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ungedient zur Reserve

Begonnen von Ducalex, 17. August 2011, 00:38:31

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Wallenstein

Was mich noch, unabhängig von meiner Ablehnung, interessieren würde: um welche Qualifikationen handelt es sich genau, die man als Ungedienter haben muss, um Reservist werden zu können?

wolverine

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dragon46

Wallenstein, ich bin so frei und antworte hier im Forum auf Ihre PN, da ich meine Meinung dazu offen vertrete:

1.) Mir ist nicht bekannt, was das für Qualifikationen sind, darüber wacht die Stammdienststelle. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es Qualifikationen sind, die sich 1:1 auf die Bundeswehr übertragen lassen (Fotograf, Krankenpfleger, etc.), nicht so wie bei mir (Meisterbrief -> PersFw, aber dann noch Ausbildung am Arbeitsplatz).

2.) In der derartigen von mir angesprochenen Nische von Fachverwendungen machen auch ungediente Reservisten Sinn. Das sind Bereiche, in denen u. U. keine militärische Vorbildung nötig ist und die Bundeswehr auf diese Art Zugriff auf entsprechend qualifizierte Fachkräfte (die ohnehin immer rar sind) erhält, ohne diese selbst ausbilden zu müssen. Im Gegenzug können die ungedienten Reservisten ihrem Traum (ja, der ist das für die - den Aufwand tut man sich sonst nicht an) erfüllen, Teil der Bundeswehr zu sein. Im Prinzip eine Win-Win-Situation. Ein Ungedienter wird auch nicht auf dem Marder mitfahren oder ein Schiff kommandieren. Es geht um Spezialisten.

3.) Für mich persönlich ist egal, was der Soldat neben mir für einen Hintergrund, Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung, wasauchimmer hat: alle sind grün und alle Kameraden. Und ich kann mir vorstellen, dass gerade die Ungedienten mit einem mords Elan und Stolz bei der Sache sind...

4.) Im übrigen waren Sie definitiv nicht der unsportlichste Mensch zur AGA. Diesen Titel nehme ich nämlich für mich in Anspruch  ;D Allerdings habe ich im Gegensatz zu Ihnen keine Gepäckläufe gemacht und war auch nie auf der Hindernisbahn (jaja, die Fernmelder). Bin ich jetzt in Ihren Augen ein schlechterer Soldat? Und ich werde sogar noch auf der nächsten Wehrübung Feldwebel (vorl.)!

5.) Im übrigen steht es Ihnen auch frei, mit der Anerkennung Ihrer zivilen Qualifikationen in der Karriereleiter nach oben zu fallen. Aber das muss jeder für sich ausmachen.

Kameradschaftliche Grüße und noch einen schönen Abend


dragon46
(im September ist es endlich soweit...)
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

HCRenegade

Trotzdem zweifel ich etwas an der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens.

IMHO ist es nicht tragbar, jemanden nur wegen einer zivilen Qualifikation per Handauflegen zum Uffz/Fw/Offz zu ernennen - mit dem DG kommt auch eine gewisse Verantwortung und es werden Erwartungen, sowohl von Vorgesetzten, als auch von Untergebenen, geweckt, die ein Ungedienter nicht erfüllen kann.

Wie sollen denn unterstellte Soldaten einen Offz, der nicht nur Neckermann, sondern auch (ungedienter) Reservist ist, ernst nehmen, wenn dieser nichtmal in der Lage ist, militärisch korrekt zu grüßen und nicht weiß, wo das gefährliche Ende der Waffe ist.
Ob man jetzt einen Quereinsteigen in die AGA stecken muss, kann man diskutieren, Fakt ist aber, dass JEDER Soldat die Tätigkeiten Einzelschütze beherrschen sollte, unabhängig von DG und Funktion, von militärischen Basics wie Formaldienst etc. mal ganz zu schweigen.

Und so einer, der nicht mal weiß, was die VVO ist, soll dann den unterstellten Soldaten Befehle geben können?


Wie soll das denn ablaufen - will so einer jedem erzählen, dass er zwar Fw/Offz ist, aber jetzt zum ersten Mal im Leben eine Uniform trägt - der wird doch nie und nimmer ernst genommen, der macht sich doch eher lächerlich, weil jeder Schütze nach einer Woche AGA (militärisch) besser ausgebildet ist.



Naja, ist ja mal wieder typisch Bw, dass solche Dinge, die in meinen Augen nicht nur Schwachfug, sondern auch absolut bedenklich sind, möglich sind  ::)

wolverine

Und wenn einer mit ziviler Berufsausbildung als Uffz/StUffz, mit Ausbildung auf Meisterebene als Fw einegestellt wird ist das dann anders? Oder Quereinsteiger nach § 43 III SLV mit Hochschuldiplom? Leute, fantasiert doch nicht Probleme herbei wo in der Praxis kaum welche auftauchen.
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RekrKp8

Die machen aber eine AGA. Und wenn ein ungedienter Zivilist Reservist werden will, schadet es ihm sicherlich nicht, die erste Zeit seiner Wehrübungskontingents in einer Grundausbildungseinheit zu verbringen und die grundlegenden soldatischen Fähigkeiten zu erlernen. Von mir aus auch bei den Sanis oder der Luftwaffe.

wolverine

Trotzdem tragen sie den Dienstgrad von Anfang an. Und der Spezialist wird schon auch eine Einweisung bekommen, bevor er in den Einsatz geht.
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Schamane

@ HCRenegade Das Problem ist die Bundeswehr charakterisiert sich ausschließlich über den Dienstgrad und die Besoldung ist durch das deutsche Recht untrennbar mit Rang verknüpft.
Dies bedeutet: Wenn jemand den passenden zivilen Eingangsberuf mitbringt, dann ist er Fw / Hptm / Major ohne das er mehr kann als der Schütze. Solange er seine zivilen Fähigkeiten nur in einem "zivilen" militärischen Umfeld umsetzt ist dies kein Problem. Ein Problem entsteht sollte dieser Soldat in einem militärischen Umfeld eingesetzt werden.
Weil ein Hptm in der Truppe der die einfachsten militärischen Grundbegriffe nicht beherrscht macht ein schlechtes Bild. Meist schnappt ihn sich dann ein älterer Hauptmann oder Major und erklärt ihm das Wichtigste. Bei Feldwebeln sieht dies anders aus, weil es einfach zu viele sind.
Ich kann niemanden einen Vorwurf machen das er Dinge nicht beherrscht wenn AGA und FwLehrgang zusammen nur 21 Tage Präsenzphase hatten.
@ Wolverine auch die von ihnen beschriebenen Personen stellen Probleme dar, wenn der Personalführer sie an der falschen Stelle einsetzt. So gab es den Fall einer Stabsapothekerin welche Quereingestiegen war und nach 4 Wochen verkürzter AGA und 2 Wochen Einweisungslehrgang als KpChef eingesetzt wurde. Das dies in einer Katastrophe enden mußte war jedem Klar, denn weder im Pharmazie noch in den meisten anderen Studiengängen gibt es Beurteilung, Befehlswesen usw.
Ach ja dies mögen Einzelfälle sein, aber sie summieren sich und jeder einzelne schädigt das Ansehen der Person, aber auch des Dienstgrades. Wenn sie in einem Institut gewesen wäre, dann wäre dies kein Problem gewesen.
@ =TRG= die Bundeswehr kauft sich die Fähigkeiten ein und will auch nur die Fähigkeiten nutzen. Wenn man sich einen Geodät einkauft soll er Karten erstellen und nicht in den AGA's sein. Wie gesagt solange er an seinem Kartentisch ist, ist dies kein Problem. Sollte er aber plötzlich in Schwabo als Hauptmann der Jägertruppe auftauchen sind Friktionen vorprogrammiert.

ARMY STRONG

Zitat von: Schamane am 20. August 2011, 07:57:49
solange er an seinem Kartentisch ist, ist dies kein Problem. Sollte er aber plötzlich in Schwabo als Hauptmann der Jägertruppe auftauchen sind Friktionen vorprogrammiert.
Und wie wahrscheinlich soll es wohl sein, dass besagter Hptm in Schwabo auftaucht und einen auf JgOffz macht? Bitte nicht irgendwelche hirnrissigen Situationen konstuieren, die in der Realität kaum vorkommen werden.

Schamane

@ Army Strong beim Geodäten bisher noch nicht, weil es eine Mangel - ATN ist. Bei Feldwebeln Krankenpflege / RettAss / MTA aber auch bei Gesellschaftwissenschaftlern usw. sehr wohl und mir ist im Einsatz auch ein HFw / StFw der Jäger über den Weg gelaufen der nicht mal Rechts und Links um konnte.
Nagut war Einsatzwehrverwaltung, aber als erstes sehe ich den Dienstgrad und die Coleur und da hatte man dann auch das Problem den Soldaten zu erklären das die drei Infanteristen es nicht besser wissen. Achso und von den dreien haben 2 versucht rumzubefehlen also so hirnrissig ist dies garnicht.
Der dritte war im übrigen gedient und wäre fast in den Erdboden versunken mit sein Kollegen / Kameraden.

wolverine

#25
Es ist ja nun einmal so, dass ich wegen meines heutigen Berufs da bin, wo gejammert, sich beklagt und beschwert wird. Und ich kann mit Fug und Recht sagen, dass sich mittlerweile in dieser Aremee über alles(!) beklagt wird. Seiteneinsteiger oder ungediente Reservisten auf Grund Qualifikationen sind aber dabei einfach nicht das Problem. Glaubt es oder lasst es. Ich will gar nicht abstreiten, dass es hier und da den einen oder anderen Unqualifizierten gibt, der sich vielleicht auch ´mal ungeschickt verhält. Aber noch einmal: Diese sind einfach kein erkennbares Problem.
Und eine Garantie, dass "Gediente" hier besser abschneiden, hat man auch nicht. Ob HptFw/StFw "von der Pike auf" heute immer und in allen Bereichen Rechts oder Links um beherrschen? Im SanFüKdo erklärten mir "echte" OStA und FA, das sie eine P8 nicht fertigladen können und ihre Waffe seit jeher immer so übernommen hätten.
Und jeder junge Chef war immer ein Risiko; das war früher schon nicht anders und wenn meine alte Truppengattung in´s JRTC ging, hat man das sogar statistisch an den Verlusten nachweisen können (die Schweren können das Gleiche mit dem CMTC) bestätigen.
Also wie immer: Auf die soldatischen Tugenden besinnen, Ruhe bewahren und die Situation durch Intellekt, Härte und Leidensfähigkeit beherrschen.
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Schamane

@ Wolverine das Problem ist nicht der Quereinsteiger / Reservist usw sondern die Schwerfälligkeit des Systems Bundeswehr. Die den Quereinsteiger gleich dem Soldaten in der "normalen" Laufbahn sieht.
Was würde man wohl sagen, wenn ein Quereinsteiger und vorheriger Vorstandsvorsitzender von XY plötzlich als GenInsp eingestellt würde? Keine Sorge für die 10.000 Brutto stehen die in den Bereichen nicht auf, aber das müßte man dann sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Opa_Hagen

Zitat von: =TRG= am 20. August 2011, 07:34:25
Die machen aber eine AGA. Und wenn ein ungedienter Zivilist Reservist werden will, schadet es ihm sicherlich nicht, die erste Zeit seiner Wehrübungskontingents in einer Grundausbildungseinheit zu verbringen und die grundlegenden soldatischen Fähigkeiten zu erlernen.

Nunja, siehe meinen "Fall". Ich bin zwar BW ungedient (dafür aber NVA, also gewisse Grundkenntnisse vorhanden), aber mein Wunsch nach AGA wurde nicht wahrgenommen oder überhört. Auch eine Verlängerung meiner letzten WÜ (um 3 tage) war nicht möglich, nichtmal als DVAG - meine Einheit ging zum Schulschiessen, ich wollte mit, weil mir das noch fehlte, aber das ging ums Verrecken nicht.
Und was die militärischen Basics angeht: auch deswegen sollte JEDER Resi nochmal ein Stück AGA durchlaufen, ich habe kein Paradestück militärisch korrekten Verhaltens an den Tag gelegt, als ich beim Appell vor die Front musste, um meine Beförderung zu erhalten... :( War schon peinlich bissel, hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte auch noch "ich diene der deutschen demokratischen Republik" rausgeschmettert;)

miguhamburg1

Liebe Kameraden,

niemand bestreitet, dass es auf vielen Feldern teilweise erheblichen Veränderungsbedarf in der Bw gibt. Gerade auch diese Fragen werden bei den anstehenden Veränderungen mit betrachtet.

Aber dass das Thema "Ungediente in die Reserve" hier eine slche Bedeutung erhielt, lässt sich mit sachlichen Gründen nicht erklären. Bitte halten Sie sich vor Augen, dass Sie über ein "Problem" sprechen, das sich im unteren, einstelligen Promillebereich der Häufigkeit bewegt. Im Übrigen seit Langem mit stagnierender Tendenz. Und diese Form des "Soldat-Werdens" ist und bleibt einzelnen Ausnahmefällen vorbehalten.

Im Übrigen: Die Masse der so zu Dienstgraden kommenden Reservisten sind Mitarbeiter der Deutschen Post AG, die die Feldpostversorgung in den Einsatzländern sicherstellen. Und genau diese Damen und Herren werden von der Post AG für die gesamte Palette der Einsatzvorbereitung freigestellt und bekommen - auch ohne Teilnahme an der AGA - alles vermittelt, was Sie im Einsatz brauchen. Von den Feldpostsoldaten ist auch noch niemand zu Schaden gekommen.

Also, Sie diskutieren hier leidenschaftlich über ein Phantom!

KlausP

Was hindert denn die Bundeswehr daran, bei den ungedienten Seiteneinsteigern bei der Beorderung vorzuschreiben, dass diese bei ihrer ersten WÜb eine "Kurzversion" der AGA erhalten, meinetwegen von 4 Wochen? Diese "Kurz-AGA" sollte dann bitteschön auch Voraussetzung für die endgültige Verleihung eines vorläufigen Dienstgrades sein und nicht nur rein die Beurteilung. Wer das nicht will, muss sich ja nicht beordern lassen, schließlich ist es ja freiwillig.

Als "Programm" für diese Kurz-AGA stelle ich mir vor:

- Unterrichte über Rechte und Pflichten des Soldaten, über die WDO/WBO, über die VVO und den Erlass erzieherische Maßnahmen
- Ausbildung an der STAN-Waffe, mindestens am G 36, einschließlich Schießen
- Ausbildung im Gelände (Bau von feldmäßigen Unterkünften, Leben im Felde) und am Karte und Kompaß
- BFT
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

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