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Spiegel Online: Plagiatsvorwurf - Fiese Fußnote zu Guttenbergs Doktorarbeit

Begonnen von Timid, 16. Februar 2011, 09:52:30

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wolverine

Wenn man Politik verstehen möchte, muss man akzeptieren, dass sie zum Teil auch einfach Theater ist. Das ist gewollt und wird so geliefert. Nicht täuschen lassen sollte man sich davon. Die Arbeit läuft hinter den Kulissen; sie geht weiter und da arbeiten die vordergründig so unversöhnlichen Antipoden oft  partnerschaftlich miteinander.
Was haben wir denn wirklich? Die Regierung hat ein hausgemachtes, eigenes Skandälchen und - gepaart mit miserabelstem Krisenmanagement - macht die Oppositon, was von ihr erwartet wird: sie walzt ihn aus und wärmt ihn auf. Dass sie das nicht gut macht und daraus kein Wählerstimmenkapital schlagen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Hieraus wieder den Untergang des Abendlandes zusehen und Deutschland als Ganzes zur Banarepublik herabzuwürdigen, ist doch verfehlt. Jedes Land hat Skandale wie diesen: Ob Bunga-Bunga-Italien, Clinton-Zigarren-USA oder Demokraten-Putin-Russland. Kommt und geht und in die Zeitung von heute wickelt man morgen den Fisch. Ist nicht schön, was dort gerade abgeht aber geht vorüber und es kommen auch wieder bessere Zeiten.

Und das Geschwätz, was passiert wenn demnächst auf den Bw-Uni´s plagiert wird, ist doch intellektuell unwürdig! Was soll wohl passieren? Dann wird geahndet und es werden dienstrechtliche Konsequenzen gezogen! Der Minister unterliegt nun einmal nicht militärischen Dienstrecht. Er kann lügen und betrügen, wie es ihm beliebt. Das ist höchstens eine Frage der strafrechtlichen Relevanz. Bis dahin hat ein Minister genau eie einzige Qualifikation: Er wure gewählt! Wenn einer den Ansprüchen der Bevölkerung nicht gerecht wird, gibt es genau eine Sanktion: Man darf ihn nicht wieder wählen.
Joschka Fischer hatte meines Wissens überhaupt keine abgeschlossene Ausbildung und war trotzdem über eine Legislatur Bundesminister. Claudia Roth blickt in ihrem Leben genau auf ein abgebrochenes Studium und das Management einer zurecht in Vergessenheit geratenen Pleite-Band als Lebensleistung zurück. Trotzdem wurden und werden sie gewählt.

Was guter Stil ist und wo sich der Charakter zeigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
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Timid

Zitat von: snake99 am 25. Februar 2011, 12:07:25Glaubwürdigkeit hin oder her ....

Ja, genau ... Glaubwürdigkeit bei einem Bundesminister, wer braucht das schon?

JEDES andere Kabinettsmitglied hätte über sowas seinen Hut nehmen müssen ...

ZitatIm weiteren, KzG hat seine Dr. Arbeit geschrieben, da war er noch nicht mal Minister.

Aber Abgeordneter, und als solcher hat er anscheinend den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages in einer unerlaubten Art und Weise genutzt, nämlich für private Zwecke. Was dann letztlich zu Lasten des Steuerzahlers geht!

ZitatWo sind wir?

Zum Glück in einem Land, in dem es noch Leute gibt, die sowas nicht als Bagatelle ansehen; die es nicht hinnehmen, wenn ein Minister zweierlei Maß für sich bzw. seinen Geschäftsbereich anlegt; die einen Minister, der mutmaßlich getäuscht hat, der Rechte Dritter verletzte, der die Öffentlichkeit darüber anscheinend auch noch getäuscht hat, nicht hinnehmen!  >:(
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snake99

Zitat von: Timid am 25. Februar 2011, 12:46:38
Was dann letztlich zu Lasten des Steuerzahlers geht!

Die "aktuelle Stunde" des Bundestags ist ebenfalls zu Lasten des Steuerzahlers gegangen. Grob hochgerechnet hat diese schwachsinnige und sinnlose öffentliche "Comedy Veranstaltung" den Steuerzahler ca. 35.000€ gekostet. Das ist in etwa die Gesamtsumme der anteiligen mtl. Politiker Bezüge, die an diesem Tag im Bundestag saßen ;)

Vielleicht sollte die Regierung zukünftig RTL mit der Durchführung solcher "Debatten" beauftragen ... RTL kann so was besser in Szene setzen und arbeitet wahrscheinlich sogar noch wirtschaftlicher. Im Anschluss kann ja noch ein Tefonvoting á la DSDS durchgeführt werden, damit wir sehen, wer "weitergekommen" ist ;)

Ich entschuldige mich für die vorhandene Unsachlichkeit, doch meiner Ansicht nach ist mit der offiziellen Aberkennung des Dr. Titels jegliche weitere Diskussion überflüssig! KzG hat keinen Dr. Titel mehr und sollte sich nun wieder voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren können, die er meiner Ansicht nach verdammt gut macht! Immerhin gibt es da noch eine "kleine Reform", die vollzogen werden will ;)

Außerdem möchte ich gerne nochmals an einen guten bekannten Spruch erinnern:
"Derjenige der ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein" ... Man könnte ja scherzeshalber mal die Vitas ALLER Bundestagsabgeordneten detailliert prüfen ;) Ich bin mir sicher, dass der Fall KzG danach an Lächerlichkeit verblasst ;)
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schlammtreiber

@Timid: die von KTG zitierten (naja, eben nicht richtig zitierten) Arbeiten des WiDiBuTa (?) gingen zwar zu Lasten des Steuerzahlers, wurden aber anfangs zu konformen Mandatszwecken erstellt und erst danach zitiert - die bezahlte Arbeit daran ging also in Ordnung, durch das zitieren entstanden keine zusätzlichen Kosten.

@snake: die von der Opposition verlangte Fragestunde im BT ging zwar zu lasten des Steuerzahlers, so wie jede Stunde im BT, aber die MdB hätten ihre Bezüge auch ohne diese Fragestunde in vollem Umfang erhalten, es entstanden also keine zusätzlichen Kosten.

Ich denke, wir sollten uns um was anderes streiten als "virtuelle" Kosten  ;)

Es geht um Glaubensfragen. Glaubt man KTG, dass er "nur" beschissen schlampig gearbeitet hat, oder glaubt man der Opposition, dass er ganz bewusst betrogen hat um sich den Dr zu erschleichen? Glaubt man, dass er seinen Job trotzdem gut macht, oder glaubt man er sei jetzt ungeachtet dessen völlig untragbar?

Und über Glauben kann man eine Weile diskutieren  ;)
Semper Communis
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snake99

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miguhamburg1

@ Volverine: Auch die unterirdischsten intellektuellen Dinge führen gelegentlich zu juristischen Auseinandersetzungen, die schließlich im politischen Raum landen,... das wissen Sie so gut wie ich.

Der nächste Aspekt, der von der Glaubwürdigkeit unmittelbar tangiert ist, ist das Vertrauen, das die Admiralität und Generalität sowie seine Spitzenbeamten noch in ihren obersten Dienstherrn haben. Und das wiederum hat Auswirkungen darauf, wie die anstehende Reform gelingt. Mein Tipp: Es fehlt nicht viel und wir werden ihn nicht mehr bis zum Ende der Legislatur als Minister erleben.

StOPfr

Dazu passt, dass Teile der Presse und vor allem Wissenschaftler noch keine Ruhe geben, wie Spiegel online heute (26.02.2011) unter Berufung auf die Pressedienste cte/dpa berichtet:

Copy-and-Paste-Affäre
Spitzenforscher stellen Guttenberg an den Pranger

Zitat: "Wut, Empörung, Fassungslosigkeit: In der Plagiatsaffäre um Verteidigungsminister Guttenberg melden sich immer mehr Wissenschaftler zu Wort - und rügen das Verhalten des CSU-Politikers. Für die akademische Welt sei er erledigt, sagt ein Spitzenforscher im SPIEGEL."

Quelle
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Timid

Es wird nicht nur gerügt, ihm wird auch ziemlich direkt Vorsatz vorgeworfen.

Copy-and-Paste-Affäre
Top-Juristen unterstellen Guttenberg Vorsatz


Den Artikel gibt es hier bei Spiegel Online.


Der CDU-Politiker Bernhard Vogel, der die Entwicklung Karl-Theodor zu Guttenbergs schon seit vielen Jahren verfolgt, meldete sich ebenfalls zu Wort.

CDU-Politiker Vogel zur Plagiatsaffäre
"Guttenbergs Erklärung ist für mich schwer nachvollziehbar"


Das Interview gibt es hier bei Spiegel Online.
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Timid

Zitat von: snake99 am 25. Februar 2011, 13:00:12Ich entschuldige mich für die vorhandene Unsachlichkeit, doch meiner Ansicht nach ist mit der offiziellen Aberkennung des Dr. Titels jegliche weitere Diskussion überflüssig!

Das ist schön, wenn du das so siehst, nur ist es nicht so einfach ... Die Aberkennung des Titels ist nur ein Schritt, dem weitere folgen können und eventuell auch werden, bis hin zu entsprechenden gerichtlichen Verfahren. Denn mit einer Entschuldigung (kam die überhaupt?) ist es in so einem Fall nicht getan.

Und nurmal so nebenbei erwähnt: Eine Frau Käßmann, die damals als Privatperson einen Fehler begangen hatte, der nicht direkt mit ihrem Amt zu tun hatte, hatte trotzdem das Rückgrad, zurückzutreten, da diese Verfehlung als Privatperson eben auch auf ihr Amt abgefärbt hätte ...

Zitatsollte sich nun wieder voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren können, die er meiner Ansicht nach verdammt gut macht! Immerhin gibt es da noch eine "kleine Reform", die vollzogen werden will ;)

Ach ja, wir erinnern uns: Die Reform, die im Kanzleramt als unausgegoren bezeichnet wurde, die den Finanzierungsaspekt ignoriert usw. ...


@snake
Ein Thread zum Thema reicht.
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snake99

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Troubleshooter

Zitat von: Timid am 26. Februar 2011, 16:10:00
Und nurmal so nebenbei erwähnt: Eine Frau Käßmann, die damals als Privatperson einen Fehler begangen hatte, der nicht direkt mit ihrem Amt zu tun hatte, hatte trotzdem das Rückgrad, zurückzutreten, da diese Verfehlung als Privatperson eben auch auf ihr Amt abgefärbt hätte ...

In dem Fall hat sich auch keiner vor sie gestellt und gesagt, er habe sie als Bischöfin eingestellt und nicht als Chauffeuse.  ;D
Don't take counsel from your fears.
- George S. Patton -

Timid

Nicht nur aus der Opposition sieht sich zu Guttenberg heftiger Kritik ausgesetzt, auch aus den Regierungsparteien gibt es die ersten kritischen Stimmen.

Plagiatsaffäre
CDU-Ministerpräsident zweifelt an Guttenberg


Den gesamten Artikel gibt es hier bei Spiegel Online.


Noch deutlichere Worte findet Oliver Lepsius, Professor an der Universität Bayreuth und Nachfolger von zu Guttenbergs Doktorvater, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er bezeichnet den Minister als Betrüger und unterstellt ihm, angesichts der vorgeschobenen Ahnungslosigkeit, einen Realitätsverlust. Gleichzeitig kritisiert er die Bundespolitiker, allen voran die Bundesbildungsministerin, die dem Minister "die Stange halten".

Plagiatsaffäre um Guttenberg
"Wir sind einem Betrüger aufgesessen"


Den gesamten Artikel gibt es hier auf Sueddeutsche.de.
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KlausP

Abgesehen davon, dass alles, was jetzt so von der Uni Bayreuth kommt, für mich nach "Haltet den Dieb" aussieht, sollte der Minister seinen Hut nehmen. Je länger er an seinem Stuhl klebt, desto unglaubwürdiger wird das Ganze. Die Uni ist aber auch nicht schuldlos an der ganze Geschichte. Wieso ist dort niemandem die Verwendung ganzer Seiten nicht gekennzeichneter Zitate aufgefallen? Jetzt wird aber laut "Betrug" geschrieen. Mit der Arbeit dieses Promotionsauschussesder ja immerhin ein "summa cum laude" vergeben hat, demontiert sich die Uni doch selbst und damit auch alle bisherigen und gegenwärtigen Doktoranden, besonders der Rechts-Fakultät.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Monguse

Zitat von: KlausP am 26. Februar 2011, 18:30:53
Abgesehen davon, dass alles, was jetzt so von der Uni Bayreuth kommt, für mich nach "Haltet den Dieb" aussieht, sollte der Minister seinen Hut nehmen. Je länger er an seinem Stuhl klebt, desto unglaubwürdiger wird das Ganze. Die Uni ist aber auch nicht schuldlos an der ganze Geschichte. Wieso ist dort niemandem die Verwendung ganzer Seiten nicht gekennzeichneter Zitate aufgefallen? Jetzt wird aber laut "Betrug" geschrieen. Mit der Arbeit dieses Promotionsauschussesder ja immerhin ein "summa cum laude" vergeben hat, demontiert sich die Uni doch selbst und damit auch alle bisherigen und gegenwärtigen Doktoranden, besonders der Rechts-Fakultät.

Was ich viel merkwürdiger finde ist die Tatsache, dass mitlerweile jede Facharbeit an einem Gymnasium durch Abgleichprogramme gejagt wird und das nicht erst seit gestern....an Unis ist das schon länger (schon vor Gs Abgabedatum 2007) gang und gebe gewesen. Heißt für mich: Da muss einer beim Schummeln geholfen haben, der an der Uni an maßgeblicher Position sitzt.

Andi

Zitat von: Monguse am 26. Februar 2011, 19:03:47
Was ich viel merkwürdiger finde ist die Tatsache, dass mitlerweile jede Facharbeit an einem Gymnasium durch Abgleichprogramme gejagt wird und das nicht erst seit gestern....an Unis ist das schon länger (schon vor Gs Abgabedatum 2007) gang und gebe gewesen. Heißt für mich: Da muss einer beim Schummeln geholfen haben, der an der Uni an maßgeblicher Position sitzt.

Es leben die Verschwörungstheoretiker.
An Unis ist das noch nie "Üblich" gewesen, wohl aber an einigen bereits seit Jahren möglich. Hat letztlich etwas damit zu tun, ob die jeweilige Uni entsprechende Programme hat und nutzt. Das jede wissenschaftliche Arbeit mit so einem Programm überprüft wird ist aber an keiner mir bekannten Uni so!

Zitat von: KlausP am 26. Februar 2011, 18:30:53
Die Uni ist aber auch nicht schuldlos an der ganze Geschichte. Wieso ist dort niemandem die Verwendung ganzer Seiten nicht gekennzeichneter Zitate aufgefallen?

Äh, wie stellst du dir das praktisch vor? Wenn die Korrektoren die verwendeten Texte nicht kennen dürfte das wohl ziemlich unmöglich sein - denn es fehlt ja die Fußnote... ;)
the rest is silence...

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