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IT-System-Elektroniker im militärischen Dienst

Begonnen von calle_, 08. August 2011, 23:31:51

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calle_

Hallo,

vorab: ich bin neu im Forum. Ich heiße Pascal, bin 17 Jahre alt, lebe in Berlin und der Rest ist erstmal nicht so wichtig. :)

Ich habe mich vor kurzem bei der Bundeswehr um einen Ausbildungsplatz als IT-System-Elektroniker im zivilen Dienst beworben. Prompt wurde ich zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Dort wurde mir erklärt, dass im zivilen Dienst dieser Beruf nicht mehr ausgebildet wird, sondern nur noch im militärischen Dienst. Der nette Herr gegenüber fragte mich, ob dies eine Option für mich wäre. Ich sagte, dass ich darüber erstmal nachdenken müsse.

Ich habe viel darüber nachgedacht und denke, dass ich bereit wäre eine Ausbildung im militärischen Bereich zu beginnen. Mir ist sehr wichtig in meinem Beruf mit Technik zu tun zu haben, denn das ist meine Leidenschaft. Jedoch schwirren mir noch einige Fragen im Kopf herum:

Stimmt es, dass bei der Musterung eine Untersuchung des Afters und der Hoden durchgeführt wird?
Gibt es nur Gemeinschaftsduschen in den Kasernen?
Wird bei der Bundeswehr gemobbt? Wenn ja, wie sollte man sich wehren?
Ist der Drill sehr demütigend oder eher motivierend?
Ist die Warscheinlichkeit hoch ins Ausland (z.B. Afghanistan) zu müssen?

Weitere Informationen zu meiner Person:
Ich habe in diesem Jahr meinen Mittleren Schulabschluss auf einem Berliner Gymnasium absolviert. Gemobbt wurde ich früher teilweise, da ich die Meinungen meiner Klassenkameraden nicht geteilt habe, da ich nicht unbedingt rechtsextrem bin, im Gegensatz zu den anderen. Gewehrt habe ich mich immer. Von daher habe ich eine ziemlich dicke Haut. Ansonsten bin ich eher ein Mensch, der dazwischen geht, wenn bspw. Leute auf der Straße angegriffen werden und gehe dazwischen. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht resultiert daraus, dass es mir am Herzen liegt, andere Menschen zu schützen. Daher bin ich auch von Berufen, wie bei der Polizei nicht abgeneigt.

Das war es erst einmal von meiner Seite und ich würde mich über ein Feedback sehr freuen, natürlich auch über PN.


Pascal

BulleMölders

Zitat von: calle_ am 08. August 2011, 23:31:51
Stimmt es, dass bei der Musterung eine Untersuchung des Afters und der Hoden durchgeführt wird?
Es wird in Augenschein genommen aber es wird dir niemand einen Finger rein stecken.
Es wird auf Leistenbruch untersucht und das geht nun mal nicht ohne eine Abtastung des Genitalbereichs.
Zitat von: calle_ am 08. August 2011, 23:31:51
Gibt es nur Gemeinschaftsduschen in den Kasernen?
Das kommt auf die Gegebenheiten an.
Aber in den überwiegenden Liegenschaften der Bundeswehr gibt es noch Gemeinschaftsduschen.
Zitat von: calle_ am 08. August 2011, 23:31:51
Wird bei der Bundeswehr gemobbt? Wenn ja, wie sollte man sich wehren?
Ja es wird gemobbt, aber nicht mehr oder weniger als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Vorteil bei der Bundeswehr, es wird rigoroser dagegen vor gegangen.
Wehren kann man sich, indem man so etwas seinem Vorgesetzten meldet. Getreu dem Leitspruch der Bundeswehr: "Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten."
Weil dieser muss, wenn er von so einem Vorgang erfährt dagegen einschreiten.
Zitat von: calle_ am 08. August 2011, 23:31:51
Ist der Drill sehr demütigend oder eher motivierend?
Ich würde sagen, das hängt davon ab, jeder empfindet das anders.
Zitat von: calle_ am 08. August 2011, 23:31:51
Ist die Warscheinlichkeit hoch ins Ausland (z.B. Afghanistan) zu müssen?
Kann man im Vorraus nicht sagen, da so was von Verwendung, Laufbahn und Truppengattung abhängt.

KlausP

ZitatIst der Drill sehr demütigend oder eher motivierend?

Das kommt darauf an, was Sie unter "Drill" verstehen. Es gibt ja unterschiedliche Formen des Drills. Drill bedeutet etwas so lange zu üben, bis es unter allen Bedingungen "im Schlaf" ausgeführt werden kann, als Beispiel nenne ich hier den Waffendrill. Hierbei geht es darum, dass der Soldat in die Lage versetzt wird, in allen Situationen seine Waffe zu zerlegen und wieder zusammen zu setzen, z.B. in einem dunklen Raum.

ZitatIst die Warscheinlichkeit hoch ins Ausland (z.B. Afghanistan) zu müssen?

Als SaZ muss man immer damit rechnen, in einen Auslandseinsatz geschickt zu werden, egal in welches Einsatzland. Die Bereitschaft dazu erklärt man streng genommen mit seiner Unterschrift auf der Verpflichtungserklärung. Wer damit ein Problem hat, sollte sich lieber gegen eine verwendung als Soldat entscheiden. Wenn Sie sich in der Unteroffizierlaufbahn verpflichten müssen Sie damit rechnen, nach Ihrer Ausbildung ca. alle 2 Jahre in einen Einsatz zu gehen, wie @BulleMölders schon schrieb, abhängig von Ihrer Truppengattung und Ihrer Verwendung.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

calle_

Vielen Dank für die zahlreichen Informationen. Nun bin ich schonmal ein wenig schlauer.

Es ist nicht so, dass ich Probleme habe, wie bspw. einem Auslandseinsatz, aber schön ist es nicht gerade.

Unter Drill verstehe ich, dass man eine bestimmte Aufgabe so oft wiederholen muss, bis man sie kann. Das finde ich persönlich wichtig, weil wenn man in einem Einsatz ist, muss man sich auf den Anderen verlassen können.

Bei meinem Gespräch hatte der Herr mir geraten die Feldwebel-Laufbahn einzuschlagen, falls ich den Weg gehen möchte. Ich denke, ich werde nochmal ein Gespräch führen in der Julius-Leber-Kaserne. :)