin und wieder erleben, doch da ist komischerweise fast immer der Ausbilder Schuld, wenn der rekrut eine Beschwerde formuliert hat. 
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

hbmaennchen

#20
Weil der Ausbilder nicht in der Lage ist, ZEITGEMÄSS auszubilden? Man kann Menschen nicht mehr über einen Kamm scheren und mit Datum XY sagen "Alle müssen jetzt 30 KM laufen!" wie 1989. Wenn ich junge Soldaten an Grenzen heranführen will, muss ich erkennen können, WO diese Grenzen denn momentan liegen - und das kann durchaus unterschiedlich sein. Und wenn ich die Grenze des Einzelnen (Stichwort: schwächstes Glied) nicht erkennen kann, dann bin ich vielleicht als Ausbilder ungeeignet? Sieht man ja hier: alles über einen Kamm geschoren, ALLE sind so.
Und so generell können OPZ und ZNwG ja wohl nicht versagen, dass die ALLE ungeeignet sind und alle zu träge für irgendwas.

StOPfr

Zitat von: snake99 am 25. Januar 2011, 22:10:41
...Es kann in solchen Situationen auch schon mal eine schwere gusseiserne Pfanne hinter einem her fliegen ...

Aber so was ist nie persönlich gemeint ...
Das würde ich aber sehr persönlich nehmen, - vor allem wenn ich mich gerade umdrehe wenn die Pfanne kommt!!!
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Helft mit, dass es so bleiben kann!

snake99

#22
Werter Kamerad hbmännchen,

da bin ich anderer Meinung.

Die Bw ist immer noch eine Armee, die einen (teils sehr unangenehmen) Auftrag hat, und es gibt genügend Menschen, die schlicht weg dafür ungeeignet sind, diesen Auftrag wahrzunehmen. Das liegt einfach in der Natur.

Ich sage es jetzt mal ganz bewusst übertrieben:
Zart besaitete Menschen, die schon nach einem bös zugeworfenen Blick kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen, haben meiner Auffassung nach in der Bw nichts verloren. Niemand wird in DEU gezwungen SaZ in der Bw zu werden!

Menschenverachtende Ausbildungsretuale sind die Ausnahmefälle! Diese verurteile ich ebenfalls auf das schärfste! Doch wenn als Folge von Beschwerden jegliche Härte und Forderung zur Leistungsbereitschaft aus der Ausbildung genommen werden soll, dann kann die Bw langfristig nicht mehr ihren Auftrag nach kommen, denn dann kann im Umkehrschluss ja jeder Soldat machen was er will, bzw. das machen wozu er gerade meint Lust zu haben ;)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

snake99

Zitat von: StOPfr am 25. Januar 2011, 22:20:57
Das würde ich aber sehr persönlich nehmen, - vor allem wenn ich mich gerade umdrehe wenn die Pfanne kommt!!!

So ist es aber nicht gemeint ... frag mal unseren Bazi (der Koch ist, wenn ich mich recht erinnere) :)
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hbmaennchen

Ich war selbst jahrelang KpChef einer n.a. PzKp und hab als Chef oder S3 auch in aktiven Verbänden gedient - Du darfst Dir sehr sicher sein, dass die ZNwg/die OPZ einen guten Job machen und ein hoher Prozentsatz der jungen SaZ und GWDL (damals) sehr gut geeignet war für den Job nach meiner Einschätzung, obwohl die versuchte Brechstange manch tumber U.o.P./U.m.P nicht zum gewünschten "Erfolg", sondern zur Beschwerde führte. Und in der Mehrzahl der Fälle waren junge oder unerfahrene DG tatsächlich zu Recht diejenigen, über die sich beschwert wurde. Ohne dass Härte oder Drill zu kurz kamen.

snake99

Das was du anspricht, hat ja auch der Wehrbeauftragte angesprochen. Ein Problem in der Bw von heute -> junge, unerfahrene Vorgesetzte, die teils aufgrund mangelhafter Ausbildung und Kenntnisse Dinge befehlen, die nicht mit den geltenden Gesetzten konform laufen ;)
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snake99

#26
Ich nehme mal ein Beispiel von der Bundespolizei ... ein PVB wurde nach seiner Ausbildung zur "Bahnpolizei" versetzt. Ein Auftrag u.a. war es, Bahnleichen / Leichenteile von der Strecke räumen zu müssen, damit der Bahnbetrieb so schnell wie möglich wieder hergestellt werden konnte. Eine äußerst unangenehme Arbeit.

Der PVB reichte eine Beschwerde ein, dass er dies nicht machen könnte und bat um Versetzung in einen anderen Bereich. Da der PVB Beamter auf Probe war, wurde er aufgrund seiner Verweigerung mit Leichenteilen arbeiten zu wollen entlassen. Er klagte gegen seine Entlassung ... die Klage wurde abgewiesen mit der Begründung, dass dies nunmal mit eine der möglichen Alltagsaufgaben an einen PVB wäre.    
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SaniChris

Snake, ich muss dir voll und ganz zustimmen. Ich bin auch nicht für Schikanen, aber ne gewisse Härte muss drin sein.

Und was Kamerad hbmaennchen angeht, wir reden hier auch nicht von 1989 oder wie es damals war, aber die Rekruten zu verhätscheln, das bringt nix, besonders wenn sie Unteroffiziere oder Offiziere werden wollen. Die müssen später Soldaten führen, und wie sollen die den was beibringen, wenn die selber nur mit Samthandschuhen angefasst wurden.

Wenn ich Geschichten von meinem Vater höre, und der war bei der NVA, dass war Schikane, was die teilweise mit denen gemacht haben, aber in der BW reden wir hier von normaler, harter, militärischer Ausbildung, wo schon darauf geachtet wird, dass der Mensch im Vordergrund steht.
01.04.03-31.06.03: AGA 4./ LazRgt 31 Hildesheim
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snake99

#28
Sagen wir es so, ich persönlich bin dafür, dass Härte in der Ausbildung (nicht zu verwechseln mit menschenunwürdigen Demütigungen oder gar Misshandlungen!) an den Stellen korrekt ist, wo es auch Sinn macht. Sprich, wenn der Ernst und Sinn einer Ausbildung durch Härte besser vermittelbar wird, dann halte ich Härte für gerechtfertigt.

Nehmen wir die Ausbildung "Geiselnahme" im Rahmen der EAKK. Diese Ausbildung war äußerst unangenehm, da die Ausbilder uns unter extremen psychischen Druck gesetzt haben. Doch warum haben sie dies wohl gemacht? Während und nach der Ausbildung war uns klar, dass dies lediglich als Vorbereitung dafür gedacht war, was einem passieren kann, wenn er tatsächlich im Einsatz als Geisel genommen wird.

Nehmen wir die Ausbildung "Check Point" / Alarmposten. Sicherlich ist es alles andere als angenehm, gerade bei den aktuellen nächtlichen Temperaturen, stundenlang im Alarmposten auszuharren und zu beobachten. Doch diese Situation kann auch ganz schnell im Einsatz eintreten, wenn man zur Lagersicherung eingeteilt wurde. Ein Fehler in der Ausbildung kann korrigiert werden, ein Fehler oder eine Nachlässigkeit im scharfen Einsatz kann im schlimmsten Fall Menschenleben kosten!

Hin und wieder kommt es mir so vor, dass gerade junge Soldaten sich gar nicht über den eigentlichen Auftrag der Bw bewusst sind. Die Bw ist mit ihren allgemein militärischen Ausbildungen kein großes "Räuber & Gendarme Spiel" für abenteuerlustige Erwachsene ... sie ist kein real gewordenes "Counter Strike" PC Spiel, wo man aufhören kann, wenn es keinen Spaß mehr macht .... sie ist auch keine staatliche Auffangorganisation für beruflich nicht orientierte oder organisierte Menschen!

Die Bw ist ein Instrument der exekutiven Gewalt, NATO Mitglied und muss somit Aufträge wahrnehmen, die sich im schlimmsten Fall nur unter zu Hilfenahme von Waffengewalt durchsetzen lassen. Der Soldat kann dabei auch in Lebensgefahr kommen. Daher sollten diese unangenehmen Begleiterscheinungen des Soldatenberufes auch immer wieder in der Ausbildung dem Soldaten ins Gedächtnis zurück gerufen werden.  

Kurz, nicht jeder Mensch hat die charakterlichen Eigenschaften den Soldatenberuf auszuüben. Das ist vollkommen natürlich! Die Krise bekomme ich jedoch, wenn Menschen, die charakterlich zum Soldaten ungeeignet sind, ihre persönliche Schwächen versuchen dem Ausbildungssystem zur Last zu legen.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Schamane

Wird sich der Wehrbeauftragte auch äußern, wenn aufgrund unzureichender Ausbildung (weil er vorher die Ausbildungsinhalte als unverhältnismäßige Härte betrachtet hat und diese daraufhin eingestellt wurden) deutsche Mütter, Frauen und Kinder ihre Söhne, Männer, Väter unter der Dienstflagge mit militärischen Ehren zurück erhalten?
In den 60'er jahren des letzten Jahrhunderts hieß es in einem Buch über die BW "unwandelbarer Drill" und dies ist so Drill und fordernde Ausbildung ist keine Schikane, sondern ein notwendiges Übel. Das es abzustellende Exzesse in der Ausbildung gibt steht außer Frage, nur sind dies auch durch die Personalauswahl des ZNwg / OPZ bedingt.
Es wird hier mit dem 30 km Marsch argumentiert, hier hieß es Ende der 90'er in der Zeitschrift "Truppenwehrpraxis" noch das dieser weniger eine Frage der Leistungs, als vielmehr der "Leidsfähigkeit" ist. Wichtig ist das dem Soldaten die Notwendigkeit der Härte und die Folgen des nichtbestehens im Einsatz (Gefecht) beständig vor Augen geführt werden, um in ihm die Einsicht zu schärfen, dass er dies akzeptiert und es erlernt und beherrscht oder den Weg zu seinem Vorgesetzten wählt.
Denn wenn ich mich erinnere, dass ich den Zug und Gruppenführeren erklären mußte, dass sie keine sprachlichen Aggressionen zeigen dürfen und ihre sprachliche Betonung gleichbleiben muss habe ich Probleme. Ein anderer Fall, war das ein Soldat seine fertiggeladene Waffe (Pistole) auf die Aufsicht beim Schützen richtete, worauf hin diese etwas mit körperlicher Gewalt reagierte und den Arm des Schützens mit Waffe erstmal in das Zielfeld reichtete, bevor er ihm die Waffe abnahm (Der Soldat beschwerte sich darüber auch, aber dies wurde mit den besonderen Umständen dann doch abgelehnt, oder wär hätte gern 9 mm im Becken und dies war in 00 - 09 Jahren)
Allerdings hat Snake99 schon Recht, wenn ich derzeit die zivilen Arbeitgeber betrachte und auch bei mir in der Klinik da schreit man die Schwester bei der REA schon an oder der Chefarzt einen und wenn man damit nicht klar kommt heißt es gehen sie über das PersBüro und suchen sich eine Stelle in einer Kurklinik. Dafür hätte man bein Bund gleich eine Meldung drin stehen und ein Termin beim Truppendienstgericht, nur sind die Folgen beim Bund gravierender für die Kameraden und einen Selber.

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